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Katze kastrieren - Vorteile, Kosten und warum es so wichtig ist

Katze trägt nach der Kastration eine Halskrause

Die Kastration von Katzen und Katern ist für den Tierarzt längst ein Routineeingriff. Für Dich als Katzenbesitzer ist das hingegen eine nicht alltägliche Situation, die häufig Fragen aufwirft: Muss ich meine Katze kastrieren? Wie viel kostet die Kastration beim Kater? Kastration und Sterilisation - was ist der Unterschied? Ist die Operation gefährlich? Auf welche Katzenkrankenversicherung kannst Du Dich verlassen? Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen findest Du hier bei uns.

Der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation von Katzen

Kater werden kastriert, Katzen werden sterilisiert: Diese Annahme hält sich zwar hartnäckig, ist aber durchweg falsch! Tatsächlich sind bei beiden Geschlechtern beide Eingriffe möglich. Gängiger ist jedoch die Kastration - sowohl bei Kätzinnen als auch bei Katern.

Kastration und Sterilisation haben eine entscheidende Gemeinsamkeit: Beide Operationen nehmen einer Katze die Möglichkeit, sich fortzupflanzen. Darüber hinaus haben diese beiden Eingriffe aber völlig verschiedene Konsequenzen.

Kastration

Ob Kastration beim Kater oder bei der Katze: Bei dem operativen Eingriff werden die Organe, die für die Produktion von Ei- oder Samenzellen zuständig sind, komplett entfernt. Bei der Katze sind es die Eierstöcke, beim Kater die Hoden.

Dadurch wird Dein Tier nicht nur komplett unfruchtbar, sondern auch die Produktion von Sexualhormonen wird nahezu eingestellt. Das hat großen, positiven Einfluss auf unerwünschte Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Markieren und aggressives Verhalten.

Bei weiblichen Tieren wird zudem das Risiko für bestimmte typische Erkrankungen und Störungen der Sexualorgane (wie etwa Gebärmuttererkrankungen) deutlich verringert.

Sterilisation

Eine Sterilisation der Katze oder des Katers verhindert den Transport von Samen- oder Eizellen. Die dafür verantwortlichen Samen- bzw. Eileiter werden dafür durchtrennt oder verödet. Nun können die Zellen keinen Weg mehr zu ihrem Bestimmungsort finden. Eierstöcke oder Hoden jedoch verbleiben im Körper und erledigen wie gewohnt ihre Arbeit.

Auch die Hormonproduktion wird somit weitergeführt und alle Verhaltensweisen dadurch beibehalten - selbst wenn die Zeugung von Nachwuchs nicht mehr möglich ist. Das erzielt daher nicht das gewünschte Ergebnis bei unerwünschtem Verhalten. Diese Operation wird daher in der Regel nicht durchgeführt.

Tierärzte empfehlen eine Kastration

Sterilisationen werden selten durchgeführt. Mögliche Nebenwirkungen einer Kastration lassen sich in den meisten Fällen gut kontrollieren. Die Vorteile überwiegen ganz klar. Der Eingriff hilft nicht nur, Deiner Katze und damit auch Dir das Leben angenehmer zu gestalten, sondern auch die Überpopulation der Katzen in Deutchland einzudämmen. Wenn Du es noch nicht getan hast, lasse Deine Katze am besten zeitnah kastrieren.

Kastration: ja oder nein?

Wie bei jedem Eingriff gibt es auch bei der Kastration Vorteile und Nachteile. Schließlich sind Operationen immer mit gewissen Risiken verbunden. Doch die Gegenüberstellung zeigt schnell: Die Vorteile einer Kastration überwiegen deutlich.

Die Vor- und Nachteile einer Kastration im Überblick:


Vorteile

  • Kastrierte Katzen haben eine höhere Lebenserwartung als nicht kastrierte Artgenossen.
  • Die Kastration senkt die Gefahr für bestimmte Erkrankungen, wie zum Beispiel Gebärmutterentzündungen bei der Katze.
  • Da der Paarungsakt wegfällt, nimmt das Risiko ab, sich mit Katzenaids (FIV) oder Leukose (FeLV) zu infizieren.
  • Vor allem bei Freigängern sinkt das Risiko für Verletzungen und Unfälle.
  • Kastrierte Katzen verhalten sich weniger aggressiv und suchen eher die Nähe zum Menschen.
  • Der strenge Geruch von paarungsbereiten Katern verschwindet.
  • Mit der Kastration nimmt die Wahrscheinlichkeit ab, dass eine Katze zu Hause markiert.
  • Typische Verhaltensweisen während der Rolligkeit - zum Beispiel Schreien und Herumwälzen - verschwinden.
  • Die Kastration verhindert ungewollten Nachwuchs.
  • Kastrierte Wohnungskatzen leiden nicht am unerfüllten Sexualtrieb.

Nachteile

  • Die Vollnarkose belastet den Organismus der Katze.
  • Jeder chirurgische Eingriff birgt das Risiko von Komplikationen und Folgeschäden.
  • Kastrierte Katzen neigen häufiger zu Übergewicht.

Die Vorteile einer Kastration für Wohnungskatzen und Freigänger

Ob Wohnungskatze oder Freigänger: Eine Kastration Deiner Katze oder Deines Katers bringt in beiden Fällen Vorteile mit sich.


Vorteile Kastration Freigänger

Abgesehen von der ungewollten Vermehrung sprechen noch mehr Gründe für eine Kastration Deines Freigängers. So leben unkastrierte Freigänger nachweislich gefährlicher als kastrierte Artgenossen. Ihre Lebenserwartung ist weitaus niedriger, besonders bei freilaufenden Katern. Auf der Suche nach Partnerinnen und neuen Revieren entfernen sie sich oft weit vom Zuhause und scheuen keine Kämpfe mit Rivalen.

Dieser Lebenswandel bringt nicht nur diverse Verletzungsgefahren mit sich, sondern er begünstigt in hohem Maße Infektionskrankheiten. Zum einen können sich die Wunden, die aus den Kämpfen entstehen, infizieren. Zum anderen können sich die Freigänger bei der Paarung mit anderen Katzen sexuell übertragbare Infektionskrankheiten einfangen.

Doch hier endet der Leidensweg noch nicht. Die Gefahr, von einem Auto erfasst oder von einem Jäger abgeschossen zu werden, ist immer da und kann das Leben Deiner Freigängerkatze gefährden. Diese Gefahr besteht bei Freigängern zwar immer, steigt jedoch erheblich mit der Ausweitung des Reviers.

Fakt ist, dass kastrierte Katzen oft nur wenig Interesse an einer großen Runde in der Nachbarschaft haben. Da die Paarung für diese Tiere nun uninteressant geworden ist, suchen sie nicht mehr aktiv Weibchen in der Umgebung und bleiben somit meist in der Nähe des Hauses.


Kastration auch für Wohnungskatzen sinnvoll

Sollte Deine Katze nur in der Wohnung leben, macht es trotzdem Sinn, sie zu kastrieren. Denn mit der Geschlechtsreife der Katze, die je nach Rasse und Geschlecht etwa zwischen dem vierten und neunten Monat eintritt, beginnt sie oft, ihr Revier zu markieren.

Besonders Kater verhalten sich sehr territorial und markieren durch das Verspritzen von Urin und das Reiben an häufig genutzten Stellen. Wer schon einmal bei seiner Katze erlebt hat, wie unangenehm Katzenurin auf der Couch oder im Bett ist, überlegt sich zweimal, ob er das in Kauf nehmen möchte. Zumal der Urin nicht kastrierter Kater so stark riecht, dass bereits ein Tropfen reicht, um den Gestank weit zu verbreiten.

Abgesehen davon kann es für die nicht kastrierte Wohnungskatze sehr belastend sein, ihren Sexualtrieb nicht ausleben zu können. Wenn die Hormone so richtig verrücktspielen, möchte die Katze ihren Trieb ja auch ausleben können.

Ein weiterer Vorteil: Kastrierte Katzen vertragen sich meist besser mit ihren Artgenossen als nicht kastrierte Tiere. Zudem sollten Wohnungskatzen generell nicht alleine gehalten werden.


Mögliche Nebenwirkungen der Kastration

Die Kastration der Katze ist heutzutage ein Routineeingriff. Es besteht allerdings immer ein gewisses Restrisiko durch die Narkose – bei Kleintieren lässt sich das leider nicht vollständig ausschließen. Dieses Risiko ist jedoch durch stetig verbesserte Narkosen und Operationsmethoden immer weiter gesunken.

Durch die mit der Kastration einhergehende Hormonumstellung kann Deine Katze nach dem Eingriff zu Übergewicht neigen. Denn nun bewegt sie sich nicht mehr so viel, das Revierverhalten wurde ja stark eingedämmt. Frisst sie weiterhin wie bisher, nimmt sie mehr Energie auf, als sie verbraucht und dadurch kann sie deutlich an Gewicht zulegen.

Das kannst Du als Katzenhalter aber gut steuern, indem Du auf die Ernährung Deines Tieres achtest und Dich gegebenenfalls mit einem Tierarzt abstimmst.

Einige Tierschützer vermuten ein erhöhtes Risiko für Harnsteinbildung bei früh kastrierten Katern. Wissenschaftlich belegt ist dies jedoch nicht. Für Kater sollte Trockenfutter am besten so wenig wie möglich gegeben werden. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist grundsätzlich wichtig. Auch hierzu solltest Du im Zweifel immer die Meinung Deines Tierarztes einholen.

Muss ich meine Katze kastrieren?

In immer mehr Städten und Gemeinden besteht mittlerweile eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen. Tust Du dies nicht, drohen hohe Geldstrafen. Hintergrund: In Deutschland leben bereits jetzt über zwei Millionen Katzen auf der Straße - Tendenz steigend.


Die Vermehrung wildlebender Katzen in Zahlen

Grafik Katzenpärchen
2 Katzen
1. Jahr: 12 Katzen
2. Jahr: 487 Katzen
5. Jahr: 19.073 Katzen
10. Jahr: 200 Mio. Nachkommen aus einer Katze

Quelle: Deutscher Tierschutzbund (2023)

99 % der Straßenkatzen sind krank, verletzt oder hungern. Viele dieser Tiere haben eine Lebenserwartung von gerade einmal sechs Monaten. Zum Vergleich: Gut umsorgte Hauskatzen können rund 20 Jahre alt werden. Die medizinische Versorgung der wildlebenden Katzen ist sowohl praktisch als auch finanziell sehr schwierig. Hinzu kommt das Problem: Auch die Tierheime sind bereits überfüllt mit herrenlosen Tieren. Immer wieder werden dort ganze Katzenwürfe abgegeben.

Eine weitere Gefahr der unkontrollierten Vermehrung ist die Ausbreitung gefährlicher Infektionskrankheiten wie Katzenaids (FIV) oder Katzenleukose (FeLV), die letztlich für alle Katzen ein Risiko darstellen können.


Die häufigsten Todesursachen von Straßenkatzen

Infektionen
82 %
Straße
71 %
Krankheiten
60 %
Verletzungen
54 %
Hunger
48 %
Kälte
28 %
Quelle: Deutscher Tierschutzbund (2023)

Mitschuld an dieser Situation tragen Katzenhalter, die ihre unkastrierten Tiere nach draußen lassen. Die unkastrierten Katzen paaren sich mit den Straßenkatzen, was zu immer mehr Streunern führt - die sich dann wiederum selbst weitervermehren.

Die besten Tarife für Kastration und Nachbehandlung haben wir für Dich zusammengestellt:

Die besten Tarife rund um die Kastration und Nachbehandlung haben wir Dir einmal aufgeführt:

Logo: Cleos
Cleos: Rundum Plus + Vorsorge
 
Bewertung: 93,5 %
  • Selbstbeteiligung: 150 €
  • Übernahme von Kastration / Sterilisation: 150 €, unbegrenzt bei medizinischer Notwendigkeit

36,74 €
(monatlich)

Logo: hepster
hepster: KV - Superior
 
Bewertung: 93,3 %
  • Selbstbeteiligung: 10 %
  • Übernahme von Kastration / Sterilisation: 150 € (im Rahmen der jährlichen Vorsorge) ohne medizinische Notwendigkeit - Bis zur Deckungssumme, aufgrund von gynäkologischen, andrologischen oder onkologischen Erkrankungen (6 Monate Wartezeit)

41,36 €
(monatlich)

Logo: HanseMerkur
HanseMerkur: Premium plus mit Zahn
 
Bewertung: 98,4 %
  • Selbstbeteiligung: keine
  • Übernahme von Kastration / Sterilisation: 100 € ohne medizinische Notwendigkeit: im Rahmen der jährlichen Gesundheitspauschale, volle Erstattung bei medizinischer Notwendigkeit

45,96 €
(monatlich)

Berechnet für eine europäische Hauskatze, weiblich, Wohnungshaltung, Alter 3 bis 12 Monate. Beitrag inkl. 19 % Versicherungssteuer.

Alle weiteren Versicherer und noch mehr Tarife der Katzenkrankenversicherung findest Du in unserem detaillierten Tarifvergleich:

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Das sagen unsere Versicherungsexperten

Die Tarife der HanseMerkur stechen hier besonders hervor. Bei medizinischer Notwendigkeit übernimmt HanseMerkur die Kosten für Operationen bis zur jeweiligen Jahreshöchstentschädigung. Außerdem gibt es Tarife, die den Zusatzbaustein Zahn mit abdecken, sowie Varianten mit Selbstbeteiligung, die dadurch etwas günstiger sind.

Icon Glühbirne

Warum eine Kastration immer sinnvoll ist

Um das Problem der stetig anwachsenden Katzenpopulationen einzudämmen, schlägt der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit den ihm angeschlossenen Tierschutzvereinen, dem Bund gegen Missbrauch der Tiere und VIER PFOTEN eine möglichst flächendeckende Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen vor. Dieser Empfehlung, der ebenso PETA folgt, haben sich bereits viele Städte und Gemeinden angeschlossen.

So sinnvoll also eine Kastration auch ist, bundesweit gilt diese Regelung (noch) nicht. Je nachdem, wo Du wohnst, liegt die Entscheidung aktuell noch bei Dir. Aufgrund der vielen Vorteile ist eine Kastration jedoch ratsam!

Werde jetzt aktiv im Tierschutz und hilf dabei, das Leid wildlebender Katzen zu verhindern! Unser informativer Flyer und das passende Poster geben Auskunft zum Thema und klären auf. Bestelle Dir am besten gleich kostenfreie Exemplare, ideal auch für tierärztliche Wartezimmer oder andere tierische Adressen: Flyer: Katze kastrieren

Die Operation: So läuft die Kastration beim Kater und bei der Katze ab

Ob männlich oder weiblich: Die Vorbereitung auf die Kastration ist bei Katern und Katzen ähnlich. Deine Katze sollte etwa 9 Stunden vor der Operation nichts mehr fressen. Etwa 2 Stunden vorher sollte sie auch kein Wasser mehr trinken. Das sind jedoch nur grobe Richtwerte – Dein Tierarzt gibt Dir hierzu genaue Anweisungen.


Ablauf Kastration Kater

Grafik eines Katers

Für die OP wird Dein Kater unter Vollnarkose gesetzt. Da die OP in der Regel nicht länger als 20 bis 30 Minuten dauert, reicht meist eine Injektionsnarkose aus. Während der Narkose wird Dein Kater an die Narkoseüberwachung angeschlossen. Seine Augen erhalten etwas Salbe, damit sie nicht austrocknen. Sobald die Narkose wirkt, werden die Haare rund um das Operationsgebiet abrasiert und die Stelle wird sterilisiert.

Nun kann es losgehen. Der Hodensack wird durch zwei kleine Schnitte geöffnet. Die Hoden werden freigelegt, abgebunden und in der Regel vollständig entfernt – der Samenstrang wird dabei durchtrennt. Da die Schnitte recht klein sind und die Bauchdecke nicht geöffnet werden muss, wird die Wunde nur selten vernäht. Meist verheilt sie von selbst. Der leere Hodensack bildet sich im Laufe der Zeit zurück.


Ablauf Kastration Katze

Grafik einer Katze

Der Eingriff bei der Katze ist etwas aufwendiger als beim Kater, dauert aber in der Regel ebenfalls nicht länger als 30 Minuten. Nachdem die Narkose per Injektion verabreicht wurde, wird Deine Katze an die Narkoseüberwachung angeschlossen. Auch ihre Augen erhalten etwas Salbe, um sie vor dem Austrocknen zu schützen.

Nach der Rasur und Desinfektion des OP-Bereichs setzt der Tierarzt unterhalb des Nabels einen 1 bis 2 cm langen Schnitt. Dabei durchtrennt er Bauchdecke und Muskelschicht, um zu den inneren Organen im Bauchraum zu gelangen.

Ist dies gelungen, greift der Tierarzt mit besonderem Operationsbesteck die Eierstöcke, bindet sie vollständig ab und entfernt sie. Im Anschluss wird die Wunde in mehreren Schichten vernäht.

Wann ist eine Katze geschlechtsreif?

Eine Kätzin kann bereits im Alter von rund 4 Monaten ihre Geschlechtsreife erreichen - je nach Geburtszeitpunkt und nach Rasse. Winterkatzen werden zum Beispiel schneller paarungsbereit als Frühlingskatzen. Bei Langhaarkatzen kann es sogar bis zu anderthalb Jahre dauern, bis sie geschlechtsreif sind. Ist es so weit, wird die Katze rollig und zieht mit ihrem Geruch und Verhalten Kater an.

Die Geschlechtsreife bei Katern beginnt mit rund 8 Monaten. Du erkennst es spätestens daran, wenn Dein Kater beginnt, sein Revier mit stark riechendem Urin zu markieren.


Wann sollte ich meine Katze kastrieren?

Je früher Du Dir Gedanken über das Thema Kastration machst, desto besser. Um keinen ungewollten Katzen-Nachwuchs zu riskieren, triff Deine Entscheidung am besten schon vor Eintritt der Geschlechtsreife. Denn ist diese erst einmal eingetroffen, kann es mit der Vermehrung schnell gehen. Heikel wird es vor allem dann, wenn bei Dir mehrere Katzen beider Geschlechter leben.

In dem Moment, in dem Du erste Anzeichen bemerkst, ist es manchmal schon zu spät. Befürworter der frühen Kastration empfehlen daher die OP im Alter von 3 bis 5 Monaten bei weiblichen Katzen und 5 bis 10 Monaten bei Katern. Kater sollten 5 Monate alt sein, da sich durch eine sehr frühe Kastration mitunter die Entwicklung verzögern kann. Sie bleiben dann etwas zierlicher als Artgenossen, kindlicher und verspielter.

Übrigens: Dass weibliche Katzen vor einer Kastration mindestens einmal geworfen haben sollten, ist ein Ammenmärchen. Für diese Empfehlung gibt es keine wissenschaftlichen Belege.


Besondere Fälle: Wohnungskatzen und ältere Tiere

Hast Du reine Wohnungskatzen, die nicht befruchtet werden können, kannst Du mit der Kastration theoretisch ein wenig länger warten. Bedenke jedoch, dass sich geschlechtsreife Katzen, die ihre Sexualität nicht ausleben können, mitunter stark quälen und sogar dadurch krank werden können.

Am besten besprichst Du mit Deinem Tierarzt, wann der geeignete Zeitpunkt für die Kastration Deiner Katzen ist. Er kann Dir auch beantworten, ob es Sinn macht, eine alte Katze oder einen betagten Kater noch kastrieren zu lassen.

Wie viel kostet eine Kastration bei Katzen?

Die Kosten für eine Kastration liegen, je nach Höhe der Stufe der Gebührenordnung Deines Tierarztes, bei mindestens 30 € für einen Kater und mindestens 56 € für eine Katze. Diese setzen sich aus der allgemeinen Untersuchung mit Beratung, der Injektionsnarkose und der Injektion zusammen. Hinzu kommen die Kosten für Medikamente, Verbandmaterial und weiteres.

Fällt die Operation in den Notdienst, kommt außerdem eine Grundgebühr von 59,50 € dazu. So kann eine Kastration zwischen 150 € und bis zu 550 € kosten. Insgesamt kann eine Kastration daher zwischen 150 € und 550 € kosten. Ausführlich findest Du die Preiszusammensetzung in unserer: Gebührenordnung Katze.
Zum Vergleich: Eine Katzenkrankenversicherung gibt es schon ab 9,80 € im Monat.


Zahlt die Katzenversicherung für die Kastration?

Ob und wie viel die Versicherungen bei der Kastration Deiner Katze übernimmt, hängt vom jeweiligen Versicherungsrahmen ab. Ist die Operation medizinisch notwendig, zum Beispiel aufgrund einer erkrankten Gebärmutter, trägt die Mehrzahl der Versicherer die Kosten für die Kastration. Dazu zählen zum Beispiel die Agila, Barmenia und Helvetia.

Die Figo übernimmt zwar auch die Kosten bei medizinischer Notwendigkeit, allerdings erst ab einem Alter von vier Jahren.

Manche Versicherer wie die hepster bezuschussen eine Kastration bei medizinischer Notwendigkeit in unterschiedlicher Höhe.

Die folgende Übersicht veranschaulicht, welche Leistungen die Versicherungen im Fall einer Kastration oder Sterilisation übernehmen:

GesellschaftKostenübernahme Katzen-OPKostenübernahme Katzen-KV
bei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahme
Ohne medizinische Notwendigkeit: Basis: 200 €, Komfort: 400 €, Premium: 600 €
bei bestimmten medizinischen Indikationen vollständige Kostenübernahme
bei medizinischer Notwendigkeit: Bronze / Silber: Kater 400 €, Bronze / Silber: Katze 600 €, Gold: unbegrenzt
auf ausdrückliche Empfehlung des Tierarztes: Alle Tarife: Kater 40 €, Katze 60 €
bietet keine Katzenkrankenversicherung an
bei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahmebei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahme
ohne medizinische Notwendigkeit: ausschließlich über die Pauschale für Vorsorgeleistungen
Basis: nicht versichert, Top: 70 €, Premium: 100 €, Premium Plus: 100 € + 150 €
bei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahmebei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahme
ohne medizinische Notwendigkeit: nur im Tarif Premium Plus: 150 €
bei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahme ab einem Alter von 4 Jahren
bei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahme
Kater 40 € / Katze 80 €
bei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahme – auch bei Läufigkeitbei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahme
ohne medizinische Notwendigkeit: ausschließlich über die Pauschale für Vorsorgeleistungen
Kostenübernahme nur bei bösartigen Zubildungen an den Geschlechtsorganen
bei medizinischer Notwendigkeit: Tarif Basis: keine Erstattung, Premium / Superior: volle Erstattung
ohne medizinische Notwendigkeit: Tarife Premium / Superior: 100 €
bei medizinischer Notwendigkeit: Tarif Basis: keine Kostenübernahme, Tarife Premium / Superior: vollständige Kostenübernahme
ohne medizinische Notwendigkeit: Tarif Premium: 50 €, Tarif Superior: 150 €
bei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahme
ohne medizinische Notwendigkeit: Tarif PETPROTECT Exklusiv Plus: 150 €
bei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahme
ohne medizinische Notwendigkeit: Tarif PETPROTECT Exklusiv: 150 €
bei medizinischer Notwendigkeit: vollständige Kostenübernahme
ohne medizinische Notwendigkeit: Kater 100 €, Katze 150 €
(Auszug aus unseren Angeboten)

Nach der Kastration - das kommt jetzt auf Dich zu

Die Katze ist kastriert, die Narkose gut überstanden - wie geht es weiter? Ganz gleich, ob Du einen Kater oder eine Katze kastrieren lässt, eine Narkose belastet jede Katze. Nach dem Aufwachen fühlen sich viele Tiere unwohl, ihnen ist schwindelig, und in den meisten Fällen sind sie besonders ängstlich, weil sie einfach nicht verstehen, was gerade mit ihnen passiert.

Vorsicht ist jetzt besonders wichtig. Es gibt daher einiges zu beachten, damit Deine Katze sich in dieser Zeit nicht noch verletzt.


Am Tag der OP

In der Regel kannst Du Deine Katze noch am Tag der Kastration mit nach Hause nehmen. Folgende Tipps haben sich dabei bewährt:

  • Lass Deine Katze nach der OP erst einmal in der Transportbox. Wenn sie ihre Box gar nicht mag, dann bereite ihr ein gemütliches Bett.
  • Das Bett sollte ebenerdig sein, damit sie nicht herunterfallen und sich verletzen kann.
  • Zudem sollte ihr Bett an einem dunklen Ort stehen.
  • Achte außerdem darauf, dass der Schlafplatz warm ist, da die Narkose die Katze auskühlt.
  • In der Nähe sollten sich keine lauten Geräuschquellen befinden.
  • Am selben Tag sollte noch kein Futter angeboten werden. Trinken darf sie aber jederzeit. Dein Tierarzt wird Dir hierzu noch genauere Informationen geben.
  • Wähl einen Ort, an dem Du Deine Katze im Blick hast.

Diese Tipps solltest Du mindestens am Tag der Operation beachten. Auch wenn nach einer großen Portion Schlaf die Nachwirkungen der Narkose weitestgehend ausgestanden sind, ist der Gang Deiner Katze noch nicht immer 100 Prozent sicher. Und auch bei Sprüngen landet sie nicht immer dort, wo sie es geplant hat. Keine Sorge: Du erkennst in der Regel schnell, wann es Deinem Tier besser geht.


Die Nachversorgung der Kastration

Hast Du Deinen Kater kastrieren lassen, musst Du in der Regel keinen Nachsorgetermin beim Tierarzt wahrnehmen. Hast Du jedoch eine Kätzin, wird Dich Dein Tierarzt in der Regel etwa 2 Tage nach der Kastration zur Kontrolle bitten. Die Fäden werden nach 10 Tagen gezogen - falls es keine selbst auflösenden Fäden sind.

Bis die Fäden gezogen werden, musst Du ein wenig auf Deine Katze achten. Sobald sie nämlich nach der Narkose wieder „klar“ ist, wird sie merken, dass an ihrem Bauch etwas anders ist und ihre Wunde erst einmal ausgiebig untersuchen. Ein Ablecken bleibt meist ohne Folgen und kann die Wundheilung sogar fördern. Doch leider bleibt es bei vielen Katzen nicht dabei. Sie fangen oft an, sich dort selbst zu zupfen.

Daher ist es wichtig, die Narbe besonders in den ersten Tagen, gut zu schützen. Es gibt diverse Möglichkeiten.


Plastiktrichter: So schützt Du die Narbe nach einer Kastration

Der Plastiktrichter ist nach einer OP oft das erste Mittel der Wahl, um die Wunde zu schützen. Zwar können Katzen den Trichter zunächst partout nicht ausstehen, doch wäre eine entzündete Bauchwunde ein weitaus größeres Übel - auch wenn Deine Katze Dir das im ersten Moment nicht glauben möchte.

Tipps der Redaktion zur Kastration und zum passenden Trichter:

  1. Der Trichter muss gut sitzen:
    Ein gut sitzender Trichter ist das A und O, damit sich Deine Katze nicht verletzen kann. Ist der Trichter zu lose, gelingt es Deiner Katze problemlos, ihre Pfote unter den Rand des Trichters zu schieben. Daraus befreien kann sie sich dann alleine oft nicht mehr.

    Ein perfekter Sitz verhindert nicht nur Verletzungen, sondern gibt Deiner Katze auch Sicherheit. Kann sich der Trichter zu viel bewegen, ist Deine Katze möglicherweise zögerlich beim Springen und Klettern oder sie traut sich erst gar nicht. Und letztlich darf der Trichter auch nie zu groß sein, da Deine Katze ansonsten nicht an ihren Futternapf gelangen kann. Mit einem gut sitzenden Trichter dürfte sie keine Probleme mit dem Essen haben.
  2. Gib Deiner Katze Zeit:
    Plötzlich einen Plastiktrichter auf dem Kopf sitzen zu haben, ist natürlich alles andere als schön. Da ist es ganz normal, dass Deine Katze eine Weile traurig ist. Schließlich möchte sie nicht mit so einem Ding herumlaufen. Schon gar nicht, wenn sie sich nach einer OP nicht sonderlich gut fühlt. Den Trichter sofort abzunehmen, ist hier aber auch keine Lösung. Es braucht einfach nur etwas Zeit, bis Deine Katze sich daran gewöhnt.

    Auch anfängliche Probleme wie das Entlangschleifen an Wänden sind völlig normal. Deine Katze muss schließlich erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, wie groß der Trichter eigentlich ist. Sobald sie sich daran gewöhnt hat, wird aber auch das Springen und Toben kein Problem mehr sein.
  3. Beobachte Deine Katze genau:
    Die meisten Katzen gewöhnen sich an den Trichter. Er wird zwar selten ihr bester Freund, ist aber für einige Tage zu ertragen. Doch jede Katze ist natürlich individuell und so können unterschiedliche Probleme auftreten. Wurde Deine Katze kastriert und liegt auch nach einem Tag nur traurig in der Ecke, frisst nichts mehr oder ist so wild, dass sie sich verletzen könnte, dann sollte natürlich nichts erzwungen werden. In dem Fall ist es immer besser, sich schnell nach einer geeigneteren Lösung umzugucken oder auf eigene Gefahr hin abzuwägen, ob ein Schutz der Wunde nötig ist.

Alternativen zum Plastiktrichter nach der Kastration

Viele Alternativen zum Plastiktrichter gibt es leider nicht - und sie sind auch nicht immer die bessere Lösung. Wir stellen sie Dir dennoch einmal vor:

Katzenbody selber machen oder kaufen:
Die beste Alternative zum Trichter ist der Katzenbody. Diesen kannst Du entweder kaufen oder selbst herstellen, zum Beispiel aus alten Leggings. Entscheidest Du Dich für den Kauf eines Katzenbodys, beachte, dass Du Deine Katze genau ausmessen musst. Bestell ihn außerdem nicht zu weit vor der OP. Nicht, dass Dein Tier noch einen Wachstumsschub macht und das gute Stück dann nicht mehr passt. Für ausgewachsene Katzen eignet sich im Notfall oft auch der kleinste Babybody. Er ist in der Regel preiswerter und leichter erhältlich als ein spezieller Katzenbody – vor allem, wenn es schnell gehen muss, weil Deine Katze sich gar nicht mit dem Trichter anfreunden kann.

Trichter aus Stoff:
Eine weitere Alternative sind Trichter aus Stoff. Diese sind nicht so starr wie die Plastiktrichter, bringen dafür aber auch Nachteile mit sich. So sind diese zum einen nicht transparent, was das Sichtfeld Deiner Katze einschränkt. Zum anderen sind sie unhygienischer. Essensreste oder Speichelrückstände können, im Gegensatz zum Plastiktrichter, nicht mal eben weggewischt werden.

Pflaster:
Pflaster wirken zunächst wie eine einfache Lösung – sind aber ungeeignet. Ein Pflaster würde die Stelle für die Katze noch interessanter machen. Immerhin ist dann am Bauch etwas, was dort nicht hingehört. Die meisten Pflaster sind also recht schnell wieder ab. Selbst wenn es hält, bleibt das Problem, dass die Stelle nach der OP sehr empfindlich ist. Deine Katze hat dann schließlich nicht nur eine Narbe, sondern die Stelle wurde auch noch großflächig rasiert. Sobald das Pflaster ab muss, wird die Stelle zusätzlich unnötig gereizt.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zur Kastration bei Katzen liefern. Bevor Du hierzu eine Entscheidung fällst, konsultiere auf jeden Fall Deinen Tierarzt und lasse Dich von ihm beraten.

Gut abgesichert nach der Kastration: Die Katzenkrankenversicherung

Mit einer Kastration steigt die Lebenserwartung Deiner Katze und Deines Katers. Ein medizinischer Notfall kann natürlich trotzdem im Laufe des Katzenlebens jederzeit eintreten. Mit einer Katzenkrankenversicherung bist Du nicht nur gegen die finanziellen Folgen von Krankheit und Operationen optimal geschützt, sondern kannst Deiner Katze den Schutz bieten, den sie benötigt. Vergleiche jetzt die Tarife der Katzenkrankenversicherung!