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Hunde und Kinder - so sorgst Du für Harmonie

Kleines Mädchen sitzt mit dem Hund im Bett

Hunde lassen nicht nur die Herzen von Erwachsenen aufgehen, sondern sind auch für viele Kinder ein Traum. Und zwar einer, der oft genug wahr wird. Immerhin in einem Viertel der deutschen Haushalte mit Kindern unter 14 Jahren lebt auch mindestens ein Hund. Und das ist eine gute Sache, denn Hunde und Kinder können im Idealfall sehr voneinander profitieren und eine Menge voneinander lernen. Doch damit das Zusammenleben der quirligen Zwei- und Vierbeiner auch reibungslos funktioniert und gerade kleine Kinder von Hunden als „Rudelmitglieder“ akzeptiert werden, ist eine Menge Erziehung, Vorbereitung, Verständnis und Konsequenz erforderlich. Andernfalls werden aus simplen Missverständnissen im schlimmsten Fall tragische Bissvorfälle. Wie Du das verhinderst und für ein harmonisches Familienleben mit Hund und Kind sorgen kannst, verraten wir Dir in diesem Ratgeber.

Positive Auswirkungen von Hunden auf Kinder

Hunde und Kinder sind eigentlich wie füreinander geschaffen. Beide sind verspielt, neugierig, interessieren sich für ihre Umwelt und für die „einfachen“ Dinge des Lebens wie Geborgenheit, Sicherheit, soziale Interaktion und natürlich gutes Essen. Beste Voraussetzungen, um sie für Deine Kinder zu den idealen Partnern und Spielgefährten zu machen. Doch nicht nur das – Hunde können Kindern sogar dabei helfen, bessere, gesündere und glücklichere Menschen zu werden. Dazu gibt es sogar eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen. Vor allem in zwei Bereichen haben Hunde positive Auswirkungen auf Kinder:


Körperliche und seelische Gesundheit

Wenn Kinder mit Hunden Gassi gehen und zum Beispiel im Park oder Garten Tricks üben, sorgt das automatisch für Bewegung an der frischen Luft, was ihnen gesundheitlich sehr guttut. Auch Allergien werden unwahrscheinlicher, wenn Kinder mit Hunden aufwachsen, da sie so früh gegen Allergene desensibilisiert werden. Das gilt nicht nur für Allergien gegen Hunde, sondern auch für andere Allergieformen wie Pollenallergien. Vor allem jedoch stärken Hunde die psychische Gesundheit von Kindern. Sie geben ihnen emotionale Unterstützung im Alltag, helfen dabei, Stress abzubauen und sind hervorragende Zuhörer und Trostspender.


Emotionale Entwicklung

Schon früh können Kinder eine starke emotionale Bindung zu „ihrem“ Hund aufbauen. Auf diese Weise lernen sie, dass andere Lebewesen ebenfalls Bedürfnisse haben. Sie begreifen, dass sie rücksichtsvoll, unvoreingenommen und verantwortlich mit ihnen umgehen müssen, wenn sie wollen, dass es den von ihnen so geliebten Tieren gutgeht. Anders ausgedrückt: Sie lernen Empathie. Und das nicht nur mit dem Familienhund und mit anderen Tieren, sondern auch mit Menschen. Hunde sind also ideale und praktische Lehrer, wenn es um soziale Kommunikation und Interaktion geht. Die Vierbeiner helfen Deinen Kindern so auch im späteren Leben verantwortungsvoll zu handeln, glücklich zu sein, erfüllende Beziehungen zu pflegen und mit anderen gut zurechtzukommen.

Die gegenseitige Bindung fördern

Doch was kannst Du selbst tun, um diese positive Interaktion zwischen Hunden und Kindern zu fördern? Zum einen kann das geschehen, indem Du für gemeinsame Aktivitäten und Unternehmungen sorgst. Beispielsweise mit Ausflügen ins Grüne oder Spaziergängen mit der ganzen Familie. Zum anderen kannst Du Deinem Kind bzw. Deinen Kindern helfen, mehr über Hunde und ihr Wesen zu lernen. Bei kleinen Kindern geht das gut über Bilderbücher oder auch durch Malen und Basteln. Älteren Kindern kannst Du zusätzlich kindgerechte Bücher zum Thema „Hund“ zu lesen geben oder sie Online-Lehrgänge und Dokumentationen über die Tiere verfolgen lassen. So verstehen sie noch besser, das Verhalten und die Bedürfnisse von Hunden einzuschätzen. Die beste Methode ist aber immer noch, Deine Kinder ganz aktiv in die Erziehung Deines Hundes einzubinden. Schon ab etwa acht Jahren können Kinder Hunden zum Beispiel neue Tricks beibringen, Such- und Intelligenzspiele mit ihnen spielen oder sich an der Fellpflege beteiligen. Damit das aber möglichst sicher und risikoarm abläuft, solltest Du einige Regeln befolgen.

Zusammenleben von Hunden und Kindern: Was Du beachten musst

Junge sitzt mit dem Hund auf der Treppe

Noch vor der Geburt Deines Kindes oder der Ankunft Deines neuen Hundes solltest Du Dir Gedanken machen, wie Du für ein möglichst reibungsfreies Zusammenleben zwischen Deinen Schützlingen sorgen kannst. Dabei darfst Du nicht vergessen, dass das Kräfteverhältnis zwischen Hunden und Kindern besonders im Kleinkindalter alles andere als ausgeglichen ist und dass Du Dein Kind im Notfall auch vor Deinem Hund schützen musst. Umgekehrt musst Du auch verhindern, dass Dein Hund sich von Deinem manchmal vielleicht etwas zu aufdringlichem Nachwuchs bedroht fühlt und im schlimmsten Fall mit Knurren oder sogar Bissen reagiert. Um den Hausfrieden zwischen Mensch und Tier zu wahren, solltest Du die folgenden Grundsätze deshalb unbedingt beherzigen:


Aktive Aufsicht

Wichtiger als alles andere ist, dass Du Hunde und Kinder nie unbeaufsichtigt lässt. Das heißt natürlich nicht, dass Deine Zwölfjährige nicht mal allein mit dem Hund Gassi gehen kann, der schon seit Jahren bei Euch lebt. Aber gerade, wenn Hunde und Kinder noch jung sind oder sich noch nicht lange kennen, ist es besser, immer ein Auge auf sie zu haben. Aktive Aufsicht bedeutet hier aber nicht, nur dabeizustehen, sondern auch aktiv auf Warnsignale des Hundes sowie auf das Verhalten des Kindes zu achten und möglichst schon einzugreifen, bevor es kritisch wird und erzieherisch zu korrigieren. Nur so lernen Kind und Hund, wie sie konfliktfrei miteinander umgehen können.


Rückzugsräume schaffen

Hunde brauchen ihre Privatsphäre, die auch Kinder respektieren und akzeptieren müssen. Das gilt besonders, wenn sie fressen oder schlafen, denn in diesen Situationen ist das Aggressionspotenzial am höchsten. Mache deshalb bestimmte Bereiche Deiner Wohnung zu festen Fress- und Ruhezonen für Deinen Hund, in denen er auf keinen Fall gestört werden darf. So kann er besser entspannen und sich dort einfach zurückziehen, wenn er einmal vom Temperament Deines Kindes oder generell vom Trubel des Familienalltags überfordert ist. Damit Dein Hund diese Bereiche aber auch als sichere Rückzugsorte anerkennt, musst Du gut darauf achten, dass er dort möglichst nicht behelligt wird. Weder von Deinen Kindern noch von Dir oder anderen Bewohnern.


Regeln definieren

Es ist entscheidend, schon von Anfang an klare Umgangsregeln zu definieren. Welches Spielzeug gehört dem Hund? Welches dem Kind? Wann darf mit dem Hund gespielt werden und wann bekommt er seine Ruhe? Wie soll sich Dein Kind verhalten, wenn es auf den Hund zugeht? Schreibe all diese Regeln am besten auf und hänge die wichtigsten davon gut sichtbar in Deiner Wohnung auf. So wird die ganze Familie immer daran erinnert. Du kannst diese Leitlinien natürlich auch mit Deinem Kind bzw. Deinen Kindern gemeinsam aufstellen und diskutieren, was der Akzeptanz ganz sicher zuträglich sein wird. Wichtig ist in jedem Fall, dass Du die aufgestellten Regeln ebenfalls konsequent befolgst: Immerhin willst Du ja ein gutes Vorbild sein.

Was Kinder lernen müssen

Vorderstes Ziel der Erziehung Deiner Kinder in Bezug auf Hunde sollte es sein, dass sie sie als Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Grenzen wahrnehmen. Entsprechend sollten sie sie auch behandeln und sie keinesfalls als Stofftiere betrachten. Auch sollten Deine Kinder einzuschätzen lernen, wann die Körpersprache des eigenen oder fremden Hundes signalisiert, dass sie ihn lieber in Ruhe lassen und sich entfernen sollten. Grundsätzlich sollten Deine Kinder die folgenden Verhaltensregeln verinnerlichen:

  • niemals einen Hund beim Fressen oder Schlafen stören
  • Hunde nicht gegen den Strich streicheln, umarmen oder küssen. Dies gilt für sie nicht als Liebesbeweis, sondern ist ihnen unangenehm
  • den Hund nie eigenständig bestrafen
  • sich Hunden nie schnell und hektisch nähern
  • dem Hund keine Spielzeuge oder andere Gegenstände wegnehmen, die er im Maul hält oder für sich beansprucht hat
  • den Hund nicht erschrecken oder bedrängen
  • Hunde nicht zwicken, schlagen, piksen oder zu wild mit ihnen spielen
  • bei fremden Hunden vor dem Streicheln immer die Erlaubnis des Halters abwarten

Gerade ältere Kinder können auch lernen, Verantwortung für Hunde zu übernehmen und ihre Eltern bei der Erziehung und Pflege zu unterstützen. Zumindest anfangs sollte das aber immer auch unter Deiner Aufsicht geschehen. Falls Dein Kind doch einmal etwas zu unachtsam oder grob mit Deinem Hund umgeht, solltest Du mit einer Hundekrankenversicherung vorgesorgt haben. Diese verhindert nämlich, dass zu dem gestörten Familienfrieden auch noch hohe Tierarztkosten hinzukommen.

Was Hunde lernen müssen

Doch nicht nur Kinder müssen beim Thema „Hund“ die Schulbank drücken. Auch Hunde haben einiges zu lernen, was das angemessene Verhalten gegenüber den jungen Zweibeinern betrifft. Denn ihr instinktiver Umgang mit Kindern kann durchaus problematisch sein. So ist es nicht auszuschließen, dass sie Kinder als Welpen betrachten, die sie auch mal maßregeln dürfen. Ein solches Verhalten musst Du natürlich direkt unterbinden, wenn Du es beobachtest. Dabei musst Du Deinen eigenen Hund genauso kritisch betrachten wie fremde Hunde – auch, wenn es schwerfällt. Denn die Risiken, die für Kinder von den eigenen Hunden ausgehen, werden gerne unterschätzt, wie auch eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien zeigt. Diese Gefahren kannst Du aber leicht minimieren, wenn Du Deinen Hund konsequent erziehst und ihm – selbstverständlich ohne Gewalt und Aggression – klare Regeln und Grenzen aufzeigst.

Ziel der Hundeerziehung ist es, eine stabile Rangbeziehung zu etablieren und dem Hund zu vermitteln, dass er nicht für die Erziehung Deiner Kinder zuständig ist. Sehr nützlich, um potenziell gefährliche Situationen zu entschärfen, ist auch das „Aus“-Kommando. Dieses sollte Dein Hund unbedingt beherrschen, damit er etwa Kinderspielzeuge, die er sich frecherweise geschnappt hat, freiwillig wieder hergibt, bevor Dein Kind auf die gefährliche Idee kommt, es sich selbst wiederzuholen. Wie immer gilt: Solltest Du mit der Hundeerziehung einmal nicht weiterkommen, ist es immer besser einen Hundetrainer hinzuziehen. Ganz besonders, wenn es um das Wohl Deiner - aber auch fremder - Kinder geht. Übrigens: mit einer Hundehaftpflicht verhinderst Du, dass Du hohen Schadensersatzforderungen ausgeliefert bist, wenn fremde Kinder durch Deinen Hund zu Schaden kommen.

Perfekter Schutz im Schadensfall

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Jundes Pärchin sitzt mit dem Hund auf der Couch

Wenn ein Baby kommt - Vorbereitung für den Hund

Eine ganz besondere Situation für einen Hundehaushalt ist natürlich die bevorstehende Geburt eines Kindes. Denn mit dem Familienzuwachs ändert sich alles. Nicht nur für Dich und Deinen Partner, sondern auch für Euren Vierbeiner. Deshalb muss er am besten schon früh an die neue Situation gewöhnt werden und gezeigt bekommen, wie man sich gegenüber Babys richtig verhält. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich das auch schon üben, bevor das Kind auf die Welt kommt. Das geht zum Beispiel mit einem Teddybären oder einer Puppe, die Du in Kinderwagen oder Wiege legst oder generell ins Familienleben „einbeziehst“. Auch sollte das Kinderzimmer als Tabuzone etabliert werden, die der Hund höchstens mit Erlaubnis betreten kann.

Obendrein ist es sinnvoll, den Hund schon daran zu gewöhnen, dass er nicht mehr im Mittelpunkt steht und weniger Aufmerksamkeit bekommt als vorher. Auch hierfür kannst Du eine Puppe nutzen, mit ihr Suchspiele machen und Dich ihr generell mehr widmen als ihm. Das bedeutet aber selbstredend nicht, dass Du Deinen Hund und seine Bedürfnisse völlig vernachlässigen solltest. Sobald das Baby dann da ist, heißt es, besonders aufmerksam zu sein und den Hund bei jedem kleinen Fehlverhalten unaufgeregt, aber konsequent zu korrigieren. Gerade diese frühe Phase des Kennenlernens zwischen Kind und Hund prägt nämlich sehr stark die spätere Beziehung zueinander.

Tipp: Gemeinsam lernen mit „Der Blaue Hund“

Auch abseits eines Hundetrainers findest Du Hilfsangebote und Unterstützung für Deine neue Situation. Das Präventionsprogramm „Der Blaue Hund“ der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft verfolgt zum Beispiel das Ziel, Bissverletzungen bei Kindern zwischen 3 und 6 Jahren zu verhindern. Eigens entwickeltes Material und eine App helfen Dir und Deinem Kind dabei, gefährliche Situationen besser einzuschätzen und richtig damit umzugehen. Wende Dich also ruhig auch an solche Organisationen, wenn Du weitere Hilfe benötigst.

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