Verstopfung bei der Katze - Richtig helfen
Du hast schon länger kein Häufchen mehr im Katzenklo entdeckt? Dann solltest Du hellhörig werden. Denn diese Verdauungsstörung kann bei Katzen schnell lebensbedrohlich werden. Wir verraten Dir, woran Du bei Deiner Katze eine Verstopfung erkennst, welche Behandlung hilft und was Du tun kannst, um einem trägen Darm des Tieres vorzubeugen.
Wie erkennst Du eine Verstopfung bei Deiner Katze?
Normalerweise sollte eine Katze innerhalb von 24 Stunden mindestens einmal Kot absetzen. Kleinere Abweichungen und ein anderer Rhythmus beim Toilettengang sind noch kein Grund zur Sorge. Aufmerksam solltest Du werden, wenn Du seltener als gewohnt ein Häufchen im Katzenklo findest. Dies könnte ein Anzeichen für eine Verstopfung sein.
Ein träger Darm geht zudem häufig mit einer veränderten Konsistenz und Optik des Kots einher. Ist dieser zum Beispiel plötzlich sehr trocken und rund statt zigarrenförmig und fest, lässt das auf eine Verstopfung schließen. Auch, wenn Deine Katze sich plötzlich stark anstrengen muss, um Kot abzusetzen, ist das ein Alarmsignal.
Weitere mögliche Anzeichen für eine Verstopfung sind:
- Schmerzlaute: Deine Katze miaut auf dem Katzenklo lautstark.
- Ein empfindlicher Bauch: Sie hat Bauchschmerzen und reagiert auf Berührungen im Bauchbereich aggressiv.
- Übelkeit: Deine Katze erbricht häufig.
- Appetitlosigkeit: Sie rührt ihr Futter nicht mehr an und verliert an Gewicht.
- Dehydrierung: Die Maulschleimhaut Deiner Katze ist sehr klebrig.
- Apathie: Sie ist sehr müde und antriebslos.
Leidet Deine Katze auch nur unter einem dieser Symptome, solltest Du so schnell wie möglich mit ihr zum Tierarzt!
Versuche in dem Fall bitte nicht, Deiner Katze mit Hausmitteln zu helfen! Eigenmächtig an der Katze herumzudoktern, die an Verstopfung leidet, mag zwar gut gemeint sein, kann aber schnell riskant für den tierischen Patienten werden. Gehe also auf Nummer sicher, und lasse Deine Katze vom Tierarzt untersuchen!
Vor den kleinen und großen Kosten, die beim Tierarzt für Untersuchung, Diagnostik und Medikamente bei Verstopfung bis hin zur Operation anfallen können, schützt Dich eine Katzenkrankenversicherung zuverlässig. Und das schon ab 9,63 € im Monat!
Ursachen einer Verstopfung bei Katzen
Wenn Deine Katze Probleme beim Absetzen von Kot hat, gilt es herauszufinden, welche der folgenden Ursachen dahintersteckt.
Träger Darm
Dünn- und Dickdarm sind Muskeln, die regelmäßiges Training benötigen, um aktiviert zu werden und somit ihre Arbeit verrichten zu können. Auch Wasser ist für den Darm ein lebenswichtiges Elixier. Nimmt die Katze zu wenig Flüssigkeit auf, beispielsweise durch das falsche Futter, bringt sie zu viel auf die Waage und ist sie fast nie „in Action“, wird der Darm auf Dauer müde.
Wasser- und Bewegungsmangel, oft in Verbindung mit Übergewicht, zählen in der Tat zu den häufigsten Auslösern einer Obstipation, wie der (Tier)Mediziner die chronische Verstopfung bezeichnet. Durch Behebung dieser Ursachen lassen sich meist auch die Verdauungsprobleme schnell wieder in den Griff bekommen!
Schwächen Medikamente, die der Stubentiger regelmäßig einnehmen muss, die Darmmuskulatur, kann der Tierarzt unter Umständen spezielle verdauungsfördernde Mittel verordnen.
Verschluckte Fremdkörper
Ein verschlucktes dünnes Gummiband oder ein Stück Kordel können im Darm steckenbleiben und den weiteren Transportweg der Nahrung blockieren - die Verdauung gerät ins Stocken. Auch diese Ursache ist ein klarer Fall für den Tierarzt. Er entscheidet, wie der unerwünschte „Gast“ entfernt wird.
Keine Fremdkörper im klassischen Sinne, aber ebenfalls ein häufiges Übel für den Darm, sind übrigens Haarballen, die sich durch Verschlucken loser Haare bei der Fellpflege bilden können! In vielen Fällen löst sich dieses Problem von alleine wieder, indem die Katze den Ballen herauswürgt. Bei besonders hartnäckigen Fellballen kann der Tierarzt eingreifen.
Organische Probleme
Eine Verengung des Darms erschwert die Verdauung ebenfalls und kann eine Verstopfung hervorrufen. Genauso ungünstig ist eine Erweiterung des Dickdarms. Die Verdickung, durch die sich größere Kotmengen im Enddarm ansammeln, entsteht übrigens manchmal auch erst durch eine länger bestehende Verstopfung und führt dann zu einem gefährlichen Teufelskreis. Der (Tier)Mediziner spricht bei der Verdickung des Dickdarms von einem Megakolon.
In diesen und in Fällen, in denen Tumore die Verstopfung bedingen, hilft oft nur ein operativer Eingriff.
Weitere Auslöser für Verstopfung bei Katzen
- Parasiten: Auch Würmer bei Katzen können den Magen-Darm-Trakt der Katze schwächen und somit eine Verstopfung hervorrufen. Der Tierarzt wird in diesem Fall neben der akuten Behandlung entsprechende Präparate verordnen, die den Plagegeistern zu Leibe rücken.
- Stress, Unbehagen oder Schmerzen beim Toilettengang: Katzen sind bekanntermaßen sehr reinliche und sensible Tiere. Fühlen sie sich unwohl in ihrer Umgebung oder ist das Katzenklo verschmutzt, kann das dazu führen, dass sie sich das Absetzen von Kot „verkneifen“. Das gilt auch, wenn Schmerzen – zum Beispiel durch Fehlstellungen, Verletzungen oder Arthrose – jeden Toilettengang zur Qual machen.
- Bestimmte Erkrankungen: Leidet ein Stubentiger an einer Grunderkrankung wie Diabetes oder einer Nierenschwäche, führt dies unter Umständen zur Austrocknung und in der Folge zu einer Verstopfung.
Behandlung von Verstopfung bei Katzen
Um die Verstopfung bei Deiner Katze zu beheben, sind verschiedene Schritte notwendig. Zu Beginn steht immer eine eingehende Diagnose durch den Tierarzt an. Darauf aufbauend folgen weitere Schritte zur zielgerichteten Behandlung der Verstopfung.
Diagnosestellung
In der Praxis unterzieht der Tierarzt Deine Katze zunächst einer eingehenden körperlichen Untersuchung. Neben dem Abtasten des Bauchs gehört dazu oft eine Blutprobe. Möglicherweise fertigt der Tiermediziner auch Röntgenbilder vom Bauchraum an und nimmt eine endoskopische oder eine rektale Untersuchung in Narkose vor.
Die Ermittlung von Ursache und Schweregrad der Verstopfung ermöglicht es ihm, die bestmögliche Behandlung einzuschlagen.
Kurzfristige tiermedizinische Maßnahmen
Bei einer aktuellen Verstopfung gilt es in erster Linie, der Katze den Kotabsatz zu ermöglichen und den Darm zu entleeren. Um den angestauten, verhärteten Stuhl aufzuweichen und die Verdauung wieder in Schwung zu bringen, verordnet der Tierarzt unter Umständen einen Einlauf oder leichte Abführmittel. Auch die Verschreibung und Gabe sogenannter Probiotika, spezieller Zubereitungen, die sich positiv auf die Darmflora auswirken sollen, können eine Verstopfung bei Katzen positiv beeinflussen.
Achtung!
Bitte verabreiche Deiner Katze niemals Abführmittel oder andere Medikamente aus Deiner eigenen Hausapotheke. Du riskierst damit gefährliche Verletzungen und Vergiftungen!
Weitere Maßnahmen
Leidet Deine Katze nur an einer leichten, einmalig aufgetretenen Verstopfung, reicht manchmal eine Futterumstellung aus, um den trägen Darm wieder munter zu machen. Zusätzlich solltest Du ein wachsames Auge darauf haben, dass Deine vermutlich trinkfaule Katze genügend Wasser aufnimmt! Worauf Du außerdem achten musst, besprichst Du am besten direkt mit Deinem Tierarzt.
Operation
Wenn organische Veränderungen wie eine Verengung oder eine Erweiterung des Darms hinter der Verstopfung stecken, die vielleicht schon chronisch ist, ist eine Operation oft die einzig erfolgversprechende Option.
Ist ein verschluckter Fremdkörper der Auslöser der Verstopfung, muss dieser möglicherweise ebenfalls unter Narkose chirurgisch entfernt werden.
Auch wenn der Begriff „Verstopfung“ an sich harmlos klingt: Je nach Ursache und Ausprägung kann die Verdauungsproblematik bei Deiner Katze zu ernsten Problemen führen. Wenig amüsant sind dann auch die oft hohen Behandlungskosten, die in der Tierarztpraxis oder -klinik im Rahmen notwendiger Medikamente, Untersuchungen oder Operationen anfallen.
Um sich bei der Sorge um die geliebte Katze nicht noch zusätzlich mit finanziellen Belastungen zu plagen, ist eine Katzenkrankenversicherung von hohem Wert. Wie ein Schutzschild bewahrt sie Dich vor der Kostenfalle und sichert dem Stubentiger die beste Behandlung beim Tierarzt zu!
Am allerbesten wäre es jedoch, dass es erst gar nicht zu einer Verstopfung kommt, oder? Wir haben ein paar gezielte Ideen gesammelt, wie Du die Verdauung Deines Stubentigers ankurbeln kannst.
Tipps zum Vorbeugen einer Verstopfung bei Katzen
Ist Deine Katze ein Bewegungsmuffel oder sehr trinkfaul, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie hin und wieder mit einer leichten Verstopfung zu kämpfen hat. In dem Fall kannst Du versuchen, ihre Verdauung durch gezielte Maßnahmen anzuregen:
- Flüssigkeit:
Deine Katze sollte stets ausreichend Flüssigkeit aufnehmen. Stelle an verschiedenen Orten Trinknäpfe und eventuell einen Trinkbrunnen auf. Außerdem solltest Du ihr vorwiegend Nassfutter geben. - Bewegung:
Spiele mehrmals täglich mit Deiner Katze. Lässt sie sich nicht motivieren oder ist sie nicht fit genug, kannst Du ihre Darmtätigkeit auch mit Massagen anregen. Am besten geht das, indem Du mit zwei Fingern leicht kreisend ihren Bauch massierst. Natürlich nur, wenn Deine Katze sich am Bauch berühren lässt. - Ballaststoffe:
Mische Flohsamenschalen, kleingeschnittenes Katzengras oder Weizenkleie unter das Katzenfutter. Das fördert die Verdauung. Übertreibe es jedoch nicht. Der Anteil im Katzenfutter sollte an Deinen Stubentiger angepasst sein. Am besten erkundigst Du Dich vorher bei Deinem Tierarzt. - Vorsicht, Fremdkörper!
Achte darauf, dass Deine Katze keine Gegenstände verschluckt, die zu einem Darmverschluss führen können. Lasse sie daher besser nicht mit kleinen Verschlusskappen, Gummibändern, Murmeln oder Bausteinen spielen.
Achtung: Auf diese Maßnahmen solltest Du wirklich nur bei leichten Verdauungsstörungen setzen. Zögere nicht, sondern fahre unbedingt zum Tierarzt, wenn Deine Katze bereits seit einiger Zeit unter Verstopfungen leidet. Besonders gefährlich wird es, wenn ein Kitten Verdauungsprobleme hat. Dann zählt jede Minute! Eile geboten ist auch, wenn sich der Allgemeinzustand Deiner Katze deutlich verschlechtert. Je länger eine schwere Verstopfung unbehandelt bleibt, desto wahrscheinlicher ist ein lebensbedrohlicher Darmverschluss oder Darmdurchbruch. Dann hilft Deiner Katze leider nur noch eine Operation.
Katzenkot: Was die Hinterlassenschaften über die Gesundheit der Samtpfote verraten können
Auch wenn diese „Detektivarbeit“ für Deine Nase ein bisschen anstrengend ist: Den Kot im Katzenklo näher zu betrachten, kann wichtige Hinweise auf den Gesundheitszustand Deines Stubentigers liefern.
Normalerweise ist der Stuhl der Katze wie eine kleine Zigarre geformt. Er ist fest, fällt nicht auseinander und hat eine leicht feuchte Oberfläche. Zwischen dieser Idealform und eher ungesundem Kotabsatz gibt es verschiedene Abstufungen. Außerdem spielt nicht nur die Form, sondern auch die Farbe eine Rolle. Unsere Grafik hilft Dir dabei, bedenkliche Hinterlassenschaft im Katzenklo zu erkennen.
Das verrät Dir die Form des Kots:
Gesunden Stuhlgang bei Katzen erkennst Du daran, dass er hell- bis dunkelbraun ist. Er sieht aus wie eine Zigarre bzw. ein Würstchen. Beim Aufsammeln fällt er nicht auseinander und hinterlässt keine oder nur sehr wenige Spuren auf der Schaufel.
Sind die Kotstücke Deiner Katze sehr klein und trocken, könnte sie unter Flüssigkeitsmangel oder einem Megakolon leiden. Da sich Letzteres nicht durch Hausmittel lösen lässt, solltest Du mit ihr zum Tierarzt.
Entdeckst Du in den kleinen trockenen Kotstücken sehr viele Haare, dann solltest Du Deiner Katze unbedingt Katzengras oder Malzpaste geben. Die Gefahr, dass Haarballen ihren Darm verstopfen, ist groß.
Setzt Deine Katze nur noch mit viel Mühe sehr dünnen Kot ab, ist ihr Dickdarm möglicherweise zu eng. In dem Fall solltest Du sie von einem Tierarzt untersuchen lassen.
Ist der Kot Deiner Katze so weich, dass er beim Aufsammeln deutliche Spuren auf der Schaufel hinterlässt? Dann könnte das auf eine Futtermittelallergie, eine Darmentzündung oder eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse hindeuten.
Hinter matschigen Häufchen, die eher an Schokoladenmousse erinnern, könnten Würmer oder Giardien stecken. Häufig stinkt der Stuhlgang dann auch sehr stark und ist mit viel Schleim oder Blut versetzt.
Entdeckst Du in den matschigen Häufchen Deiner Katze weiße Punkte, hat sich wahrscheinlich ein Bandwurm in ihrem Dünndarm festgesetzt.
Setzt Deine Katze plötzlich sehr flüssigen schwarzen Kot ab, solltest Du sofort mit ihr zum Tierarzt! Das könnte nämlich auf Blutungen im Magen-Darm-Trakt hindeuten.
Das verrät Dir die Farbe des Kots:
Grüner Kot allein ist in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Meist kommt es durch zu viel Katzengras zu der Färbung.
Ist der Katzenkot rot oder schwarz, deutet das auf Blutungen im Verdauungstrakt hin. Ein Tierarztbesuch ist in dem Fall mehr als ratsam.
Katzen, die Probleme mit der Bauchspeicheldrüse oder Leber haben, scheiden häufig gelben oder grauen Kot aus.