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Hunde­senioren - Wenn der Hund in den Ruhestand geht

Alter Hund liegt auf der Couch

Hunde altern schneller als Menschen. Sie werden im Schnitt je nach Rasse zwischen 10 und 15 Jahre alt. Kleine Hunde kommen ab circa zehn Jahren ins Seniorenalter, mittlere und große Rassen etwa ab neun Jahren.

Hunderiesen wie zum Beispiel Irische Wolfshunde können das Seniorenalter schon mit fünf Jahren erreicht haben. Dabei werden die Alterserscheinungen mit zunehmendem Alter immer offensichtlicher: Die Haare rund um Schnauze und Augen, später auch an den Pfoten werden grau. Die Sinnesleistungen nehmen ab: Dein Hund hört, sieht und riecht immer schlechter.

Ältere Hundesemester haben spezielle Bedürfnisse

Es wird sich langsam einschleichen: Dein Hund schläft von Zeit zu Zeit mehr, wird gemütlicher und ist beim Gassigehen nicht mehr so flott unterwegs wie früher. Ist er vor einiger Zeit noch stundenlang mit Dir auf Wandertour gegangen, war er Dein Jogging-Partner oder lief er munter neben dem Rad her, ermüdet er nun schneller.

Ein älteres Hundesemester hat andere Bedürfnisse als ein Junghund. So ist der Körper nicht mehr so athletisch wie in jungen Jahren. Grund: Das Körperfett nimmt zu und die Muskelmasse verringert sich. Das oder aber auch altersbedingte Krankheiten wie Arthrose können dazu führen, dass Treppen zu einem Problem werden. Weitere für Hundesenioren typische Merkmale: Probleme beim Aufstehen und ein steifer Gang. So kann schon der Bordstein zum Hindernis werden. Auch ein Hundekorb mit zu hohem Rand ist plötzlich eine unüberwindbare Barriere. Oder das Ein- und Aussteigen beim Autofahren geht nur noch mit Deiner Hilfe.

Achte auf solche Veränderungen und sorge für Alternativen bzw. Erleichterungen im Alltag. Die gute Nachricht: Du kannst einiges tun, um Deinen Hund beim Älterwerden zu unterstützen und ihn fit zu halten.

  • Schlafplatz: Achte auf einen niedrigen Einstieg ins Hundebett, wenn Du merkst, dass der aktuelle Deinem Hund zu hoch wird.
  • Tägliche Routine beibehalten: Verändere nicht von einem Tag auf den nächsten Euren Tagesablauf. Die Routine, wie sie Dein Hund kennt, gibt ihm Sicherheit und hilft ihm, besser mit den Veränderungen, die das Älterwerden für ihn mit sich bringt, klarzukommen. Beherzige dies auch bei Veränderungen an Deiner Wohnungseinrichtung. Stelle z. B. nicht von einem Tag auf den anderen alle Möbel um.
  • Treppen: Es kann nötig sein, Deinen Hund zu tragen.
  • Autofahren: Hund ggf. ins und aus dem Auto heben.
  • Keine langen Wandertouren: Mehrere kürzere Gänge über den Tag verteilt sind z. B. bei Arthrose sehr viel sinnvoller als ein langer.
  • Verkehrssicherheit: Sieht oder hört Dein Hund schlecht, nimm ihn sicherheitshalber im Straßenverkehr an die Leine.
  • Lege extra Kuschelrunden ein: Hunde-Senioren brauchen viel Zuwendung und noch mehr Liebe und Zuwendung als in jungen Jahren.
  • Such- oder Geschicklichkeitsspiele: Sie sind eine tolle Möglichkeit, alte Hunde im Kopf fit zu halten. Sie haben meist niedrige körperliche Anforderungen, aber lasten den Vierbeiner dennoch gut aus. Viele von ihnen kannst Du super Zuhause durchführen.
  • Gegen die Langeweile: Unternimm mit Deiner Fellnase weiterhin alles, was Du zuvor getan hast. Wenn Du merkst, dass es Deinem Vierbeiner zu viel wird, schalte eine Stufe runter.
  • Toben erlaubt: Es ist wichtig, die Beweglichkeit und die Muskeln Deines Vierbeiners zu erhalten. Zu sehr einschränken solltest Du die Bewegung Deines Hundes daher nicht. Tobt einfach etwas gesetzter als früher.

Ernährung altersgerecht anpassen

Mit dem Alter kommen auch gesonderte Bedürfnisse in Bezug auf die richtige Ernährung eines Hundes hinzu. Es macht Sinn, hier Anpassungen vorzunehmen, denn der Nährstoffbedarf eines alten Hundes ist anders als der von einem jüngeren Tier. Der Vierbeiner ist ruhiger unterwegs, bewegt sich weniger, schläft mehr. Er benötigt auch weniger Kalorien. Würdest Du Deinen Hund wie bisher füttern, hätte er schnell zu viel auf den Rippen. Nicht nur, dass Übergewicht die Gelenke und den Kreislauf stärker belastetet, auch das Diabetesrisiko steigt.

Eine ausgewogene Ernährung für ältere Vierbeiner sollte reich an hochwertigem Eiweiß und leicht verdaulichen Fetten sein. Eine altersgerechte Vitamin- und Mineralstoffzusammensetzung ist ebenfalls wichtig. Kläre Details am besten mit Deinem Tierarzt.


Über- und Untergewicht

Hat Dein Hund schon mit Übergewicht zu kämpfen, ist Dein Tierarzt Ansprechpartner Nummer eins. Bewegung und Fitness müssen unter Aufsicht und langsam aufgebaut werden, eine Futterreduzierung darf nicht zu einer Nährstoffunterversorgung führen. Einfach das Futter zu reduzieren ist nicht sinnvoll. Für gewöhnlich enthält ein für Hunderentner geeignetes Futter mehr Ballaststoffe und weniger Fett. Die Tagesration sollte auf mehrere kleine Mahlzeiten am Tag aufgeteilt werden. So wird der Verdauungstrakt Deines Hundes entlastet.

Aber bei älteren Tieren ist nicht nur Übergewicht ein Thema. Sehr alte Zeitgenossen fressen manchmal kaum noch etwas und nehmen dementsprechend stark ab. Appetitlosigkeit kann ein Grund hierfür sein. Diese kann durch einen nachlassenden Geruchssinn hervorgerufen werden. Vielleicht kannst Du Abhilfe schaffen, indem Du das Futter etwas erwärmst. Es riecht und schmeckt dadurch intensiver. Aber auch schmerzende Zähne oder innere Erkrankungen können der Grund für Appetitlosigkeit sein. In so einem Fall solltest Du die Ursachen von Deinem Tierarzt klären lassen.

Regelmäßiger Gesundheits-Check-up

Hunde haben heute eine höhere Lebenserwartung als noch vor einigen Jahren. Hochwertigeres Futter, gute Pflege und eine bessere medizinische Versorgung sorgen dafür, dass die Tiere älter werden. Altersbedingte Gesundheitsprobleme bleiben da natürlich nicht aus. Die verschiedenen körperlichen und geistigen Veränderungen, die ein alternder Hund durchlebt, unterscheiden sich zumeist gar nicht so sehr von den altersbedingten Veränderungen beim Menschen.

Das Immunsystem ist schwächer, das Tier wird anfälliger für verschiedene Krankheiten. Das beginnt bei Nierenerkrankungen, geht weiter bei Arthrose und Zahnerkrankungen und endet bei Diabetes. Mindestens einmal im Jahr solltest Du Deinen Oldie deshalb zur Gesundheitsvorsorge dem Tierarzt vorstellen. Nur so können altersbedingte Erkrankungen rechtzeitig erkannt werden. Und Dein Vierbeiner hat auch in dieser Lebensphase eine gute Lebensqualität und möglichst wenige Beschwerden.

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