Papageien impfen: wichtig, zu wissen

Du hast einen Papagei oder Sittich und möchtest bestmöglich für seine Gesundheit vorsorgen? Impfungen können dabei eine entscheidende Rolle spielen. In diesem Artikel erfährst Du, in welchen Fällen Impfungen für Papageien wichtig sind.
Tierarztkosten für Impfen und Co. in Schach halten
Im Laufe eines langen Papageienlebens kann schon mal das ein oder andere gesundheitliche Problem auftreten. Sei es durch eine gefährliche Infektion, nicht vertragende Nahrung oder Verletzungen bei Auseinandersetzungen in der Gruppe. Um dafür anfallende teure Tierarztkosten abzufedern, ist eine Papageienkrankenversicherung sinnvoll. Schon für einen geringen monatlichen Beitrag liefert sie eine Menge wertvoller Leistungen und übernimmt zum Beispiel bis zu 75 € jährlich für Impfungen. Du kannst Dich beispielsweise für eine der folgenden Tarifvarianten entscheiden:
Tarifoption 1
KV
- 10 % Selbstbeteiligung
- Erstattung unbegrenzt
- 75 € jährliches Vorsorgebudget
- bis 4-facher GOT-Satz
ab 28,58 €/mtl.
Tarifoption 2
KV
- 30 % Selbstbeteiligung
- Erstattung max. 3.000 €
- 75 € jährliches Vorsorgebudget
- bis 4-facher GOT-Satz
ab 15,77 €/mtl.
Tarifoption 3
KV
- 50 % Selbstbeteiligung je Leistungsfall plus 500 € pro Jahr
- Erstattung max. 6.000 €
- 75 € jährliches Vorsorgebudget
- bis 4-facher GOT-Satz
ab 6,16 €/mtl.
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Jetzt vergleichenSollte man Papageien oder Sittiche impfen lassen?
Als Auslöser gefährlicher Infektionskrankheiten bei Papageien und Sittichen sind vor allem Kanarienpocken, Polyoma-, Circo- und Herpesviren bekannt. Im Ausland wird zum Teil dagegen geimpft. In Deutschland sind die jeweiligen Impfstoffe jedoch nicht zugelassen.
Im Gegensatz zu Katzen, Kaninchen, Hunden und anderen vierbeinigen Haustieren gibt es für exotische Vögel hierzulande auch kaum Impfempfehlungen. In der Hobbyhaltung benötigen Ziervögel normalerweise auch keinen solchen Impfschutz. Schließlich laufen sie in den üblichen, von außen nur schwer zugänglichen Käfigen und Volieren kaum Gefahr, mit den bekannten Erregern in Berührung zu treten.
Anders sieht dies in Tierparks, Zoos und generell in Großvolieren aus, in denen eine größere Anzahl von Vögeln zusammenlebt. Bei dieser Form der Unterbringung, vielfach im Außenbereich, sind die Papageien und Sittiche stärkeren Umwelteinflüssen und somit automatisch einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt. Aus diesem Grund sind Impfungen von Ziervögeln dort durchaus üblich.
Wie lassen sich Papageien vor Ansteckung schützen?
Hast Du bei Dir zu Hause bereits Exemplare und erwirbst neue hinzu, solltest Du die Neuzugänge zunächst in Quarantäne halten. Durch eine gründliche Untersuchung kann ein Tierarzt feststellen, ob sie womöglich an einer ansteckenden Erkrankung leiden.
In manchen Fällen rät Dir Dein Tierarzt aber vielleicht dennoch zu einer Impfung Deines Vogels. Er wägt dann individuell ab, ob diese Vorsorgemaßnahme sinnvoll ist, um den Exoten vor gefährlichen Infektionskrankheiten und deren mitunter schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen zu schützen.
Welche Impfstoffe für Ziervögel gibt es?
Generell sind zwei unterschiedliche Arten von Impfstoffen verfügbar. Dabei handelt es sich um:
Passive Immunisierung
Bei dieser Impf-Form erhält der Vogel ein Immunserum mit den notwendigen Antikörpern gegen die Erkrankung. Gewonnen werden diese aus dem Blut von Vögeln desselben Bestands, die die Krankheit bereits hatten und wieder genesen sind. Die passive Immunisierung schützt Jungtiere und Nestlinge sofort nach der Verabreichung: jedoch nur für einen relativ kurzen Zeitraum von ein paar Wochen.
Aktive Immunisierung
In diesem Fall werden dem Vogel nicht-infektiöse Antigene der jeweiligen Krankheit injiziert, die sein Immunsystem zur Bildung spezifischer Antikörper anregen. Diese schützen langfristig gegen die Infektion. Anders als bei der passiven Immunisierung, deren Schutzwirkung unmittelbar eintritt, ist diese bei der aktiven Impf-Form verzögert. Der Körper des Vogels benötigt nämlich einige Tage bis Wochen zur Bildung der Antikörper.
Die jeweiligen Impfstoffe für exotische Ziervögel stammen zumeist von denen, die ursprünglich für Nutzvögel wie z. B. Hühner oder Puten verwendet werden. Bevor diese Seren jedoch bei den gefiederten Exoten zum Einsatz kommen, muss der Tierarzt genau prüfen, ob die Impfung für die zu behandelnde Vogelart überhaupt geeignet ist.
Laut Tierimpfstoff-Verordnung vom 24. Oktober 2006 ist es Tierärzten zudem auch erlaubt, bestandsspezifische, inaktivierte Impfstoffe aus Bakterien und Viren selbst herzustellen.
Falls bei Deinem Papagei eine Impfung anstehen sollte, sind ein paar Vorüberlegungen nötig.
Vorbereitung des Vogels auf den Impftermin
Grundvoraussetzung fürs Impfen ist, dass Dein Papagei gesund ist. Ein kranker Vogel sollte niemals geimpft werden. Auch Stress kann ein Hinderungsgrund sein. Um Anspannung und Stress zu vermeiden, solltest Du den Transportkäfig schon einige Tage vor dem Termin bereitstellen, damit sich Dein Vogel daran gewöhnen kann. Sehr wichtig ist es außerdem, einen Tierarzt auszuwählen, der Erfahrung mit exotischen Tieren hat. Idealerweise kennt er sich mit Papageien aus und ist mit deren speziellen Bedürfnissen vertraut.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen beim Vogel
Im Allgemeinen sind die Gefahren, die mit einer Impfung des Papageis einhergehen, eher gering. Ganz auszuschließen sind Komplikationen jedoch nicht. Wenn der Tierarzt Deinen Vogel aber unmittelbar vor der Impfung gründlich untersucht und feststellt, dass er kerngesund und völlig beschwerdefrei ist, kann kaum etwas passieren.
Nach der Impfung können beim Vogel in seltenen Fällen folgende Symptome auftreten:
- erhöhte Temperatur
- Müdigkeit
- sehr selten allergische Reaktionen
Die Immunabwehr des Papageis anderweitig unterstützen
Nicht nur Impfungen können dazu beitragen, Deinen Papagei vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. Dazu gehören noch andere Aspekte, wie zum Beispiel:
- eine artgerechte Haltung in einer größeren Gruppe oder aber zumindest mit einem Partner
- eine großzügig bemessene und artgerecht ausgestattete Voliere
- gute Hygiene
- mögliche Überträger von Krankheitserregern fernhalten, z. B. spezielle Mückenarten
- genügend Platz für Freiflüge
- ausreichen Beschäftigung
- eine ausgewogene Fütterung
- regelmäßige tierärztliche Untersuchungen
Mit diesen Maßnahmen, kombiniert mit ganz viel Zuwendung und Liebe, sollte einem langen, gesunden Papageienleben nichts mehr im Wege stehen.