Zahnfleischentzündung beim Hund - erkennen und richtig behandeln

Eine Zahnfleischentzündung ist für Deinen Hund wirklich schmerzhaft. Doch keine Sorge, wenn Du die Krankheit frühzeitig erkennst und schnell handelst, kannst Du diese meist mühelos in Schach halten. Wir verraten Dir, was auf eine Zahnfleischentzündung beim Hund hindeutet, wie Du diese bekämpfst und wie Du langfristig vorbeugst.
Zahnfleischentzündung beim Hund - Woran erkenne ich sie?
Eine beginnende Zahnfleischentzündung beim Hund ist oft schwer zu erkennen. In der Regel gibt es zunächst keine sichtbaren Anzeichen. Anfangs ist ziemlich starker Mundgeruch das einzige Indiz. Bleibt die Entzündung unbemerkt, werden die Beschwerden jedoch immer schlimmer. Das Verhalten und Erscheinungsbild Deines Hundes weisen dann deutlich auf eine Gingivitis hin.
Folgende Symptome können auf eine Zahnfleischentzündung hindeuten:
- Dein Hund hat extremen Mundgeruch.
- Er kratzt sich mit der Pfote übers Maul.
- Sein Zahnfleisch ist rot und geschwollen.
- Er kaut nur noch einseitig.
- Sein Speichel ist eitrig und blutig.
- Er frisst deutlich weniger und verliert an Gewicht.
- Trockenfutter und Kausnacks werden von ihm ignoriert.
- Er knurrt sein Futter an.
- Seine Zahnhälse liegen frei, die Zähne sind locker und fallen aus (bei einer fortgeschrittenen Gingivitis).

- freiliegender Zahnhals
- geschwollenes Zahnfleisch
- Vereiterung
- Zahnfleischbluten
- Zahnverlust
- Zahnstein
Ab zum Tierarzt
Tritt eines oder sogar mehrere dieser Symptome auf, solltest Du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Denn eine Zahnfleischentzündung heilt in der Regel nicht von alleine. Im Gegenteil, wird die Entzündung nicht behandelt, sind schwerwiegende Erkrankungen wie die Zerstörung des Zahnhalteapparates und Zahnfleischschwund die Folge. Breiten sich die Bakterien aus dem Maul auch im restlichen Körper aus, sind sogar die Organe Deines Hundes in Gefahr. Zögre den Tierarztbesuch daher nicht hinaus!
Über die Kosten musst Du Dir dank der Hundekrankenversicherung zum Glück keine Sorgen machen. Denn diese übernimmt die Tierarztkosten, wenn das entzündete Zahnfleisch und mögliche Folgekrankheiten behandelt werden müssen. Einige Krankenversicherer für Hunde beteiligen sich sogar an der Zahn-Prophylaxe! Dazu zählen zum Beispiel die Tarife „PetCare Komfort“ der Helvetia und der „VOLL-Schutz“ der Uelzener.
Welche Ursachen gibt es für die Zahnfleischentzündung beim Hund?
Eine Zahnfleischentzündung ist bei Hunden keine Seltenheit. Über 80 % aller Hunde erkranken mindestens einmal in ihrem Leben daran. Dabei führen die verschiedensten Faktoren zu einer solchen Infektion. Hier ein Überblick:
- Speisereste, Zahnstein und bakterieller Zahnbelag: Eine ungesunde Maulflora und schlechte Zahnhygiene gelten als die Hauptursachen für eine Zahnfleischentzündung beim Hund.
- Häufig ist aber auch eine kleine Verletzung des Zahnfleischs der Auslöser.
- Tumore im weichen Maulgewebe können ebenfalls der Grund sein.
- Das Fressen von Kot! Das ist nämlich nicht nur eklig, sondern oft auch ein Zeichen für Mangelernährung. Und sowohl der aufgenommene Kot, als auch die Mangelernährung können zu einer Zahnfleischentzündung führen.
- Zahnfehlstellungen, Pilzinfektionen und Autoimmunerkrankungen sind weitere mögliche Ursachen.
Behandlung: So bekämpfst Du die Zahnfleischentzündung beim Hund
Wenn Dein Hund unter einer Zahnfleischentzündung leidet, hilft nur ein Besuch beim Tierarzt. Und zwar schnellstmöglich. Denn je länger Du damit wartest, desto schwieriger ist die Behandlung. Dein Veterinär stellt zunächst den Infektionsgrad fest und geht auf Ursachenforschung. Erst dann weiß er, welche Therapie angebracht ist.
Entzündungshemmer und Antibiotika
Ist das Zahnfleisch Deines Hundes nur leicht gerötet und geschwollen, wird der gesamte Mundraum mit einer entzündungshemmenden Lösung benetzt. Falls nötig verschreibt der Tierarzt zusätzlich Antibiotika, die Du Deinem Vierbeiner einige Tage verabreichst.
Professionelle Zahnreinigung
Sind Zahnstein und/oder Plaque für die Gingivitis beim Hund verantwortlich, hilft nur eine professionelle Zahnreinigung. Dabei werden unter Narkose die kompletten Zähne und das Zahnfleisch Deines Vierbeiners saniert. Die meisten Veterinäre verwenden dafür einen Ultraschallreiniger und polieren die Zähne danach mit einer Paste. Anschließend werden die Zahnfleischtaschen mit einer speziellen Spülung aus Kochsalzlösung und Chlorhexidin gesäubert. Eine mehrtägige Therapie mit Antibiotika gehört nach einem solchen Eingriff zur Routine. Vor allem, wenn sich die Bakterien bereits im Körper des Hundes ausgebreitet haben.
Zahnextraktion
Bei einer weit fortgeschrittenen Gingivitis werden häufig alle Zähne entfernt. Besonders, wenn die meisten Zähne bereits locker sind und die Zahnhälse frei liegen. Ziel der Zahnextraktion ist es, den Ausbruch weiterer Entzündungen zu verhindern.
Naturheilkunde
Leidet Dein Hund unter einer chronischen Zahnfleischentzündung, ist es ratsam die Therapie naturmedizinisch zu ergänzen. Durch homöopathische Mittel, Lasertherapie und Phytotherapie werden das Immunsystem und die Selbstheilungskräfte Deines Vierbeiners verstärkt.
Hausmittel
Hausmittel wie lauwarmer Kamillentee lindern zwar die Symptome einer Gingivitis beim Hund, sie beheben jedoch nicht die Ursache. Ein Tierarztbesuch ist daher trotzdem dringend notwendig. Nur mit Hausmitteln kriegst Du die Entzündung nämlich nicht in den Griff.
Wichtig:
Auf Dauer reicht die alleinige Behandlung durch Deinen Tierarzt nicht aus, um eine Zahnfleischentzündung bei Deinem Hund erfolgreich zu bekämpfen. Studien belegen: Eine gesunde Maul- und Zahnpflege ist dafür zwingend erforderlich.
Zahnfleischentzündung beim Hund vorbeugen

Damit es gar nicht erst zu einer Entzündung kommt, solltest Du folgende Vorsorgemaßnahmen treffen:
- Regelmäßiges Zähneputzen! Am besten gewöhnst Du Deinen Vierbeiner so früh wie möglich ans Zähneputzen. Im Fachhandel findest Du mittlerweile ein großes Angebot an Hundezahnbürsten und Zahnpasta mit Hühnchengeschmack, die die Zahnpflege für Deine Fellnase angenehmer gestalten. Wie genau Du vorgehst, erfährst Du hier: Zähneputzen beim Hund
- Füttre Deinen Hund mit zahnpflegenden Snacks. Die regen seinen Speichelfluss an und animieren ihn zum Kauen. Unerwünschter Zahnbelag kann sich so gar nicht erst festsetzen. Verwöhn Deinen Vierbeiner also ruhig öfter mit einem Kauknochen.
- Barfen - die Ernährungsform schlechthin, wenn es um die Vorbeugung einer Zahnfleischentzündung beim Hund geht. Immerhin wird bei der Rohfütterung auf Zucker und Getreide verzichtet.
- Zahn-Prophylaxe beim Tierarzt! Mindestens einmal im Jahr sollte Dein Veterinär in das Maul Deines Hundes schauen. Schadhafte Ablagerungen, die eine Zahnfleischentzündung hervorrufen könnten, werden so rechtzeitig von ihm erkannt und direkt beseitigt.
- Pfoten weg von ungeeignetem Spielzeug! Tennisbälle und spitze Gegenstände wie Stöcke haben im Maul Deines Hundes nichts zu suchen. Sie sind nämlich ganz schön gefährlich für ihn. Die feinen Glasfasern, mit denen Tennisbälle ummantelt sind, können sich zum Beispiel zwischen den Zähnen festsetzen und so eine Infektion verursachen. Greif also lieber zu Kauspielzeug. Achte jedoch darauf, dass das Spielzeug den Bissen Deines Vierbeiners auch standhält.
Fazit: Zahnfleischentzündung beim Hund
Hunde sind für Zahnfleischentzündungen besonders anfällig. Vorbeugen kannst Du, indem Du Dich an die oben genannten Tipps hältst. Das Risiko einer Gingivitis bleibt jedoch trotzdem. Beobachte Deinen Vierbeiner daher genau, so kannst Du die Anzeichen für eine Entzündung frühzeitig erkennen. Geh mit Deinem Hund regelmäßig zur Vorsorge. Dann bleiben Deinem Hund ein schmerzhafter Krankheitsverlauf und eine langwierige Behandlung erspart.
Wenn die Zahnfleischentzündung zur Qual wird - die Hundekrankenversicherung
Eine Zahnfleischentzündung solltest Du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn je weiter die Infektion voranschreitet, desto schmerzhafter und gefährlicher wird sie für Deinen Hund. Ein Besuch beim Tierarzt ist daher Pflicht. Wie wäre es mit einer Hundekrankenversicherung? Die übernimmt die Tierarztkosten, wenn Dein Vierbeiner behandelt oder operiert werden muss. So bist Du bestens abgesichert.