Die Pferdebremse: Wie bekämpfe ich den lästigen Plagegeist?
Im Sommer machen sich viele summende Plagegeister breit. Besonders die Pferdebremse solltest Du nicht außer Acht lassen. Täglich kannst Du Dein Pferd dabei beobachten, wie es versucht, mit dem Pferdeschwanz die lästigen Viecher zu vertreiben. Sie sind wahre Meister darin, Dein Pferd zu piesacken. Allerdings gibt es auch viele Möglichkeiten, wie Du die Pferdebremsen überlistest und Deinem Pferd etwas Linderung bietest.
Was muss ich über die Pferdebremse wissen?
Pferdebremsen sind tagsüber aktiv und brummen über Wiesen und Felder. Je höher die Luftfeuchtigkeit, umso wohler fühlt sie sich. Dein Pferd entwickelt im Sommer beim Schwitzen eine Art Dunstglocke um sich herum, durch die sich die Plagegeister magisch angezogen fühlen. Sie lassen sich auf dem Pferd nieder und stechen am liebsten dort zu, wo der Schweif des Pferdes nicht hinkommt und das Pferd auch nicht hintreten kann: Das ist der Bauch und der Bereich zwischen den Schulterblättern. Bremsen ernähren sich vom Blut des Tieres. Problematisch ist aber vor allem der Stich: Dieser ist größer und schmerzhafter als zum Beispiel der Mückenstich.
Gesundheitliche Probleme durch Pferdebremsen?
Wenn Dein Pferd durch einen Bremsenstich gesundheitliche Probleme entwickelt, musst Du einen Tierarzt zurate ziehen. Finanzielle Erleichterung verschafft Dir eine Pferdekrankenversicherung. Denn nicht nur der Einstich kann dem Pferd Probleme bereiten. Die Bremse kann Krankheiten aufs Pferd übertragen, da sie von einer zur anderen Futterquelle, unter anderem auch Rindern, fliegt. Pferde können sich durch den Biss der Bremse mit dem EIA-Virus infizieren, auch bekannt als ansteckende Blutarmut bei Einhufern oder Sumpfkrankheit. Diese Erkrankung ist meldepflichtig, allerdings ist sie in den letzten Jahren nur noch sporadisch bei uns aufgetreten. Es gibt allerdings einige Pferdebremsen, die Borrelien in sich tragen und dadurch die Lyme-Borreliose übertragen können. Das geschieht zwar auch selten, ist aber aus einem Grund tückisch: Viele Pferdefreunde sind in dem Glauben, dass lediglich Zecken die Borreliose auslösen. Im Falle einer Infektion ist es mit einer Untersuchung und Behandlung leider meistens nicht getan. Hinzu kommen zahlreiche Medikamente. Eine Pferdekrankenversicherung übernimmt bis zu 100 % der Kosten, unabhängig vom GOT-Satz, für die folgende Leistungen:
- ambulante Behandlungen, Untersuchungen und Arzneimittel
- chirurgische Eingriffe und stationäre Unterbringung
- Vorsorgemaßnahmen
- Bezuschussung von alternativen Behandlungsmethoden, Reha und Physiotherapie
- Auslandsschutz
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Pferde-OP-VersicherungWas taugen Hausmittelchen zur Bekämpfung der Pferdebremse?
Es gibt natürlich eine große Anzahl von Hausmitteln, Medikamenten und Futterzusätzen, die versprechen, das Pferd frei von Bremsen zu halten. Das ist bei den meisten Mitteln nur bedingt möglich. Erst einmal lieben Pferdebremsen die Wärme. Ein Pferd auf der Weide ist hier mit seiner Körpertemperatur von knapp 39 Grad ein Magnet. Dazu kommt, dass Bremsen auf den Schweiß des Pferdes abfahren. Beginnst Du, mit Deinem Pferd zu arbeiten, schwitzt es und der Schweiß überlagert aufgebrachte Mittelchen, Tropfen oder Salben. Dazu kommt, dass Dein Pferd unverträglich auf diese Mittel reagieren kann. Teilweise kommt es sogar zu Verätzungen. Eine gute Alternative bietet das Waschen Deines Pferdes mit Obstessigwasser. Die Mischung stellst Du halb und halb zusammen und wäschst damit Dein Pferd ab. Diesen Geruch mögen die Plagegeister nämlich nicht. Zudem bietet das Gemisch auch Linderung, falls es bereits zu einem Biss gekommen ist. Du kannst auch Anti-Insekten-Sprays aus Zutaten wie Knoblauch, Gewürznelken, Schwarzem Tee und Apfelessig selbst herstellen. Wer nicht selbst mischen möchte, kann auf fertige Abwehrsprays aus dem Fachhandel zurückgreifen.
Sind Fliegendecken eine sinnvolle Alternative?
Das gilt es auszuprobieren. Generell tragen diese Decken dazu bei, dass der Körper des Pferdes nicht nur gegen Plagegeister geschützt wird, sondern auch in der warmen Jahreszeit nicht wirklich zur Kühlung der Hautoberfläche beiträgt. Dazu müssen sie für das Pferd vernünftig angepasst werden, da sich sonst Dein Pferd tagsüber wundscheuert. Viele dieser Decken werden im Zebra-Design angeboten, weil die Bremsen Probleme haben, damit die Umrisse des Pferdes zu erkennen. Was ist aber, wen sich eine Bremse unter die Decke verirrt? Dann wird es für Dein Pferd schon zur Qual, wenn der lästige Parasit andauernd hin und her wandert und nicht mehr rauskommt. Es gibt also Vorteile und Nachteile. Ob Dein Pferd damit wirklich besser geschützt wird, musst Du schlicht und ergreifend selbst herausfinden. Pauschal lässt sich das leider nicht beantworten.
Gibt es mechanische Abwehrmöglichkeiten gegen Pferdebremsen?
Mit ein bisschen handwerklichem Geschick kannst Du ohne Weiteres eine Bremsenfalle bauen. Setze einen Pfahl auf die Weide und befestige am oberen Ende einen schwarzen Ball. Bringe darüber trichterförmig ein Netz an. Das Netz hat oben einen Ausgang mit einem Auffangbehälter. Vom Prinzip funktioniert es ganz einfach: Der schwarze Ball erhitzt sich in der Sonne. Die Bremse wird darauf aufmerksam, landet und stellt nach mehreren Bissen fest: Hier ist nichts zu holen. Da Bremsen nur senkrecht starten können, fliegt sie automatisch nach oben und landet im Auffangbehälter des Netzes. Fülle den Auffangbehälter mit ein bisschen Wasser. Dazu kommen ein paar Tropfen Spülmittel. Dadurch wird die Oberflächenspannung aufgehoben und die Bremsen ertrinken.
Noch ein Tipp am Rande: Bremsen lieben den Schweiß Deines Pferdes. Wenn Du also auf den Ausritt nicht verzichten kannst, der ja durchaus schweißtreibend ist, dann reite vor allem im Schritt aus. Dann entdecken die Bremsen Dein Pferd auch nicht.