Kinder und Pferde: Fördert Reitsport die Entwicklung von Kindern?
„Mama, Papa, ich will auch ein Pferd haben!“ Welches Kind hat nicht schon den Wunsch geäußert, ein Pferd zu besitzen? Vor allem Mädchen geraten oftmals ins Schwärmen. Aber, Kinder und Pferde, wie verträgt sich das? Ist der Pferdesport sinnvoll, welche Herausforderungen hat er und auf welche Weise fördern Pferde die Entwicklung von Kindern?
Wir wollen einmal die verschiedenen Aspekte, die der Umgang von Kindern mit Pferden hat, beleuchten.
Ein eigenes Pferd, ja oder nein?
Vorweg müssen wir einräumen: Nicht jede Familie hat die finanziellen Mittel, um für die Kinder ein eigenes Pferd anzuschaffen. Um dem Nachwuchs den Umgang mit einem Pferd dennoch zu ermöglichen, gibt es kostengünstigere Alternativen, z. B. durch eine Reitbeteiligung, ein Pflegepferd oder die Anmeldung in einer Reitschule.
Ein eigenes Pferd ist und bleibt jedoch für viele das höchste Glück. Es erfordert eine Menge Zeit und kostet auch Geld, gibt aber, speziell Deinem Kind, auch ganz viel zurück. Doch wer den Traum vom eigenen Pferd wahr machen und kein böses Erwachen riskieren möchte, sollte nicht nur den Kaufpreis beachten, sondern ebenfalls die Folgekosten im Auge behalten. Dazu gehören beispielsweise die Stallmiete, Aufwendungen für Reitzubehör und Futter oder die Tierarztkosten.
Das Pferd von Anfang an gut abgesichert
Wenn Du ein eigenes Pferdes anschaffen möchtest, solltest Du eine Versicherung auf jeden Fall fest einplanen: die Tierhalterhaftpflicht. Schließlich können gerade Pferde als große, schwere und dabei für ihre Schreckhaftigkeit bekannten Vierbeiner mitunter schlimme, sehr kostspielige Schäden auslösen, für die Du als Halter haften musst. Auf der sicheren Seite bist Du in diesen und anderen Fällen mit einer Pferdehaftpflicht. Schon für einen geringen Beitrag schützt diese Dich zuverlässig vor Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die Dein Pferd auslöst. Wenn Du Wert legst auf sehr gute Leistung zu einem fairen Preis, können wir als Tierversicherungsmakler Dir unseren Haustarif besonders ans Herz legen. Diesen haben wir gemeinsam mit unserem Partner, der Barmenia Versicherung, speziell für Pferdehalterinnen und Pferdehalter entwickelt.
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- ohne Selbstbeteiligung
- 10 Mio. € Deckungssumme
- Forderungsausfalldeckung ohne Mindestschadenhöhe
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Überzeuge Dich selbst und finde genau den Schutz, den Du brauchst. Unser Tipp als Tierversicherungsexperte: Achte darauf, dass auch Reitbeteiligung und Fremdreiter in den Schutz eingeschlossen sind.
Welche Vorteile hat ein Pferd für Kinder?
Es bedarf keiner wissenschaftlichen Studien, um die positiven Effekte der Pferdehaltung für Kinder zu sehen. Ein Haustier bedeutet grundsätzlich Verantwortung und fordert Zeit, die Dein Kind zur Pflege, Fütterung oder Betreuung aufwenden muss. Bei einem Pferd ist noch mehr als bei einem Hund oder einer Katze. Kinder lernen damit, Verantwortung zu übernehmen. Selbst wenn es nicht das eigene Pferd ist, so bedeutet eine Reitbeteiligung oder ein Pflegepferd eine gemeinsame Absprache mit allen Beteiligten, damit das Wohl des Pferdes stets im Vordergrund steht. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung bestätigt, dass der Reitsport für Kinder die seelische und soziale Entwicklung fördert.
Es ist nicht damit getan, ab und zu mal mit dem Pferd oder Pony auszureiten. Nein, dazu gehören auch mal lästige Aufgaben wie das Ausmisten der Box oder das Reinigen der Stallgasse. Diese Pflichten teilen sich Kinder und Jugendliche, sie entwickeln dabei ein eigenes Verantwortungsgefühl und kommen zudem in Kontakt mit gleichaltrigen Pferdefreunden. Daneben bringen der Pferdesport und der Umgang mit dem Pferd die Kinder dazu, mehr ihrer Freizeit draußen zu verbringen. Die Stunden als „Stubenhocker“ vor dem Fernseher oder der Spielekonsole reduzieren sich spürbar, wenn das neue Hobby erst einmal so richtig ins Blut übergegangen ist.
Nebenbei führt die Leidenschaft zum Pferd dazu, dass Kinder beginnen, ihre finanziellen Mittel besser einzuteilen. Wenn sie an den Unterhaltungskosten für ein Pferd beteiligt sind, dann überlegen sie zweimal, ob es diesen Monat noch die neue Hose sein muss.
Kinder ans Pferd gewöhnen
Kinder und Pferde: Um sicherzustellen, dass Pferde und Reiten die wahre und bleibende Leidenschaft für Dein Kind sind, ist es ratsam, sich erst einmal vorsichtig heranzutasten und den Reitsport zu testen. Das Angebot reicht vom Voltigieren bis hin zum Longieren, damit sich Kinder erst einmal an die ungewöhnlichen Bewegungen des Pferdes gewöhnen können.
Voltigieren: Dabei handelt es sich um turnerische und akrobatische Übungen auf dem Rücken eines Pferdes.
Longieren: Laufenlassen des Pferdes auf einer kreisförmigen Bahn, oftmals wird das Pferd dabei von einer Person an einer Longierleine geführt.
Dazu setzen viele Schulbetriebe Ponys ein, da sie ein eher ruhiges Gemüt haben und von ihrer Größe ideal für Kinder geeignet sind. Schließlich passen zehnjährige Kinder und Pferde mit einem Stockmaß von beispielsweise 160 Zentimeter nicht zusammen. Das birgt Risiken für das Kind. Shetlandponys sind sehr beliebt, da sie ein maximales Stockmaß von 107 Zentimetern haben. Neben der Gewöhnung an den wackeligen Pferderücken stehen natürlich auch andere Aufgaben auf dem Programm. Dazu gehört die Pflege des Pferdes nach dem gemeinsamen Training, das Füttern, Auf- und Absatteln sowie das Putzen und auch Misten. So lernen Kinder zunächst spielerisch, dass ein Pferd nicht nur eine Art großes Spielzeug ist, sondern auch einiges an Arbeit abverlangt.
Wichtig für Eltern: Was muss eine gute Reitschule ausmachen?
Es muss nicht der erstbeste Reitbetrieb sein, bei dem Dein Kind Erfahrung mit Pferden macht. Die Wege zum Pferd erfordern auch mal ein wenig Geduld von Kindern und Eltern. Schaue Dir in Ruhe die in Betracht kommenden Betriebe an. Denke immer daran: Die Größe des Pferdes sollte auch zu Deinem Kind passen. Daher kommen für Vorschul- und Grundschulkinder nur Ponys in Betracht.
Schaue Dir die Tiere an. Ob die Ponys einen zufriedenen Eindruck machen, kannst Du als Laie gut erkennen. Beobachte die Ponys im Umgang mit anderen Kindern. Sind Reitzubehör, und Ausrüstungsgegenstände wie etwa Sattelzeug kindgerecht gehalten und in einem guten Zustand? Wirf auch einen prüfenden Blick auf Reitlehrerinnen und Reitlehrer. Insbesondere die folgenden Kriterien sollten diese erfüllen:
- Erfahrung im Umgang mit Kindern
- Förderung von Kindern ohne Überforderung
- abwechslungsreiches Training
- anerkannte Qualifikationen
- regelmäßige Weiterbildungen
Geeignete Qualifikationen sind beispielsweise eine Trainer C-, B- oder A-Ausbildung gemäß des Deutschen Olympischen Sportbundes oder eine Ausbildung als Pferdewirt oder Pferdewirtschaftsmeister.
Die Gestaltung der Reitanlage ist ebenfalls wichtig. Gibt es sichtbare bauliche Mängel oder wirkt die Anlage insgesamt schmuddelig? Dann dürfte der Betrieb nicht für Dein Kind geeignet sein. Dabei kommt es nicht auf sterile Reinheit an, die sich im laufenden Betrieb kaum einhalten lässt. Ein Grundmaß an Sauberkeit sollte aber gegeben sein. Dabei spielen auch noch weitere Aspekte eine Rolle:
- Sind Sicherheitsaspekte gewahrt wie beispielsweise eine Umzäunung des Reitplatzes?
- Ist eine kindgerechte Ausstattung vorhanden?
- Sind sanitäre Anlagen vorhanden und in einem sauberen Zustand?
- Gibt es auch kindgerechte Materialien für den theoretischen Unterricht?
- Liegt ein Qualitätssiegel der Deutschen Reiterlichen Vereinigung vor?
Warum sollten Kinder mit Pferden aufwachsen?
Viele Kinder entwickeln schon nach der ersten Begegnung mit dem Pferd eine Beziehung, die lange anhalten wird. Da die Arbeit mit dem Pferd viel Zeit erfordert, werden im Stall auch die besten Freundschaften geknüpft. Vor allem Mädchen, die sich regelmäßig mit Pferden beschäftigen, entwickeln oft ganz andere soziale Bindungen, als Kinder, die nichts mit Pferden zu tun haben. Es sind eben viele Dinge, die beim Umgang mit Pferden zusammenschweißen.
Übrigens, ein Tipp zum Schmunzeln an alle Väter: Machst Du Dir Sorgen um Deine Tochter, wenn sie in die Pubertät kommt? Dann ist ein Pferd genau die richtige Ablenkung. Für Jungs bleibt da kaum noch Zeit. Die stören da eher.
Welches ist das beste Einstiegsalter für Kinder beim Reiten?
Pferde und Kinder: Diese Beziehung kann schon im Vorschulalter aufgenommen werden. Dazu gehört beispielsweise geführtes Ponyreiten oder auch der Voltigierunterricht. Selbst Kutschfahrten mit einer geeigneten Begleitung können erlernt werden. Dieser Umgang mit dem Pferd erfordert aber auch eine permanente Aufsicht durch geeignete und fachkundige Personen sowie die Begleitung der Eltern.
Im Grundschulalter ist bereits der Einstieg in das Reiten selbst möglich. Der erste Reitunterricht findet entweder in Einzelstunden oder in kleinen Gruppen statt. Dabei ist immer noch qualifizierte Unterstützung durch einen Reitlehrer erforderlich. Erst im Alter von zehn bis 13 Jahren sind Kinder in der Lage, auch mal abseits von fachlicher Betreuung den Umgang mit dem Pferd zu pflegen. Das geht aus einer Studie der Deutschen Reiterlichen Vereinigung hervor.
Wofür ist Reiten gut?
Sport an sich ist ja generell empfehlenswert. Der Reitsport nimmt, anders als viele andere Sportarten, den ganzen Körper in Anspruch. Beim Joggen sind vielleicht nur zehn Prozent der Muskeln im Einsatz. Beim Reiten hingegen sind Waden, Po, Bauch und noch viele andere Muskeln gefordert. Wer die ersten Male im Sattel sitzt, wird den Muskelkater an etlichen Stellen des eigenen Körpers spüren. Damit ist also nahezu eine Rundum-Versorgung der Muskeln gewährleistet.
Was lösen Pferde bei Kindern aus?
Wusstest Du schon, dass Pferde echte Seelentröster sind? Viele Kinder sehen im Pferd einen guten Freund, der absolut treu ist. Ein Pferd ist ein guter Zuhörer in schwierigen Zeiten, die es bei Kindern immer mal geben kann. Dazu kommt, dass Pferde viel Einfühlungsvermögen und Geduld erfordern. Wer ein guter Reiter sein will, muss diese Fähigkeiten erlernen. Das führt im Umkehrschluss dazu, dass Kinder Empathie entwickeln.
Ihr müsst als Eltern aber auch ein bisschen Gelassenheit lernen. Wir leben mittlerweile in einer reichlich sterilen Gesellschaft. Schmutz ist bei Kindern kaum noch zu sehen. Kein Wunder, die meisten von ihnen spielen nur wenig draußen. „Pferdekinder“ sind da anders: Wer richtig mit Pferden umgeht, der kommt auch mal mit dreckigen Händen und Klamotten nach Hause. Entsprechend groß sind dann auch oft die Wäscheberge. Das ist aber alles nichts gegen die Freude, die Kinder im Umgang mit Pferden haben.
Fest steht: Vor allem Mädchen verlieben sich schnell in ihr Pferd. Daraus wird eine Beziehung, die lange Jahre andauern wird. Es heißt ja nicht umsonst: Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.