Futter-Klassiker im Winter: darauf ist Dein Pferd so richtig heiß
Die kalte Jahreszeit bringt Veränderungen bei der Futtersituation für Pferde mit sich. Futter-Klassiker sind im Winter gefragt, damit Dein Pferd ausreichend Vitamine aufnimmt und dadurch fit und gesund bleibt. Denn nicht nur nährstoffreiches Futter ist im Winter wichtig, sondern auch die eine oder andere Vitaminbombe.
Vitaminbomben halten Pferde fit
Kälte und Nässe machen uns im Winter häufig zu schaffen. Eigentlich sind Pferde als ursprüngliche Steppentiere diese Temperaturen gewohnt und können sie besser vertragen als wir. Trotzdem schadet es nicht, den Kreislauf Deines Lieblings in der kalten Jahreszeit durch bestimmte Nahrungsmittel ein bisschen in Schwung zu bringen. Dafür gibt es verschiedene Gemüse- und Obstsorten, auf die Dein Pferd richtig abfährt. Die Pferde-Leckereien enthalten obendrein noch jede Menge Vitamine, die das Immunsystem Deines Vierbeiners unterstützen.
Was sind Vitamine?
Vitamine sind Stoffe, die das Pferd mit seinem Organismus selbst nicht herstellen kann. Sie liefern keine Energie, erfüllen aber beim Pferd wichtige Aufgaben im Körper. Zum Beispiel sind sie beteiligt an der Gewinnung von Kohlenhydraten oder Eiweiß und verantwortlich für den Aufbau von Hormonen oder Blutkörperchen. Außerdem unterstützen sie den Körper bei der Verwertung von Nahrung. Pferde im Winter brauchen Vitamine für folgende Dinge:
- Vitamine tragen dazu bei, wichtige Stoffwechselvorgänge aufrechtzuerhalten.
- Durch die Aufnahme von vitaminreichen Futterklassikern bleibt die Leistungsfähigkeit bestehen.
- Vitamine unterstützen das Wachstum und die Fortpflanzungsfähigkeit.
- Dazu erhält eine regelmäßige Versorgung mit Vitaminen die Lebensqualität Deines Pferdes.
Bei der Pferdefütterung gibt es insgesamt 14 Vitamine, die wichtig sind. Dazu gehören neben den Vitaminen A, C, D, E und K und den Vitaminen B1, B2, B6 und B12 auch:
- Cholin
- Pantothensäure
- Niacin
- Biotin
- Folsäure
Der Klassiker: Äpfel für das Pferd
Ein Apfel enthält den Ballaststoff Pektin. Dieser trägt dazu bei, dass Bakterien im Dickdarm genährt werden, ohne sie dabei zu übersäuern. Die Schale beinhaltet Phenole und Polyphenole, die zum Schutz der Körperzellen beitragen. Zusätzlich stärkt das Vitamin C im Apfel das Immunsystem. Vitamin C können gesunde Pferde in ihrem Körper selbst herstellen, bei älteren Pferden reicht die Eigenproduktion unter Umständen nicht aus. Ein gesundes Pferd kann ein Kilo Äpfel am Tag verspeisen. Die Äpfel müssen nicht klein geschnitten werden. Einzig bei Pferden, die zu Erkrankungen wie der Hufrehe beim Pferd neigen, sind Äpfel wegen ihres hohen Zuckergehaltes nicht ratsam.
Äpfel enthalten vor allem die Vitamine:
- Vitamin B1, B2 und B6
- Vitamin C und E
- Folsäure
Nicht nur des Affen Liebling: die Banane
Die Banane enthält jede Menge Kalium, Kalzium und Magnesium. Vor allem Kalium ist sehr wichtig für gesunde und funktionstüchtige Körperzellen. Magnesiummangel kann zum Beispiel zu Nervosität und Ängstlichkeit führen. Daneben enthält die Banane Durchfall hemmende Stoffe. Der hohe Zuckergehalt sorgt dafür, dass Pferde ganz wild auf Bananen sind. Dennoch darfst Du diese nur maßvoll verfüttern. Je nach Gewicht darf es eine halbe bis eine ganze Banane täglich sein. Bei Stoffwechselkrankheiten wie EMS beim Pferd sind Bananen wegen des hohen Zuckergehaltes eher nicht empfehlenswert.
In Bananen stecken vor allem:
- Vitamin A, C und E
- Folsäure
Rote Bete: der Lieferant für Spurenelemente
Diese rote Knolle ist reich an Spurenelementen wie Zink und Eisen. Dazu beinhaltet sie auch das Mengenelement Phosphor. Die in der Roten Bete enthaltenen Vitamine schützen die Zellen und stärken das Immunsystem wie auch die Schleimhäute oder die Haut. Die Knolle kannst Du im rohen Zustand verfüttern. Abgekocht geht es auch, aber Vitamine gehen dabei verloren. Wenn Pferde den Geschmack nicht mögen: Rote-Bete-Chips eignen sich ebenfalls. Dabei musst Du aber auf die Fütterungshinweise des Herstellers achten. Eine Knolle am Tag bei Pferden und eine halbe Knolle bei Ponys täglich reichen aus.
Diese Vitamine enthält Rote Beete:
- Folsäure
- Vitamin A, C und E
- die Vitamine B1, B2 und B6
- Niacin
Das orange Kraftwunder: die Karotte
Das Beta-Carotin ist einer der wichtigsten Nährstoffe, die sich in der Karotte befinden. Ein Kilo Möhren enthält rund 20 bis 60 Milligramm Beta-Carotin, das entspricht in etwa der Menge im Weidegras. Durch das Beta-Carotin bildet der Körper des Pferdes immer exakt so viel Vitamin A, wie gerade benötigt wird. Schleimhäute und Haut werden dadurch gestärkt, ebenso die Immunabwehr, wodurch ein besserer Schutz vor einer Erkältung beim Pferd besteht. Karotten können roh oder als Chips verfüttert werden. Chips bieten den Vorteil, dass sie nicht so schnell schimmeln. Frische Möhren dürfen nicht gefroren oder angeschimmelt sein. Das Grün muss entfernt werden, die Möhre muss aber nicht klein geschnitten werden. Je 100 Kilogramm Lebendgewicht verträgt ein Pferd ein Kilo Möhren. Bei Stoffwechselstörungen Deines Pferdes solltest Du sie wegen des hohen Zuckergehaltes allerdings sparsamer verfüttern.
Neben einem Hohen Anteil von Vitamin A enthält die Karotte vor allem noch:
- Vitamin B, C, D, E und K
- Biotin
- Folsäure
- Niacin
Zu guter Letzt: die Zuckerrübe
Für die Darmflora sind Kalzium und Pektin ganz wichtig. Diese Stoffe sind im hohen Maße in der Zuckerrübe enthalten. Der hohe Rohfaseranteil trägt darüber hinaus zu einer guten Verdauung bei. Pferde stehen auf Zuckerrüben, der hohe Energiegehalt ist vor allem gut für Pferde, die allgemein schlecht fressen und Nahrung verwerten. Die Zuckerrüben verarbeitest Du zu Schnitzeln und weichst diese in Wasser vor der Fütterung des Pferdes ein. Ein bis zwei Hände voll kann ein normales Pferd ohne weiteres am Tag verdrücken.
Ähnlich wie die Karotte enthält die Zuckerrübe einen hohen Anteil an Vitamin A. Daneben liefern noch die folgenden Vitamine Energie:
- Vitamin B, C, D, E und K
- Biotin
- Folsäure
- Niacin
Erhöhtes Krankheitsrisiko für Pferde im Winter
So sehr Du jedoch auf die Gesundheit Deines Pferdes achtest, Du kannst es nicht immer vor Erkrankungen bewahren. Genau wie wir Menschen in der kalten Jahreszeit häufiger grippale Infekte bekommen, neigen auch Pferde bei nass-kalter Witterung trotz ihrer Robustheit dazu, schneller zu erkranken. Vor allem, wenn sie älter sind oder Vorerkrankungen haben.
Unbehandelt kann eine solche Erkrankung sich bei Deinem Pferd schnell verschlimmern oder chronisch werden. Leidet Dein Pferd unter Anzeichen wie Husten oder Schnupfen, solltest Du diese nicht auf die leichte Schulter nehmen und den Tierarzt rufen. Vor den Tierarztrechnungen schützt Dich eine Pferdekrankenversicherung.
Behandlungskosten von Erkältungen beim Pferd
Leidet Dein Pferd an einem hartnäckigen Husten und verschleppt diesen, kann daraus eine gefährliche Lungenentzündung entstehen. In diesem Fall können im Nu Kosten im drei- bis vierstelligen Eurobereich entstehen, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Kostenbeispiele für tierärztliche Behandlungen einer Lungenerkrankung beim Pferd:
- Eine Lungenspülprobe (BAL) mit Endoskopie kostet bereits nach 1-fachem Abrechnungssatz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) 145,06 €. Sie kann aber auch das 4-Fache, also 580,24 € betragen.
- 30 Minuten Inhalieren einer schleimlösenden Lösung kosten zwischen 21,77 € und 87,08 €.
- Muss die Lunge operativ behandelt werden, liegen die Kosten für einen Pneumothorax bei mindestens 181,33 €, können aber auch 725,32 € betragen.
Wie Du Dich vor hohen Tierarztkosten schützen kannst
Mit einer Pferdekrankenversicherung kannst Du Deinem Pferd zu jeder Zeit die beste Behandlung, die es verdient ermöglichen, ohne dass Du Dich über hohe Tierarztkosten sorgen musst. Die umfangreiche Krankenversicherung deckt bis zu 100 % Leistungen, wie:
- ambulante Untersuchungen und Behandlungen
- stationäre Aufenthalte
- Operationen
Bei uns kannst Du die besten Tarife in unserem Versicherungsvergleich genau unter die Lupe nehmen:
Jetzt vergleichenFutterration für Pferde im Winter erhöhen?
Tierärzte gehen davon aus, dass der Energiebedarf von Pferden bei Temperaturen unter 0 Grad deutlich ansteigt. Dieser Energiebedarf liegt im Winter etwa 25 Prozent über dem Bedarf der anderen Jahreszeiten. Teilweise fällt dieser Bedarf bei Vollblütern sogar noch um bis zu 50 Prozent höher aus. Gleichzeitig verliert ab dem Herbst das Gras auf der Weide Nährstoffe. Das Gras ist weniger reich an Rohfasern, dafür enthält es mehr Wasser. Dein Pferd muss also theoretisch mehr Gras fressen, um seinen Energiebedarf ausreichend zu decken. Das ist aber kaum möglich, da Pferde eher dazu neigen, das verbleibende Gras mit dem Wurzelwerk herauszuziehen. Damit ist nichts gewonnen. In solchen Fällen hilft nur, Kraftfutter beizufüttern.
Allerdings musst Du genau darauf achten, dass die Beifütterung dem Bedarf auch entspricht. Bei Pferden, die ausreichend Bewegung haben und viel auf der Weide herumtoben, macht das Zufüttern Sinn. Wird ein Pferd jedoch nur wenig bewegt, kann eine übermäßige Fütterung negative Folgen haben wie etwa Übergewicht bei Pferden oder die Hufrehe.
Der Raufutterbedarf ist abhängig vom Gewicht des Pferdes
Während des Winters liegt der Raufutterbedarf bei Pferden etwa bei 1 bis 1,5 Kilogramm je 100 Kilogramm Körpergewicht. Den Raufutterbedarf kannst Du durch Heu oder Heulage abdecken. Wiege die Futtermenge ab, damit Dein Pferd nicht übermäßig an Gewicht verliert oder zunimmt. Bei älteren Pferden kannst Du als Ergänzung noch sogenannte Wiesencobs füttern. Diese enthalten kräuterreiches Wiesenheu. Zusätzlich lassen sich diese Cobs staubarm lagern und können bei Fressproblemen in Wasser aufgeweicht werden.
Je nachdem wo sich die Tränke für Dein Pferd befindet, besteht die Gefahr, dass die Zuleitungen einfrieren. Daher sollten Du oder andere Personen jeden Tag die einwandfreie Funktion der Wasserzufuhr prüfen. Nicht, dass Dein Pferd auf einmal auf dem Trockenen steht und nicht mehr trinken kann. Bei freiliegenden Leitungen außerhalb von Stallungen macht es Sinn, diese mit Dämmmaterial zu umwickeln, um zu verhindern, dass sie einfrieren. Unter Umständen ist es auch möglich, einen kontinuierlichen Wasserfluss zu gewährleisten. So verringerst Du das Risiko, dass die Leitungen zufrieren.