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Schlafmangel bei Pferden

Pferd liegt auf der Wiese und schläft

Auch unseren Pferden setzt zu wenig Schlaf auf Dauer gesundheitlich zu. Unsere Partner auf vier Hufen sind auf die Erholungsphasen angewiesen. Psychischer Stress und Unfälle sind mögliche Folgen, die Schlafmangel beim Pferd verursachen kann. Erfahre mehr zu Ursachen, Symptomen und Therapien.

Wie viel Schlaf benötigt mein Pferd?

Pferde müssen insgesamt etwa drei bis neun Stunden täglich, je nach Beanspruchung und Alter, schlafen. Ihr Schlafmuster und -verhalten weicht aber von dem der meisten anderen Tiere (und auch von dem des Menschen) stark ab. Ihren nötigen Schlaf holen sie sich nicht am Stück, sondern über den ganzen Tag und die Nacht verteilt. Der Schwerpunkt liegt zwischen der Nacht und dem frühen Morgen (meist dem Sonnenaufgang) und die Dauer der einzelnen Phasen beträgt oft nur zwischen 35 und 90 Minuten. Dabei lassen sich drei Schlafphasen unterscheiden:

  • der Leichtschlaf, der gewöhnlich gleich nach dem Wachsein erfolgt
  • der Tiefschlaf, auch als Slow Wave Sleep bezeichnet, von dem jedoch nicht alle Hirnareale betroffen sind, und
  • der REM-Schlaf oder Traumschlaf, bei dem die Muskelspannung abfällt

Unterschied zwischen REM-Schlaf und anderen Schlafphasen beim Pferd

Die Leichtschlafphasen sind typisch für die Zeit tagsüber. Die Pferde verbringen sie stehend, bringen ihre Hinterbeine dabei abwechselnd in eine entlastende Haltung und senken leicht den Kopf. Sie dösen und erholen sich, befinden sich aber grundsätzlich in Fluchtbereitschaft. Auch in den Tiefschlafphasen stehen Pferde oder befinden sich liegend in Brust-/Bauchlage, wobei der Kopf nicht abgelegt wird.

Besonders wichtig für die Regeneration des Pferdes ist vor allem der REM-Schlaf, bei dem das Pferd flach auf der Seite liegt. REM steht für Rapid Eye Movement, also schnelle Augenbewegungen, die Mensch und Tier während dieser tiefen Schlafphase zeigen. Beim REM-Schlaf ist die Muskelspannung sehr gering. Daher können Pferde diesen nur absolvieren, indem sie liegen. Gleichzeitig stützen sie den Kopf ab, da die Muskulatur erschlafft. Die Erholung ist in der REM-Phase besonders hoch, da sich dann die Muskulatur entspannt. Zudem träumen die Tiere in diesem Schlafmodus, wodurch sie Erlebtes besser verarbeiten. Diese REM-Phasen sollten nachts etwa drei bis fünf Stunden betragen, damit Dein Pferd nicht unter einem Schlafmangel leidet.


Welche Folgen kann Schlafmangel bei Pferden haben?

Wenn Dein Pferd ab und an nicht ca. fünf bis neun Stunden täglich schläft, ist dies nicht weiter schlimm. Dauerhaft sollten die erholsamen Schlafphasen allerdings nicht ausfallen. Fehlt die nötige Entspannung, führt dies zu chronischer Übermüdung. Diese wiederum ist einerseits psychisch stressig für das Tier. Andererseits kommt es dadurch schneller zu Unfällen und Verletzungen. Pferde, die auf Dauer nicht erholsam schlafen, brechen irgendwann vor Übermüdung komplett zusammen.

Blessuren im Kopfbereich, vor allem an den Lippen, sind typische Folgen eines Schlafmangels bei Pferden. Außerdem fallen sie bei Ermüdung oft auf die Vorderfußwurzelgelenke oder auf die Fesselköpfe und verletzen sich möglicherweise stark. Dabei können schwere Prellungen, Sehnenverletzungen, Gelenkprobleme oder auch Knochenbrüche entstehen. Spätestens dann ist eine tierärztliche Behandlung nötig. Wenn sich Dein Pferd aufgrund starken Schlafmangels schwer verletzt hat, benötigt es sogar oft eine Operation.

Durch Schlafmangel beim Pferd bedingte Operationen

Zu häufigen Eingriffen, die nach Stürzen durch Übermüdung beim Pferd erforderlich sind, gehören:

  • OP bei einem Sehnenriss: ca. 3.500 €
  • OP bei Griffelbeinfraktur: 2.500 bis 4.000 €
  • Wundnaht bei großflächigen Verletzungen: bis zu 2.500 €

Die genannten Kosten sind ungefähre Durchschnittswerte und können von Fall zu Fall variieren. Ausschlaggebend sind z. B. Faktoren wie die Dauer des Eingriffs und der Nachbehandlung in der Tierklinik oder auch die Region, in der sich diese befindet. In jedem Fall kommt aber eine stattliche Summe auf Dich zu. Mit einer Pferde-OP-Versicherung kannst Du Dich davor schützen.


Teure Operationskosten beim Pferd auffangen

Dank eines OP-Schutzes für Dein Pferd, kannst Du ihm den rettenden Eingriff im Notfall ohne Umschweife ermöglichen. Die Kosten dafür trägt die Versicherung. Je nach Tarif übernimmt sie die Tierarztrechnung zu 100 % und leistet im Einzelnen für:

  • Operationen
  • Aufenthalt und Versorgung in der Tierklinik
  • Diagnostik, Medikamente und Verbandsmaterial im Zusammenhang mit der OP
  • Nachbehandlung in der Tierklinik

Manchmal sind zusätzlich auch spezielle Reha-Maßnahmen wie Physiotherapie oder Akupunktur abgedeckt. Egal, was Dir beim OP-Schutz Deines Pferdes wichtig ist: Als Tierversicherungsmakler haben wir die besten Tarife für Dich getestet. Einige davon können wir Dir besonders empfehlen.


Unsere Tariftipps

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Pferde OP-Komfort

  • 15.000 € Höchstentschädigung
  • chirurgische Eingriffe, Diagnostik, Medikamente
  • bis zu 9 Tage Unterbringung und Behandlung in der Tierklinik
  • bis zu 300 € für Physiotherapie nach der OP
  • keine Selbstbeteiligung

ab 53,00 €/mtl.

Logo: Uelzener

Pferde-OP + Reha

  • 15.000 € Höchstentschädigung
  • chirurgische Eingriffe, Diagnostik, Medikamente
  • bis zu 17 Tage Unterbringung und Behandlung in der Tierklinik
  • bis zu 3.000 € pro Jahr für Physiotherapie, Homöopathie/Akupunktur durch den Reha-Baustein (Eigenanteil 20 % pro Rechnung)
  • Selbstbeteiligung: 1.000 €, bei Reha-Behandlungen: 20 % pro Rechnung

ab 56,08 €/mtl.

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  • Höchstentschädigung ohne Begrenzung
  • chirurgische Eingriffe, Diagnostik, Medikamente
  • bis zu 10 Tage Unterbringung und Behandlung in der Tierklinik
  • bis zu 10 Tage Physiotherapie, Homöopathie/Akupunktur nach der OP
  • keine Selbstbeteiligung

ab 48,44 €/mtl.

Beiträge jeweils inklusive 19 % Versicherungssteuer, berechnet für ein 6-jähriges Deutsches Reitpony (Wallach), Laufzeit bei der GHV und Barmenia: 1 Jahr, bei der Uelzener: 3 Jahre. Der Berechnung zugrunde gelegte PLZ: 46240.

Diese und andere passende Versicherungen findest Du in unserem kostenlosen Onlinevergleich:

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Rundum-Krankenschutz für Dein Pferd

Wenn Du eine Versicherung suchst, die neben Operationen auch ambulante Behandlungen und noch vielfältige weitere Leistungen abdeckt, ist die Pferdekrankenversicherung die richtige Wahl für Dich. Gerade bei der Grundbehandlung von Schlafmangel, die oft aufwendig und langwierig ist, kann dieser Schutz sehr sinnvoll sein.

Welche Gründe kommen für Schlafmangel beim Pferd infrage?

Pferd liegt im Stall und schläft

Meistens kommt es beim Pferd zu Schlafmangel, wenn dessen Bedürfnisse nicht komplett berücksichtigt wurden. Mögliche Ursachen sind:

  • eine zu kleine Liegefläche für den Schlaf (in der Box, aber auch im Offenstall)
  • ein falsches Einstreumanagement (zu wenig, ungeeignete, feuchte, beim Pferd unbeliebte oder gar keine Einstreu)
  • stressiges Stallklima, etwa durch Lärm oder eine ungünstige Rangordnung bei Gruppenhaltung im Offenstall
  • unruhige Nächte
  • zu häufige und lange Reisen
  • körperliche Beschwerden

Besonders häufig von Schlafmangel und daraus resultierenden Verletzungen betroffen sind ältere Pferde, da diese sich manchmal nicht mehr hinlegen – es ist zu beschwerlich für sie oder bereitet ihnen gar Schmerzen. Aber auch bei jüngeren Pferden kann es aus gesundheitlichen Aspekten dazu kommen. Leidet Dein Pferd an einer Erkrankung des Bewegungsapparates oder hat es Schmerzen? Arthrose beim Pferd ist eine verbreitete Krankheit, die bei den Tieren dazu führt, dass diese Schmerzen beim Aufstehen aus dem Liegen verspüren. Sie führt oft dazu, dass die Tiere sich gar nicht erst hinlegen und somit seltener ruhen. In solchen Fällen solltest Du sofort Deinen Tierarzt des Vertrauens konsultieren. Er weiß, wie sich die Schmerzen lindern lassen und kann Deinem Pferd schon bald wieder ruhige, schmerzfreie und erholsame Nächte ermöglichen. Eine andere mögliche Ursache für plötzlichen Schlafmangel: Trächtigkeit. Könnte eine Trächtigkeit auch bei Deinem Pferd vorliegen? In dem Fall steht ebenfalls ein ausführlicher Check-up durch Deinen Tierarzt an. Vor ambulanten Behandlungskosten schützt Dich eine Pferdekrankenversicherung.


Wie erkennst Du Schlafmangel bei Deinem Pferd?

Du vermutest, dass Dein Pferd unter Schlafmangel leidet, bist Dir aber noch nicht sicher? Erste Warnhinweise beziehen sich auf das Verhalten Deines Tiers. Zeigt es sich häufiger gereizt, gestresst oder aber apathisch? Dann solltest Du genauer hinschauen. Pferde, die sehr müde sind, legen ihren Kopf häufiger ab, etwa auf den Stalltüren oder Futterkrippen. Möglicherweise ziehen sie sich in ruhige Stallecken zurück, um auf diese Weise etwas Erholung zu finden. Leidet Dein Pferd bereits unter einem extremen Schlafdefizit, knicken die Vordergliedmaße ein, es bricht plötzlich zusammen. Wenn Du bei diesen Zusammenbrüchen nicht dabei bist, stellst Du vielleicht bei Deinem nächsten Stallbesuch ungewöhnliche Kratzer, Narben und Schürfwunden an Deinem Tier fest, die auf das plötzliche Einknicken durch Übermüdung zurückzuführen sind.

Therapie der Schlafstörung des Pferdes: Welche Maßnahmen helfen?

Wie genau Du die Schlafstörungen Deines Pferdes behandelst, hängt von den Auslösern ab. Wichtig ist aber, dass Du den Schlafmangel frühzeitig behandelst und nicht erst abwartest, ob sich das Problem irgendwann von selbst erledigt. Tierärzte sind nämlich der Meinung, dass ein chronischer Schlafmangel bei Pferden sich mit der Zeit automatisiert und dann nicht mehr heilbar ist. Das Pferd lernt, sich nicht mehr für den REM-Schlaf hinzulegen und leidet dauerhaft seelisch und körperlich darunter.

Wenn Du ein gestörtes Schlafverhalten bei Deinem Tier beobachtest, helfen Dir möglicherweise diese Tipps:

  • Überlege, wann die Veränderungen eingetreten sind oder die Symptome begonnen haben: Gab es gleichzeitig andere Änderungen im Stall?
  • Ist die Liegefläche zu klein? Diese sollte mindestens die dreifache Länge der Widerristhöhe Deines Pferdes betragen, damit es sich wohlfühlt.
  • Versuche es mit Änderungen der Einstreu: Wechsele den Untergrund der Liegefläche (Stroh, Holzspäne, Gummimatten usw.), verändere die Menge probeweise und beobachte, wie Dein Pferd reagiert. Viele Pferde bevorzugen Stroh und bleiben dort dreimal so lange in der Seitenlage als auf Einstreu aus Holzspänen. Doch jedes Pferd hat seine eigenen Einstreu-Vorlieben. Mehr zum Thema: Einstreu für Pferde
  • Hast Du kürzlich den Stall gewechselt oder ergaben sich andere Veränderungen? Versuch schrittweise, diese rückgängig zu machen.
  • Bringe das Pferd probeweise in einer Box oder bei Offenstallhaltung in einer anderen Pferdegruppe unter und achte auf Veränderungen.
  • Stelle Deinem Pferd stets ausreichende Ruhezonen und -zeiten zur Verfügung, damit dieses sich wirksam erholt.

Zeigt Dein Pferd Symptome von Schmerz? Dann ziehe unbedingt den Tierarzt zurate.

Dessen Hilfe solltest Du auch in Anspruch nehmen, wenn es Dir in absehbarer Zeit nicht gelingt, den Schlafmangel Deines Tieres durch einfache Veränderungen der Umgebung selbst zu beheben. Denke daran: Ein Schlafmangel beim Pferd kann sich automatisieren. Das solltest Du auf jeden Fall verhindern, gegebenenfalls mit professioneller Unterstützung.

Vom Schlafmangel abzugrenzen: die Narkolepsie bei Pferden

Es gibt eine Krankheit, die vom Schlafmangel bei Pferden abzugrenzen ist: die Narkolepsie. Bei dieser neurologischen Erkrankung ist der Schlaf-Wach-Rhythmus tief gestört, da ein Botenstoff im Gehirn des Pferdes fehlt. Sie tritt jedoch sehr selten auf. Die anfallartigen Schlafphasen werden meist durch emotionalen Stress, aber auch durch positive Ereignisse ausgelöst. Häufiger betroffen sind bestimmte Rassen, etwa Shetland Ponys, Suffolks und Isländer. Die Pferde verlieren ihre komplette Muskelspannung und brechen, ähnlich wie beim massiven Schlafmangel, zusammen.

Einige Tierärzte vermuten jedoch, dass viele Pferde, bei denen Narkolepsie diagnostiziert wird, tatsächlich an einem extremen Schlafmangel leiden und übermüdet sind. Daher sprechen sie hier auch von einer Pseudo-Narkolepsie. Ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden Erscheinungen ist aber der erste Eintritt der Symptome. Während Narkolepsien sich für gewöhnlich schon beim Fohlen zeigen, tritt der normale Schlafmangel irgendwann im Leben des Pferdes auf, wenn dieses bereits etwas älter ist. Die gängige Therapie dieser Erkrankung zielt darauf ab, die Muskelspannung besser zu kontrollieren. Dafür werden den Pferden vorwiegend Antidepressiva, vor allem der Wirkstoff Imipramin, verabreicht.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zum Schlafmangel bei Pferden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls einen Besuch beim Tierarzt ersetzen.

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