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Der Nervenschnitt bei Pferden: Hilfe bei chronischen Schmerzen in der Hufrolle

Pferdehof wird nach der Neurektomie bandagiert

Wenn das Pferd an einer Hufrollenentzündung leidet, gehen damit starke Schmerzen und Probleme mit dem Bewegungsapparat einher. Hilft keine andere Behandlung, raten Tierärzte manchmal zu einem sogenannten Nervenschnitt. Worum es sich bei diesem operativen Eingriff genau handelt, wie dieser abläuft und mit welchen Chancen, Risiken und Kosten er verbunden ist, erfährst Du im Beitrag.

Was bedeutet Nervenschnitt?

Beim Nervenschnitt oder der Neurektomie, wie der lateinische und unter Medizinern geläufige Begriff lautet, handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose. Der operierende Tierarzt durchtrennt hierbei bestimmter Nervenbahnen der Zehen und Sohlen auf beiden Seiten der Fesselbeuge des Pferdes und entfernt einen Teil der Nerven.

Als Resultat des Nervenschnitts wird der Huf gefühllos und das Pferd spürt an dieser Stelle keine Schmerzen mehr. Der Tierarzt schneidet also buchstäblich die Schmerzen ab, die von der Entzündung der Hufrollen herrühren. Sollte Dein Pferd schon seit Längerem an unerträglichen und auf keine andere Weise zu lindernden Schmerzen am Huf leiden, möchtest Du ihm so gut und so schnell es geht helfen. Dafür ist ein Nervenschnitt ist möglicherweise sinnvoll. Die OP kann Deinem schmerzgeplagten Pferd wieder zu mehr Lebensqualität und Wohlbefinden verhelfen. Die Kosten für einen solchen Nervenschnitt sind allerdings nicht zu unterschätzen.

So teuer ist der Nervenschnitt bei Pferden

In der Regel kostet ein Nervenschnitt beim Pferd mit allem, was dazu gehört, mehr als 1.000 €. Die Neurektomie allein beträgt pro Bein z. B. 272,49 €, und das bei nur einfachem Abrechnungssatz. Unter Umständen berechnet der Tierarzt auch das Vierfache. Hinzu kommen weitere Kosten, etwa für die Voruntersuchung, Narkose, Medikamente, Verbandsmaterialien und die Nachbehandlung.

Die Gesamtkosten können dadurch schnell bei 1.500 € oder mehr liegen, je nach Operationsaufwand und abhängig davon, wie der Tierarzt im individuellen Fall berechnet. Als Tierversicherungsexperte raten wir jedem Pferdehalter dazu, vor dem geplanten Eingriff eine umfassende Beratung durch den Tierarzt in Anspruch zu nehmen. Das ermöglicht es, spezielle Fragen zur Operation und ihren Vor- und Nachteilen direkt zu stellen und zu erfahren, mit welchen Kosten genau sie rechnen müssen.


Kostenkontrolle beim Nervenschnitt

Eine sehr gute Möglichkeit, um Dich vor teuren Operationskosten wie beim Nervenschnitt, aber auch bei anderen operativen Eingriffen zu schützen, bietet übrigens unsere Pferde-OP-Versicherung. Je nach Tarif übernimmt sie bis zu 100 % der Kosten, die mit der Operation Deines Pferdes zusammenhängen. Unter anderem leistet sie für:

  • Operationen
  • Unterbringung und Versorgung in der Tierklinik
  • Voruntersuchung
  • Nachsorge
  • Medikamente
  • in manchen Tarifen gibt es Zuschüsse zu alternativen Heilmethoden wie Physiotherapie oder Akupunktur

Tarif-Empfehlungen vom Tierversicherungsexperten

Mit aktuell 60.000 über uns versichern Pferden und mehr als 40 Jahren Erfahrung als Tierversicherungsmakler wissen wir, worauf es bei einem zuverlässigen Schutz wirklich ankommt. Alle Tarife, die Du bei uns findest, haben wir im Vorfeld geprüft. Wir stellen Dir nun einige besondere Empfehlungen vor, die uns mit ihren guten Leistungen zu einem fairen Preis überzeugt haben.


Pferde-OP-Tarife im Vergleich

TarifPferde-OP KomfortTopPferde-OP + Reha
Höchstentschädigung15.000 €keine Begrenzung50.000 €
Selbstbeteiligungkeine250 €keine (Reha: 20 % pro Rechnung)
Nachbehandlung nach der OPbis zu 300 € für Physiotherapiebis zu 10 Tage lang
Physiotherapie, Homöopathie/Akupunktur
bis zu 3.000 € für Physiotherapie,
Homöopathie/Akupunktur bzw.,
Chiropraktik, 20 % Selbstbeteiligung pro Rechnung
Unterbringung in der Tierklinik nach OPbis zu 9 Tagebis zu 10 Tagebis zu 17 Tage
Erstattung nach GOTbis zum 2-fachen Satzbis zum 2-fachen Satzbis zum 4-fachen Satz
Versicherungsbeitragab 42,40 €/mtl.ab 44,58 €/mtl.ab 94,67 €/mtl.
GOT = Gebührenordnung für Tierärzte. Die Tarife sind alle ohne Selbstbeteiligung und wurden am Beispiel eines 5-jährigen Friesen-Wallachs sowie inklusive 19 % Versicherungssteuer berechnet. Die Laufzeit der Versicherung beträgt 1 Jahr bei der GHV und PetProtect, bei der Uelzener 3 Jahre.

Diese und weitere von uns geprüfte und bewertete Tarife für die Pferde-OP-Versicherung findest Du in unserem Onlinevergleich. Schaue gerne mal rein:

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Wie läuft der Nervenschnitt ab?

Mit dem passenden OP-Schutz bist Du bei einem Nervenschnitt bei Deinem Pferd finanziell auf der sicheren Seite. Aber bestimmt möchtest Du noch genauer wissen, was bei der Operation geschieht.

Vor dem Eingriff, bei dem das Pferd liegen muss, rasiert und desinfiziert der Tierarzt den betroffenen Bereich an der Fessel bzw. am Huf. Dann durchtrennt er mit einem Skalpell die Haut. Er legt den Nerv frei und entfernt sowohl auf der Innen, als auch der Außenseite des Beines ein Stück davon. Anschließend vernäht der Arzt die Wunden mit sich später selbst auflösenden Nähten und legt einen sterilen Verband an. In der Regel dauert die Operation ungefähr eineinhalb Stunden. Im Anschluss daran wird das Pferd in eine spezielle Aufwachbox gebracht und mit Sauerstoff versorgt. Nach etwa 10 bis 20 Minuten wacht es aus der Narkose auf und steht wieder auf.

Häufig wird der Nervenschnitt beim Pferd als letzte Option betrachtet, wenn andere Behandlungsmethoden keine Linderung gebracht haben.


Wann wird ein Nervenschnitt bei Pferden notwendig?

Zu den häufigsten Ursachen dieses Eingriffs bei Pferden zählen:

  • chronische Hufrollenentzündung
  • schlecht heilender Hufbein-Bruch
  • chronische Hufgelenkentzündung
  • nicht heilende Fesselträgerursprungs-Entzündung

In allen Fällen liegen starke, langanhaltende Entzündungen und massive Schmerzen beim Pferd vor.


Was Du nach einem Nervenschnitt für Dein Pferd machen musst

Nach der Operation sind einige Dinge zu beachten, damit es zu keinen Komplikationen kommt. Um einer Infektion vorzubeugen, verordnet der Tierarzt dem Pferd in der Regel fünf Tage lang Antibiotika. Während dieser Zeit steht außerdem tägliches Fiebermessen beim frisch operierten Pferd auf dem Programm.

Verläuft alles normal, kann das Pferd danach die Klinik wieder verlassen. Die nächsten Wochen erfordern allerdings strikte Boxenruhe. Wie lange die Schonung sein muss, entscheidet der behandelnde Tierarzt. Es sind mindestens drei Wochen, es können aber auch fünf oder mehr Wochen notwendig sein. In den ersten zehn Tagen nach der OP sollte alle drei bis vier Tage der Verband gewechselt werden. Danach sind erfahrungsgemäß einfache Stallbandagen ausreichend. Dauerhaft benötigt es einen Hufrollenbeschlag an beiden Hufen.

Nach der Boxenruhe kann das Pferd drei Wochen lang täglich 20 bis 30 Minuten Schritt geführt werden.

Danach kannst Du ganz behutsam damit beginnen, es wieder zu reiten: drei Wochen lang täglich 45 Minuten im Schritt. Weide- und Koppelgang bleiben aber erst mal tabu. Das genaue Bewegungsprogramm besprichst Du am besten mit dem Tierarzt. Bis zur vollständigen Erholung des Pferdes nach einem Nervenschnitt können bis zu zwölf Wochen vergehen.

Chancen und Risiken des Nervenschnitts beim Pferd

Wie jeder Eingriff birgt der Nervenschnitt beim Pferd nicht nur Vorteile, sondern ist auch mit Risiken verbunden. Diese gilt es je nach Krankheitsfall individuell abzuwägen und mit dem Tierarzt zu besprechen.

Fest steht: Für Pferde mit chronischen Schmerzen kann der Nervenschnitt eine erhebliche Erleichterung bringen und deren Lebensqualität verbessern. Genauso sicher ist aber auch, dass der Nervenschnitt nur die Schmerzen als Symptom behandelt, nicht aber die Ursache der Erkrankung. Die Entzündung selbst bleibt bestehen.

Bedenke auch, dass der Nervenschnitt nicht nur die Schmerzen, sondern auch jegliches Gefühl im Huf ausschaltet. Dadurch steigt die Gefahr, auf unebenem Boden zu stolpern. Das kann für Dich und Deinen großen Freund gefährlich werden. Deshalb solltest Du unwegsames Gelände vermeiden. Die Teilnahme an Turnieren ist nach einem Nervenschnitt verboten. Manche Experten raten sogar dazu, das Pferd nur noch auf der Weide zu halten. Besprich dies bitte mit Deinem Tierarzt - er kennt Dein Pferd und seine Krankengeschichte und kann die Situation einschätzen. Sollte Dein Pferd weiterhin reitbar sein, achte aber unbedingt darauf, es nicht zu überlasten. Schmerz ist schließlich auch ein Warnsignal des Körpers, welches hier nicht mehr funktioniert. Dadurch steigt das Verletzungsrisiko ebenfalls.

Auch die angepasste Fütterung spielt eine wichtige Rolle für möglichst optimale, langanhaltende positive Effekte des Nervenschnitts. Entsprechend der reduzierten körperlichen Belastung Deines Pferdes solltest Du das Futter reduzieren:

  • Sorge immer für ausreichend Raufutter.
  • Füttere während der Steh- und Schrittphase kein oder nur ganz wenig Kraftfutter.
  • Gib Deinem Pferd jeden zweiten Tag Mash zur Kolikprophylaxe.

Zu guter Letzt solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass der Nervenschnitt keinen dauerhaften Therapieerfolg verspricht. Die Schmerzfreiheit hält im Durchschnitt nur drei Jahre. Danach regeneriert sich der entfernte Nerv wieder, wächst also nach, und auch die Schmerzen treten wieder auf. Eine erneute Operation wäre dann denkbar.

Experten raten übrigens dringend dazu, dass im Vorfeld eines Nervenschnitts ein Orthopäde eine diagnostische Anästhesie der Nerven beim Pferd durchführt.

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Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zum Nervenschnitt bei Pferden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Pferdes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen.

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