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Schleimbeutel­entzündung im Nacken: Genickbeule beim Pferd

Pferd im Stall leidet unter einer Genickbeule

Leidet Dein Pferd unter einer sogenannten Genickbeule (med. Bursitis nuchalis), sind die Schleimbeutel im Genick entzündet. Wie eine solche Schleimbeutelentzündung entsteht, wie Du sie erkennen, behandeln und verhindern kannst: All das erfährst Du in diesem Beitrag.

Was ist eine Genickbeule?

Die Schleimbeutel (Bursae) im Genick des Pferdes liegen auf dem ersten und zweiten Halswirbel. Darüber läuft der Nackenstrang, der die Rücken- und Halswirbel miteinander verbindet sowie Kopf und Hals des Pferdes stützt. Entzünden sich die Schleimbeutel, schwellen sie an und werden warm. Die sogenannte Genickbeule entsteht. Im schlimmsten Fall kann sich eine chronische Entzündung (Bursahygromen) entwickeln. Die Wände des Schleimbeutels werden dann dicker und füllen sich mit Gewebeflüssigkeit.

Ursachen: Wie entsteht eine Genickbeule beim Pferd?

Eine Bursitis nuchalis entsteht durch eine Prellung oder Quetschung des Genicks. Folgende Ursachen führen häufig zu einer Genickbeule beim Pferd:

  • Das Pferd stößt sich das Genick, z. B. am Futtertrog in der Box.
  • Es überschlägt sich beim Toben auf der Weide, reißt ein Hindernis beim Springen ein oder versucht, sich loszureißen, wenn es am Halfter angebunden ist.
  • Halfter oder Trense sind zu eng und üben Druck auf den Nacken aus.
  • Äußerst selten führen Einstichverletzungen oder eine Brucellose, eine bakterielle Infektion mit Brucellen, zu einer Genickbeule.

So erkennst Du eine Schleimbeutelentzündung im Nacken Deines Pferdes

Folgende Anzeichen deuten auf eine Bursitis nuchalis beim Pferd hin:

  • Eine Schwellung zeigt sich im Bereich des Genicks, die durch das über die Schleimbeutel laufende Nackenband zweigeteilt erscheint.
  • Die Schwellung ist warm und für das Pferd schmerzhaft.
  • Du kannst unter der Schwellung Flüssigkeit ertasten.
  • Dein Pferd hält den Kopf gesenkt oder stützt ihn ab.
  • Unter Umständen hat das Pferd geschwollene Lymphknoten.
  • Seltener infiziert sich die Genickbeule und es bildet sich ein eitergefüllter Abszess beim Pferd, der aufplatzen kann
  • Im fortgeschrittenen Stadium bekommt das Pferd Fieber und frisst nicht mehr.

Wenn Du diese Anzeichen bei Deinem Pferd bemerkst und eine Genickbeule vermutest, solltest Du einen Tierarzt hinzuziehen.


Wie stellt der Tierarzt eine Genickbeule bei Deinem Pferd fest?

Rein äußerlich ist es für den Tierarzt nicht schwer, eine Genickbeule beim Pferd zu diagnostizieren. Zusätzlich wird er Dein Pferd aber genauer untersuchen, um festzustellen, ob die Schleimbeutelentzündung das Allgemeinbefinden Deines Tieres beeinträchtigt. Ist kein Unfall als Ursache für die Bursitis nuchalis bekannt, entnimmt er unter Umständen eine Gewebeflüssigkeitsprobe, um herauszufinden, ob eine bakterielle Entzündung vorliegt. In schweren Fällen führt der Tierarzt auch eine Ultraschall- und Röntgen-Untersuchung durch. So kann er erkennen, ob bei Deinem Pferd das Nackenband oder gar der Knochen entzündet ist.

Sichere Dein Pferd und Dich rechtzeitig ab

Zu einer solch schweren Form solltest Du es gar nicht erst kommen lassen. Denn bei einem chronischen Verlauf hilft oft nur ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Tierarzt den entzündeten Schleimbeutel und Teile des geschädigten Nackenbands entfernt. Diese sogenannte Nackenband-Restriktion ist nicht nur unangenehm für Dein Pferd, sondern auch sehr teuer. Schon im 1-fachen Abrechnungssatz kostet allein die Entfernung des Schleimbeutels bereits 179,42 €. Um Deinem Pferd den notwendigen Eingriff dennoch zu ermöglichen, solltest Du rechtzeitig eine Pferde-OP-Versicherung abschließen. Schon für einen geringen monatlichen Beitrag kommt sie je nach Tarif sogar für 100 % der Tierarztkosten auf und übernimmt unter anderem folgende Leistungen:

  • OPs, teils auch in Teilnarkose sowie außerhalb der Pferdeklinik
  • Vor- und Nachsorge
  • Unterbringungskosten und Futter in der Klinik

Je nach Tarif bezuschusst die Versicherung auch Physio und Reha nach einer OP. Gerade wenn es um Muskelaufbau geht, kann diese alternativen Behandlungen Deinem Pferd nach einer Nackenband-Restriktion helfen. Denn in der ersten Zeit nach der OP kann das Nackenband Kopf und Hals nicht mehr richtig stützen. Die Pferde halten ihren Kopf tief oder legen ihn ab, bis die restliche Muskulatur die Stützfunktion automatisch übernimmt.

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Genickbeule beim Pferd: Behandlung

Zunächst wird der Tierarzt dazu raten, das Pferd in der Box oder auf dem Paddock ohne Halfter zu halten, damit kein Druck auf die entzündeten Schleimbeutel ausgeübt wird. Bei einer akuten Genickbeule rät er davon ab, das Pferd zu reiten. Ist die Bursitis nuchalis bereits abgeklungen, ist eine Fellpolsterung der Trense sinnvoll, die beim Reiten den Druck auf das Genick abfängt.

Eine akute Entzündung behandelt der Tierarzt mit entzündungshemmenden Medikamenten wie Kortison, meistens in Form von Injektionen. Mitunter punktiert er den entzündeten Schleimbeutel. Liegt eine bakterielle Infektion vor, setzt er Antibiotika und Schmerzmittel ein. Hat sich bereits ein mit Eiter gefüllter Abszess gebildet, kann eine Operation hilfreich sein. Hierbei wird die Eiteransammlung eröffnet und entzündete Gewebebereiche abgetragen. Auch für diese oft ambulant durchgeführte OP springt die Pferde-OP-Versicherung ein. Wie bereits beschrieben, ist eine Nackenband-Restriktion bei einem chronischen Verlauf die geläufige Therapie.


Hilft Homöopathie bei einer Bursitis nuchalis?

Beim Verdacht auf eine Genickbeule bei Deinem Pferd solltest Du zunächst einen Tierarzt hinzuziehen und nicht auf eigene Faust experimentieren. Sonst gehst Du das Risiko ein, dass sich die Entzündung Deines Pferdes verschlimmert. Frage Deinen Tierarzt um Rat, ob es alternative Heilmethoden gibt, die Dein Pferd zusätzlich zur Schulmedizin unterstützen können. Manche Pferdehalter schwören zum Beispiel auf den Einsatz von Blutegeln. Die Tierchen werden von speziell ausgebildeten Heilpraktikern auf den Entzündungsherd gesetzt, ritzen die Haut mit ihren Zähnen an und fördern mit den Inhaltsstoffen ihres Speichels die Durchblutung, was den Heilungsprozess beschleunigen soll.


Wie ist die Prognose bei einer Genickbeule?

Je eher eine Schleimbeutelentzündung im Nacken Deines Pferdes behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Bei chronischen Entzündungen sowie bei einer OP am Nackenband sind die Behandlungen oft langwierig und müssen wiederholt werden. Mit einer Pferde-OP-Versicherung musst vor den Kosten einer weiteren Nackenband-Restriktion keine Angst haben. Schwerwiegende Verläufe machen eine vollständige Heilung unwahrscheinlicher. Oft hat das Pferd dann immer wieder mit entzündeten Schleimbeuteln im Nacken zu kämpfen.

Wie kannst Du eine Genickbeule bei Deinem Pferd vermeiden?

Natürlich kannst Du Dein Pferd nicht vollständig vor Unfällen, die zu einer Genickbeule führen, schützen. Achte jedoch auf eine sichere Anbringung der Futterkrippe. Verletzungsrisiken auf der Weide kannst Du z. B. minimieren, indem Du den Boden regelmäßig auf Schlaglöcher, in denen das Pferd hängen bleiben könnte, überprüfst. Binde Dein Pferd beim Putzen stets so an, dass es sich nicht stoßen kann, und achte auf eine möglichst stressfreie Umgebung. Außerdem solltest Du genau auf perfekt sitzende Halfter und Trensen Wert legen, die den Nacken Deines großen Freundes nicht quetschen.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu einer Genickbeule bei Pferden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Pferdes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen. Bereits bei einem ersten Verdacht auf eine Genickbeule bei Deinem Pferd empfehlen wir Dir, dringend einen Tierarzt zu kontaktieren.

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