vs vergleichen-und-sparen GmbH Logo
  1. Startseite
  2. Tierwissen
  3. Pferdekrankheiten
  4. Gastritis bei Pferden
 

Gastritis beim Pferd

Der Tierarzt führt eine Nasen-Schlund-Sonde ein

Abmagerung, Unwohlsein, Apathie und Leistungsschwäche: So beschreibt eine Pferdehalterin den Zustand ihres Pferdes, kurz bevor sie den Tierarzt gerufen hat. Der diagnostiziert anhand verschiedener Symptome eine Magenschleimhautentzündung. Wie Du sie erkennst, was dagegen hilft und wie Du einer Gastritis vorbeugen kannst, verrät dieser Beitrag.

Magenschleimhautentzündung: Pferde erkranken häufig daran

Eine Gastritis bei Pferden ist keine Seltenheit. Etwa jedes zweite Pferd leidet an einer akuten Gastritis. Die Zahl der betroffenen Pferde steigt an: Waren vor allem im Rennsport rund 90 % aller Pferde von einer Gastritis betroffen, so steigen die Zahlen auch bei den Freizeitpferden. Betroffen davon sind häufig Pferde mit Boxenhaltung. Hingegen kommt es bei Pferden, die im Offenstall oder auf der Weide untergebracht sind, deutlich seltener zu Fällen von Gastritis.

Die Gastritis bei Pferden kann Folgen haben

Die Magenschleimhautentzündung ist eine Erkrankung, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein kann. Aus der unbehandelten Gastritis kann sich ein Magengeschwür bilden, das wiederum in die Magenwand hineinwächst oder diese sogar durchbricht. Die Folge: Verletzung von Blutgefäßen, im schlimmsten Fall ein Magenwanddurchbruch und innere Blutungen. Auch eine Kolik kann durch eine Gastritis entstehen. Deshalb sollte eine Gastritis immer tierärztlich behandelt werden.

Eine Gastritis bei Pferden löst jedoch fast immer hohe Tierarztkosten aus. Nicht nur die Behandlung mit Medikamenten ist teuer, vor allem die Diagnosestellung kostet einiges. Für eine Gastroskopie beispielsweise musst Du mit 200 bis 500 € rechnen. Kommt es zu Folgeschäden wie etwa einer Kolik, schlagen mehrere Tierarztbesuche und im schlimmsten Fall eine lebensrettende Operation zu Buche. Für diese musst Du inklusive stationärer Versorgung in der Pferdeklinik teilweise mit Summen im fünfstelligen Bereich rechnen.


Der beste Schutz für Dein Pferd und Deine Finanzen

Es gibt zwei Formen der Absicherung für Dich, damit zu den Sorgen um Dein Pferd nicht auch noch die teure Tierarztrechnung Dir schlaflose Nächte bereitet:

  1. Pferde-OP-Versicherung:
    Dabei handelt es sich um den Kostenschutz im Falle einer notwendigen Operation. Die Pferde-OP-Versicherung leistet nur dann, wenn die Gastritis zu einer Operation führt. Sie deckt aber auch Vor- und Nachbehandlungen der OP sowie die stationäre Versorgung ab. Vom Kostenumfang her ist sie deutlich günstiger als die Pferdekrankenversicherung.
  2. Pferdekrankenversicherung:
    Die Pferdekrankenversicherung trägt die finanzielle Belastung für tierärztliche Behandlungen und Medikamente, auch wenn keine Operation notwendig ist. Muss Dein Pferd operiert werden, sind auch diese Kosten inklusive Vor- und Nachbehandlung sowie stationäre Versorgung abgedeckt.

Finde den geeigneten Schutz für Dein Pferd und Dich. In unserem Online-Vergleich kannst Du zwischen beiden Versicherungen wählen und die besten Tarife gegenüberstellen:

Jetzt vergleichen

Symptome der Gastritis bei Pferden

Um das Schlimmste zu verhindern und Deinem Pferd rechtzeitig Hilfe zukommen lassen zu können, ist es wichtig, dass Du die ersten Symptome einer Gastritis erkennst und direkt Deinen Tierarzt in Kenntnis setzt. Das sind typische Anzeichen einer Gastritis:

  • Dein Pferd zeigt deutlich zurückgestellte Ohren, leicht gekniffene Augen und eine angespannte Kaumuskulatur. Das deutet in der Regel auf Schmerzen hin.
  • Es kommt zu einer Schwäche beim Leistungsvermögen.
  • Beim Aufsatteln Deines Pferdes zeigt es Schmerzen.
  • Leichte Koliken treten auf.
  • Dein Pferd knirscht mit den Zähnen. Nicht heftig, eher unauffällig und leise.
  • Direkt nach der Futteraufnahme zeigt Dein Pferd Schmerzsymptome und Unwohlsein.
  • Kleine Fettpölsterchen bilden sich zurück, es kommt zur Abmagerung bei Deinem Pferd.
  • Teilweise kommt es zu hastigen Fressattacken, um die Schmerzen kürzer zu halten.
  • Das Fell Deines Pferdes ist struppig und glanzlos.

Wie funktioniert der Magen Deines Pferdes?

Der Magen Deines Pferds ist ein sehr sensibles Organ und daher anfällig für eine Vielzahl von Erkrankungen. Im Magen ist es dunkel, feucht und warm. Also ein idealer Nährboden für Mikroorganismen. Diese sind im Futter des Pferdes enthalten und finden im drüsenlosen Teil der Magenschleimhaut beim ersten Verdauungsvorgang Verwendung. Dein Pferd verdaut hier Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Im drüsenhaltigen Teil der Schleimhaut kommt es zur Vermischung mit Magensaft, so dass ein Futterbrei entsteht.

Dieser Magensaft enthält vorwiegend Salzsäure, die dazu dient, Bakterien abzutöten. Nur wenn das Pferd ausreichend Magensäure produziert, ist eine Verwertung des Futters auch möglich. Gleichzeitig sorgt die Magenschleimhaut dafür, dass der Magen selber nicht durch den Magensaft angegriffen wird. Kommt es zu einer Überproduktion von Magensäure, sind Reizungen und Entzündungen der Magenschleimhaut bis hin zu einem Magengeschwür beim Pferd die Folge.

Ursachen der Gastritis bei Pferden

Ursprünglich haben Pferde den ganzen Tag gefressen und in der Steppe faserreiches Rohfutter aufgenommen. Daher ist der Organismus Deines Pferdes so entwickelt, dass den ganzen Tag Magensäure produziert wird. Durch das ständige Fressangebot wurde die Magensäure permanent verwertet. Seitdem Pferde domestiziert sind, ist die Fütterung oft zu faserarm. Dazu kommt, dass Pferde manchmal größere Fresspausen einlegen. Es gelangt also weniger Speichel und auch Futter in den Magen, die Magensäure wird nicht ausreichend verwertet und kann Magenprobleme bei Pferden auslösen. Weitere Auslöser für eine Gastritis sind unter anderem:

  • Stress: Dieser Faktor ist genauso wie bei uns Menschen oder auch Hunden und Katzen eine häufige Ursache für eine Gastritis. Stress kann durch Überforderung und auch Langeweile entstehen. Ebenso sind unruhige oder streitlustige Boxennachbarn, Transporte oder Überbelastung im Training Auslöser für Stress.
  • Schmerzmittel: Es gibt unterschiedliche Krankheiten, bei denen Dein Pferd Schmerzmittel benötigt. Dadurch wird die Bildung von bestimmten Stoffen gehemmt, die für die Bildung des Magenschutzes notwendig sind. Es kann also durch den Einsatz von Schmerzmitteln zu einer Gastritis kommen.
  • Futter: Eine nicht angepasste Fütterung des Pferdes führt zu Magenproblemen und damit in der Folge zu einer Gastritis. Wie bereits beschrieben erhalten viele Pferde zu wenig Raufutter und stattdessen zu viel Kraftfutter.

Es entsteht durch die obigen Faktoren eine Art Kreislauf. Da die Gastritis bei Pferden schmerzhaft sein kann, entwickelt Dein Pferd dabei Stress. Dieser, zusammen mit dem Einsatz von Schmerzmitteln, führt unter Umständen zu einer Verschärfung der Gastritis.


Wie diagnostiziert und behandelt der Tierarzt die Gastritis beim Pferd?

Wenn Du den Verdacht hast, dass sich Dein Pferd eine Gastritis zugezogen hat, solltest Du ein kurzes Protokoll anfertigen, was Dein Pferd regelmäßig zu fressen bekommt, ob vermeintlich stressige Situationen und welche Symptome aufgetreten sind. Daraus ergeben sich für den Tierarzt bereits einige Aufschlüsse, die aber durch verschiedene Untersuchungen noch gesichert werden müssen. Liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine Gastritis handelt, muss der Tierarzt eine Nasen-Schlund-Sonde legen, um den Mageninhalt begutachten zu können. Bei einer Gastritis ist der Mageninhalt oft sehr schleimig und mit Spuren von Blut versetzt. Mit einem Test kann Dein Tierarzt zudem feststellen, ob der pH-Wert des Magens zu sauer ist. Als weitere Diagnosemöglichkeit kann Dein Tierarzt zu einer Magenspiegelung greifen. Diese wird auch als Gastroskopie bezeichnet. Dazu schiebt er mit einem Gastroskop eine Kamera in den Magen und kann so die Beschaffenheit der Schleimhaut und auch den Eingangsbereich zum Darm beurteilen. Dein Pferd muss dafür nüchtern und sediert sein.

Ein bewährtes Medikament bei einer diagnostizierten Gastritis ist Omeprazol, das über mehrere Wochen verabreicht wird. Wichtig: Es handelt sich dabei um ein speziell für Pferde entwickeltes Präparat, dessen Aufnahme und Wirkungsweise anders sind als beim Menschen.

Wie steht es um die Genesung Deines Pferdes?

Magenschmerzen bei Pferden darfst Du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Achte auf die Symptome, die mit den Magenschmerzen einhergehen, um rechtzeitig eine Gastritis behandeln zu lassen. Je eher die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Genesungschancen. Diese hängen davon ab, inwieweit die Magenschleimhaut bereits geschädigt ist. Bitte denke daran, dass ein Aufschieben der Behandlung dazu führen kann, dass es zu einem lebensgefährlichen Magenwand-Durchbruch oder einer Kolik beim Pferd kommen kann.


Vorbeugen gegen die Gastritis beim Pferd

Am besten kannst Du der Magenschleimhautentzündung vorbeugen, wenn Du darauf achtest, dass Dein Pferd artgerecht gefüttert wird. Verzichte weitestgehend auf Kraftfutter und biete Deinem großen Freund stattdessen mehrmals täglich Raufutter, vor allem Heu, an. Kontrolliere außerdem regelmäßig die Futterqualität. Verschimmeltes Futter ist in vielen Fällen ein Auslöser für die Gastritis bei Pferden. Neigt Dein Pferd zu Magenproblemen, kannst Du ihm zusätzlich warmen Mash füttern. Auch Leinsamen und Flohsamenschalen haben sich bei Pferden mit Magenproblemen bewährt. Achte auch darauf, dass Dein Pferd regelmäßig, jedoch nicht zu lange auf die Weide kommt. Ein gesundes Maß an Bewegung ist ein weiterer wichtiger Faktor, um Erkrankungen zu vermeiden.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu einer Gastritis bei Pferden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls den tierärztlichen Rat ersetzen.

Einwilligung zu Cookies & Daten

Auf dieser Website nutzen wir Cookies und vergleichbare Funktionen zur Verarbeitung von Endgeräteinformationen und personenbezogenen Daten. Die Verarbeitung dient der Einbindung von Inhalten, externen Diensten und Elementen Dritter, der statistischen Analyse/Messung, personalisierten Werbung sowie der Einbindung sozialer Medien. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Diese Einwilligung ist freiwillig, für die Nutzung unserer Website nicht erforderlich und kann jederzeit widerrufen werden.
Weitere Informationen unter Datenschutz.