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Psittakose - die gefürchtete Papageien­krankheit

Laboruntersuchung: Chlamydien beim Papagei

Als Psittakose bezeichnet man eine Infektionskrankheit bei Papageien. Sie wird deshalb auch „Papageienkrankheit“ genannt. Bei anderen Vogelarten, die ebenfalls von der Krankheit befallen werden können, spricht man hingegen von „Ornithose.“ Die Psittakose ist weltweit verbreitet, endet leider in manchen Fällen tödlich und ist noch dazu ziemlich ansteckend, unter anderem auch für den Menschen. Nicht umsonst ist die Krankheit bei Papageien und Sittichen, aber auch bei anderen Vogelarten meldepflichtig. Seit der Aufhebung der Psittakose-Verordnung im Herbst 2012 gilt jedoch keine Kennzeichnungs-, Beringungs- und Isolationspflicht nach dem Tierseuchenrecht mehr.

Psittakose: Ansteckung bei Mensch und Tier

Übertragen wird die Psittakose durch die bakteriellen Erreger „Chlamydophila psittaci“, auch kurz „Chlamydien“ genannt. Die Infektion erfolgt meistens durch das Inhalieren von kontaminiertem Kot. Dies kann passieren, wenn der Kot der Vögel trocknet und als Staub oder Aerosol in die Atemwege gelangt. Ein solches Risiko besteht für Halter etwa während der Käfigreinigung, aber auch durch Flügelschläge oder wenn Luftströme den Kot-Staub aufwirbeln. Auch latent erkrankte Tiere, die keine Symptome aufweisen, können die Erkrankung durch ihre Ausscheidungen verbreiten. Deshalb solltest Du neu angeschaffte Papageien unbedingt vor oder unmittelbar nach dem Einzug von Deinem Tierarzt untersuchen lassen.

Darüber hinaus ist eine Infektion über Augen und Nasensekrete, etwa bei direktem Kontakt mit erkrankten Tieren möglich. Die Inkubationszeit der Papageienkrankheit ist sehr variabel und liegt für gewöhnlich bei 3 bis 29 Tagen. Da es sich bei der Psittakose um eine Zoonose handelt, ist sie nicht nur auf Säugetiere wie Hunde oder Katzen, sondern auch auf den Menschen übertragbar. Zumindest die Übertragung von Mensch zu Mensch kommt jedoch glücklicherweise selten vor.

Woran erkenne ich die Psittakose?

Mitunter läuft eine Infektion mit der Papageienkrankheit lange unauffällig und symptomfrei ab, was die Entdeckung erschwert und im plötzlichen Tod des Tieres binnen weniger Tage oder Wochen enden kann. Bei einem symptomatischen Verlauf können aber die folgenden Krankheitsmerkmale auftreten, auf die Du unbedingt achtgeben solltest.

  • Lungenentzündung (Pneumonie)
  • Husten
  • Appetitlosigkeit / Gewichtsverlust
  • struppiges, glanzloses Gefieder
  • Durchfall
  • Augen- und Nasenausfluss
  • Nasen- oder Bindehautentzündung
  • Schwäche oder neurologische Störungen
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • geschwollene Halslymphknoten

Die meisten dieser Beschwerden ähneln typischen Erkältungs- oder Grippesymptomen. Aus diesem Grund solltest Du auch dann einen Tierarzt aufsuchen, wenn Du lediglich eine „harmlose“ Erkältung bei Deinem Vogel vermutest. Damit die Behandlungskosten für Dich nicht zu hoch ausfallen, empfehlen wir Dir, rechtzeitig eine Papageienkrankenversicherung abzuschließen. Damit kannst Du Deine Papageien ohne Geldsorgen behandeln lassen.


Wie stellt der Tierarzt die Krankheit fest?

Da die genannten Symptome nicht immer gut von denen anderer Krankheiten abzugrenzen sind, ist die Anamnese – also die Schilderung der Krankheitsgeschichte und der Lebensumstände des Vogels – im Fall der Psittakose besonders wichtig. Weitere Hinweise liefern Kot- und Blutuntersuchungen sowie Tupferproben von Kropf, Lidbindehaut und Kloake. Die Laboruntersuchung ist aufwändiger als bei anderen Krankheiten, da Psittakose bei Vögeln nicht über Antikörper festgestellt werden kann, sondern direkt die DNA der Chlamydien nachgewiesen werden muss. Manchmal kann ein Befund negativ ausfallen, obwohl Dein Papagei infiziert ist. Dann wird der Tierarzt Dein Tier wahrscheinlich sicherheitshalber trotzdem behandeln.


Therapie der Psittakose

Zur Behandlung der Krankheit verwendet der Tierarzt spezielle Antibiotika aus der Klasse der Tetrazykline wie zum Beispiel Chlortetracyclin, Doxycyclin oder Enrofloxycin. Auch wenn die Ornithose-Psittakose-Verordnung nicht mehr gilt, solltest Du Deinen erkrankten Papagei von anderen Tieren und Menschen in Deinem Haushalt isolieren, selbst dann, wenn er keine akuten Symptome mehr zeigt. Sprich hierzu am besten mit Deinem Tierarzt, um zu erfahren, welche Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen Du ergreifen kannst.


Wie sehen die Heilungschancen bei Psittakose aus?

Bei einer rechtzeitigen und konsequent durchgeführten Behandlung ist die Prognose gut und eine Heilung Deines Tieres möglich. Jedoch kann der Heilungsprozess lange dauern und erfordert mehrere Nachuntersuchungen und ggf. weitere Behandlungen, vor allem, wenn Komplikationen auftreten sollten. Außerdem kann es sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, bis alle Chlamydien abgetötet sind und Dein Papagei nicht mehr ansteckend für Dich und Deine anderen Haustiere ist.

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Wie man der Psittakose vorbeugen kann

Ein Impfstoff gegen Psittakose bzw. Chlamydien existiert leider nicht. Insofern besteht die beste Prävention in einer guten Hygiene. Wenn Du oder jemand anders Umgang mit Deinen Papageien hat, solltet Ihr am besten Handschuhe und eine Schutzmaske verwenden und unbedingt direkten Kontakt zu ihren Ausscheidungen vermeiden. Falls Du einen Deiner Vögel mit der bloßen Hand berührst, solltest Du Dir die Hände waschen. Auch Volieren sollten regelmäßig gereinigt werden, wobei das Tragen einer Atemmaske während der Reinigung besonders wichtig ist, damit Du keinen Kot-Staub einatmest. Zusätzlich solltest Du neue Vögel erstmal in Quarantäne halten und Deine Tiere regelmäßig beim Tierarzt untersuchen lassen.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu Psittakose bei Papageien liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Papageis dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen.

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