Wenn Weihnachten der Katze schaden kann
Sobald der erste Advent die Weihnachtszeit einläutet, beginnt in vielen Haushalten das fleißige Backen und festliche Schmücken mit Kerzen, Kugeln, Lichterketten und natürlich dem Weihnachtsbaum.
Wenn der Lichterglanz behagliche Gemütlichkeit ausstrahlt, wächst die Vorfreude auf das Weihnachtsfest - auch wenn es bis dahin vielleicht noch ein paar stressige Momente geben wird. Hast Du als Katzenfreund denn auch daran gedacht, wie Deine Katze die süßen Köstlichkeiten aus der Weihnachtsbäckerei und die festliche Dekoration aufnimmt? Unter Umstände stellen die dekorierte Wohnung und Weihnachtsplätzchen, die uns so gut schmecken, für die Katzen im Haushalt ein gesundheitliches, vielleicht gar lebensbedrohliches Risiko dar.
Katzen spielen gern mit der Weihnachtsdeko
Von Natur aus neugierige Stubentiger fahren erfahrungsgemäß voll ab auf schimmernde Kugeln, raschelnde Papiere und glitzernde Sterne. Im Jahr 2021 hatte Cats in a Flat, eine Plattform zur Suche von Katzenbetreuern, dazu eine Umfrage unter Katzenhaltern durchgeführt. Das Ergebnis: 62 % der Befragten gaben an, dass ihre Stubentiger gerne mit der Weihnachtsdeko spielen.
Damit liegt also auf der Hand, dass die Feiertagsdeko ganz einfach den Spieltrieb in vielen Samtpfoten weckt. Manche lieben es, die mit Lichterketten, Lametta und leuchtenden Kugeln behangenen Zweige des Christbaums bis zu dessen Spitze emporzuklettern. Nicht nur der Baum ist dann in Gefahr und droht umzukippen. Auch die Katze selbst kann sich bei diesem waghalsigen Manöver an den spitzen Nadeln oder an einer heruntergefegten, zerbrochenen Glaskugel verletzen. Auch von den Kabeln der Lichterketten geht eine große Gefahr aus: Wenn Katzen daran knabbern, können sie einen empfindlichen Stromschlag erleiden.
Deshalb unser Rat: Augen auf bei der Wahl der Weihnachtsdeko - und Vorsicht auch, wenn Deine Katze sich Christbaum und Co. nähert. Bleib am besten in der Nähe und hab Deinen Stubentiger stets im Blick, wenn er mit der Weihnachtsdeko spielt. So kannst Du im Fall der Fälle schnell eingreifen.
Der Weihnachtsstern beinhaltet giftige Substanzen für Katzen
Als Pflanze gehört der prachtvolle Weihnachtsstern in einem kräftigen Rot in vielen Haushalten zu den Klassikern. Er bringt - zumindest optisch - den Weihnachtszauber ins Haus. Das Rot ist die bevorzugte Farbe. Dank moderner Züchtungen und durch spezielle Einfärbungen gibt es ihn aber auch in anderen Tönen, die zu Weihnachten passen, etwa in Gold oder Silber.
Das Gefährliche am Weihnachtsstern ist, dass er eine magische Anziehungskraft auf Katzen hat. Sie knabbern an den Blättern. Diese enthalten jedoch Wolfsmilch, die als Giftstoff die Pflanze vor Fressfeinden in der Natur schützt. Das wissen Katzen nicht und können durch das Anknabbern eine Vergiftung erleiden. In diesem Fall ist der sofortige Besuch beim Tierarzt notwendig.
Unser Tipp:
Eine Katzenkrankenversicherung ist für alle Katzen eine sinnvolle Absicherung, damit ungeplante Tierarztkosten - vor allem bei einer Vergiftung - kein großes Loch in das Weihnachtsbudget reißen.
Lametta - gefährlich für Katzen
Wer kennt ihn nicht, den Ausspruch von Loriot alias Opa Hoppenstedt: "Früher war mehr Lametta!"? Während er sich darüber mokiert, dass der Weihnachtsbaum nicht mehr so viel Lametta trägt, wissen Tierfreunde es heute besser: Die Inhaltsstoffe von Lametta bestehen aus Stanniol oder sogar aus Blei. Findet die Katze daran Interesse, kann das ebenfalls Vergiftungserscheinungen auslösen und sie muss vom Tierarzt behandelt werden.
Darmverschlüsse können ebenfalls als Folge des Verzehrs auftreten. Abgesehen davon, dass Lametta oder das heutige Engelshaar ein immenses Entsorgungsproblem nach Weihnachten darstellt: Nicht jeder macht sich die Mühe, diese Deko aus dem Weihnachtsbaum zu entfernen. Umwelttechnisch wenig erfreulich, dass sich die Materialien so gut wie nicht abbauen. Übrigens, der letzte Hersteller von Lametta in Deutschland hat seine Produktion 2015 eingestellt. Verwendet wird es aber immer noch in vielen Haushalten.
Einige Tannenarten sind Gift für Katzen
Nadelbäume können je nach Art ätherische Öle in den Nadelzweigen enthalten. Diese sind für Katzen giftig. Es kommt ja nicht selten vor, dass der Weihnachtsbaum zum Objekt der Begierde für den Stubentiger wird. Er glitzert so schön, man kann sich darin verstecken oder an den Kugeln spielen. Da werden auch mal gerne die Nadeln angeknabbert. Nicht nur wegen der Inhaltsstoffe können die Nadeln für Katzen gefährlich sein. Auf manchen Feldern sind die Weihnachtsbäume regelmäßig mit Schädlingsmitteln besprüht worden. Das sind Giftstoffe, die sich auf den Nadeln festgesetzt haben und damit ebenfalls Vergiftungen bei Deiner Katze auslösen können.
Schokolade ist auch für Katzen giftig
Schokolade gehört in alle Varianten einfach zu Weihnachten. Ob als Schokoladen-Nikolaus, -Kugel, -Glöckchen oder als Überzug auf den Weihnachtskeksen: Das Schokonaschen macht uns glücklich und ist auch für die härtesten Diätverfechter nur schwerlich zu ignorieren. Was hingegen unsere Katzen betrifft, ist Schokolade in bestimmten Mengen ein gefährlicher Giftstoff, vor allem wegen des enthaltenen Theobromins.
Als Faustregel gilt: 200 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Gewicht der Katze wirken sich tödlich aus. Bei einer Katze, die vier Kilogramm wiegt, sind demnach 50 Gramm Bitterschokolade bereits tödlich, da eine 100-Gramm-Tafel Bitterschokolade bereits 1.600 Milligramm Theobromin enthält. Übrigens: Für uns Menschen ist der Wirkstoff weniger gefährlich. Dafür müssen wir schon rund 50 Kilogramm Bitterschokolade essen, damit der Wirkstoff in unserem Körper zu einer Vergiftung führen kann. Da werden vermutlich eher andere Symptome auftreten.
Weihnachtsgewürze, die giftig für Katzen sind
Auch manche Gewürze, deren Duft und Aroma typisch für die Weihnachtszeit sind, können Deiner Katze Übles zuleide tun.
- Nelken beispielsweise, die in vielen weihnachtlichen Gewürzmischungen enthalten sind und mit ihrem intensiven Geschmack Lebkuchen, Glühwein und Co. verfeinern, sind gerade für Katzen sehr giftig. Die Leber der Stubentiger kann nämlich die in Nelken enthaltenen ätherischen Öle, sogenannte Phenole, nicht oder nur sehr schlecht verstoffwechseln.
- Auch Zimt enthält Phenole und ist somit giftig für Katzen. Hinzu kommt, dass manche Zimtsorten einen hohen Anteil an schädlichem Cumarin, enthalten. Dies ist ein oft in Rattengift enthaltener Stoff, der die Blutgerinnung bei Säugetieren – und somit nicht nur bei Katzen, sondern auch bei uns Menschen – stört. Vor allem der preisgünstigere Cassiazimt enthält Cumarin in einer recht hohen, riskanten Dosis und sollte daher eher bei der Verfeinerung festlicher Speisen gemieden werden.
- Eine Prise Muskatnuss ist in der Regel unbedenklich, der Verzehr größerer Mengen jedoch kann bei Katzen wie auch bei Menschen großen gesundheitlichen Schaden anrichten. Die Beschwerden reichen von Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall bis hin zu Halluzinationen oder Krampfanfällen. Achte also darauf, dass Deine Katze in keinem Fall eine Muskatnuss in ihre Pfoten bekommt. Wenn sie damit spielt, kann es schnell passieren, dass sie versehentlich eine ganze Nuss verschluckt und eine schwere Vergiftung erleidet. Dann ist schnelle tierärztliche Hilfe gefragt, denn es gilt, die Nuss rasch wieder aus dem Körper zu befördern, bevor sich das Gift entfalten kann.
Darüber hinaus gibt es bei Dir zu Hause bestimmt noch weitere toxische Gefahren für Deine Katze. Einzelheiten darüber erfährst Du im Beitrag Giftig für Katzen.
Du siehst. Sowohl in der Weihnachtsküche als auch beim Dekorieren lauert so manche Gefahr auf Deine Katze. Mit dem Wissen darüber und einem sorgsamen Umgang damit, kannst Du die Risken jedoch umgehen. Wir wünschen Dir und Deinem Stubentiger eine rundum schöne und entspannte Adventszeit - auf dass Dein Liebling diese ohne irgendwelche Vergiftungen oder auch Unfälle unbeschadet übersteht.