Katze hat sich die Pfote verbrannt - wie gefährlich ist der Haushalt?
Siedendes Bratfett, offene Flammen am Gasherd, eine heiße Herdplatte: Im Haushalt lauern viele Gefahren, die zu Verbrennungen bei Katzen führen können. Schließlich sind Katzen neugierige Wesen und tummeln sich auf einmal dort, wo wir sie nicht erwarten.
Schnell kommt es zu einem Unfall, bei dem sich die Katze erheblich verletzen kann. Das Problem dabei ist: Im Gegensatz zur menschlichen Haut sind Verbrennungen bei Katzen gar nicht auf Anhieb sichtbar. Wir verraten Dir, worauf Du achten musst und wie Du Gefahrenquellen minimieren kannst.
Wie erkennt man, dass sich die Katze verbrannt hat?
Verbrennungen bei Katzen können unterschiedlich schwer ausfallen. Es gibt drei Grade von Verbrennungen:
- Grad 1: Rötungen der Hautoberfläche, leichte Schwellungen und Schmerzsymptome
- Grad 2: Neben den Symptomen des ersten Grades kommt es hier zusätzlich zur Bildung von Bläschen
- Grad 3: Verkohlung der Haut, es lösen sich Fellfetzen
Wenn sich Deine Katze durch eine Verbrennung verletzt, ist die erste Reaktion die Flucht. Sie zieht sich zu einer abseits gelegenen Stelle zurück und versucht, die betroffene Stelle zu lecken. Wenn Du mitbekommen hast, was passiert ist, solltest Du genau untersuchen, welche Form der Verbrennung vorliegt. Je nach Schwere der Verbrennung musst Du sofort zum Tierarzt oder in die Tierklinik.
In diesem Fall ist es gut, wenn Du mit einer Katzenversicherung vorgesorgt hast. Sie übernimmt die Kosten für die Untersuchung und Behandlung, die – gerade im Notdienst – oft teuer sind. Denke daran, dass eine Verbrennung auf den ersten Blick nicht immer sichtbar ist. Diese kann durch das dichte Fell verdeckt sein. Das ist vor allem bei leichten Verbrennungen der Fall. Bei größeren Verbrennungen kannst Du anhand der Felloberfläche bereits erkennen, dass hier ein Notfall vorliegt.
Was passiert bei einer Verbrennung?
Die Folgen von Verbrennungen bei Katzen sind für Dich nur schwer einzuschätzen. Schwere gesundheitliche Risiken bestehen vor allem bei Verbrennungen zweiten und dritten Grades. Hier kommt es einerseits zu starken Blutungen, andererseits können sich giftige Stoffe bilden, die auf den Organismus übergreifen. Daneben führen Verbrennungen auch zum Absterben der Hautoberfläche. In schlimmen Fällen kann es zu großflächigen Infektionen bei der Katze kommen. Um diese Gefahr zu bannen, ist Dein schnelles und umsichtiges Handeln so wichtig!
Wodurch kommt es zu Verbrennungen bei Katzen?
Auch wenn Katzen zweifelsohne zu den neugierigsten Wesen zählen – dank ihrer guten Instinkte können sie Gefahren normalerweise sehr gut erkennen. Es gibt aber auch brenzlige Situationen, die so plötzlich auftreten, dass Deine Katze eine falsche Reaktion zeigt und sich dadurch das Verletzungsrisiko noch erhöht. Typische Gefahrenquellen sind:
- Verbrennungen durch Stromschläge: Diese können bei einem angeknabberten Kabel ausgelöst werden. Ebenso sind defekte Kabel ein Risiko, wenn Deine Katze damit in Berührung kommt.
- Heiße Sonnentage führen dazu, dass sich der Untergrund, auf dem sich Deine Katze bewegt, extrem aufheizt. Dies kann zu leichten Verbrennungen an den Pfoten führen.
- Wenn Deine Katze zu lange in der Sonne döst, kann das zu einem Sonnenbrand führen. Mehr dazu in unserem Blogbeitrag „Sonnenbrand bei Katzen“.
- Kontakt mit offenem Feuer, etwa, wenn Deine Katze eine Kerze umstößt und mit der Flamme in Berührung kommt.
- Gefährlich wird es in der Küche: Heißes, umher spritzendes Fett durch eine fehlerhafte Handhabung, eine glühende Kochplatte, ein herunter gerissener Kochtopf mit siedendem Inhalt – hier drohen schmerzhafte und schwere Verbrennungen.
- In der Grillsaison sind Unfälle nicht auszuschließen. Ein wackeliger Holzkohlegrill, dessen Inhalt sich über die herumtobende Katze verteilt, kann ebenfalls zu schwersten Verbrennungen führen.
- Bei einem Wohnungs- oder Zimmerbrand können nicht nur die menschlichen Bewohner, sondern auch Katzen betroffen sein und durch Feuer und Rauch verletzt werden.
Verbrennungen bei Katzen - erste Sofortmaßnahmen
Wenn sich Deine Katze eine Verbrennung zuzieht, sollte das nicht unbemerkt bleiben. Schließlich sind die Orte, an denen es zu einer Verbrennung kommt, Gefahrenquellen. Diese lässt Du im Normalfall nicht unbeaufsichtigt, wie beispielsweise einen eingeschalteten Herd, einen Grill, ein offenes Feuer oder Kerzen.
Das solltest Du unmittelbar unternehmen:
- Kühle die betroffenen Hautpartien intensiv unter fließendem Wasser (Achtung, kein eiskaltes Wasser!).
- Verbrennungen zweiten Grades kannst Du mit einer 3-prozentigen Lösung von Wasserstoffperoxid desinfizieren. Empfehlenswert ist, solche Dinge in einer Art Hausapotheke für die Katzen zu bevorraten.
- Bedecke Verbrennungen zweiten und dritten Grades mit einer sterilen Wundauflage und verbinde sie.
- Verwende keine Brandsalbe, Puder oder andere Hausmittel.
- Stich keine Brandblasen auf - es besteht ansonsten ein erhöhtes Infektionsrisiko!
- Lege Deiner Katze, sofern vorhanden, einen Katzenkragen an, damit sie die betroffene Stelle nicht lecken kann.
Sobald die Erstversorgung erfolgt ist, musst Du Deine Katze zum Tierarzt oder zur Tierklinik bringen. Nimm zuvor Kontakt mit dem Arzt oder der Klink auf, um sicherzustellen, dass Du dort empfangen wirst. So sind die Tierärzte auf die Ankunft Deiner verletzten Katze vorbereitet. Vor Ort entscheidet der Tierarzt dann, welche Form der Behandlung erfolgen und ob Deine Katze aufgrund der Verletzungen in der Tierklinik verbleiben muss. Hast Du eine Katzenkrankenversicherung? Dann kannst Du bereits vorsorglich Deinen Versicherer anrufen und den Vorgang dort melden.
In der Regel reicht ein Anruf bei der Katzenkrankenversicherung, um den Leistungsfall anzukündigen. So kann der Vorgang bereits angelegt werden und die Erstattung der Tierarztkosten bei Vorlage der Tierarztrechnung erfolgt schneller.
Wie kannst Du Deine Katze vor Verbrennungen schützen?
Es ist nicht schwierig, Deine Katze zumindest im häuslichen Umfeld vor Unfällen zu schützen, die zu Verbrennungen führen können. Dazu musst Du einfach nur ein paar Dinge aus dem Blickwinkel Deiner Katze beherzigen:
- Achte in der Küche darauf, dass die Zubereitung von Speisen auf dem Herd niemals unbeaufsichtigt ist. Ist der Herd eingeschaltet, bleibst Du in der Küche. Lasse Dich nicht durch das Klingeln an der Tür oder das Telefon ablenken. Beherzige hier, dass Deine Katze in Deiner Abwesenheit aus Neugier auf den Herd springen kann.
- Nicht nur in der Küche werden auf einem heißen Herd Speisen zubereitet. Das kann im Garten auch mal der Grill sein. Im Innenbereich erfreuen sich Fondue und Raclette ebenfalls großer Beliebtheit. Alle drei Garstellen für unsere Speisen stehen auch gleichzeitig für ein erhöhtes Verbrennungsrisiko, wenn Deine Katze Grill und Co. berührt, möglichweise sogar zu Fall bringt oder vom Tisch zieht. Dann sind schwere Verbrennungen nicht zu vermeiden.
- Ein Sonnenbrand ist ebenfalls eine Verbrennung. Du kannst Deine Katze davor schützen, wenn Du ihren Lieblingsplatz auf der Fensterbank ein wenig vor der UV-Strahlung abschirmst, beispielsweise durch geeignete Fensterfolie.
- Verzichte zur Adventszeit auf echte Kerzen am Adventskranz und vor allem am Weihnachtsbaum. Natürlich ist das Kerzenlicht ein echter Stimmungsmacher in der tristen Winterzeit, aber auch gefährlich für Deine Katze. Wie schnell ist sie auf den Tisch gesprungen und patscht mit der Pfote mal eben gegen den Adventskranz oder die Weihnachtspyramide? Nicht nur, dass sie sich dabei verletzen kann, nein, es ist ja sogar ein erhöhtes Brandrisiko gegeben, wenn dadurch Kerzen umfallen.
- Wenn Deine Katze Freigänger ist, sollte sie zu Silvester besser im Haus oder der Wohnung bleiben. Leider gibt es Menschen, die durchaus mal einen Böller in Richtung einer Katze werfen. Dazu kommt, dass eine Katze mit einem herumliegenden Böller in Kontakt kommt und dieser verzögert zündet. Mal abgesehen davon, ist die Knallerei draußen eh nichts für sensible Katzenohren. Da kannst Du es Deiner Samtpfote besser drinnen einmal mehr gemütlich machen.
Verbrennungen bei Katzen sind immer ein Notfall! - Unser Fazit
In den meisten Fällen bekommst Du es mit, dass sich Deine Katze durch einen Unfall eine Verbrennung zugezogen hat. Nimm Deine Katze in Augenschein und triff je nach Grad der Verbrennung Erstmaßnahmen. Gehe auch bei kleinen Anzeichen zum Tierarzt. Du kannst nicht abschätzen, ob nicht auch eine kleine Verbrennung zu einer ernsthaften Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen kann.