Krebs bei der Katze - wenn die Haut erkrankt
Hautkrebs bei Katzen tritt häufiger auf als man denken mag. Zwar schützt das Katzenfell gegen eine Vielzahl von äußerlichen Einflüssen, bewahrt sie jedoch nicht vor dem Risiko einer Hautkrebserkrankung. Was sind die Auslöser? Welche Behandlung ist notwendig und gibt es einen Schutz vor Hautkrebs bei Katzen?
Wie entwickelt sich Hautkrebs bei der Katze?
Hauptursache ist die Dauerbelastung der Haut durch Sonneneinstrahlung. Das bedeutet, dass Deine Katze nicht allein in der Sommersonne gefährdet ist, sondern auch zu anderen Jahreszeiten, wenn die Sonne ihre kraftvolle Wirkung entfaltet. Die Außentemperaturen spielen dabei keine Rolle.
Die Haut der Katzen, auch Epidermis genannt, besteht aus mehreren Schichten. Die äußere Hautschicht bezeichnet man als Plattenepithel. Sie bedeckt den größten Teil des Körpers der Katze. Manchmal entwickelt sich auf der Hautoberfläche eine Geschwulst oder ein Tumor. Nicht immer handelt es sich dabei um aggressive Veränderungen. Sind diese jedoch bösartiger Natur, handelt es sich dabei häufig um ein durch UV-Strahlung ausgelöstes Plattenepithelkarzinom, wie es im medizinischen Fachjargon heißt.
Wichtig ist, dass Katzenfreunde solche Karzinome schnell erkennen, da diese Geschwulste und Tumore invasiv aktiv sind. Tatsächlich wird der Begriff „invasiv“ hier von „Invasion“ abgeleitet. Die Geschwulste oder Tumore haben nämlich die Fähigkeit, in andere Körperzellen und Körperschichten vorzudringen.
Schnell wachsende Tumore sind in der Lage, Metastasen auch auf andere Organe zu übertragen. Ein erhöhtes Hautkrebsrisiko besteht für Katzen, die in höher gelegenen Regionen leben oder die regelmäßig der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Stärker gefährdet sind vermutlich auch Katzen mit weißem und hellem Fell – zum Beispiel rote Katzen. Hautkrebs zählt zu den Tumorerkrankungen, von denen Katzen besonders stark betroffen sind.
Wie erkennst Du Hautkrebs bei Katzen?
Der Hautkrebs bei Katzen entwickelt verschiedene Symptome, die sich in unterschiedliche Kategorien einteilen lassen. Viele der Anzeichen sind entweder mit dem bloßen Auge erkennbar oder zu ertasten. Beispielsweise kann eine schlecht verheilende Wunde, die lange Zeit verkrustet wirkt, auf Hautkrebs hindeuten. Generell solltest Du auf Wunden achten, die entweder langsam verheilen oder sich überhaupt nicht zurückbilden. Widme Deine Aufmerksamkeit auch sichtbaren Stellen auf der Hautoberfläche Deiner Katze, die im Laufe der Zeit Veränderungen aufweisen:
- tastbare Symptome: Knubbel auf der Hautoberfläche können auf Hautkrebs deuten. Diese kleinen Beulen auf der Hautoberfläche sind teilweise mit dem Finger verschiebbar. Das ist ein Indiz dafür, dass es sich um gutartiges Gewebe handelt. Es kann natürlich passieren, dass Tumore auch mal mit Warzen verwechselt werden. Dann solltest Du zusätzlich zum Ertasten mal etwas genauer hinschauen, da Tumore in der Regel durch kleine weiße oder rote Stellen auszumachen sind.
- sichtbare Symptome: Melanome, also die Form des schwarzen Hautkrebses, müssen nicht zwangsläufig die Hautfarbe der Katze annehmen. Deutliche, dunkle Verfärbungen sind ebenso ein Anzeichen für Hautkrebs wie auch helle und rote Punkte.
- sonstige Symptome: Bei einem Hauttumor stellt auch die Katze eine Veränderung auf ihrer Hautoberfläche fest. In der Regel empfindet Deine Samtpfote die Veränderung als Störfaktor. Es ist also möglich, dass sie sich die betroffene Stelle regelmäßig an Stuhlbeinen oder am Türrahmen reibt oder sie mit ihren Pfoten dort häufiger streicht. Behalte dieses Verhalten mal im Auge und untersuche, wenn Du hier eine Regelmäßigkeit feststellst, das Fell und die Hautoberfläche Deiner Katze. Bei den oben genannten Anzeichen solltest Du in jedem Fall einen Tierarzt hinzuziehen. Daneben sind Schmerzen bei Hautkrebs bedingt durch Geschwulste in unterschiedlicher Ausprägung möglich.
Hautkrebs - Früherkennung bei Katzen
Eine regelmäßige Untersuchung der Katze, einschließlich ihrer Haut, ist immer sinnvoll. Das muss nicht zwangsläufig beim Tierarzt erfolgen. Viele Anzeichen für Hautkrebs bei Katzen kannst Du selbst erkennen:
- Bildung von Geschwüren auf der Hautoberfläche
- Wunden, die lang anhaltend Krusten bilden und nicht verheilen
- Wunden, die sich in Bereichen von besonders hellen Fellstellen bilden
- Hautverfärbungen, die ein Geschwür (Ulkus) bilden
- mehrere Wunden an verschiedenen Stellen, die augenscheinlich nicht von Verletzungen stammen
- Krustenablagerungen im Umfeld einer Wunde
- weiße Ausprägungen des Fellwuchses
- auch allgemeine Anzeichen wie Appetitlosigkeit, Lethargie, Bewegungsunlust und „steife“ Bewegungen können auf Hautkrebs hindeuten
Wie geht es beim Tierarzt weiter?
Stellst Du eins dieser Symptome bei Deiner Katze fest, solltest Du schnellstmöglich mit ihr zum Tierarzt gehen, damit er sie eingehend untersucht. Nur er kann eine gesicherte Diagnose stellen und auch die am besten geeignete Therapie einleiten. Die gute Nachricht: Eine Krebserkrankung muss nicht zwangsläufig bösartig verlaufen. Häufig ist eine Behandlung wirksam möglich, wenn die Tumore noch gutartig sind.
Viele Katzenfreunde besinnen sich mittlerweile auf eine Katzenkrankenversicherung oder eine Katzen-OP-Versicherung, um die hohen Tierarztkosten in einem solchen Fall abzusichern. So bleibt mehr Raum, sich auf die Genesung der Katze zu konzentrieren, anstatt nur an das Kostenrisiko denken zu müssen.
Eine gründliche Untersuchung beim Tierarzt ist auch deshalb sinnvoll, um mögliche andere Ursachen zu erkennen und diese zu behandeln. Womöglich liegt der Befall mit Wundkruste auch am häufigen Kratzen durch Flohbefall. Oder es ist in der jüngeren Vergangenheit zu einem Kampf gekommen, der mehrere offene Wunden hinterlassen hat. Besondere Beachtung wird der Tierarzt Wunden schenken, die seit Monaten nicht richtig verheilen.
Kleine Tumore auf der Haut, die noch nicht auf die Organe übergegriffen haben, kann der Tierarzt mit verschiedenen Maßnahmen bekämpfen:
- Kryochirurgie: Hierbei handelt es sich um einen Eingriff, bei dem mit Einsatz von extremer Kälte (Vereisung) die Zerstörung des betroffenen Gewebes vorgenommen wird.
- Photodynamische Therapie (PDT): Hier wird der Tumor mit einer Lichtquelle bestrahlt, deren Wellenlänge dazu dient, den Tumor zu schädigen.
- Operation: Alternativ zu den beiden vorgenannten Behandlungsmethoden ist noch die Operation zur Entfernung des Tumors möglich.
Wenn die Katze operiert werden muss
Ist der Tumor bereits größer oder hat auf andere Bereiche des Körpers übergegriffen, dann ist eine chirurgische Operation unumgänglich. Unter Narkose entfernt der Tierarzt den Tumor und den Bereich um die Geschwulst herum. So soll sichergestellt werden, dass alle Krebszellen entfernt werden. Muss eine größere Menge des Gewebes entfernt werden, ist eine Hauttransplantation mit Gewebe aus anderen Körperpartien notwendig, um die Entnahme des betroffenen Gewebes auszugleichen.
Chemotherapie bei Katzen?
In manchen Fällen kann der Hautkrebs nicht vollständig entfernt werden. Dann bleibt nur die Möglichkeit, in der Folgezeit eine Chemotherapie einzusetzen. Diese Behandlung dient dazu, die erneute Ausbreitung des Tumors zu verhindern und der Katze ein erträgliches Leben zu ermöglichen.
Wie hoch fallen die Tierarztkosten bei der Krebsbehandlung aus?
Wenn der Tierarzt eine heilende Behandlung vornimmt, dann liegen die Behandlungskosten etwa bei 3.000 €. Eine solche, auch kurativ genannte Behandlung setzt darauf, die vollständige Gesundheit der Katze wieder herzustellen.
Die Lebenserwartung der Katze mit Hautkrebs
Hautkrebs und einer rasch aufgenommenen Behandlung beträgt die Lebenserwartung der Katze durchaus noch mehrere Jahre. Im günstigsten Fall ist sogar eine Heilung möglich!
Vorbeugung von Hautkrebs bei Katzen
Wichtig ist, dass Du Maßnahmen ergreifst, um Deine Katze vor dem Einfluss von UV-Strahlung zu schützen. Bedenke dabei, dass das Sonnenlicht in der Zeit von 10 Uhr bis 14 Uhr am stärksten ist - nicht nur im Sommer. Lasse Deinen Freigänger-Stubentiger nach Möglichkeit während dieser hautkrebsriskanten Zeit also besser drinnen im Haus.
Eine weitere besondere Gefahr stellt die Fensterbank dar: Katzen haben die Angewohnheit, darauf gerne gemütlich ausgestreckt zu dösen. Und zwar am liebsten, wenn das Fenster sonnenbeschienen ist – gerade dann findet es Deine Katze dort ja auch so kuschelig-warm. Um sie nicht um dieses Vergnügen zu bringen, sie aber gleichzeitig vor durch das UV-Licht drohenden Hautschäden zu bewahren, könntest Du an den betroffenen Fenstern eine UV-Folie anzubringen, die die eindringende schädliche Strahlung mindert.
Es gibt auch die Möglichkeit, Sonnenschutzmittel bei Deiner Katze anzuwenden, bevor sie sich auf Streifzüge im Freien begibt. Achte darauf, dass Du in jedem Fall speziell für Katzen geeignete Mittel anwendest, die nicht auf Öl-Basis hergestellt werden. Schließlich neigt Deine Katze dazu, sich bei der täglichen Fellpflege reichlich zu belecken. Das Sonnenschutzmittel darf keine schädliche Wirkung haben.
Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise über Hautkrebs bei Katzen liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deiner Katze dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen. Bereits bei einem ersten Verdacht empfehlen wir Dir dringend einen Tierarztbesuch.