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Fieber bei Kaninchen - so hilfst Du richtig

Tierärztin untersucht ein Kaninchen mit Fieber

Wie äußert sich Fieber bei Kaninchen und was steckt dahinter? Neben Tipps zum Fiebermessen und -senken verraten wir Dir, was Du sonst noch tun solltest, wenn Dein Kaninchen fiebert. Obendrein findest Du Hinweise, wie sich Kaninchen-Krankheiten, die mit Fieber einhergehen, von vornherein vermeiden lassen.

Anzeichen von Fieber beim Kaninchen

Es kann schneller passieren, als Dir lieb ist: Beim Streicheln oder Hochheben Deines Kaninchens stellst Du fest, dass es sich deutlich wärmer anfühlt als gewohnt. Glühen seine Ohren förmlich? Womöglich hat es Fieber. Um das herauszufinden, schau genau hin!

Zunächst mal: Fieber ist an sich gar keine Krankheit, sondern vielmehr Symptom einer anderen Erkrankung. Dennoch oder gerade deswegen solltest Du der stark erhöhten Körpertemperatur Deines Kaninchens genügend Beachtung schenken.

Zu den typischen Symptomen von Fieber beim Kaninchen zählen:

  • Heiße Ohren: Die langen Lauscher Deines flauschigen Freunds sind auffällig warm.
  • Trägheit, Teilnahmslosigkeit: Dein sonst so munteres Kaninchen liegt plötzlich schlapp in einer Ecke des Geheges und wirkt apathisch.
  • Das Kaninchen trinkt und frisst schlechter: Es nimmt kaum Futter und auch wenig Wasser auf.
  • Trübe Augen: Dein Kaninchen blickt Dich aus glasigen, müden Augen an.
  • Breiiger, stark riechender Kot: Die Kaninchenköttel sind klebrig-weich und verströmen einen unangenehmen Geruch.

Hast Du aufgrund eines oder mehrerer dieser Anzeichen den Verdacht, dass Dein Kaninchen Fieber hat, solltest Du bei ihm schleunigst die Körpertemperatur messen, um Dir Gewissheit zu verschaffen.


Fiebermessen beim Kaninchen - so gehst Du vor

Normalerweise haben Kaninchen eine Körpertemperatur von 38,5 bis 39,5 °C. Bei höheren Werten spricht man von Fieber. Und so misst Du bei Deinem Hopser Fieber:

  1. Nimm ein Fieberthermometer, idealerweise eins für Babys, und reibe es zunächst mit Speiseöl ein.
  2. Setze Dein Kaninchen auf Deinen Schoß und halte es so, dass Du seinen After gut erkennen kannst. Schiebe dafür bei Bedarf das Kaninchenschwänzchen, die sogenannte Blume, zur Seite.
  3. Führe das Thermometer vorsichtig etwa 2 bis 3 cm tief in die Afteröffnung des Kaninchens ein – also in das erste Loch vom Schwänzchen aus gesehen. Verändere bei Einführproblemen den Winkel des Thermometers.
  4. Wenn die Temperaturmessung abgeschlossen ist und das Thermometer piept, ziehst Du es wieder heraus.

Hast Du kein Thermometer zur Hand oder bist Du ängstlich, dass Du Dein Kaninchen dabei vielleicht unabsichtlich verletzt, kannst Du das Fiebermessen auch direkt beim Tierarzt vornehmen lassen. Er wird im Anschluss unmittelbar auf Ursachenforschung gehen und mit der notwendigen Behandlung beginnen. Eine Kaninchenkrankenversicherung übernimmt die dabei anfallenden Kosten.

Doch wie kommt es zu der übermäßigen körperlichen Erhitzung beim Kaninchen?

Häufige Ursachen von Fieber bei Kaninchen

Der Anstieg der Kaninchenkörpertemperatur über das Normalmaß hinaus kann vielfältige Gründe haben. Manchmal steckt schlicht und einfach Stress dahinter. Ist ein Kaninchen wegen irgendetwas fürchterlich aufgeregt, steigt die Körpertemperatur mitunter kurzfristig auf 40 °C an.

Generell handelt es sich beim Fieber bei Kaninchen um eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers. Das Fieber folgt auf eine bestimmte Störung oder Erkrankung. So tritt Fieber oft bei Entzündungen auf, etwa am Mittelohr oder am Gebiss. Auch eine Magen-Darm Infektion kommt als Auslöser infrage. Durch die erhöhte Temperatur sollen Krankheitserreger buchstäblich im Keim erstickt werden.

Fieber ist also selbst ein Symptom. Um den eigentlichen Übeltäter ausfindig zu machen, solltest Du Dein Kaninchen insgesamt – seinen Körper und sein Verhalten – jetzt einmal genau unter die Lupe nehmen und folgende Fragen zu prüfen:

  • Wie sieht das Fell Deines Kaninchens aus? Haart es mehr als üblich?
  • Gibt es Veränderungen bei der Futter-, Wasseraufnahme und Verdauung?
  • Wie sieht es mit Parasiten aus? Hat sich Dein Kaninchen möglicherweise welche eingefangen?
  • Zeigt Dein Kaninchen Anzeichen von Schmerzen?
  • Wirkt der sonst so friedliche Fellfreund mit einem Mal aggressiv?
  • Hast Du kürzlich eine Umstellung beim Futter vorgenommen?

Diese und ähnliche Beobachtungen können Aufschluss über das Grundproblem, das hinter dem Fieber bei Deinem Kaninchen steckt, geben. Vielleicht fragst Du Dich nun aber auch, ob Fieber für Dein Kaninchen schädlich ist, beziehungsweise ab wann es gefährlich wird?


Gefahren von Fieber bei Kaninchen

Wie bereits erwähnt, ist Fieber an sich Ausdruck eines intakten Immunsystems. Der Körper Deines Kaninchens bekämpft durch die erhöhte Temperatur eindringende Bakterien, Viren oder andere Krankheitserreger. Bei sehr starkem und langanhaltendem Fieber kann die Gesundheit aber schwer darunter leiden.

Zum einen kann die Erhitzung des Körpers zur Austrocknung oder, wie der Mediziner sagt „Dehydrierung“ des Kaninchens führen. Gerade bei sehr hohem und über einen längeren Zeitraum andauerndem Fieber kann es dabei zu Gewebe- und Organschäden kommen. Sinkt das Fieber nicht von allein und hält lange an, ist dies auch ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Krankheitsursache so schwer ist, dass die natürlichen Abwehrkräfte des Kaninchens sie nicht von alleine bekämpfen können.

Wende Dich in diesen Fällen am besten schnell an den Tierarzt.

Bei nur leichtem, vorübergehendem Fieber, das zum Beispiel offensichtlich als Folge von Überbelastung und Stress auftritt, kannst Du Dein fieberndes Kaninchen zuhause selbst unterstützen.

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Kaninchen sitzt in einer Holzröhre

So kannst Du Dein Kaninchen bei Fieber unterstützen

Generell ist Fieber beim Kaninchen ein Fall für den Tierarzt. Durch einige Maßnahmen kannst Du ihm jedoch auch selbst zuhause Hilfe anbieten:

  • Achte darauf, dass es genügend Wasser zu sich nimmt. Trinkt Dein Kaninchen nicht selbstständig, kannst Du versuchen, ihm mehrmals am Tag vorsichtig Flüssigkeit mithilfe einer Aufziehspritze einzuflößen.
  • Gönne Deinem kranken Kaninchen extra viel Ruhe. Halte deswegen Lärm, Hektik und anderweitigen Stress fern von Deinem fiebernden Kaninchen.
  • Motiviere Dein Kaninchen zum Fressen. Wenn ihm momentan scheinbar der Appetit vergangen ist, biete ihm seine bevorzugten Knabbereien an, um es zumindest ein wenig auf den Geschmack zu bringen. Die Aufnahme von Futter ist wichtig für den Genesungsprozess und hilft, das Kaninchen bei Kräften zu halten.

Bedenke aber: Hält das Fieber länger an und wirkt Dein Kaninchen insgesamt angeschlagen, wende Dich an den Tierarzt! Er kann der Ursache auf den Grund gehen, diese behandeln und damit auch das Fieber in Schach halten.

Besser als jede Behandlung ist natürlich, Fieber bei Kaninchen von vornherein zu vermeiden. Geht das überhaupt? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns im folgenden Absatz.

Kann ich Fieber bei Kaninchen vorbeugen?

Da Dein Kaninchen auch bei bester Haltung und Pflege nicht vor Krankheiten gefeit ist, lässt sich Fieber als natürliche Schutzreaktion des Immunsystems nicht zu 100 % vermeiden.

Durch Einhaltung gewisser Regeln und bestimmte Vorkehrungen kannst Du jedoch das Krankheitsrisiko Deines Kaninchens und damit die Gefahr von Fieber so gering wie möglich halten.

Artgerechte Fütterung

Du bist, was Du (fr)isst. Das gilt auch für Kaninchen. Das Kaninchen ist, was es frisst. Durch eine artgerechte Fütterung Deines Kaninchens mit hochwertigem Frischfutter sorgst Du für eine gesunde Basis und stärkst seine natürlichen Abwehrkräfte. Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger haben es so deutlich schwerer!

Vermeiden von Stress

Kaninchen sind sehr sensibel und stressanfällig. Übermäßige Aufregung und insbesondere Lärm schaden ihrer Gesundheit. Achte deshalb darauf, dass sich der Stall oder Gehege Deiner Kaninchen an einem ruhigen Ort befindet - fern von Trubel und Geschrei.

Fördern von Bewegung

Wie für eigentlich jedes Lebewesen gilt auch für Kaninchen: Regelmäßige Bewegung wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Durch ein Gehege mit entsprechend großem Auslauf, Klettermöglichkeiten und anderen Angeboten sorgst Du dafür vor und bietest Deinen Hopsern den idealen Bewegungspark. Wir wünschen Dir, dass Dein Kaninchen gesund, munter und möglichst immer fieberfrei bleibt!

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir Dir allgemeine Informationen, erste Hinweise und Tipps bei „Fieber bei Kaninchen“ liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls einen Besuch beim Tierarzt ersetzen.

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