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Kaninchen E. cuniculi Behandlung - Was kostet das?

Tierarzt untrsucht die Augen eines Kaninchens mit Encephalitozoonose

Dein Kaninchen hält plötzlich den Kopf schief und hat offenbar Gleichgewichtsstörungen? Womöglich hat es sich mit Encephalitozoonose, auch EC, E. cuniculi oder umgangssprachlich Sternengucker-Krankheit genannt, infiziert. Doch wie stecken sich Kaninchen damit an? Welche weiteren Symptome können auftreten? Welche Behandlung und Medikamente helfen bei Encephalitozoonose beim Kaninchen? Und wie kannst Du EC vorbeugen?

Encephalitozoonose beim Kaninchen - Ursachen und Ansteckung

Encephalitozoonose ist eine Infektionskrankheit bei Kaninchen, die durch einen Parasiten, den weltweit vorkommenden sporenbildenden Einzeller Encephalitozoon cuniculi (EC), verursacht wird. Kaninchen scheiden die Parasiten mit dem Urin aus. Außerhalb des Kaninchens als Wirt können sie bis zu zwei Jahre überleben. Andere Kaninchen nehmen sie beim Schnüffeln, Fressen oder bei der Fellpflege auf. Vom Darm aus gelangen die EC-Erreger ins Blut und dadurch in diese Organe: Gehirn, Rückenmark, Nieren und Augen, zum Teil auch Herz, Verdauungstrakt, Lunge und Leber. Dort setzen sie sich fest und vermehren sich. Ein gesundes Immunsystem hält die Vermehrung in Schach. Oft leben infizierte Kaninchen deshalb jahrelang ohne Krankheitsanzeichen. Ist die körpereigene Abwehr jedoch geschwächt, kommt es zur unkontrollierten Vermehrung, und die EC-Sporen zerstören die Körperzellen. Dann bricht die Krankheit aus.

Infizierte trächtige Häsinnen können die Krankheit auch bereits im Mutterleib über die Plazenta auf ihre ungeborenen Jungen übertragen. In Deutschland tragen schätzungsweise 40 % aller deutschen Hauskaninchen EC-Sporen in sich.

Mögliche Ursachen, die einen EC-Ausbruch begünstigen, sind:

  • Stress, etwa durch den Verlust eines Artgenossen oder Vergesellschaftungen
  • schlechte Haltung und Pflege
  • mangelnde Hygiene im Gehege
  • andere Erkrankungen
  • die Verabreichung von Kortison
  • das Kaninchen ist älter und dadurch geschwächt

In seltenen Fällen können sich auch andere Säugetiere mit E. cuniculi infizieren. Menschen stecken sich ebenso nur in absoluten Ausnahmefällen an, wenn das Immunsystem etwa durch HIV, eine Organtransplantation oder eine Chemotherapie geschwächt ist.

Symptome: Welche Anzeichen treten bei EC beim Kaninchen auf?

Die klassischen Anzeichen sind die schiefe Kopfhaltung beim Kaninchen, durch die Encephalitozoonose umgangssprachlich auch Sternengucker-Krankheit genannt wird. Typisch sind auch Gleichgewichtsstörungen beim Langohr. Zudem können folgende Symptome auftreten:

  • Lähmungen
  • Krämpfe
  • Orientierungslosigkeit
  • Koordinationsschwierigkeiten („Kullern“ über den Boden)
  • vermehrter Urinabsatz
  • Inkontinenz
  • unkontrollierte Augenbewegungen
  • vermehrter Tränenfluss
  • Trübung der Linsen

Solltest Du eines oder mehrere dieser Symptome bei Deinem Kaninchen bemerken, zögere nicht und suche einen Tierarzt auf. Mit einer Kaninchenkrankenversicherung bist Du vor den Kosten der Untersuchung und Behandlung bei Encephalitozoonose beim Kaninchen geschützt. Die Versicherung springt selbstverständlich auch ein, wenn der Tierarzt feststellt, dass es sich um eine andere Erkrankung bei Deinem Kaninchen handelt.

Diagnose: Wie stellt der Tierarzt Encephalitozoonose beim Kaninchen fest?

Mit einem PCR-Test kann der Tierarzt EC-Sporen im Blut nachweisen. Allerdings werden diese nur unregelmäßig ausgeschieden, so dass der Test auch negativ ausfallen kann, obwohl das Kaninchen infiziert ist. Sicherer ist eine Blutuntersuchung. Ein positiver Antikörpertest durch das Blut zeigt an, dass das Kaninchen mit EC infiziert ist, selbst wenn es keine Symptome hat. Doch auch bei einem positiven Testergebnis stellt der Tierarzt häufig noch weitere Ausschlussuntersuchungen an. Immerhin kann es sein, dass die Symptome auch von einer anderen Erkrankung oder einer Verletzung herrühren. Dazu gehören eine gründliche Allgemeinuntersuchung und unter Umständen Röntgenaufnahmen.

Behandlung: Welche Medikamente helfen bei EC beim Kaninchen?

In der Regel setzt der Tierarzt beim EC-kranken Kaninchen ein Antiparasitikum, ein Antibiotikum und Vitamin B ein. Je nach Symptomen erhält das Tier zusätzlich Infusionen, Augensalben und physiotherapeutische Anwendungen. Wenn das Kaninchen nicht oder nur schlecht frisst, empfiehlt der Tierarzt in der Regel, ihm einen rohfaserreichen, energiearmen Futterbrei mit einer Spritze zu verabreichen. Wichtig sind auch Mittel, die die Abwehrkräfte stärken. Symptomlose Kaninchen, bei denen E. cuniculi im Blut nachgewiesen wird, erhalten ebenfalls ein Antiparasitikum, damit die Krankheit gar nicht erst ausbricht. Es ist also sinnvoll, auch die Partnertiere eines erkrankten Kaninchens testen und behandeln zu lassen.


Hilft Homöopathie bei Encephalitozoonose bei Kaninchen?

Wohltuend und heilungsfördernd können zum Beispiel frischer Wiesen-Bärenklau und Fenchel sein. Aber Du solltest im Vorfeld unbedingt mit Deinem Tierarzt sprechen. Hausmittel oder homöopathische Mittel sollten nicht ohne Absprache und ausschließlich zur Unterstützung verabreicht werden.

Kann Encephalitozoonose bei Kaninchen geheilt werden?

Wird das Kaninchen rechtzeitig behandelt, wird es sich in den meisten Fällen innerhalb von 1 bis 2 Wochen erholen. Geheilt werden kann es aber nicht – es bleibt sein Leben lang EC-positiv und die Krankheit kann jederzeit wieder ausbrechen.

Leidet Dein Kaninchen unter mehreren und starken Symptomen, solltest Du gemeinsam mit dem Tierarzt besprechen, ob Einschläfern der beste Weg ist – so weh es auch tut. Ebenso solltest Du aus Liebe zu Deinem Tier diesen schweren Schritt in Erwägung ziehen, wenn zeitnah keine Besserung eintritt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Dein kleiner Liebling sich zu sehr quält und die Behandlung keinen Erfolg zeigt, ist dann zu groß.


Vorbeugung: Wie kann ich mein Kaninchen vor EC schützen?

Lass Dein EC-infiziertes Kaninchen außerdem regelmäßig vom Tierarzt untersuchen. Sprich mit ihm, wie oft er einen Check-up empfiehlt. Auch für die Kosten von Kontroll- und Routineuntersuchungen springt eine Kaninchenkrankenversicherung ein.

Kaninchen sind keine Einzelgänger und sollten nicht allein gehalten werden. Deshalb solltest Du Deine Kaninchen sowie einen Neuankömmling testen lassen, bevor Du sie aneinander gewöhnst. Denn ist ein Kaninchen mit Encephalitozoonose infiziert, ist es quasi sicher, dass die anderen sich anstecken.

Hast Du EC-infizierte, aber symptomlose Kaninchen, ist es wichtig, ihr Immunsystem zu stärken. Das gelingt durch frisches, vitaminreiches Futter und eine artgerechte Haltung mit tierischen Kumpels, ausreichend Auslauf und wenig Stress. Natürlich lässt sich Stress nicht immer vermeiden. Es kann passieren, dass zum Beispiel ein Artgenosse verstirbt, ein neuer in die Gruppe kommt oder ein wichtiger Tierarzttermin ansteht. In solchen Zeiten kann es sinnvoll sein, vorsorglich ein Antiparasitikum zu geben. Dies solltest Du im Einzelfall mit Deinem Tierarzt besprechen.

Achte außerdem auf eine sehr gute Hygiene im Kaninchenstall und -gehege. Die Streu - vor allem an den Stellen, an denen die Kaninchen regelmäßig ihr „kleines Geschäft“ erledigen - solltest Du regelmäßig wechseln und Futternäpfe reinigen. Auch wenn E. cuniculi einem gesunden Menschen nichts anhaben kann, ist es selbstverständlich, dass Du Dir danach gründlich die Hände wäschst.

Tschüss, Tierarztkosten!

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Kaninchen sitzt in einer Holzröhre
Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu Encephalitozoonose bei Kaninchen liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Tieres dienen und keinesfalls einen Besuch beim Tierarzt ersetzen.

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