Hund krank: Tipps zur Früherkennung
Wenn Dein Hund krank ist, kann er es Dir nicht direkt mitteilen. Deshalb müssen wir als Hundebesitzer lernen, die Körpersprache unseres Vierbeiners zu verstehen. Wir möchten hier einmal die wichtigsten Anzeichen dafür, dass der Hund krank ist, aufzeigen.
Anzeichen eines erkrankten Hundes:
Die Körpersprache des Hundes sollte jeder Hundebesitzer zu deuten wissen. Gewohnheiten, Verhalten und das Auftreten des Vierbeiners sagen vieles über seine Befindlichkeit aus. Wer diese Zeichen richtig versteht, kann im Fall, wenn der Hund krank ist, auch sofort handeln und einen Tierarzt aufsuchen.
Info:
Die folgende Auflistung ist nur als Empfehlung zu verstehen, im Zweifelsfall sollte immer ein professioneller Tierarzt konsultiert werden! Die mitunter sehr hohen Kosten für die Behandlung kannst Du mit einer Hundekrankenversicherung absichern. Um Tierarztrechnungen im Falle einer Operation oder einer langwierigen medikamentösen Behandlung, musst Du Dir dann nämlich keine Sorgen mehr machen.
Änderung des Verhaltens
Ist der Hund krank, geht oft ein ungewöhnliches Verhalten mit einher. Du kennst Deinen Vierbeiner am besten, daher kannst Du eine Verhaltensänderung am ehesten erkennen. Oft möchte der Hund mit dem Verhalten etwas mitteilen. Anzeichen für eine Krankheit könnten sein:
- leichte Reizbarkeit
- lethargisches Verhalten oder grundsätzliche Unlust
- unruhiges Verhalten
- ständiges Zurückziehen
- starke Anhänglichkeit
Verdauungsprobleme
Jeder Hund hat einmal Probleme mit der Verdauung, hierzu zählen Erbrechen oder auch Durchfall. Im Regelfall sind diese Erscheinungen aber harmloser Natur und oft kann man sie zurückführen auf ein falsches Fressen. So ist die häufige Fütterung am Tisch sowie das Aufnehmen nicht ganz verdaulicher Dinge beim Gassigang oft ein Faktor für das schnelle Ausscheiden des Gefressenen.
Wenn der Hund jedoch zusammen mit den genannten Symptomen auch noch Fressunlust oder Lethargie zeigt, sollte man schleunigst einen Tierarzt aufsuchen. Weitere mögliche Anzeichen einer ernsthafteren Erkrankung können sein:
- Wiederholter Durchfall oder wiederholtes Erbrechen innerhalb eines Tages.
- Ein geschwollener Unterleib in Verbindung mit Schmerzen.
- Blutiger Durchfall.
- Fressunlust.
Besondere Vorsicht gilt jedoch, wenn der Hund sich wiederholt versucht zu übergeben, aber keinen Erfolg damit hat, verbunden mit starker Unruhe und einem geschwollenen Bauch. Hier könnte dann eine im Ernstfall lebensgefährliche Magendrehung vorliegen und es sollte schleunigst ein Tierarzt aufgesucht werden!
Atemwegsprobleme
Atemwegsprobleme können im schlimmsten Fall lebensgefährliche Auswirkungen auf den Hund haben. Hier sollte man die Verhaltensweise vom Hund genauestens beobachten und den Tierarzt zu Rate ziehen.
- Wiederkehrender Husten innerhalb von 24 Stunden.
- Wiederholter starker Nasenausfluss mit Schleim oder Blut.
- Lautstarkes Husten.
- Keuchendes oder lautes Atmen.
- Wiederkehrendes schnappen nach Luft.
- Schwere Atmung.
Sollte der Hund grundsätzlich Schwierigkeiten bei der Atmung haben, sieh nach seiner Zunge und dem Zahnfleisch. Beide sollten rosa/pink sein. Sollte sich eine bläuliche Färbung finden, muss sofort ein Tierarzt aufgesucht werden!
Probleme beim Harn- und Kotabsatz
Wenn Dein Hund plötzlich sein Verhalten beim Gassigang verändert und folgende Anzeichen auftreten, sollte ebenso ein Tierarzt aufgesucht werden:
- Stark erhöhte Dringlichkeit zum Urinieren.
- Probleme beim Urinieren oder beim Kotabsatz.
- Stubenreinheit ist plötzlich nicht mehr vorhanden und es kommt zu Urin- oder Kotabsatz in der Wohnung.
Andere äußerliche Veränderungen
Nicht nur Änderungen des Verhaltens können darauf hinweisen, dass der Hund krank ist. Auch körperliche Veränderungen sind oft ein Anzeichen. Sollte eine dieser Auffälligkeiten auftreten, wäre auch hier der Besuch beim Tierarzt ratsam:
- Neue Beulen oder Verdickungen bzw. Veränderungen bereits vorhandener Beulen oder Verdickungen.
- Beulen oder Bläschen, aus denen Flüssigkeit oder gar Blut austreten.
- Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme in sehr kurzer Zeit.
- Rötungen der Haut.
- Haarausfall.
- Ständiger Juckreiz und stetes Kratzen der Ohren oder Kopfschütteln.
Fieber
Ist der Hund krank, kann es oft zu Fieber kommen. Viele Hundebesitzer gehen von der Faustregel aus, dass eine kalte und feuchte Hundenase bei einem gesunden Hund vorzufinden ist, ein kranker Hund jedoch eine warme und trockene Nase hat. Das ist aber leider falsch! Die Nase ist ein sehr schlechter Indikator für die Körpertemperatur des Hundes. Daher sollte man immer mit einem Thermometer die genaue Temperatur des Vierbeiners ermitteln. Ist der Hund augenscheinlich krank und hat eine Temperatur über 39,4° Celsius, so ist schnellstmöglich ein Besuch beim Tierarzt nötig!
Schmerzen
In der Regel verhalten sich Hunde bei Schmerzen sehr ruhig und machen sich nicht durch Laute bemerkbar. Daher ist es hier umso wichtiger, auf die Signale des Tieres zu achten.
Folgende Anzeichen können beim Hund auf Schmerzen zurückzuführen sein:
- Andauernde Steifheit und Lahmheitserscheinungen.
- Die Abneigung zu laufen, springen oder sich generell zu bewegen.
- Geschwollene Gelenke oder Knochen, die sich als erhitzt herausstellen.
- Probleme beim Fressen oder starker Speichelfluss.
- Allgemeine körperliche Unruhe.
- Bewachen eines Körperteils und Knurren, wenn man sich diesem nähert.
Neurologische Auffälligkeiten
Als letztes sollen die neurologischen Auffälligkeiten betrachtet werden. Alles, was nun folgt, zeigt, dass der Hund krank ist und man mit ihm schleunigst zum Tierarzt gehen sollte:
- Allgemeine Schwäche.
- Probleme beim Laufen; Herumstolpern.
- Spürbare Hitzeschübe.
- Krämpfe.
- Wiederholtes und unkontrolliertes Zucken.
- Ständiges „Im Kreis laufen“.
- Orientierungslosigkeit.
- Allgemeine Benommenheit.
Sollte der Hund bewusstlos werden, ist ein sofortiger Gang zum Tierarzt unausweichlich!
Ganz wichtig: Niemals für den Menschen hergestellte Schmerzmittel verabreichen! Diese können für den kranken Hund giftig sein! Hier bitte nur vom Tierarzt verschriebene Medikamente nutzen!
Ist der Hund krank, sollte man die Zeichen richtig deuten können. Unser Auszug aus den möglichen Anzeichen für eine Erkrankung beim Vierbeiner soll einen kleinen Überblick geben und ist sicher nicht vollständig. Hier gilt also generell:
Ist man sich unsicher über den Gesundheitszustand des Hundes, kann es sicher nicht schaden, tierärztlichen Rat aufzusuchen. Schließlich soll der vierbeinige Freund ja nicht leiden!