Mit Hund im Frühling - wichtige Tipps
Für Hunde ist der Frühling die wahrscheinlich schönste Zeit des Jahres. Der kalte Winter ist vorbei und die Gassigänge werden endlich wieder länger. Und dann sind da noch sattgrüne Wiesen, die zum Herumtollen einladen, sowie aufregende Gerüche in der Natur. Doch mit dem Frühling kommt auch die eine oder andere Herausforderung auf Hundebesitzer zu. Von Frühlingsgefühlen beim Hund bis zu Zecken: Dieser Beitrag gibt Tipps für einen fabelhaft gesunden Frühling für Deinen Hund und eine unbeschwerte Zeit für Dich als Halter.
Frühlingsgefühle beim Hund
Das viele Licht und die Sonne nehmen Einfluss auf unsere Stimmung - das ist auch bei unseren Hunden nicht anders. Genau wie viele Menschen spüren sie so etwas wie Frühlingsgefühle. Viele Hündinnen werden im Frühjahr läufig - und die Rüden schnüffeln, was das Zeug hält, denn sie können die begehrten Hundedamen zum Teil über weite Entfernungen riechen. Klar, dass da die Hormone verrücktspielen. Wie Du diese wilde Phase etwas weniger strapaziös gestaltest, verraten wir Dir. Sinnvoll ist in diesem Zusammenhang die Hundehaftpflicht, wenn es doch mal Ärger gibt.
- Gehe einfach mal neue Wege
Hunde sind von Natur aus neugierig. Wenn es etwas Neues zu erschnüffeln gibt, dann sind sie dafür schnell zu begeistern. Verschaffe Deinem Vierbeiner etwas Abwechslung, zum Beispiel durch neue Gassirunden. Das lenkt ihn von seinem Interesse am anderen Geschlecht ein wenig ab. Versuche es vielleicht auch mal mit anderen Gassi-Zeiten, wenn es unterwegs zu anstrengend wird. Teste doch einfach mal die Hunderunde in den späten Abendstunden oder ganz früh am Morgen, wenn kaum andere Hundefreunde unterwegs sind. - Sprich andere Hundefreunde unterwegs an
Bist Du mit Deiner läufigen Hündin unterwegs, solltest Du möglichst Wege wählen, auf denen Euch nur wenige andere Hunde entgegenkommen. Ist dies doch der Fall, sprich unbekannte Hundehalter schon aus der Entfernung an. So können auch diese sich entsprechend auf die Situation einstellen, falls sie einen Rüden haben. Triffst Du hingegen auf Rüden, die Dir bekannt sind, kannst Du Deinerseits frühzeitig den Umweg suchen, damit sich Deine Hündin gar nicht erst Hoffnungen auf den männlichen Artgenossen macht. - Ablenkung für den Rüden
So folgsam Dein Liebling sonst immer ist: Legt die Dame seiner Begierde erst einmal ihre Duftspur, dann gibt es kein Halten mehr. Erreicht die Spur einer heißen Hündin seine Nase, so wird er alles unternehmen, seiner Angebeteten näherzukommen. In diesem Fall musst Du darauf achten, dass Dein Liebling beim Gassigehen unbedingt angeleint ist. Er kann ansonsten blitzschnell ausbüxen und im schlimmsten Fall einen Unfall verursachen. Damit er aber nicht zu eng bei Dir laufen muss, kannst Du an diesen Tagen eine Schleppleine verwenden, so dass Du ihn immer noch unter Kontrolle hast. - Wie geht’s weiter, wenn es doch passiert ist?
Natürlich kann es, trotz aller Vorsicht, immer mal passieren, dass Rüde und Hündin einen Weg zueinander gefunden haben. So schwer es Dir fällt, lasse die Hunde gewähren. Wenn Du versuchst, beide Hunde zu trennen, kannst Du beide dabei verletzen. Bleibe also in der Nähe und warte ab, bis der Paarungsakt vollzogen ist. Als Halter der Hündin gehst Du so früh wie möglich zum Tierarzt, um die Befruchtung der Eizelle zu verhindern. Tausche mit dem Halter des Rüden Deine Kontaktdaten aus: Er haftet für das wilde Treiben seines Rüden und muss die Tierarztkosten übernehmen. Das gilt für den Fall, dass Du Deine Hündin im Griff hattest und diese vom Rüden quasi in Beschlag genommen wurde. Bist Du der Halter des liebestollen Rüden, verständige Deine Hundehaftpflicht darüber. Diese deckt die Folgekosten des ungewollten Deckaktes ab.
Frühjahrsmüdigkeit beim Hund?
Tatsächlich – nicht alle Hunde werden im Frühling aktiv. Auch unsere Schnüffelnasen können unter Frühjahrsmüdigkeit leiden und träge sein. Schuld daran sind nicht nur die steigenden Temperaturen, auf die der Körper sich einstellen muss. Auch der Hormonhaushalt kann mitunter durcheinandergeraten. Im dunkleren Winter produziert der Körper vermehrt das Schlafhormon Melatonin. Im Frühling hingegen wird das Glückshormon Serotonin vermehrt gebildet. Der Organismus muss hormonell erst wieder ins Gleichgewicht kommen und den Serotoninspeicher füllen. Darauf reagiert er mitunter mit Müdigkeit. Unser Tipp: Spaziergänge an der frischen Luft und in der Sonne machen Zwei- und Vierbeiner schnell munter!
Wenn Dein Hund nach Insekten schnappt
Draußen auf den Wiesen und Feldern tummelt sich das Leben. Vor allem Insekten sind unterwegs, da jetzt überall die Blumen- und Pflanzenpracht gedeiht. Dein Hund hat natürlich während der Winterzeit seinen Jagdinstinkt nicht abgelegt und so wird er schnell nach dem einen oder anderen Brummer schnappen. Ein großes Risiko ist, dass ein Stich von einer Biene oder Wespe im Rachenraum zu Schwellungen führt. Die Folge ist Atemnot, da durch die Schwellung der Weg in die unteren Atemwege versperrt oder zumindest gemindert wird. Lass Deinen Liebling daher auf den bunten Blumenwiesen nicht aus dem Auge. Sollte dennoch ein Insekt zustechen:
Hund von Biene gestochen
Vergiftungsgefahren für den Hund im Frühling
So schön die blühende Blumenpracht im Frühling auch ist: Viele Frühlingspflanzen sind giftig für Hunde und können zu gesundheitlichen Beschwerden wie Schleimhautreizungen, Durchfall, Erbrechen oder im schlimmsten Fall sogar Krampfanfällen führen. Knabbert Dein Liebling gerne an frischen Blumen, solltest Du ihn gut im Blick haben. Für Deinen Hund gefährlich werden können vor allem:
- Maiglöckchen
- Krokusse
- Narzissen
- Schneeglöckchen
- Hyazinthen
- Gladiolen
- Tulpen
- Iris
- Christrosen
- Märzbecher
- Primeln
Doch leider geht nicht nur von der Natur eine potentiell giftige Gefahr für Deinen Hund aus. Düngemittel und Unkrautvernichter kommen jetzt wieder vermehrt zum Einsatz und können Deinem Liebling beim Herumschnüffeln gefährlich werden. Wenn viele Hunde mit Frauchen und Herrchen unterwegs sind, regen sich auch die Tierhasser wieder vermehrt. Es kommt häufiger zu Giftköderattacken. Viele Hundefreunde haben ihren Hund noch nicht gar nicht auf solche Risiken eingestellt und wissen selbst nicht, was in einem solchen Fall zu tun ist. Fakt ist: Giftköder können sich überall befinden – ob in der Stadt oder in ländlichen Regionen. Vor diesem Irrsinn ist kaum ein Hund sicher, außer Du reagierst richtig. Wenn Du mit Deinem Hund unterwegs bist, musst Du ihn ständig unter Beobachtung haben. Schnüffelt er an Dingen, die Du nicht auf den ersten Blick erkennst, musst Du eingreifen. Hast Du den Verdacht, dass Dein Hund etwas verschluckt hat, schau nach, ob sich davon noch Reste auf dem Boden befinden und such mit Deinem Hund den Tierarzt auf.
Ob Giftpflanze, Düngemittel oder Giftköder: Die Symptome einer Vergiftung müssen nicht immer sofort auftreten – teilweise zeigen sich Auffälligkeiten erst nach Stunden oder sogar Tagen. Dann kann es aber für eine rettende Behandlung schon zu spät sein. Informiere Dich, was im Falle einer Vergiftung Deines treuen Freunds zu tun ist:
Maßnahmen
Stöckchen werfen - wann der beliebte Spieleklassiker zur Gefahr wird
Die meisten Hunde lieben es, einem Gegenstand hinterherzujagen. Dazu gehören nicht immer nur Bälle, sondern auch Stöcke, die wir auf dem Waldboden finden. Diese schleudern wir weit ins Feld und erfreuen uns, wenn unsere Fellnase begeistert hinterher hechtet. Dieses Spiel kann aber zu einer großen Gefahr werden: Ist unser geliebter Vierbeiner schneller als das Stöckchen, fängt er dieses im Flug auf und kann es sich im schlimmsten Fall in den Rachen oder den Gaumen bohren. Kommt es dabei zu einer größeren Verletzung, geht diese mit einer starken Blutung einher. Je nachdem, wo Du mit Deinem Hund unterwegs bist, wird es kritisch, ihn dann rechtzeitig zum Tierarzt zu bringen. Daher empfehlen wir beispielsweise Wurfsticks, die unkaputtbar – auch durch das Herumkauen darauf – sind. Dein Hund muss diesen nur immer brav zurückbringen, sonst ist der Verschleiß zu hoch.
Vorsicht vor Zecken
Mit den steigenden Temperaturen treiben auch wieder gefürchtete Parasiten ihr Unwesen: Zecken. In Deutschland gibt es ungefähr 20 verschiedene Zeckenarten. Sie bevorzugen feuchte und schattige Plätze, Wiesen und das Unterholz in Wäldern. Nicht selten kommt es vor, dass sich die blutsaugenden Plagegeister auf dem Fell Deines Lieblings niederlassen und sich festbeißen, um sich so richtig mit Blut vollzusaugen. Benutze zur Vorbeugung die verschiedenen Hilfsmittel im Tierfachhandel wie Spot-On-Präparate oder Zeckenhalsbänder. Vorteil: Meistens halten sie auch andere unerwünschte Plagegeister wie Flöhe fern. Auch Hausmittelchen wie Kokosöl sind bei manchen Hundehaltern beliebt. Aber bitte Finger weg von Knoblauch: Der Einsatz ist nicht wirksam und sogar schädlich für Deinen Hund. Untersuche Deinen Liebling aber dennoch nach jedem Spaziergang nach Zecken. Falls Du einen Blutsauger im Fell Deines Hundes entdeckst, musst Du diesen mit einer Zeckenzange entfernen. Eine Pinzette bewirkt, dass die Zecke gequetscht wird. Dadurch können Krankheitserreger ins Blut geraten. Alles zum Thema Zecken beim Hund:
Zecken beim Hund
Wann verliert der Hund sein Winterfell?
Viele Hunderassen werfen zu Beginn des Frühjahrs ihr dickes Winterfell ab. Der Zeitpunkt ist abhängig von der Tageslichtdauer und der Temperatur. Es dauert in der Regel sechs bis sieben Wochen, bis Dein Vierbeiner sein Winterfell verloren hat. Bei älteren Hunden kann sich dieser Prozess etwas länger hinziehen. Verschiedene Faktoren wie Stress durch verrücktspielende Hormone sorgen außerdem für einen verstärkten Haarausfall. Unterstütz Deinen Hund beim Fellwechsel: Tägliches Bürsten hilft, die Unterwolle zu entfernen, damit er die Wärme besser regulieren kann, und Verfilzungen zu vermeiden. Dabei regst Du gleichzeitig noch die Durchblutung an, wenn Du spezielle Kämme verwendest. Beobachte den Zeitraum des Fellwechsels: Dauert dieser länger an als beschrieben, so kann das am Nährstoffmangel liegen. Nimm dann die Gelegenheit wahr für einen Frühlingscheck beim Tierarzt: Er kann Dir Ernährungstipps für Deinen Hund geben, damit mit der Gesundheit auch alles weiterhin bestens läuft. Mehr praktische Hinweise findest Du unter:
Fellpflege beim Hund
Auch Hunde können im Frühling Allergien haben
Frühlingszeit ist Pollen- und Heuschnupfenzeit – und davor sind tatsächlich auch unsere Vierbeiner nicht gefeit. Juckreiz, Knabbern an den Pfoten, Bindehautentzündungen und Atembeschwerden können auf die unangenehmen Allergien hindeuten. Vermutest Du also, dass Dein Hund eine für den Frühling typische Allergie entwickelt hat, zögere nicht und suche Deinen Tierarzt auf. Er kann die Symptome lindern, Deinen Hund auf Allergien testen und entsprechende Therapiemaßnahmen vorschlagen. Du kannst Deinem Hund Erleichterung verschaffen, wenn Du ihn nach jedem Gassigang mit einem feuchten Tuch gründlich abwischst.
Beachte die Brutzeit und Setzzeit von Vögeln und Haarwild
Wenn die Natur wieder ihre Fühler in Richtung der Sonne ausstreckt, musst Du die Brutzeit von Vögeln und die Setzzeit von Haarwild beachten. In der Zeit vom 1. April bis zum 15. Juli muss Dein Hund in Wäldern und auf vielen Grünflächen leider an der Leine bleiben. In Gewässernähe haben viele Wasservögel ihre Nester gesetzt, es gibt viele Vogelarten, die ihre Jungtiere am Boden ausbrüten. Dazu kommt, dass in den Wäldern jetzt Rehe und anderes Haarwild ihren Nachwuchs großziehen. Denke daran, dass allein schon das Nachstellen dieser Tiere durch Deinen Hund so viel Stress auslöst, dass die Tiere daran verenden können. Letztendlich stehst Du in der Haftung, wenn Dein Hund ein Tier hetzt oder reißt. Daneben sind durch die jeweiligen Ordnungsbehörden auch noch Maßnahmen möglich, die sogar die Haltung Deines Hundes berühren können.
Kondition muss auch für den Hund wieder aufgebaut werden
Nach den langen Wintermonaten ist jetzt Bewegung sicherlich gut – aber bitte in Maßen. Unmittelbar Marathonläufe zu veranstalten ist für den Hund nicht ratsam. Er muss sich langsam wieder an die vermehrte Bewegung gewöhnen. Fange mit kurzen Runden an, die auch mal öfter im Tagesverlauf geschehen können. Dehne die Runden mit Deinem Vierbeiner nach und nach aus, so dass er sich auf die ausdauernden Spaziergänge einstellen kann. Gerade für große Hunderassen und die Senioren unter den Vierbeinern ist die langsame Umstellung notwendig, damit sie ihre Kondition, den Kreislauf und auch ihren Bewegungsapparat nicht auf einmal zu sehr belasten.