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Warum knurrt Dein Hund Dich an?

Portrait eines knurrenden Hundes

Dein Hund knurrt Dich an? Das kann viele Gründe haben, von Angst über Dominanzgehabe bis hin zu Schmerzen. Wir zeigen Dir, wie Du am besten mit der Situation umgehst und warum es sogar wichtig ist, dass Dein Hund knurrt.

Hundeknurren: Was ist das eigentlich?

Dein Hund fletscht die Zähne und gibt ein bedrohlich klingendes, tiefes Geräusch aus der Kehle von sich: Er knurrt. Mit dieser verbalen Äußerung zeigt Dein Vierbeiner Dir, dass er sich in einer für ihn unangenehmen Situation befindet. Ob Angst, Überforderung oder Stress: Die Ursachen dafür können verschiedene sein. Fest steht, dass das Knurren als geräuschvolle Warnung an sein Gegenüber, in diesem Fall an Dich, fungiert. Dein Hund zeigt Dir damit auf, dass er in Ruhe gelassen möchte und Du ihm erst mal nicht mehr zu nahekommen solltest. In unsere Sprache übersetzt bedeutet das Knurren demnach so viel wie: „Halt! Bleib weg von mir, oder ich schnappe zu“. Neben dem Winseln oder Bellen gehört das Knurren zu einem wichtigen Kommunikationsmittel von Hunden. Erfahre nun, welche typischen Gründe es für das Knurren gibt.

Häufige Ursachen, warum Dein Hund knurrt

Schade, dass Hunde nicht sprechen können. Dann bräuchten sie nämlich nicht zu knurren. Denn eins steht fest: Wenn Dein Hund knurrt, geschieht dies nicht ohne Grund. Er möchte mit Dir kommunizieren, Dir etwas Wichtiges mitteilen. Es liegt also an Dir, herauszufinden, was es sein könnte. Und das ist nicht ganz leicht.

Wir haben einmal die häufigsten Gründe für Dich zusammengestellt und mit Alltagsbeispielen verdeutlicht:


Knurren wegen Schmerzen

Das Knurren Deines Hundes kann daran liegen, dass er Schmerzen hat. Vielleicht ist er verletzt oder krank und möchte Berührungen, die ihm in dieser Situation unangenehm sind, abwehren. Viele Hunde möchten bei Schmerzen generell in Ruhe gelassen werden.

Beispiel:
Dein Hund ist beim Spielen im Garten in einen Dorn getreten. Dieser fiese Stachel in seinem Ballen tut ihm ganz schön weh. Bevor er das Haus betritt, willst Du ihm wie immer seine Pfoten etwas sauber machen. Normalerweise kein Problem, aber heute knurrt er Dich leise an, wenn Du Dich seiner schmerzenden Pfote auch nur näherst.


Knurren aus Angst

Auch vermeintlich bedrohliche Situationen können Deinen Hund zum Knurren veranlassen. So kann ein neues Familienmitglied, sei es ein Baby oder ein zweiter Hund, Verunsicherung und Panik bei Deinem Hund auslösen, womit er durch Knurren aufmerksam macht. Traumata, also Angstmomente, die Dein Hund bereits erlebt und nicht verarbeitet hat, können ebenfalls hinter dem Knurren stecken.

Beispiel:
Jede Woche wieder: Der Müll wird abgeholt. Dein Hund steht am Fenster und knurrt. Für Deinen Vierbeiner ganz logisch. Immerhin erinnert er sich noch ganz genau daran, wie ihn der Müllwagen vor einigen Monaten laut angehupt hat, als er direkt neben ihm war. Seitdem ist ihm das laute Ungetüm nicht ganz geheuer.


Knurren bei plötzlichem Erschrecken

Ungewohnte, laute Geräusche, abrupte, hektische Bewegungen jagen Dir manchmal einen gehörigen Schrecken ein? Nun, Deinem Hund geht’s da vermutlich ganz genauso. Auch ihn versetzt so etwas schnell in Panik und er reagiert dadurch mit Knurren.

Beispiel:
Dein Hund hat es sich in seinem Körbchen in der Küche gemütlich gemacht. Er ist ganz müde von dem langen Spaziergang. Die Augen fallen ihm fast schon von allein zu. Rumms. Genau in diesem Moment fällt Dir der Topf aus der Hand und landet mit einem Riesengetöse auf den Fliesen. Deine Fellnase erschrickt sich so sehr, dass sie Dich und den Topf erst einmal anknurrt.


Knurren zum Schutz des Eigentums

Zu einem der häufigsten Gründe für Knurren zählt, dass Dein Hund verteidigen möchte, was ihm gehört. Macht ein Artgenosse oder ein Mensch ihm scheinbar das Futter oder Lieblingsspielzeug streitig, gibt er einen deutlichen Warnlaut von sich.

Beispiel:
Gemütlich isst Dein Hund sein Schweineohr. Du ziehst aus Spaß an seinem Leckerchen. Zum Schutz nimmt er seine „Beute“ und verkriecht sich unterm Sofa. Doch auch hier findet er keine Ruhe. Schon wieder kommst Du und störst ihn beim Essen. Wer kann es ihm verdenken, dass er nun die Schnauze gestrichen voll hat und Dich anknurrt?


Knurren aus Frustration

Im Leben Deines Hundes dürfen Spiel und Spaß nicht fehlen. Leidet er an Langeweile und zu wenig körperlicher und geistiger Herausforderung, kann das bei ihm zu Unmut führen und er beginnt zu knurren. Das gilt aber auch, wenn das Training in zu viel des Guten ausartet.

Beispiel:
Du bist berufstätig und Dein Hund bleibt mehrere Stunden am Tag allein in der Wohnung. Wenn Du nach Hause kommst, knurrt er Dich an. Es ist seine Art Dir zu sagen: Endlich bist Du wieder da. Warum lässt Du mich überhaupt so lange allein?


Knurren als Ausdruck von Dominanzgehabe

Dein Hund will bei Dir an erster Stelle stehen, ganz klar. Wenn ihm jemand diesen Rang scheinbar ablaufen möchte, zum Beispiel ein neues zwei- oder vierbeiniges Familienmitglied, reagiert Dein Hund darauf eifersüchtig und bringt dies durch ein drohendes Knurren zum Ausdruck.

Beispiel:
Deine Hunde schlafen bei Dir im Bett. Das war schon immer so und hat auch super funktioniert. Doch mit Deinem neuen, tierischen Familienzuwachs ist an ruhigen Schlaf nicht zu denken. Sobald Du Dich bewegst und ihn in seiner Position störst, knurrt er Dich an. Er ist in seinen Augen doch der Rudelführer. Wie kommst Du bloß auf die Idee, seine Position anzufechten?

Warum Dein Hund knurrt: tiefere Ursachen ermitteln

Um herauszufinden, warum Dein Hund knurrt, hilft eigentlich nur eins: akribische Detektivarbeit. Nimm Dir ausreichend Zeit und beobachte Deinen Hund genau. In welchen Situationen knurrt er? Ist es eine vollkommen neue Situation oder ist es immer dieselbe?

Kleiner Tipp: Um Deinen Hund noch besser verstehen zu lernen, dreh doch einfach Videos von ihm. Zeichne ihn zum Beispiel dabei auf, wie er sich anderen Hunden gegenüber verhält. Schau Dir das Video später noch einmal an und achte genau auf seine Körpersprache. Denn wahrscheinlich wird Dein Hund schon vor dem Knurren warnende Signale ausstrahlen. So bedeutet beispielsweise Schwanzwedeln nicht immer nur Freude. In erster Linie signalisiert es, dass Dein Hund aufgeregt ist. Ob im positiven oder negativen Sinne sei einmal dahingestellt.

Ob starrer Blick, angelegte Ohren, aufgestelltes Fell, angezogene Lefzen, Schlecken der Nase, Einknicken der Vorder- oder Hinterbeine, Schwanz einziehen oder Schwanzwedeln, Bellen, Fiepen oder Knurren: Dein Vierbeiner hat viele Möglichkeiten, seine positiven und negativen Gefühle auszudrücken. Du musst sie nur zu deuten wissen. Denn sprechen, das kann er eben leider nicht.

Es kann aber natürlich auch sein, dass Dein Hund bestimmte Dinge einfach nicht mag und angenehm findet. Welche das sind, kannst Du durch genaues Beobachten herausfinden. Mag Dein Vierbeiner es zum Beispiel nicht, wenn Du ihn am Bauch oder an einer anderen Stelle kraulst? Reagiert er unbehaglich, sobald Du ihn hochhebst? Möchte er beim Essen ungestört sein? Vielleicht knurrt er vor allem Kinder an? Lasse in diesem Fall Kinder nicht zu nahe an Deinen Hund heran.

Anders sieht es aus, wenn Dein Hund sich an wirklich jeder Kleinigkeit stört und darauf mit Knurren reagiert. Dann, genauso wie im Falle von Knurren als Ausdruck von Dominanzverhalten, solltest Du ihn freundlich in die Schranken weisen.

Falls Schmerzen der Auslöser sind, kann ein Gesundheitscheck beim Tierarzt darüber Klarheit verschaffen.

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Darum ist es gut, dass Dein Hund knurrt

Das Wortspiel „Hunde, die bellen, beißen nicht“, lässt sich auch umwandeln in: „Hunde, die knurren, beißen nicht“. Während viele Hundetrainer früher dazu rieten, Hunden das Knurren als unerwünschtes Verhalten abzuerziehen, weiß man heute, dass dies ein fataler Erziehungsfehler ist. Schließlich liegt das Knurren in der Natur des Hundes und dient ihm dazu, auf seine Art zu signalisieren, dass er sich bedroht fühlt. Befolgst Du seine verbale Warnung und gehst erst mal auf Abstand zu ihm, wird sich die angespannte Situation von allein wieder beruhigen.

Was ein Knurrverbot bewirken kann

Schimpfst Du hingegen mit Deinem Hund, wenn er Dich anknurrt, und verbietest Du ihm dies, kann es sein, dass er sich in die Ecke gedrängt fühlt und im schlimmsten Fall anfängt zu schnappen. Genau genommen ist es also gut, dass Dein Hund knurrt und nicht direkt zubeißt. Verbietest Du ihm das Knurren und schimpfst mit ihm, hat er keine Möglichkeit mehr, sich zu artikulieren. Wie wird er dann das nächste Mal in einer bedrohlichen Situation reagieren? Eventuell wird er direkt nach Dir schnappen oder sogar zubeißen?

Also statt zu schimpfen oder gar zu bestrafen, ziehe Dich in dieser Situation am besten zurück und lasse Deinem Liebling genug Raum und Zeit, damit er sich beruhigen kann.

"Ein Hund, der knurrt, ist nicht gefährlich. Er kommuniziert."

Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen, Verhaltenswissenschaftlerin

Warnsignale des Hundes, bevor er knurrt

Wenn Dein Hund sich unwohl oder bedroht fühlt, kann Du das oft erkennen, bevor er anfängt zu knurren. Die folgenden Anzeichen bei seiner Körpersprache zeigen, dass Dein Hund in Alarmbereitschaft ist:

  • Den Hund blinzelt oder kneift die Augen.
  • Er gähnt wiederholt.
  • Dein Hund leckt sich über die Schnauze.
  • Er schmatzt auffällig.
  • Dein Hund schnüffelt am Boden.
  • Er dreht den Kopf und wendet den Körper von Dir weg.
  • Dein Hund rollt sich auf den Rücken.
  • Dein Hund gibt Dir Stöße mit der Schnauze.
  • Er läuft in Bögen oder Schlangenlinien.
  • Dein Hund wedelt betont mit dem Schwanz.

Bei all diesen körperlichen Merkmalen handelt es sich um kleine, höfliche Warnschüsse. Damit gibt Dein Hund Dir, anderen Menschen oder Vierbeinern zu verstehen, dass ein Konflikt droht. Unter Artgenossen wird diese Art der Kommunikation meist sehr gut verstanden. Indem ein angesprochener Hund seinerseits mit Beschwichtigungssignalen reagiert und sich entfernt, kommt es schnell zur Entspannung der Situation.

Menschen hingegen bemerken solche Stress-Signale ihrer Hunde oft nicht oder interpretieren sie falsch. Sie reagieren darauf entweder gar nicht oder unangemessen. Ein frustrierter Hund, der vermehrt knurrt, ist die Folge.

Indem Du genau auf Deinen Liebling und seine Körpersprache achtest, wirst Du mit der Zeit immer besser verstehen, was er Dir mitteilen möchte. So kannst Du Konfliktsituationen frühzeitig erkennen, richtig darauf reagieren und entschärfen.

Richtige und falsche Reaktionen auf das Knurren des Hundes

Immer wieder reagieren Hundehalter falsch darauf, wenn ihr Hund knurrt. Welche Fehler am häufigsten passieren und wie man stattdessen angemessen reagiert, fassen wir Dir in der folgenden Übersicht zusammen.

Fehlverhalten, wenn der Hund knurrt

  • Schimpfen, Bestrafen
  • auf den Hund zugehen
  • schnelle, hektische Bewegungen
  • laute, fordernde Ansprache

Richtiges Verhalten, wenn der Hund knurrt

  • sich ein Stück von dem Hund zurückziehen
  • ihm Raum und Ruhe lassen
  • eine entspannte Körperhaltung bewahren
  • freundlich, ruhig mit dem Hund sprechen
  • den Hund mit einem gewohnten Ritual ablenken, z. B. mit einfachen Kommandos wie „Sitz“ oder dem Apportieren eines Spielzeugs

Kommt es trotz richtigen Verhaltens immer wieder und sehr häufig dazu, dass Dein Hund knurrt, solltest Du den Ursachen dafür noch genauer auf den Grund gehen.

So beugst Du dem Knurren vor

Wenn Du weißt, warum er knurrt, gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten. So kannst Du versuchen, bestimmte Situationen von vornherein zu vermeiden. Störe Deinen Hund nicht ständig, wenn er gerade am Fressen ist. Oder gehe mit ihm im Wald spazieren, wenn Du weißt, die Müllabfuhr steht an. Das sind leichte Lösungen, die Dir und Deinem Vierbeiner viel Stress ersparen.

Kannst Du jedoch Situationen nicht umgehen, zeig Deinem Hund mit viel Geduld und Feingefühl, dass diese nicht bedrohlich sind. Bring ihm bei, dass Du ihm mit seiner verletzten Pfote hilfst, ohne ihm noch mehr Schmerzen zuzufügen. Oder lasse ihn an dem heruntergefallenen Topf schnuppern, damit er diesen nicht mit dem Schrecken in Verbindung bringt. Solche Verhaltensumgewöhnungen brauchen allerdings Zeit, viel Zeit.

Knurrt Dein Hund aus Dominanzgehabe, solltest Du schnell und konsequent eingreifen.


Vorsicht, wenn Dein Hund Fremde anknurrt

Gut aufpassen solltest Du auch, wenn Dein Hund Fremde anknurrt. Oft wissen diese nicht, wie sie damit umgehen sollen. Reagieren sie falsch und schreien den Hund an oder nähern sich ihm, kann die Situation schnell eskalieren. Dein Hund fühlt sich bedrängt und schwupps, schon schnappt er zu. Der Biss muss gar nicht fest sein, aber passieren kann natürlich trotzdem etwas. Oder stell Dir vor, ein ängstlicher Passant weicht vor Deinem knurrenden Hund zurück, stolpert und bricht sich ein Bein. Das kann echt teuer für Dich werden. Gut, dass Deine Hundehaftpflicht in der Regel für die Kosten aufkommt. Solltest Du noch keine haben, kannst Du jetzt über 340 Tarife der Hundehaftpflicht online vergleichen und sparen.

Noch besser ist es natürlich, wenn Du es schaffst, die Situation zu deeskalieren, bevor etwas passiert. Meist reicht es schon aus, wenn Du einfach ruhig weitergehst, eventuell in die entgegengesetzte Richtung. Sollte Dein Hund nicht angeleint sein, rede mit der dritten Person und bitte diese, den Vierbeiner nicht weiter zu bedrängen.

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