Die richtige Ernährung für den Hund
Es gibt viele Fütterungsvarianten. Grundsätzlich gilt: Erst einmal das Futter des Vorbesitzers weiter füttern und dann langsam auf das Futter der eigenen Wahl umstellen. Ein zu abrupter Futterwechsel kann Deinem Hund sonst auf den Magen schlagen. Und zumindest, wenn Du keine Hundekrankenversicherung abgeschlossen hast, kann das sehr teuer werden.
Für welche Fütterungsart Du Dich entscheidest, ob Fertigfutter in Form von Trocken- oder Nassfutter oder ob Du Deinen Vierbeiner barfen möchtest, die Wahl hängt in vielen Fällen von Deinen persönlichen Gewohnheiten ab. Kriterien bei der Entscheidung sind dabei etwa wie viel Zeit Du hast, wie Du das Futter lagern möchtest und natürlich auch die Kosten. Barfen ist im Vergleich zum Fertigfutter zeitaufwendiger und Nassfutter ist im Gegensatz zu Trockenfutter etwas teurer.
Worauf es bei einem guten Hundefutter ankommt
Ob Du Dich für Trocken- oder Nassfutter entscheidest, ist Deiner oder der Vorliebe Deines Hundes geschuldet. Hundebesitzer sollten auf eine ausgewogene und qualitativ gute Zusammensetzung des Hundefutters achten. So ist Fleisch ein wichtiger Lieferant für Proteine und daher in angemessener Menge für den Hund lebensnotwendig. Ist Getreide im Futter vorhanden, sollte klar deklariert sein, um was genau es sich handelt. So reagieren viele Hunde auf Soja allergisch. Obst und Gemüse versorgen Deinen Vierbeiner mit wichtigen Vitaminen. Das Futter benötigt auch einen gewissen Anteil an Ölen. Nur so können die Nährstoffe richtig aufgenommen werden.
Die Zusammensetzung des Hundefutters muss auf der Verpackung deklariert werden. Bedenke, dass die Inhaltsstoffe, die in der größten Menge vorhanden sind, an erster Stelle stehen. Das heißt: Bei einem Futter mit einer optimalen Zusammensetzung steht das Fleisch ganz vorne. Es sollte den größten Anteil von mindestens 60 % ausmachen. Und damit ist auch „Fleisch“ gemeint. Tierische Nebenerzeugnisse sind mit Vorsicht zu genießen. Es kann sich dabei entweder um hochwertige Nebenerzeugnisse wie Innereien oder Knochen, oder um minderwertige Schlachtabfälle wie Klauen, Borsten oder Federn handeln. Achte darauf, dass wenn Nebenerzeugnisse deklariert sind, diese genau aufgeschlüsselt sind. Ist das nicht der Fall, handelt es sich um qualitativ schlechtes Füllmaterial.
Individueller Energiebedarf des Hundes ist wichtig
Darüber hinaus gibt es weitere Kriterien, die die Entscheidung für ein Hundefutter beeinflussen. So können Unverträglichkeiten oder Übergewicht beim Vierbeiner das Futter beeinflussen. Hierzu befragst Du am besten Deinen Tierarzt. Ebenso wenn Du einen Hundesenioren hast. Dieser braucht ein auf ihn zugeschnittenes Hundefutter: Ältere Hunde haben in der Regel einen geringeren Energiebedarf als junge Hunde - bei gleichem Nährstoffbedarf.
Besonderheiten bei der Ernährung für Welpen
Da Welpen sehr empfindlich auf eine Nahrungsumstellung reagieren können, füttere in der Anfangszeit das Futter des Züchters oder das Futter, mit dem er im Tierheim oder auf seiner Pflegestelle hauptsächlich gefüttert wurde. Möchtest Du auf eine andere Marke umstellen oder musst Du es sogar, etwa weil das bisherige Futter in Deiner Region nicht erhältlich ist, reguliere das Verhältnis zugunsten des neuen Futters täglich um einen kleinen Teil. Beobachte Deinen Welpen genau, ob er Unverträglichkeiten zeigt. Bedenke, dass Hunde im Wachstum anders ernährt werden müssen als ausgewachsene Tiere. Es gibt besonderes Futter, das speziell auf das jeweilige Alter abgestimmt ist.
Reiche Deinem Welpen bis zur 20. Woche 3 bis 4 Mahlzeiten täglich. Gib ihm etwa 30 Minuten Zeit zum Fressen. Was er bis dann nicht aufgenommen hat, entfernst Du. Nach der 20. Woche bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres empfiehlt es sich, den Welpen 3-mal täglich zu füttern. Danach reichen bei den meisten Tieren ein bis zwei Mahlzeiten am Tag aus. Füttere nie direkt aus dem Kühlschrank. Erwärme die Mahlzeiten auf Zimmertemperatur, noch besser ist es, sie lauwarm zu servieren.
Magendrehung vermeiden
Generell sollte Dein Hund immer erst nach dem Spielen oder Spazierengehen fressen. So verringerst Du die Gefahr von Erbrechen oder sogar einer lebensgefährlichen Magendrehung. Hier ist es besser, Deinen Hund erst nach dem Spaziergang oder dem Spiel zu füttern und dem Magen vor der nächsten Action mehrere Stunden Ruhe zu gönnen. Laut einiger Studien sinkt das Risiko einer Magendrehung auch, wenn Du Deinem Hund selbst zubereitetes Futter spendierst. Mache Dir also ruhig mal die Mühe, für ihn zu kochen. Zudem solltest Du auf gärendes, zuckerhaltiges und kohlenhydratreiches Futter verzichten, da dieses eine Magendrehung begünstigen kann.
Futtervorräte für den Hund anlegen
Unabhängig vom Energiebedarf Deines Hundes solltest Du Dir aber einen Futtervorrat für etwa drei Wochen zulegen, um seine Versorgung auch dann sicherzustellen, wenn Du es einmal länger Zeit nicht schaffst, für ihn einzukaufen. Dieser Vorrat sollte sowohl Hauptfutter wie Futterdosen oder Beutel mit Trockenfutter als auch Snacks und Kauartikel für Training und Beschäftigung beinhalten. So ist sein Energiebedarf immer gedeckt und er fällt nicht in die Unterernährung.
Festen Fütterungsort etablieren
Dein Hund kann umso entspannter fressen, wenn er weiß, wo er seine Futterschüssel findet und sie leicht erreichen kann. Richte ihm deshalb einen festen Platz zum Fressen und Trinken ein, der gut zugänglich ist und den Du regelmäßig reinigst. Idealerweise sollte der Fütterungsort in einer ruhigen Umgebung ohne viel Lärm und störenden „Durchgangsverkehr“ sein, damit sich Dein Hund beim Fressen maximal entspannen kann. Das reduziert Stress und kommt der Verdauung zugute.
Napf sauber halten
Die Näpfe, aus denen Dein Hund isst und trinkt, sollten genauso sauber sein wie Dein Essgeschirr. Das klingt vielleicht wie eine Selbstverständlichkeit, ist es aber leider nicht. Laut einer Studie der Fachzeitschrift „Plos One“, herausgegeben von der “Public Library of Science“, sind viele Trink- und Futternäpfe stark mit Bakterien wie Salmonellen, MRSA oder E.coli belastet, was ein hohes Risiko von Krankheiten und Verdauungsbeschwerden birgt. Damit sind Hundenäpfe in etwa auf dem hygienischen Niveau einer durchschnittlichen Toilette.
Kein Wunder, denn 18 % der Hundehalter spülen die Näpfe ihrer Hunde gar nicht oder zumindest seltener als alle 3 Monate. 22 % tun es wöchentlich und nur 12 % kümmern sich täglich um die Napfhygiene. Was fast noch schlimmer ist: von den in der Studie befragten Hundebesitzern gelobten gerade einmal 8 % Besserung beim Thema Futterhygiene. Mit Tierliebe hat das rein gar nichts zu tun. Deshalb solltest Du hier verantwortungsvoller sein und Dich täglich um die Reinigung des Futter- und Trinknapfs kümmern, damit Dein Liebling immer sauber und gesund speisen kann. Am besten verwendest Du hierfür heißes Wasser, Spülmittel und ein Geschirrtuch, das Du allein für das „Geschirr“ Deines Vierbeiners reservierst und natürlich ebenfalls regelmäßig reinigen solltest.
Was Dein Hund nicht fressen darf
Nicht alles, was für uns Menschen gesund ist, ist auch gut für unseren Hund. Es gibt mehr giftige Lebensmittel für Deinen Hund, als Du denkst. Hier schnell etwas vom Mittagstisch, da ein Stück Leberwurst. Hierbei muss von Anfang an unterschieden werden zwischen für Vierbeiner tödliche Lebensmittel und denen, die unseren Hunden einfach nicht gut bekommen und beispielsweise schlimme Verdauungsprobleme verursachen können. Um einer Vergiftung Deines Hundes durch Lebensmittel vorzubeugen, haben wir viele giftige Lebensmittel aufgelistet.
Diese Lebensmittel sind Gift für Deinen Hund
Alkohol
Die Aufnahme kann bei Hunden zu Erbrechen, Koordinationsstörungen, Atemnot und Koma führen. Der Verlauf der Vergiftung kann im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Eine besondere Gefahr geht von alkoholgefüllten Pralinen aus. Die Kombination aus für Hunde sowieso schon giftiger Schokolade und dem enthaltenen Alkohol ist ein lebensgefährlicher Mix.
Avocados
Vor allem der Kern enthält Persin, das schädliche Folgen für Deinen Hund haben kann. Gefährlich ist der Kern für Deinen Hund allemal: So kann er den rutschigen Kern schnell aus Versehen ganz verschlucken - hier drohen Darmverschlüsse und innere Verletzungen. Im Fruchtfleisch der Avocado sind zwar nur geringe Mengen enthalten, doch selbst diese können bei empfindlichen Hundemägen Probleme hervorrufen.
Bohnen und andere Hülsenfrüchte
Da gekochte Hülsenfrüchte nicht von jedem Hundemagen gut vertragen werden, streiche sie vom Speiseplan Deines Vierbeiners. In roher Form sollten Bohnen, Linsen und Co. erst recht tabu sein, denn sie enthalten das für Hunde giftige Phasin.
Koffeinhaltige Getränke (Kaffee, Cola, Tee etc.)
Der Stoffwechsel Deines Hundes ist nicht darauf ausgelegt, Koffein zu verarbeiten. Neben Durchfall und Erbrechen kann eine Koffeinvergiftung unter anderem zu Krampfanfällen bis hin zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen.
Kakao/Schokolade
Kakao und somit auch Schokolade enthalten das für Hunde giftige Theobromin. Der Hundeorganismus kann diesen Stoff nicht abbauen. Seine Aufnahme führt zu Erbrechen, starkem Durchfall und Muskelzittern. Je dunkler die Schokolade, desto mehr Kakaoanteil hat sie und umso gefährlicher ist sie für Deinen Hund.
Knochen
Grundsätzlich sind sie nicht giftig für Hunde, können aber dennoch erhebliche Gesundheitsschäden bei Deinem Vierbeiner anrichten. Vor allem Hühnerkochen splittern leicht und führen schlimmstenfalls zu Verletzungen in Maul, Speiseröhre und dem ganzen Verdauungstrakt Deines Hundes.
Milch
Der Milchzucker (Laktose) wird von Hunden meist nicht gut vertragen. Schwere Durchfälle können die Folge sein.
Nachtschattengewächse wie (rohe) Kartoffeln, Tomaten u. ä.
Gekochte Kartoffeln werden gern dem Futter beigemischt - gerade bei Hunden, die gegen viele andere Lebensmittel allergisch sind. Das kannst Du auch bedenkenlos tun, achte nur darauf, grüne Stellen großzügig herauszuschneiden. Diese beinhalten Solanin, das für Mensch und Hund giftig ist. Im Gegensatz zu gekochten sind rohe Kartoffeln nur schwer verdaulich. Tomaten solltest Du Deinem Hund nur in kleinen Mengen füttern und auch nur, wenn sie überreif sind. Nur dann enthalten sie kein giftiges Solanin mehr.
Nüsse
Macadamia-Nüsse sind hochgiftig für Hunde. Walnüsse ebenso. Bei unreifen Walnüssen kann sich unter der Schale ein Schimmelpilz bilden, der beim Hund schwere Anfälle mit Krämpfen und Erbrechen auslösen und bis zum Tod führen kann. Gib Deinem Hund daher - wenn überhaupt - nur geschälte, reife Walnüsse zu essen. Auch bei der Fütterung von anderen Nüssen solltest Du vorsichtig sein. Gerade bei Welpen kann ihr Verzehr zu einem Darmverschluss führen. Außerdem enthalten Nüsse viel Phosphor, so dass Blasensteine oder ein gestörter Knochenstoffwechsel bei regelmäßigem Verzehr beobachtet wurden.
Rohes Schweinefleisch
Rohes Schweinefleisch kann das Aujetzky-Virus enthalten, das für Menschen harmlos, für Hunde aber in der Regel tödlich ist. Bei einer Temperatur von mehr als 60° C wird das Virus abgetötet, daher solltest Du Fleisch und Fisch nie roh an Deinen Hund verfüttern. Die Krankheit - die Aujetzkysche Krankheit - verläuft ähnlich wie die Tollwut und führt zu einer Gehirn- und Rückenmarksentzündung, die tödlich endet.
Salz
Salz kann zu einer erhöhten Flüssigkeitsansammlung im Körper Deines Hundes führen. Achte daher darauf, seine Speisen nicht zu stark zu würzen.
Speck
Speck ist fettig, salzig und oft auch stark gewürzt. Generell solltest Du Deinem Hund Lebensmittel mit diesen Eigenschaften nicht füttern. Sie können Stoffwechselerkrankungen verursachen und u.a. die Nieren Deines Hundes schädigen.
Steinobst (Obstkerne von Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, etc.)
Die Kerne von Steinobst enthalten verschiedene für Hunde giftige Inhaltstoffe wie Blausäure. Zudem kann das Verschlucken ganzer Kerne zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss führen.
Süßstoff
Der Wirkstoff Xylitol kann beim Hund die Leber schädigen und zu Unterzuckerung führen. Xylit ist zum Beispiel in einigen zuckerfreien Süßigkeiten wie Bonbons und Kaugummis enthalten.
Trauben und Rosinen
Weintrauben und Rosinen können bei übermäßigem Verzehr zu Durchfall und Erbrechen führen. In einer sehr hohen Dosierung können sie tödlich für Deinen Hund sein. Zwar reagieren nicht alle Hunde körperlich negativ auf Weintrauben, trotzdem solltest Du lieber kein Risiko eingehen.
Merke:
- Zuhause lauern viele Gefahren. Es ist nicht nur wichtig, Deinen Hund zu erziehen, dass er nichts vom Tisch darf. Auch Deine Mitbewohner und Mitmenschen müssen sich daran halten, Deinem Hund nicht einfach etwas zu geben.
- Meist entscheidet die Menge darüber, ob ein Lebensmittel Deinem Hund schadet. Außerdem spielen Größe und Gewicht des Hundes mit eine Rolle. Dennoch solltest Du besser ganz darauf verzichten, Deinen Hund mit den genannten Lebensmitteln zu füttern. Warum ein Risiko eingehen, wenn es so viele andere Lebensmittel gibt, die Dein Hund gut verträgt? Informiere Dich auch gerne zur Vergiftung beim Hund, wenn Du wissen willst, welche Gefahren sonst noch im Haushalt lauern, wie Du eine Vergiftung erkennst und was Du im Notfall tun kannst.