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Staupe beim Hund: Hoch­ansteckend und gefährlich

Fuchs im Wald

In Deutschland nehmen die Fälle von Staupe erneut zu. Gerade für Hunde ist die Gefahr groß, sich bei Wildtieren anzustecken. Wir sagen Dir, wie Du einer Übertragung richtig vorbeugst, woran Du Staupe beim Hund erkennst und geben weitere wichtige Infos zur der tückischen Infektionskrankheit.

Was ist Staupe?

Die Staupe ist eine weltweit verbreitete, hochansteckende Infektionserkrankung bei Hunden. Erreger ist das Canine Distemper Virus (CDV), das zur Familie der Paramyxoviren gehört und somit mit dem Masernvirus bei Menschen verwandt ist. Das CVD ist im Sonnenlicht bis zu 14 Stunden überlebensfähig, in geschlossenen Räumen oder an kontaminierter Kleidung einige Tage, bei sehr kalten Temperaturen sogar mehrere Wochen.


Staupe: So kann sich Dein Hund anstecken

Staupe verbreitet sich über Ausscheidungen wie Harn, Kot und Schweiß sowie Körperflüssigkeiten aus Auge, Nase und Maul. Hunde jeden Alters und jeder Rasse können sich infizieren, wobei vor allem Welpen zwischen 3 und 6 Monaten oft betroffen sind. Meistens nehmen Hunde das Virus beim Herumschnüffeln oder übers Maul auf. Ungeborene Welpen stecken sich außerdem im Mutterleib an. Doch nicht nur infizierte Hunde sind für andere Hunde ansteckend. Auch Wald- und Wiesenbewohner wie Fuchs, Dachs und Marder können an Staupe erkranken und diese übertragen.

Staupe beim Hund: Symptome

Nach der Aufnahme vermehrt sich das Staupe-Virus zunächst im lymphatischen Gewebe der Mandeln und Lymphknoten. Ungefähr 8–9 Tage nach der Ansteckung breitet es sich über die Blutbahn im gesamten Körper aus. Ab diesem Zeitpunkt ist der Hund auch für andere Hunde ansteckend. Die Krankheit äußert sich auf vielfältige Weise. Staupe greift sowohl die Atemwege als auch den Magen-Darm-Trakt, die Haut an Nase und Pfoten sowie das Gehirn und die Nerven an.

Ebenso vielseitig sind daher auch die Symptome von Staupe. Die Krankheit beginnt zumeist mit Fieber, Schwäche, Apathie und Appetitlosigkeit. Später treten weitere Symptome auf wie:

  • Bindehautentzündung
  • Ausfluss aus der Nase, Krusten und blutende Verhärtungen an der Nase
  • Husten
  • Probleme beim Atmen
  • Durchfall
  • Erbrechen

Im weiteren Verlauf können sich dann neurologische Störungen wie Lähmungserscheinungen, Schluckstörungen oder Berührungsempfindlichkeit zeigen.

Wichtig zu wissen: Der Verlauf von Staupe hängt vom Immunsystem des Hundes ab. Je schwächer dieses ist, desto mehr schwerwiegendere Krankheitsanzeichen zeigen sich. Es gibt jedoch auch Tiere, die keinerlei Symptome haben. Trotzdem können sie zu einem späteren Zeitpunkt neurologische Auffälligkeiten, so genannte Staupeticks, bekommen.

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Zögere nicht und gehe zum Tierarzt!

Erkennst Du die beschriebenen Symptome bei Deinem Hund, zögere nicht und gehe mit ihm zum Tierarzt. Je eher ihm geholfen wird, desto größer ist die Chance, dass er die Staupe übersteht. Eine Hundekrankenversicherung schützt Dich vor den anfallenden Tierarztkosten.

Staupe bei Hunden: Diagnose, Behandlung und Prognose

Der Tierarzt wird anhand der Symptome und der Vorgeschichte einen Verdacht auf Staupe haben. Ein Rachenabstrich liefert Gewissheit. Die Behandlung richtet sich dann nach den Symptomen, denn: Staupe ist nicht heilbar, und bereits aufgetretene neurologische Symptome werden oft chronisch. Infusionen zum Flüssigkeitsausgleich, Inhalationen oder Antiepileptika bei Anfällen lindern die Beschwerden Deines Lieblings. Erkrankte Hunde müssen von anderen separiert werden und Du solltest auf eine strenge Hygiene achten.

Die Prognose hängt vom Verlauf der Erkrankung ab. Hat Dein Hund nur wenig Anzeichen, kann er sich wieder erholen. Vorerkrankte oder sehr alte Hunde überleben die akute Krankheitsphase manchmal nicht.


Wie beugst Du Staupe vor?

Die beste, wirksamste und einfachste Methode, um Staupe vorzubeugen, ist die Impfung. Ist Dein Hund jedoch noch zu jung dafür beziehungsweise sprechen andere Gründe gegen die Immunisierung, solltest Du mindestens folgende Dinge beachten:

  • Vermeide Spaziergänge in Gebieten, in denen Staupe aufgetreten ist.
  • Leine Deinen Hund an, damit Du schnell reagieren kannst, wenn Wildtiere auftauchen oder Dir sonst irgendetwas in der Umgebung seltsam vorkommt.
  • Halte Deinen Hund vom Kot und Urin fremder Tiere fern.
  • Achte noch mehr als sonst darauf, dass Dein Hund kein Aas frisst.
  • Stärke sein Immunsystem mit einer gesunden Ernährung und artgerechten Haltung.

Lass Deinen Hund gegen Staupe impfen!

Du solltest rechtzeitig vorbeugen und Deinen Hund gegen Staupe impfen lassen. Ist er bereits geimpft, denk bitte daran, dass die Staupe-Impfung regelmäßig wiederholt werden muss. Schau im Impfpass Deines Hundes nach, wann die letzte Auffrischung stattgefunden hat.

Hier noch einmal die wichtigsten Infos zur Staupe-Impfung:

  • Laut der „Leitlinien zur Impfung von Kleintieren“ (Herausgeber: Ständige Impfkommission Veterinärmedizin) zählt die Staupe-Impfung zu den sogenannten Pflichtimpfungen. Diese sind auch als Core-Impfungen bekannt. Neben Staupe zählen dazu die Immunisierungen gegen Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose und Tollwut. In der Regel werden Mehrfachimpfungen verabreicht, die Deinen Hund vor all diesen Krankheiten gleichzeitig schützen.
  • Hunde können bereits ab einem Alter von 8 Wochen gegen das Virus geimpft werden.
  • Für einen bestmöglichen Schutz sollte die Impfung in folgenden Abständen erfolgen:
    1. Impfung
    2. Impfung: vier Wochen später
    3. Impfung: nach weiteren vier Wochen
    4. Impfung: 1 Jahr nach der 1. Impfung
    Auffrischung: alle drei Jahre

Diese Angaben sind zwar ausführlich recherchiert, jedoch ohne Gewähr. Den genauen Impfplan besprich daher bitte mit Deinem Tierarzt.


Wie teuer ist die Impfung gegen Staupe?

Die Kosten für eine Mehrfach-Impfung belaufen sich auf rund 50 bis 75 € pro Gabe. So kommen im Laufe der Immunisierung schnell mehrere Hundert Euro zusammen. Tipp: Viele Hundekrankenversicherungen übernehmen die Kosten für Schutzimpfungen anteilmäßig. Denk daher rechtzeitig über eine Krankenversicherung für Deinen Vierbeiner nach.

Tschüss, Tierarztkosten!

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Können sich Menschen mit Staupe anstecken?

Nein. So gefährlich die Krankheit für Deinen Hund auch ist, Menschen sind bislang nicht anfällig für das Staupe-Virus. Zumindest ist bis dato kein Fall bekannt, bei dem sich ein Mensch mit dem Virus angesteckt hat. Auch wenn Du Katzen besitzt, musst Du Dir um diese keine Sorgen machen, selbst dann nicht, wenn diese gerne draußen herumstreunen. Unsere Samtpfoten haben zum Glück keine Probleme mit dem Canine Staupevirus.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu Staupe bei Hunden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Hundes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen.

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