Wie Du Flöhe beim Hund erfolgreich wieder los wirst
Flöhe beim Hund, die braucht wirklich niemand - weder Dein Vierbeiner, noch Du als Hundehalter. Für Deinen Hund bringen die Parasiten starken Juckreiz und auch schlimme Krankheiten mit sich, für Dich bedeutet ein Flohbefall viel Arbeit.
Denn manchmal ist es ganz schön schwierig, diese dauerhaft loszuwerden. Wir verraten Dir, wie Du Flöhe bei Deinem Hund erkennst, bekämpfst und wie Du langfristig vorbeugst.
Flöhe beim Hund: Woran erkenne ich sie?
Flöhe sind rund 3 mm lange, etwa stecknadelkopfgroße Insekten, meist von bräunlicher Farbe. Sie sehen ein wenig wie winzige Käfer aus. Im Gegensatz zu Käfern können Flöhe jedoch bis zu einem halben Meter weit springen! Der am weitesten verbreitete Floh in Deutschland ist der Katzenfloh, der - nicht vom Namen täuschen lassen -, sehr gerne auch Hunde besiedelt.
Haben die Flöhe einen Hund in Beschlag genommen, ernähren sie sich vom Blut ihres vierbeinigen Wirtes. Meist bleiben sie dort jedoch nicht lange unbemerkt. Selbst wenn Du die Blutsauger noch nicht entdeckt hast, weisen die Verhaltensweise und das Erscheinungsbild Deines Hundes darauf hin.
Folgende Symptome können auf einen Flohbefall hindeuten:
- Dein Hund ist unruhig und nervös.
- Er kratzt sich häufiger als gewöhnlich.
- Mit den Zähnen nagt er ständig an sich herum.
- Er leckt sich dauernd übers Fell.
- Seine Haut entzündet sich.
- Das Fell weist kahle Stellen auf.
- Allergische Reaktionen treten zum Vorschein.
Jeder Hund reagiert anders auf die lästigen Blutsauger. Tritt mindestens eines dieser Symptome auf, solltest Du der Sache lieber auf den Grund gehen. Untersuche dazu das Fell Deines Lieblings. Am besten geht dies mit einem Flohkamm - aber im ersten Schritt auch mit einem herkömmlichen Hundekamm. Scheitele dort, wo sich Dein Hund öfter kratzt, das Fell. An der so offengelegten Stelle solltest Du dann die Quälgeister im Fell krabbeln sehen.
Ich sehe aber keine Flöhe bei meinem Hund, was nun?
Du vermutest, dass Dein Hund Flöhe hat, kannst aber trotz intensiver Suche nichts finden? Versuche es dann anders! Nimm den Flohkamm und ein feuchtes, helles Tuch. Kämme Deine Fellnase und klopfe den Kamm anschließend auf dem feuchten Tuch aus. Der „Inhalt“ des Flohkamms auf dem Tuch muss nun verrieben werden.
Sollte sich Flohkot darin befinden, so färbt sich das Tuch an diesen Stellen rötlich-braun. Das liegt daran, weil Flöhe Blutsauger sind und dieses verdaut ausscheiden. Das färbt dann das helle Tuch ein.
Ist dies der Fall, musst Du schleunigst weitere Schritte einleiten! Mit Flohbefall ist nicht zu spaßen. Die unangenehmen Biester vermehren sich rasend schnell und breiten sich in Windeseile in der gesamten Wohnung aus. Einer solchen Plage dann Herr zu werden, bedeutet eine Heidenarbeit mit hohem Zeitaufwand!
Flöhe sehen nicht immer so aus, wie wir sie uns vorstellen. Sie durchlaufen verschiedene Stadien: Vom Ei entwickeln sie sich zu Larve, dann zur Puppe und erst dann zum adulten Floh. Achte daher nicht nur auf die braunen Flöhe, sondern auch auf Eier und Co.
Welche Krankheiten übertragen Flöhe auf den Hund?
Die Flohstiche, fälschlicherweise auch als Flohbisse bezeichnet, lösen leider nicht nur einen heftigen Juckreiz aus - nein, im schlimmsten Fall können sie sogar Bandwürmer übertragen und andere ernsthafte Krankheiten mit sich bringen.
FAD - Flohallergie-Dermatitis
Schon ein einzelner Floh reicht aus, um bei Deinem Hund eine Allergie hervorzurufen. Als Auslöser stehen bestimmte Bestandteile des Flohspeichels unter Verdacht. Diese gelangen über die Stiche in die Haut Deines Hundes und verursachen einen schrecklichen Juckreiz, meist in der hinteren Körperhälfte. Folge: Der Hund kratzt und beißt sich blutig. Ein unglücklicher Kreislauf beginnt. Die Haut entzündet sich und es bilden sich Krusten, die wiederum den Juckreiz noch verstärken. Nicht selten fangen die betroffenen Hautstellen auch an zu eitern. Hefepilze und Bakterien besiedeln die Haut. Haarausfall und Hautverdickungen sind vorprogrammiert.
Gurkenkernbandwurm
Bandwürmer lösen bei vielen Hundebesitzern ein richtiges Gruseln aus. Kein Wunder, allein die Vorstellung ist ekelig, dass sich Würmer im Magen und Darm des eigenen Haustieres ausbreiten und dort bis auf eine Länge von 100 cm anwachsen. Und nicht nur das: Die Gurkenkernbandwürmer können für Hunde auch gefährlich werden. So führen sie zum Beispiel zu Appetitlosigkeit, Darmentzündungen und Darmverstopfung - vor allem, wenn sie auf volle Länge angewachsen sind.
Der Floh ist ein typischer Zwischenwirt für die Bandwurmeier. Zerbeißt oder frisst Dein Hund die Flöhe, gelangen die Bandwurmeier in seinen Magen-Darm-Trakt - wo die Parasiten nun heranwachsen und neue Eier legen. Diese werden mit dem Kot ausgeschieden und können weitere Tiere befallen. Selbst Menschen, vor allem Kleinkinder, sind nicht vor einer Ansteckung geschützt, auch wenn diese sehr selten ist.
Bitte bedenke: Bandwürmer und ihre Eier sind nicht immer im Kot erkennbar. Deshalb kann es lange dauern, bis Du den Gurkenkernbandwurm bei Deinem Hund feststellst. Hatte Dein Hund Flöhe, solltest Du ihn daher im Anschluss vorsichtshalber einer Wurmkur unterziehen!
Borreliose
Borreliose ist eine Krankheit, die in der Regel durch Zecken auf den Hund übertragen wird. Die Zecken fungieren dabei als Zwischenwirte für die Erreger (Borrelien). Eine Übertragung der Borrelien durch Flöhe ist zwar äußerst selten, aber möglich. Solltest Du bei Deinem Hund folgende Symptome feststellen, suche bitte umgehend einen Tierarzt auf und weise ihn auf den Flohbefall hin - auch wenn dieser schon länger her ist:
- Mattigkeit
- Futterverweigerung
- Fieber
- Gelenk- oder Muskelschmerzen
- angeschwollene Lymphknoten
Ab zum Tierarzt
Du bekommst das Floh-Problem einfach in den Griff? Frage Deinen Tierarzt um Rat. Bestens aufgestellt bist Du mit einer Hundekrankenversicherung: Müssen die entzündete Haut oder Folgekrankheiten behandelt werden, übernimmt Deine Versicherung die Kosten.
Einige Krankenversicherungstarife für Hunde übernehmen auch anteilmäßig Vorsorgemaßnahmen gegen Flöhe sowie die erforderlichen Wurmkuren. Dazu zählen zum Beispiel die Tarife „KV“ von Figo, „Tierkrankenschutz“ der Agila, „PetCare-Komfort“ der Helvetia oder „VOLL-Schutz“ der Uelzener.
Wie werde ich die Flöhe beim Hund los?
Die schnelle Ausbreitung sowie die gesundheitlichen Folgen machen deutlich: Wenn Dein Hund Flöhe hat, ist schnelles Handeln notwendig. Im Grunde gibt es zwei Wege, den Vierbeiner von seinen Untermietern zu befreien: die guten, alten Hausmittel sowie die chemische Keule.
Hausmittel gegen Flöhe
Bevor Du chemische Hilfe verwendest, kann ein Versuch mit natürlichen Mitteln nicht schaden. Inwiefern diese wirksam sind, musst Du ausprobieren. Es hängt davon ab, wie groß der Flohzirkus mittlerweile geworden ist. Irgendwann helfen selbst die besten Hausmittelchen nicht mehr. Entdeckst Du die Flöhe früh, schwören viele Hundebesitzer auf folgende Maßnahmen:
Ätherische Öle als Badezusatz
Leidet Dein Hund unter Flohbefall, solltest Du ihn regelmäßig baden. Nimm dazu ein normales Hundeshampoo oder ein Flohshampoo.
Wenn Du Deinen Hund nahezu fertig gebadet hast, gib ätherische Öle wie Lavendel-, Eukalyptus- oder, besonders empfehlenswert, Teebaumöl in das Badewasser des Vierbeiners vor dem letzten Ausspülen. Das hilft auch gegen Zecken.
Denke jedoch daran: Der Geruch des ätherischen Öles kann auch die feine Hundenase irritieren. Daher versuche es am besten erst mit einer leichten Dosierung.
Einreiben mit Niembaumöl
Auch das bekannte Niembaumöl kann helfen. Einfach den gesamten Hund damit einreiben, es hilft beim Heilungsprozess der durch das Kratzen geschundenen Haut des Vierbeiners. Zudem werden die Flöhe abgetötet. Achtung: Zu viel des Guten kann Deinem Hund schaden. Informiere Dich im Fachgeschäft über die Dosierung, bevor Du das Öl anwendest.
Essigdusche
Essig soll gegen Flöhe helfen. Mische Wasser und Essig im gleichen Verhältnis in eine Sprühflasche und sprühe den Hund damit ein.
Knoblauch mit Öl
Knoblauch wird nachgesagt, er könne Flöhe vertreiben. Die Wirkung ist jedoch nicht bewiesen. Fest steht: Knoblauch solltest Du Deinem Hund nicht zu fressen geben. Bereits geringe Mengen können für ihn giftig sein. Was Du jedoch probieren kannst: Zerdrücke ein paar Knoblauchzehen in Öl und reibe das Fell Deines Hundes damit ein - wenn Du und Dein Hund mit dem Duft umgehen können. Vielleicht habt ihr Glück und die Flöhe lassen sich davon beeindrucken.
Chemische Anti-Floh-Mittel
Der schnellste Weg, Flöhe ohne Hausmittel zu bekämpfen, sind sogenannte Spot-Ons. Sicherlich ist das nicht der gesündeste Weg für Deinen Vierbeiner, die Parasiten loszuwerden, jedoch ein sehr effektiver.
Das Präparat wird aus einer kleinen Ampulle auf die Haut im Nacken des Hundes getropft. Hier kann sich Dein Hund nämlich das Flohmittel nicht ablecken und sich selbst schädigen. Der Wirkstoff dringt durch die Haut in den Blutkreislauf ein. Die Flöhe saugen dann mit dem Blut das Gift aus und sterben daran.
In der Regel sollten innerhalb eines einzigen Tages so fast alle Flöhe abgetötet sein. Das Präparat wirkt bis zu vier Wochen und kann einen nachträglichen Flohbefall verhindern. Sollte Dein Hund häufiger Flöhe haben, solltest Du das Spot-On bei jedem Befall wechseln. So bekommen die Plagegeister gar nicht die Chance, dagegen immun zu werden.
Das passende Flohhalsband
Zur Vorbeugung gegen Flöhe hilft zudem das altbekannte Flohhalsband. Es gibt unterschiedliche Wirkstoffe ab, die sich über das Hautfett verteilen und Flöhe davon abhalten, Deinen Hund als Wirt auszusuchen. Hat Dein Hund bereits Flöhe, werden diese vertrieben. Die Wirkung des Halsbands hält in der Regel mehrere Monate an.
Achte darauf, dass Du das passende Flohhalsband für Deinen Hund kaufst. Denn die Faustformel ist einfach: kleiner Hund, wenig Wirkstoffe - großer Hund, viele Wirkstoffe. Lasse Dich dazu ganz einfach in der Apotheke oder beim Tierarzt beraten.
Kautablette gegen Flöhe
Ein häufig genutztes Mittel der Wahl gegen Flöhe beim Hund sind Kautabletten. Diese beinhalten bestimmte Wirkstoffe, die ins Blut des Hundes übergehen. Zapfen nun die kleinen Blutsauger Deinen Hund an, nehmen sie die Wirkstoffe auf und sterben ab. Der Vorteil: Die Wirkung der Tabletten wird auch bei Regen, oder wenn sich Dein Hund das Fell ableckt, aufrechterhalten.
Sprich vor der Verabreichung mit Deinem Tierarzt. Dieser kann Dir sagen, welcher Wirkstoff für Deinen Hund geeignet ist. Zudem berät er Dich bei der richtigen Dosierung. Denn Gewicht und Alter müssen berücksichtigt werden.
Übrigens: Kautabletten gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Dadurch werden sie von Hunden häufig mit Leckerlis verwechselt und meist ohne Probleme gefressen.
Wichtig:
Hast Du eine Katze zu Hause? Dann solltest Du darauf achten, dass Du bei Deinem Hund kein Antiflohmittel anwendest, das Pyrethroide enthält. Während die Präparate Hunden nichts ausmachen, sind sie für Katzen lebensgefährlich. Sprich hierzu mit Deinem Tierarzt über alternative Produkte.
Flöhe beim Hund bedeuten viel Arbeit
Jetzt, da der Hund frei von Flöhen ist, sei es durch den Einsatz von Hausmitteln oder auch eines chemischen Anti-Floh-Mittels, ist die Arbeit noch lange nicht beendet.
Der größte Teil der Flöhe, rund 80 %, befindet sich gar nicht auf Deinem Hund! Haben die Flöhe nur einen Tag Zeit gehabt, unbemerkt auf Deinem Liebling zu schmarotzen, sind bereits jede Menge Floheier auf dem Hund und in der Wohnung abgelegt worden.
Theoretisch kann ein geschlüpfter Floh bis zu drei Monate alt werden - allerdings nur, wenn er auf einem Wirtstier oder -mensch lebt. Ohne Wirt würde er nur ein paar Tage lebend überstehen. Generell erreicht ein Floh bei Haustieren jedoch nur selten sein maximales Lebensalter. Meist wird er vorher entdeckt und bekämpft. Entweder vom Herrchen oder vom Tier selbst. Doch auch, wenn ein Floh eines natürlichen Todes stirbt, heißt dies nicht, dass Dein Hund nun flohfrei ist.
Im Laufe seines Lebens hat ein weiblicher Floh sehr viel Zeit, sich zu vermehren. Und das geschieht - bei bis zu 50 Eiern am Tag - ziemlich explosionsartig!
In den seltensten Fällen ist es bisher vorgekommen, dass Hunde- oder auch Katzenflöhe auf den Menschen überspringen. In der Regel sind sie mit ihrem tierischen Wirt ausgelastet - es sei denn, Du bemerkst den Flohbefall erst derart spät, dass sich bereits wahre Heerscharen von Flöhen in Deiner Wohnung vermehrt und ausgebreitet haben.
Die meisten Flöhe verlassen zudem ihren Wirt und nisten sich in Deinem Heim ein, wo sie sich weiter fleißig vermehren. Teppiche, Couch, Hundekörbchen, Hundedecke und wo sich Deine Fellnase sonst noch aufgehalten hat - das alles muss als flohverseucht betrachtet und gründlichst gereinigt werden!
Denn sonst ist die Wahrscheinlichkeit, auch als Mensch befallen zu werden, schon eher gegeben. Also gilt es, immer auf der Hut zu sein, damit sich keine Flohplage entwickeln kann.
Hier ein paar Tipps, worauf Du bei der Reinigung achten solltest:
- Sauge und putze jede Laminatritze, jeden Teppich und jedes Möbelstück gründlich ab. Denke auch ans Auto, wenn Dein Hund in letzter Zeit mitgefahren ist.
- Wasche alle Decken, Kissen und anderen Textilien entweder möglichst heiß oder lege diese in das Eisfach.
- Entsorge den Staubsaugerbeutel jedes Mal sofort in der Mülltonne draußen, sonst könnten die Parasiten aus ihm herauskrabbeln.
- Setze anschließend Raumsprays ein, die speziell für die Floh- und Parasitenbekämpfung gemacht wurden. Das sollte auch die restlichen, noch versteckten Larven und Flöhe beseitigen. Verlasse mit Deinem Hund während der Einwirkungszeit des Anti-Floh-Raumsprays Dein Zuhause! Lüfte bei der Rückkehr gründlich, denn das Spray kann gesundheitsschädlich sein.
Je nach Flohbefall kann es sein, dass Du diese anstrengende Prozedur von Reinigung und Vernebelung wiederholen musst.
Die Hundekrankenversicherung hilft auch bei Krankheiten durch Flohbefall
Allergien, aufgekratzte Haut oder sogar Bandwürmer - Flöhe können der Gesundheit Deines Hundes gefährlich werden. Ein Besuch beim Tierarzt bleibt daher meist nach einem richtigen Flohbefall nicht aus. Hast Du schon einmal über eine Hundekrankenversicherung nachgedacht? Diese übernimmt die Tierarztkosten bei Krankheit und Operationen. So sparst Du im Ernstfall richtig Geld. Vergleich selbst!