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Reitabzeichen - erweitere Deine Fähigkeiten

Springtunier

Wenn Du pferdebegeistert bist oder Dich gerade an das Thema „Reiten“ heranwagst, hast Du vielleicht schon einmal von den Reitabzeichen gehört. Sie dienen in erster Linie dem kleinschrittigen Lernen und der Motivation von Reitern, aber auch der Zulassung und Vorbereitung für Turniere und dem Einstieg in den professionellen Reitsport. Zudem tragen sie zur Förderung und Überprüfung von theoretischem Wissen sowie praktischen Fähigkeiten bei. Anbieter der Leistungsabzeichnen ist die „Deutsche Reiterliche Vereinigung“ (abgekürzt mit „FN“, nach der internationalen Bezeichnung „Fédération Equestre Nationale“). Die FN ist der Dachverband aller Pferdezüchter, Reiter, Fahrer und Voltigierer in Deutschland.

Die bislang gültigen Reit- und Motivationsabzeichen wurden zum 1. Januar 2014 durch ein neues System ersetzt. Die früher geläufigen Bezeichnungen: „Kleines Hufeisen“ oder „Großes Hufeisen“ oder auch „Kleines Reitabzeichen“ und „Großes Reitabzeichen“ gibt es seitdem nicht mehr. An ihrer Stelle ist ein zehnstufiges, absteigend nummeriertes System getreten, bei dem das „Reitabzeichen 1“ das höchste und das „Reitabzeichen 10“ das niedrigste ist. Es gibt noch weitere Leistungsabzeichen im Pferdebereich – etwa für Voltigierer, Longierer, Fahrer und Westernreiter – aber in diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die „klassischen“ Reitabzeichen.

Jede Reitabzeichen-Prüfung setzt sich aus einem praktischen und einem theoretischen Teil zusammen. Während letzterer vor 2014 noch als klassische Frage-Antwort-Prüfung erfolgte, findet er heute direkt am Pferd oder auf der Reitbahn im Rahmen einer sogenannten „Stationsprüfung“ statt. Dabei testet der Prüfer direkt die praktische Anwendung des theoretischen Wissens.

Das zehnstufige System der Reitabzeichen, welches für Reiter aller Altersstufen ausgelegt ist, lässt sich zusätzlich in zwei Kategorien unterteilen. Die Reitabzeichen 6 bis 10 sind dabei für Anfänger gedacht und flexibler aufgebaut, während die Reitabzeichen 5 bis 1 strenger reguliert sind und Reiter auf den Turniersport vorbereiten sollen.

Übrigens: Mit einer Pferdehaftpflicht oder einer Pferde-OP-Versicherung sind Du und Dein Pferd optimal gegen Missgeschicke während der Prüfungen abgesichert. Auch eine Reiterunfallversicherung kann sehr hilfreich sein, um Dich als Reiter im Unglücksfall finanziell aufzufangen.

Für Einsteiger und junge Reiter: Reitabzeichen 10 bis 6

Junges Mädchen legt das zaumzeug bei dem Pony an

Diese ersten fünf Reitabzeichen richten sich vornehmlich an Kinder und Jugendliche, aber auch an erwachsene Reitanfänger. Sie können beliebig oft wiederholt und in frei wählbarer Reihenfolge abgelegt werden. Diese Reitabzeichen dienen der Grundausbildung und bieten eine Grundlage für die spätere Turnierteilnahme. Noten gibt es hier nicht, sondern nur die Kategorien „Bestanden“ und „Nicht bestanden“. Die Fragen in der Stationsprüfung drehen sich zum Beispiel um Pflege, um Bodenarbeit mit Pferden, Rassen, Bahnregeln und Pferdehaltung. Die einzelnen Prüfungen haben die folgenden Anforderungen und Besonderheiten:


Reitabzeichen 10: Reiten an der Longe

Praktische Prüfung: Der praktische Teil umfasst das Reiten an der Longe oder geführt im Schritt und Trab, mit oder ohne Sattel. Im Trab kann leicht getrabt oder ausgesessen werden. Auch das Reiten mit einem Longiergurt ist erlaubt. Wahlweise ist es möglich, einen Teil der Prüfung im Außengelände zu absolvieren, wobei am Führzügel in Schritt und Trab geritten wird.

Stationsprüfung: Die Prüfung ist hier zweigeteilt. Die Grundlagen der Pferdepflege (z. B. Putzen des Pferdes, Hufpflege, Mithilfe beim Zäumen und Satteln) werden an der ersten Station geprüft, während an der zweiten Station die Bodenarbeit – genauer: das Ansprechen und Annähern an das Pferd sowie das Führen und Halten, das Anbinden und die Sicherheit auf der Stallgasse, vorgeführt werden muss.


Reitabzeichen 9: Frei-Reiten (früher „Kleines Hufeisen“)

Praktische Prüfung: Hier ist vom Prüfling das freie Reiten in den drei Grundgangarten (Schritt, Trab – mit Leichttraben und Aussitzen – und Galopp) vorzuführen. Auch hier kann optional ein Teil als Geländereiten durchgeführt werden.

Stationsprüfung: Für dieses Abzeichen sind drei Stationsprüfungen zu absolvieren: „Vorbereitung des Pferdes zum Reiten“, „Grundsätze auf dem Gebiet des Pferdeverhaltens“ und „Ethische Grundsätze und Bodenarbeit“. Die Inhalte zur Bodenarbeit orientieren sich an denen des Reitabzeichens 10, werden jedoch erweitert um bestimmte Elemente, wie das beidseitige Führen von Pferden und das Passieren anderer Pferde.


Reitabzeichen 8: Vorstellen und Reiten ohne Steigbügel

Praktische Prüfung: Das Reitabzeichen 8 besteht aus zwei Teilprüfungen. Beide sollten nach Möglichkeit im Außengelände stattfinden. Im ersten Teil muss das Pferd nach den Weisungen des Ausbilders vorgestellt werden. Dieser orientiert sich dabei an den Dressurprüfungen der Klasse E (der „Eingangsstufe“). Danach wird das Reiten ohne Steigbügel, mindestens im Schritt verlangt. Die zweite Teilprüfung widmet sich einer Vorstufe zum Springreiten. Hier muss eine Geschicklichkeitsaufgabe gemeistert werden. Auch der Ritt im leichten Sitz gehört zu den Anforderungen. Darüber hinaus kann eine freiwillige Teilprüfung zum Geländereiten erfolgen. Sie findet im Außengelände auf unebenem Boden statt, wobei auch bergauf und bergab geritten wird. Der leichte Sitz wird auch in dieser Teilprüfung geprüft.

Stationsprüfung: Es gibt für dieses Abzeichen drei Stationsprüfungen. Die erste beschäftigt sich mit Rassen, Farben und Körperbau von Pferden sowie mit den Reitabzeichen. Die zweite Prüfung fragt Basiswissen über Sitzformen, Hufschlagfiguren und die Bahnordnung ab und die dritte widmet sich wieder der Bodenarbeit auf der Grundlage des Reitabzeichens 9. Jedoch wird diese ergänzt um die Themen „Slalom“ und „Gangmaßwechsel im Schritt“.


Reitabzeichen 7: Dressurreiten und Bodenricks

Praktische Prüfung: Diese Prüfung besteht aus zwei Teilprüfungen. In der ersten steht das Dressurreiten im Fokus. Dabei wird eine Dressurreiteraufgabe auf dem Dressurviereck, angelehnt an die Klasse E gestellt. Diese kann zu zweit oder einzeln durchgeführt werden. In der zweiten Teilprüfung soll im leichten Sitz über Bodenricks geritten werden, mit Hindernishöhen von ca. 30 bis 50 Zentimetern.

Stationsprüfung: Erneut sind drei Stationsprüfungen vorgesehen. Die erste verlangt Grundkenntnisse über die Gangarten, Hufschlagfiguren und das Abteilungsreiten, in der zweiten Prüfung werden ethische Grundsätze, sowie die Sicherheit im Umgang/beim Reiten abgefragt und im letzten Teil folgt die Prüfung der Bodenarbeit auf Grundlage des Stoffes aus Reitabzeichen 8. Zusätzlich werden aber auch das Führen von Hufschlagfiguren, das Traben auf gerader Linie und das Rückwärtstreten lassen abgeprüft.


Reitabzeichen 6: Das „Motivationsabzeichen“

Praktische Prüfung: Hier wartet in der ersten Teilprüfung eine Dressurreiteraufgabe in Anlehnung an Klasse E, die zu zweit oder einzeln bewältigt werden kann. Ohne Steigbügel muss in allen drei Grundgangarten geritten werden. Die zweite Teilprüfung prüft das Springen über Bodenricks und im leichten Sitz. Sie kann auch durch eine Prüfung im Geländereiten ersetzt oder ergänzt werden. Diese Prüfung wird in Anlehnung an einen Geländereiterwettbewerb durchgeführt.

Stationsprüfung: Die Stationsprüfungen erfolgen in zwei Teilen. An der ersten Station werden Grundkenntnisse zur Pferdehaltung, Fütterung und Gesundheit abgefragt. Die zweite Station widmet sich der Bodenarbeit in recht umfangreicher Form. Dabei geht es um die folgenden Inhalte und Aufgaben:

  • Ansprechen und Annähern an das Pferd
  • Führen, Halten und Anbinden an einem vorgegebenen Punkt
  • Sicherheit auf der Stallgasse
  • beidseitiges Führen geradeaus
  • zur Seite weichen lassen des angebundenen Pferdes
  • Passieren anderer Pferde
  • Slalom
  • Gangmaßwechsel im Schritt
  • Führen von Hufschlagfiguren
  • Traben auf gerader Linie
  • Rückwärtstreten lassen
  • Dreiecksvorführung
  • Grundsätze zur Sicherheit beim Verladen
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Alternative: Der Pferdeführerschein

Seit dem 01. Januar 2020 gibt es den Pferdeführerschein. Dieser teilt sich auf in den „Pferdeführerschein Reiten“ und den „Pferdeführerschein Umgang“, wobei letzterer den bisherigen „Basispass Pferdekunde“ ersetzt. Beide Führerscheine dienen der Sicherstellung eines Grundverständnisses von Pferden bezüglich Haltung, Fütterung, Erkrankungen, Ethik und richtigem Umgang. Ziel ist es, die Sicherheitsrisiken für Mensch und Pferd zu minimieren. Der Pferdeführerschein richtet sich dabei nicht nur an Reitsportler, sondern an jeden Reiter und zum Beispiel auch an die Eltern reitender Kinder.

Der „Pferdeführerschein Reiten“ umfasst Inhalte wie Pferdegesundheit, Verhaltensregeln und Erste Hilfe und dient als Kompetenznachweis für das sichere Reiten und Ausreiten, insbesondere für Geländereiter. Der „Pferdeführerschein Umgang“ hingegen beschäftigt sich mit Haltung, Fütterung, Gesundheit sowie mit den Bedürfnissen und dem Verhalten des Pferdes. Geprüft werden neben der Theorie auch das Führen des Pferdes auf der Reitanlage und in Situationen im öffentlichen Raum. Der „Pferdeführerschein Umgang“ ist außerdem Bedingung für die Prüfung zum Reitabzeichen 5 und kann somit als Alternative zum Erwerb der Reitabzeichen 6 und 7 betrachtet werden, die man sich ebenfalls als Reitführerschein anerkennen lassen kann.

Für erfahrene Reiter: Reitabzeichen 5 bis 1

Mann beim Dressurreiten

Die letzten fünf Reitabzeichen sind anspruchsvoller und auf Reiter mit Vorerfahrung ausgerichtet. Sie müssen streng nacheinander abgelegt werden, bereiten den Einstieg in den Turniersport vor und stellen auch bestimmte Anforderungen an das Alter des Pferdes. Für diese Reitabzeichen gelten die folgenden Prüfungsinhalte und Details:


Reitabzeichen 5 (früher DRA Klasse IV oder „kleines Reitabzeichen“)

Das Reitabzeichen 5 ist für jeden Turnierreiter früher oder später obligatorisch. Es ist die Voraussetzung für die Einstufung in die Leistungsklasse 6 und die Beantragung einer Jahresturnierlizenz, die wiederum für eine Teilnahme an LPO-Turnieren gebraucht wird. Ab 21 Jahren kann man das Reitabzeichen 5 auch disziplinspezifisch in Dressur, Springen oder Geländereiten ablegen. Voraussetzung ist der Besitz des Pferdeführerscheins oder der Reitabzeichen 6 und 7 inklusive Teilnahme am Vorbereitungslehrgang. Dein Pferd muss mindestens fünf Jahre alt sein. Ziel ist es, zu prüfen, ob sich der Reiter auf einem sicheren „E-Niveau“ befindet.

Praktische Prüfung: Für diese Prüfung sind mehrere Prüfungsteile vorgesehen. Zunächst gibt es eine Dressuraufgabe der Klasse E (6/1). Hier muss ohne Steigbügel in allen drei Grundgangarten geritten werden. Hilfszügel sind aber erlaubt. Als Nächstes folgt eine Stilspringprüfung der Klasse E mit mindestens sechs Hindernissen. Auch der leichte Sitz wird kontrolliert. Alternativ können die folgenden disziplinspezifischen Prüfungen abgelegt werden:

  • Dressur: Dressurreiterprüfung Klasse A, Reiten im leichten Sitz über Bodenricks
  • Springen: Stilspringprüfung der Klasse A, Reiten von Elementen der Dressurausbildung von Springpferden
  • Gelände: Stilgeländeritt Klasse E/A, Reiten von Elementen der Dressurausbildung von Geländepferden

Stationsprüfung: Zur Stationsprüfung gehört eine mündliche Abfrage von Wissen zu Praxis und Reitlehre sowie eine Überprüfung der Kenntnisse zum Einstieg in den Turniersport und zur Unfallverhütung. Ferner wird die Bodenarbeit abgeprüft, genauer gesagt das Vorführen auf der Dreiecksbahn, das Training mit Stangen und die systematische Desensibilisierung gegen Umweltreize.


Reitabzeichen 4 (früher DRA Klasse III, „bronzenes Reitabzeichen“ oder „großes Reitabzeichen“)

Dieses Reitabzeichen ist für eine Turnierreiterkarriere ebenfalls von großer Bedeutung. Es ist Bedingung für die Einstufung in die Leistungsklasse 5 und den Start in höheren Klassen. Voraussetzung ist neben dem Besitz des Reitabzeichens 5 auch die Teilnahme an einem Vorbereitungslehrgang. Auch für dieses Leistungsabzeichen muss Dein Pferd mindestens fünf Jahre alt sein.

Praktische Prüfung: Die Prüfung umfasst mehrere Teilbereiche. Zuerst gibt es eine Dressurreitprüfung der Klasse A, die einzeln oder zu zweit, aber in jedem Fall ohne Hilfszügel gemeistert werden muss. Darauf folgt eine Stilspringprüfung der Klasse A mit Standardanforderungen. Die Inhalte für die disziplinspezifischen Prüfungen sehen folgendermaßen aus:

  • Dressur: Dressurreiterprüfung Klasse L auf Trense, Reiten im leichten Sitz über Bodenricks
  • Springen: Stilspringprüfung der Klasse A** mit Standardanforderungen, Reiten von Elementen der Dressurausbildung von Springpferden
  • Gelände: Stilgeländeritt Klasse A, Reiten von Elementen der Dressurausbildung von Geländepferden

Stationsprüfung: Die Stationsprüfung umfasst ein Prüfungsgespräch zu Praxis und Reitlehre. Weiterhin werden die Fitness des Reiters und die Grundausrüstung eines Reitpferdes thematisiert.


Reitabzeichen 3

Dieses Abzeichen ist ein neu geschaffener Zwischenschritt zwischen den früheren DRA-Klassen III und II. Es ist für die höheren Leistungsklassen nicht mehr unbedingt notwendig und kann auch durch Erfolge im Turniersport ersetzt werden. Willst Du dieses Abzeichen ablegen, brauchst Du das Reitabzeichen 4 und musst den Vorbereitungslehrgang absolvieren. Dein Pferd benötigt ein Mindestalter von fünf Jahren für die allgemeine Prüfung und von sechs Jahren für die disziplinspezifischen Prüfungen.

Praktische Prüfung: Zur Prüfung gehört zum einen eine Dressurreiterprüfung Klasse L auf Trense, die einzeln geritten wird. Zum anderen gibt es eine Stilspringprüfung Klasse A mit Standardanforderungen. Für die disziplinspezifischen Prüfungen gelten folgende Anforderungen:

  • Dressur: Dressurreiterprüfung Klasse L auf Trense mit Anforderungen gemäß Aufgabe der Klasse L** des Aufgabenhefts
  • Springen: Stilspringprüfung Klasse L mit Standardanforderungen
  • Gelände: Stilgeländeritt Klasse L

Stationsprüfung: Die Stationsprüfungen beinhalten ein Prüfungsgespräch zu Praxis und Reitlehre. Weiterhin gehören der Verhaltens- und Ehrenkodex im Pferdesport und die Trainingslehre (Kondition, Koordination) zu den Prüfungsthemen.


Reitabzeichen 2 (früher DRA Klasse II oder „silbernes Reitabzeichen“)

Wie auch das Reitabzeichen 3 – welches Voraussetzung für den Erwerb ist – kann dieses Reitabzeichen durch Turniererfolge ersetzt werden. Dein Pferd muss ein Alter von fünf Jahren für die allgemeine Prüfung und von sechs Jahren für die disziplinspezifischen Prüfungen erreicht haben.

Praktische Prüfung: Die allgemeine Prüfung besteht aus zwei Prüfungsteilen. So muss einerseits eine Dressurreiterprüfung der Klasse L auf Kandare einzeln geritten werden. Andererseits gibt es eine Stilspringprüfung der Klasse L mit Standardanforderungen. Für die disziplinspezifischen Prüfungen sehen die Themen wie folgt aus:

  • Dressur: Dressurreiterprüfung Klasse M auf Kandare
  • Springen: Stilspringprüfung Klasse M mit Standardanforderungen

Stationsprüfung: Neben einem Prüfungsgespräch zur Praxis und Reitlehre geht es um das Anlegen der Ausrüstungsgegenstände – insbesondere Gebiss / Kandare – und die Themen Trainingslehre, funktionale Anatomie und Exterieurlehre.


Reitabzeichen 1 (früher DRA Klasse I oder „silbernes Reitabzeichen mit Lorbeer“)

Das Reitabzeichen 1 ist das höchste aller auf dem Prüfungsweg zu erreichenden Reitabzeichen. Bedingung für diese Prüfung sind der Besitz des Reitabzeichens 2 und die Teilnahme am Vorbereitungslehrgang. Dein Pferd muss für die allgemeinen Prüfungen mindestens sechs und für die disziplinspezifischen Prüfungen mindestens sieben Jahre alt sein.

Praktische Prüfung: Zu den Inhalten der praktischen Prüfung gehört eine Dressurreiterprüfung der Klasse M auf Kandare, die einzeln geritten wird, sowie eine Stilspringprüfung der Klasse M* mit Standardanforderungen. Für die disziplinspezifischen Prüfungen sind die folgenden Prüfungsinhalte relevant:

  • Dressur: Dressurreiterprüfung Klasse S auf Kandare
  • Springen: Springprüfung Klasse S* mit Standardanforderungen. Diese wird gewertet wie eine Stilspringprüfung

Stationsprüfung: Neben einem Prüfungsgespräch zur Praxis und zur Reitlehre, wird auch die Trainingslehre (Ursache / Wirkung) behandelt.

Goldenes Reitabzeichen

Junge Reiterin ist Siegerin beim Tunier

Das goldene Reitabzeichen ist der Stolz jedes Turnierreiters und entsprechend begehrt. Anders als die zuvor beschriebenen Reitabzeichen kann es nur durch sportliche Erfolge bei Turnieren und nicht durch Prüfungen erworben werden. Notwendig sind Erfolge in mindestens fünf verschiedenen anerkannten Turnieren im In- und Ausland. Bei Auslandserfolgen gelten sie nur, wenn die Nennung durch den FN erfolgt ist (gem. Art. 121 RG). Die anerkannten Wettbewerbe sind der 2020 überarbeiteten APO (Ausbildungsprüfungsordnung) festgelegt. Für das goldene Reitabzeichen gelten die folgenden Voraussetzungen:

Dressur- und Springreiten:

  • 3 Siege in Dressurprüfungen Klasse M (oder Platzierungen an Stelle 1 bis 3 in Klasse S)
  • 5 Platzierungen in Springprüfungen Klasse M (3 davon ersetzbar durch 1. - 5. Stelle der Klasse S mit höchstens 4 Strafpunkten)

Dressurreiten:

  • 10 Siege in Dressurprüfungen Klasse S, inklusive eines Sieges in Prüfungen mit ganzen Pirouetten (je ein Sieg ersetzbar durch Platzierungen an Stelle 2 – 5 bei einem Grand Prix oder Grand Prix Spezial)

Springreiten:

  • 10 Siege in Springprüfungen Klasse S, inklusive eines Sieges in Klasse S** (ersetzbar durch Platzierung 2 – 5 in Klasse S***) und 10 Platzierungen an Stelle 2 bis 3 in der Klasse S*
  • je ein Sieg in S* ersetzbar durch eine Platzierung an Stelle 2 – 5 in S** und/oder S***

Vielseitigkeitsreiten:

  • 1 Platzierung in einem CCI**** oder FEI-Championat (EM/WM/Olympische Spiele) oder 1 Sieg in einem CCI*** bzw. 3 Platzierungen in einem CCI***
  • je e ein Sieg bzw. eine Platzierung in CCI*** ersetzbar durch 3 Siege bzw. Platzierungen in CCI***, Einzelplatzierungen an Stelle 1 bis 3 bei der EM der jungen Reiter CCI**/CCI*** (bei Vorliegen mindestens eines CCI***-Erfolges) oder Erfolge beim Weltcupfinale

Fragen und Antworten zu den Reitabzeichen

Warum sollte ich ein Reitabzeichen machen?

Als Hobbyreiter kann man sehr gut ohne die Reitabzeichen auskommen, auch wenn sie hilfreich für die Fortbildung und den „Beweis“ der eigenen Fähigkeiten sind. Für einen Einstieg in den Turniersport ist der Erwerb bestimmter Reitabzeichen jedoch obligatorisch.

Brauche ich ein eigenes Pferd?

Ein eigenes Pferd ist für das Ablegen der Reitabzeichen-Prüfungen nicht unbedingt notwendig. Es kann auch ein Leihpferd genutzt werden, für das aber natürlich zusätzliche Kosten anfallen. Allerdings hat ein eigenes Pferd den Vorteil, dass man es besser kennt. Zudem hängt bei einem Leihpferd die Möglichkeit zur Turnierteilnahme von der Erlaubnis des Besitzers ab.

Solltest Du doch über ein eigenes Pferd nachdenken, haben wir dazu ein paar Tipps für Dich in unserem Artikel: Das erste eigene Pferd zusammengestellt.

Was kosten die Reitabzeichen?

Die Kosten für die verpflichtenden Vorbereitungslehrgänge und die Prüfungsgebühren sind nicht einheitlich festgelegt und unterscheiden sich je nach Reitschule. Die Gesamtkosten rangieren in der Summe für die Reitabzeichen 10 bis 8 etwa zwischen 150 und 250 €, für die Reitabzeichen 7 und 6 zwischen 300 und 350 € und für die höheren Reitabzeichen ungefähr zwischen 400 und 800 €. Für Reiter ohne eigenes Pferd kommt noch die Gebühr für ein Leihpferd hinzu.

Diese Preise resultieren zum Teil aus den Aufwendungen der Reitschule für Ausbilder, Anlage, Material und Lizenz- sowie Verwaltungsgebühren der FN und des jeweiligen Landespferdesportverbands. In jedem Fall empfehlen wir Dir die genauere Recherche und den Vergleich zwischen den Angeboten von Reitschulen in Deiner Nähe.

Wo kann man die Reitabzeichen machen?

Bei Deinem Landes-Pferdesportverband gibt es eine Liste mit Terminen, die die verfügbaren Lehrgänge und Prüfungen sowie die Vereine und Betriebe aufzählen, bei denen Du sie durchführen kannst.

Wie lange sind Reitabzeichen gültig?

Ein einmal abgelegtes Reitabzeichen behält für Dein ganzes Leben seine Gültigkeit.

Wir hoffen, wir konnten Dir einen guten Überblick über die diversen Reitabzeichen verschaffen und wünschen Dir und Deinem Pferd viel Erfolg bei den Prüfungen, falls Du diese Herausforderung annimmst. Doch selbst, wenn nicht, findest Du bei uns eine gute Übersicht der besten Pferdeversicherungen, um Dein Pferd auf Profiniveau abzusichern.

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Dein Pferd ist für Dich ein treuer und wichtiger Begleiter. Da liegt es natürlich nahe, dass Du einen guten Schutz für Dein Tier haben möchtest. Mit uns hast Du die Möglichkeit.
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Krankheiten befallen leider auch unsere Pferde. Wie Du eine Erkrankung erkennst und dann am besten handeln kannst, findest Du auf unserer Seite zu den
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