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IRAP und Co: Regenerative Therapien beim Pferd

Gelenkerkrankungen sowie Sehnen- und Bänderschäden sind bei Pferden keine Seltenheit. Zum Glück gibt es seit einigen Jahren neue Behandlungsmöglichkeiten, die den Heilungs- und Regenerationsprozess verbessern. Dazu zählen die IRAP-Therapie, die PRP-Therapie und die Stammzellentherapie. Diese sogenannten regenerativen Therapien sind zwar sehr kostspielig, gelten dafür jedoch als risikoarm und besonders erfolgversprechend.

Wir sagen Dir, was genau regenerative Therapien sind, wann sie eingesetzt werden und welche Pferde-OP-Versicherung die Kosten für die Behandlung erstattet.

Unser Tipp:

Beginnt der Tierarzt mit der regenerativen Therapie direkt nach einer Arthroskopie oder einer anderen Gelenk-Operation, übernehmen die meisten Pferde-OP-Tarife die Kosten für die Behandlung. Wir empfehlen daher, beim Vergleich der Pferde-OP-Versicherung auch auf die Erstattung solcher Leistungen zu achten.

Was sind regenerative Therapien?

Verwendet der Tierarzt für die Behandlung Deines Pferdes dessen körpereigene Zellen oder Substanzen wie Blut, wird dies als „regenerative Therapie“ bezeichnet. Je nach Erkrankung werden verschiedene Substanzen und Verfahren eingesetzt. Die wohl bekanntesten regenerativen Therapieformen sind:

  • die IRAP-Therapie
  • die PRP-Therapie
  • die Stammzellentherapie

IRAP-Therapie

Leidet Dein Pferd unter einer akuten oder chronischen Gelenkerkrankung, kann diese Behandlung den gelenkzerstörenden Prozess stoppen. Dafür entnimmt der Tierarzt Deinem Pferd zunächst etwas Blut aus der Halsvene. Dieses wird in einem speziellen Verfahren aufbereitet, sodass sich vermehrt der Interleukin1-Rezeptorantagonist, ein entzündungshemmendes Protein, bildet. Anschließend injiziert der Tierarzt das angereicherte Blut in das betroffene Gelenk Deines Pferdes. Nach der Behandlung benötigt Dein Pferd etwa drei Tage Ruhe. Belastest Du Dein Pferd zu früh, kann dies den Erfolg der Therapie stören.

Wichtige Info: Die Therapie kommt meist erst zum Einsatz, wenn die Behandlung mit anderen Medikamenten erfolglos blieb oder sich die Entzündung des Gelenks verschlimmert. Zudem müssen die mechanischen Schäden am Gelenk zuvor operativ entfernt werden.

Grafik: IRAP-Therapie Grafik: IRAP-Therapie

PRP-Therapie

Sind die Sehnen oder Bänder Deines Pferdes verletzt, fördert und optimiert diese Behandlung deren Heilungsprozess. Auch hier entnimmt der Tierarzt Deinem Pferd Blut aus der Halsvene und bereitet dieses speziell auf, bevor er es in das Gelenk Deines Pferdes spritzt. Bei dieser Therapieform wird das Blut mit plättchenreichem Plasma (Thrombozyten-Konzentrat) angereichert, das bei Verletzungen des Gewebes aktiv wird. Durch diese Blutplättchen wird die Bildung von neuem Gewebe und Blutgefäßen unterstützt. Zudem haben diese Thrombozyten eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Nach der Behandlung wird die Injektionsstelle verbunden. Anfangs solltest Du Dein Pferd nur nach Rücksprache mit Deinem Tierarzt bewegen.

Wichtige Info: Die Therapie kann auch bei Dir am Stall durchgeführt werden. Ist Dein Pferd sehr unruhig, sollte es für die Behandlung jedoch sediert werden. Vor der Therapie muss die Lahmheitsursache genau diagnostiziert und mittels Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung lokalisiert werden.


Stammzellentherapie

Sind die Sehnen, Gelenke oder Augen Deines Pferdes entzündet, kann eine Stammzellentherapie helfen, die verletzte Sehne oder Hornhaut zu reparieren. Dabei gibt es mittlerweile drei verschiedene Therapieansätze:

  1. Der Tierarzt entnimmt die Stammzellen aus dem Brustbein Deines Pferdes. Die gewonnene Flüssigkeit wird konzentriert und schließlich in die entzündete Stelle Deines Pferdes injiziert.
  2. Der Tierarzt entnimmt die Stammzellen mittels Fettabsaugung aus dem Fettgewebe Deines Pferdes. Das Serum wird mit einem speziellen Enzym versetzt, isoliert und konzentriert. Nach etwa zwei Stunden kann der Tierarzt Deinem Pferd die Stammzellen injizieren.
  3. Die Stammzellen werden aus dem Nabelschnurblut neugeborener Fohlen gewonnen, in einem Speziallabor vermehrt und anschließend tiefgefroren. Anders als bei den ersten beiden Methoden müssen die Stammzellen in diesem Fall nicht die Deines Pferdes sein. Da Fohlen noch keine Antikörper gebildet haben, kann das Serum jedem anderen Pferd gespritzt werden.

Wichtige Info: Nach der Behandlung benötigt Dein Pferd etwa drei Tage Boxenruhe. Zudem erstellt der Tierarzt einen Reha-Plan für Dein Pferd, an den Du Dich unbedingt halten solltest. Meist muss Dein Pferd nach etwa drei Wochen und nach sechs Wochen noch einmal zur Nachuntersuchung.

Vorteile der regenerativen Therapien beim Pferd

Ganz gleich ob IRAP-, PRP- oder Stammzellentherapie: Die Behandlung Deines Pferdes mit körpereigenen Zellen und Substanzen bringt einige Vorteile mit sich.

  • Diese Therapien sind häufig auch in Fällen erfolgreich, in denen herkömmliche Behandlungsmethoden nicht mehr anschlagen.
  • Sie steigern die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Pferd wieder voll belastbar wird und zugleich vor weiteren Beschwerden verschont bleibt.
  • Es gibt kaum Nebenwirkungen, da die körpereigenen Regenerations- und Heilungskräfte genutzt werden.
  • Sie beschleunigen den Heilungsprozess und hemmen gewebezerstörende Entzündungsprozesse.

Wie teuer sind die regenerativen Therapien?

Die Lahmheits- und/oder Ultraschalluntersuchung, die Arthroskopie und dann noch die regenerative Behandlung: Im Falle einer Sehnen-, Bänder- oder Gelenkerkrankung summieren sich die Kosten schnell auf mehrere Tausend Euro. Die Höhe der Tierarztrechnung hängt dabei von verschiedenen Faktoren wie dem Zeitpunkt der Behandlung, der Schwere der Erkrankung und der Therapieform ab. Hier einige Kostenbeispiele:

  • IRAP-Therapie bis zu 1.000 €
  • PRP-Therapie zwischen 400 € und 600 €
  • Stammzellentherapie zwischen 900 € und 2.000 € (je nach Methode)
  • Arthroskopie inklusive stationärer Unterbringung zwischen 1.000 € und 3.500 €

Erstattung von regenerativen Therapien in der Pferde-OP-Versicherung

Die Behandlungskosten für regenerative Therapien solltest Du nicht unterschätzen. Zum Glück kannst Du Dich mit einer Pferde-OP-Versicherung vor den finanziellen Folgen schützen. Denn die meisten Tarife übernehmen die Kosten, wenn eine regenerative Therapie zur Nachbehandlung einer Operation gehört. Wir verraten Dir, wo die Leistungsgrenzen liegen:

Versicherer Tarife Höhe der Leistung für regenerative Therapien
Basis
Top
Premium
bis zu 7 Tage nach der OP
bis zu 10 Tage nach der OP
bis zu 14 Tage nach der OP
Basis
Komfort
Premium
Icon x
bis zu 600 €
bis zu 1.200 €
Basis
Premium
PremiumPlus
Icon x
bis zu 500 € pro OP
bis zu 1.000 € pro OP

Unser Tipp: Die Erstattung der regenerativen Therapien weicht von Tarif zu Tarif stark ab. Und auch in anderen Leistungen sind die Tarife teilweise relativ unterschiedlich. Ein Vergleich der Pferde-OP-Versicherung lohnt sich daher. In unserem Tarifrechner findest Du alle derzeit auf dem deutschen Markt verfügbaren Angebote.

Pferdebesitzer berichten von ihren Erfahrungen mit regenerativen Therapien

Jasmin W. hat sich nach einer Arthroskopie für eine IRAP-Therapie entschieden: „Weil mein 5-jähriger Wallach seit einiger Zeit lahmt, habe ich in der Klinik eine Arthroskopie machen lassen. Dabei kam heraus, dass der Knorpel im Fesselgelenk stark beschädigt ist. Mein Tierarzt hat mir daraufhin zur IRAP-Therapie geraten, um den restlichen Knorpel zu retten, bevor dieser komplett zerstört wird. Nun muss ich meinen Kleinen auf Empfehlung des Tierarztes eine Auszeit von etwa einem Jahr gönnen. Erst dann weiß ich, ob die Therapie tatsächlich erfolgreich war und ich ihn zumindest noch etwas im Gelände reiten darf. Gekostet hat mich die Therapie etwa 1.000 €. Da wir direkt nach der Arthroskopie mit der IRAP begonnen haben, hat meine Pferde-OP-Versicherung die Kosten zum Glück übernommen.“

Ihrer Freundin Tanja S. fiel die Entscheidung für eine PRP-Therapie deutlich schwerer: „Der Fesselträger meiner Stute war entzündet. Auf dem Ultraschall waren kleine Blutergüsse erkennbar. Neben einer Kältetherapie hat mir mein Tierarzt zusätzlich eine PRP-Therapie empfohlen. Das Narbengewebe würde dann verbessert. Als er mir den Preis für die Therapie inklusive zwei Übernachtungen in der Klinik nannte, musste ich allerdings erst einmal schlucken. 900 € sind schon ein stolzes Sümmchen. Am Ende habe ich mein Sparkonto geplündert und mich für die Therapie entschieden. Gut so: Das Ganze ist jetzt über zwei Jahre her und seitdem hatte meine Stute an der Stelle keinerlei Probleme mehr.“

Das Pferd von Laura G. hatte es ebenfalls ziemlich schwer erwischt: „Bei meiner Flocke wurde vor einigen Jahren ein Schaden an der tiefen Beugesehne diagnostiziert. Mein Tierarzt riet mir damals zu einem Sehnensplitting und einer anschließenden Stammzellentherapie. Die Kosten für die OP lagen damals bei über 500 €, hinzu kamen noch einmal beinahe 1.300 € für die Stammzellentherapie. Nach der OP habe ich Flocke erst einmal in die Box und dann auf die Weide gestellt. Anschließend habe ich sie über drei Monate langsam wieder aufgebaut. Heute kann ich sie wieder reiten und alles ist wunderbar. Dabei lagen die Chancen, dass sie danach wieder reitbar ist und springen kann, nur bei 50 %. Ohne meine Pferde-OP-Versicherung hätte ich für den Eingriff und die anschließende Therapie erst einmal sparen oder einen Kredit aufnehmen müssen. Denn so einen Betrag schüttele ich nicht mal eben so aus dem Ärmel! Für meine Flocke würde ich aber einfach alles tun!“


Darauf solltest Du als Pferdebesitzer nach der Therapie achten

Ganz gleich ob IRAP-, PRP- oder Stammzellentherapie: Nach der Behandlung kannst und solltest Du als Pferdebesitzer einiges tun, um die Heilungschancen Deines großen Freundes zu erhöhen.

  • Gönne Deinem Pferd Ruhe. Halte Dich an die Vorgaben des behandelnden Tierarztes und bewege Dein Pferd nicht zu früh. Eine zu frühe Belastung kann sich negativ auf die Erfolgschancen der Therapie auswirken.
  • Optimiere, falls nötig, den Hufbeschlag Deines Pferdes. Am besten lässt Du Dich dazu von Deinem Hufschmied beraten. Dieser sollte zuvor mit dem behandelnden Tierarzt reden.
  • Gehe mit Deinem Pferd regelmäßig zur Nachkontrolle. Je nach Therapie erfolgt die erste Nachkontrolle nach etwa drei Wochen und eine zweite nach weiteren sechs Wochen. Diese Termine solltest Du unbedingt wahrnehmen.
  • Füttere Dein Pferd mit Nährstoffen, die zur Lockerung der Muskulatur beitragen. Magnesium, natürliches Vitamin E, Selen und Mangan lockern die Muskulatur und erleichtern die Heilung dadurch zusätzlich.
  • Gib Deinem Pferd nicht zu viel Kraftfutter. Während des Heilungsprozesses darfst Du Dein Pferd nur begrenzt bewegen, eine Kraftfutterzufuhr ist also nicht notwendig.

Warum machen die Sehnen beim Pferd so oft Probleme?

Grafik: Sehnen beim Pferd

Die Sehnen und Bänder von Pferden sind beim Training einer harten Belastungsprobe ausgesetzt. Vor allem beim Sprung und der anschließenden Landung müssen sie einiges aushalten. Werden sie dabei überdehnt, zerreißen sie und es kommt zu irreversiblen Strukturveränderungen sowie Entzündungen. Meist dauert es etwa ein Jahr, bis die Verletzung verheilt ist. Das Narbengewebe, das sich bei diesem Heilungsprozess gebildet hat, ist in der Regel jedoch nicht elastisch genug, weshalb das gesunde Gewebe die Belastung abfangen muss. Viele Pferde erleiden deshalb einen erneuten Sehnen- bzw. Bänderschaden in einem Bereich ober- oder unterhalb des Narbengewebes. Diesen Teufelskreis können die regenerativen Therapien mitunter erfolgreich durchbrechen. Denn sie fördern die Bildung von Gewebe, das der ursprünglichen gesunden Sehne deutlich näherkommt.


Weitere Ursachen für Sehnenschäden beim Pferd

Neben einer starken Überlastung können auch folgende Dinge einen Sehnenschaden beim Pferd hervorrufen:

  • Bewegungsmangel
  • Arbeit auf ungeeignetem Boden
  • falscher Hufbeschlag
  • Haltungsfehler

Info: Sportpferde sowie junge und übergewichtige Pferde gehören zur Risikogruppe von Sehnenschäden. Ältere Pferde hingegen erkranken häufig an Arthrose. Auch hier können regenerative Therapien helfen.


Wie kannst Du Sehnenschäden vorbeugen?

Mit ein paar Vorsorgemaßnahmen kannst Du eine gute Grundlage für starke Sehnen, Knochen und Gelenke schaffen.

  • Setze Dein Pferd nicht zu früh im Sport ein. Der Sehnen- und Bänderapparat eines Pferdes ist erst nach etwa sieben Jahren vollständig ausgebildet. Passe das Training daher dem Alter Deines Pferdes an.
  • Behalte das Gewicht Deines Pferdes im Auge. Ist Dein Pferd zu dick, wirkt sich das negativ auf den Bewegungsapparat aus.
  • Achte auf einen korrekten Hufbeschlag. Wurde der Huf falsch bearbeitet, erhöht dies das Risiko einer Fehlstellung. Diese sorgt wiederum für eine Überlastung der Sehnen, Bänder und Gelenke.
  • Bewege Dein Pferd täglich. Das fördert die Durchblutung in den Sehnen und verringert so das Verletzungsrisiko bei Sprüngen, engen Wendungen & Co.
  • Wärme Dein Pferd vor dem Training auf. Wie bei uns Menschen erhöht ein Kaltstart das Verletzungsrisiko. Führe Dein Pferd daher vor der Arbeit etwa zehn Minuten im Schritt.
  • Taste den Bewegungsapparat Deines Pferdes regelmäßig ab. Sind die Beine oder Hufe wärmer als üblich, geschwollen oder schmerzempfindlich? Dann solltest Du handeln und einen Tierarzt rufen.
  • Reite Dein Pferd nicht auf zu tiefem oder unebenem Boden. Vor allem auf löchrigem Boden muss Dein Pferd die Balance sonst zu sehr ausgleichen, was die Sehnen und Bänder zusätzlich belastet.

Fazit zu den regenerativen Therapien beim Pferd

Mit Hilfe von regenerativen Behandlungen wie der IRAP-, PRP- und Stammzellentherapie können Sehnen, Bänder, Gelenke sowie Knochen schneller und deutlich nachhaltiger heilen. Allheilmittel sind diese Therapien allerdings auch nicht. Bei älteren oder besonders starken Verletzungen können auch regenerative Therapien meist nicht mehr viel ausrichten. Vor dem Einsatz sollte daher immer geklärt werden, ob eine regenerative Therapie überhaupt sinnvoll ist. Wichtig ist auch, dass Du Dich nach der Therapie an die Anweisungen des Veterinärs hältst und Dein Pferd nicht zu schnell und zu stark belastest.

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