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Die Kastration beim Pferd

Wenn die Operation vom Hengst zum Wallach kurz bevorsteht, sind einige Pferdebesitzer verunsichert: War die Entscheidung zur Kastration beim Pferd wirklich richtig? Immerhin ist eine Kastration ein einschneidender Eingriff in das Pferdeleben - und ganz ohne Risiken ist eine solche Operation natürlich auch nicht. Dennoch bringt eine Kastration beim Pferd Vorteile mit sich. Doch welche sind das?

Wir beantworten Dir diese und andere wichtige Fragen rund um das Thema Kastration und Sterilisation bei Pferden. Zum Beispiel: In welchem Alter sollte ein Hengst gelegt werden? Wann werden Stuten kastriert? Wie viel kostet das Legen beim Hengst? Zahlt die Pferde-OP-Versicherung die Kastration?


Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation

Sowohl Kastration als auch Sterilisation sorgen dafür, dass sich Dein Pferd nicht mehr fortpflanzen kann. Darüber hinaus handelt es sich jedoch um verschiedene Eingriffe mit unterschiedlichen Folgen.

Kastration

Ob Kastration bei der Stute oder beim Hengst: Die Organe, die für die Erzeugung der Ei- oder Samenzellen zuständig sind, werden hier dauerhaft entnommen. Das bedeutet im Klartext: Bei der Stute entfernt der Tierarzt die Eierstöcke und eventuell auch die Gebärmutter. Beim Hengst werden Hoden und Nebenhoden herausoperiert. Dein Pferd wird also nicht nur unfruchtbar, sondern auch die Produktion von Sexualhormonen wird auf ein Minimum reduziert. Das wirkt sich in der Regel positiv auf die Verhaltensweise des Pferdes aus. So werden Hengste nach der OP ruhiger und sind weniger aggressiv - einer der Hauptgründe für die Kastration. Nach der Kastration werden sie nicht mehr als Hengst, sondern als Wallach bezeichnet. Häufig wird nicht von Kastration, sondern auch vom Legen des Hengstes gesprochen.

Sterilisation

Bei einer Sterilisation der Stute oder des Hengstes werden die Organe wie Eileiter bzw. Samenleiter nicht entfernt, sondern lediglich außer Gefecht gesetzt. Zum Beispiel, indem sie verödet oder durchtrennt werden. Dadurch, dass Eierstöcke oder Hoden jedoch erhalten bleiben, produzieren sie weiterhin Hormone. Nach einer Sterilisation kann zwar kein Nachwuchs mehr erzeugt werden, allerdings bleiben auch die eventuell erhofften Vorteile aus. So wird das Pferd weiterhin das unerwünschte Hengstverhalten an den Tag legen.


Tierärzte empfehlen eine Kastration

Kastrationen werden wesentlich häufiger durchgeführt als Sterilisationen. Denn im Vordergrund steht nicht nur das Verhindern der Fortpflanzung. Der Eingriff dient ebenso dazu, Hengste besser in den Griff zu bekommen. Sind diese lediglich sterilisiert, sorgt ihr hoher Testosteronspiegel weiterhin dafür, dass sie aufgrund ihres Sexualtriebs und ihrer Aggressivität meist alleine stehen müssen. Sie können also nicht gemeinsam mit der Herde grasen - was für das Pferd leider auch nicht schön ist.

Die Hormone sind der Grund dafür, dass Hengste häufig kastriert werden, wenn sie nicht gekört sind. Bei Stuten wird eine Kastration hingegen nur in Ausnahmesituationen durchgeführt. Die Hauptgründe sind dann eher im medizinischen Bereich angesiedelt. Zum Beispiel, wenn das Pferd Tumore an der Gebärmutter oder Eierstockkrebs hat.

Zahlt die Pferde-OP-Versicherung die Kastration?

Gängige Pferde-OP-Versicherungen kommen nicht für die Kosten einer Kastration oder Sterilisation auf. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Wenn bei Deiner Stute die Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke medizinisch notwendig ist. Hier treten einige Tarife für die Kosten ein. Zum Glück, denn diese sogenannte Ovariohysterektomie, auch als erweiterte Kastration bezeichnet, kann schnell teuer werden.

BehandlungGOT Nr.1-facher Satz2-facher Satz3-facher Satz4-facher Satz
Allgemeine Untersuchung mit Beratung436,63 €73,26 €109,89 €146,52 €
Injektion subkutan, intrakutan, intramuskulär21213,69 €27,38 €41,07 €54,76 €
Ovariohysterektomie Stute603635,76 €1.271,52 €1.907,28 €2.543,04 €
Gesamt686,08 €1.372,16 €2.058,24 €2.744,32 €
GOT = Gebührenordnung der Tierärzte, inkl. 19% MwSt., Stand 2022, alle Angaben ohne Gewähr
Bitte beachte: Beim Notdiensteinsatz kommt noch eine zusätzliche Gebühr in Höhe von 59,50 € obendrauf.

Die angegebenen Kosten richten sich nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Diese Gebührenordnung ist für Tierärzte bindend. Je nach Schwere und Zeitpunkt des Eingriffs kann der 1- bis 4-fache Satz erhoben werden. Hinzu kommen noch die Kosten für Medikamente, Verbrauchsmaterialien und eventuell Wegegeld.


Finde jetzt den passenden Tarif

Unser Partner im Bereich der Pferdekrankenversicherung ist die Uelzener. Sie übernimmt die Kosten für eine Kastration oder Sterilisation beim Pferd zwar nicht vollständig, zahlt aber zumindest einen Zuschuss. Welche Gesellschaften innerhalb der Pferde-OP-Versicherungen einspringen, zeigt unsere Aufstellung:

Pferde-OP-Versicherung: Übersicht der Kostenübernahme Kastration/Sterilisation beim Pferd

bei medizinischer Notwendigkeit vollständige Kostenübernahme
außer bei Hodenhochstand (Kryptorchismus)
6 Monate Wartezeit

bei medizinischer Notwendigkeit vollständige Kostenübernahme

bei medizinischer Notwendigkeit vollständige Kostenübernahme außer bei Hodenhochstand (Kryptorchismus)
6 Monate Wartezeit

bei medizinischer Notwendigkeit vollständige Kostenübernahme,
ohne medizinische Notwendigkeit einmaliger Zuschuss von 200 €
2 Monate Wartezeit

In unserem Vergleichsrechner findest Du verschiedene Tarife zur Pferde-OP-Versicherung.

Kastration: ja oder nein?

Da die Kastration von Stuten meistens medizinisch notwendig ist, wird der Eingriff selten in Frage gestellt. Daher gehen wir hier besonders auf die Vor- und Nachteile der Kastration beim Hengst ein. Jeder operative Eingriff ist natürlich mit einem Risiko verbunden - dennoch zeigt die Auflistung: Die Argumente, die für eine Kastration sprechen, überwiegen in der Regel.

Die Vor- und Nachteile einer Kastration im Überblick:

Vorteile

  • Der Hengst pflanzt sich nicht (ungewollt) fort.
  • Ein hoher Testosteronspiegel führt bei einigen Pferden zu aggressivem und territorialem Verhalten. Dieses nimmt nach der Kastration ab.
  • Sexuelle Frustration bei nicht ausgelebtem Sexualtrieb kann zu Verhaltensstörungen führen. Nach der Kastration lässt der Sexualtrieb nach, das Pferd ist weniger gestresst.
  • Das Pferd muss nicht sozial isoliert gehalten werden, sondern kann zu anderen Pferden.
  • Erkrankungen an den Hoden sind nicht mehr möglich.

Nachteile

  • Die Narkose belastet den Organismus des Pferdes.
  • Jeder chirurgische Eingriff birgt das Risiko von Komplikationen und Folgeschäden.
  • Wallache (kastrierte Hengste) erscheinen durch einen reduzierten Muskelaufbau meist weniger imposant als Hengste.

Wie wirkt sich die Kastration auf den Hengst aus?

Bei einer Kastration werden dem Hengst die Hoden entnommen. Somit wird die Testosteronproduktion nahezu eingestellt. Der Sexualtrieb lässt nach und das Pferd wird ruhiger und sozial verträglicher. Generell gelten Wallache als unproblematischer im Umgang. Da sie nicht mehr zeugungsfähig sind und nicht mehr zu Revierkämpfen neigen, können sie mit Stuten und anderen Wallachen auf der Weide stehen. Ein großer Vorteil für das Pferd selbst, da leider viele Hengste ein trauriges Dasein in viel zu kleinen Boxen und ohne soziale Kontakte fristen - was die Aggressivität zusätzlich steigern kann. Da selbst ruhige und friedliche Hengste aufgrund des Testosteronspiegels plötzlich wild werden können, sollten sie wirklich nur von erfahrenen Pferdebesitzern gehalten werden.

Auch das äußere Erscheinungsbild von Wallachen und Hengsten unterscheidet sich. Während Hengste breite Muskeln vor allem im Halsbereich aufbauen, wachsen Wallache in die Höhe. Sie sind also größer als Hengste, allerdings nicht so kompakt muskulös.

Während bei vielen Tierarten die Kastration ein stark umstrittenes Thema ist, sind sich im Pferdebereich die meisten einig: Wenn der Hengst nicht gekört ist und zur Zucht eingesetzt wird, wird er kastriert - um ihm selbst und den Besitzern das Leben angenehmer zu machen. Rund 90 % der Hengste werden in Deutschland kastriert.


Das richtige Alter für die Kastration

Es gibt kein festgelegtes Alter für eine Kastration beim Pferd, jedoch viele Fürsprecher für eine frühe Kastration. Stuten werden mit ca. 18 Monaten geschlechtsreif, Hengste zwischen 12 und 18 Monaten. Bei vielen Pferden steht schon früh fest, ob sie zur Zucht eingesetzt oder kastriert werden sollen. In der Regel solltest Du Deinen Hengst zwischen 2 und 4 Jahren kastrieren lassen. Dann ist er noch voll geschlechtsreif und der Körper hat bereits an Muskulatur aufgebaut. Weiterhin ist er noch jung und daher meist in guter körperlicher Verfassung.

Dennoch gibt es auch Pferde ab 10 Jahren oder ältere Tiere, bei denen eine OP noch sinnvoll ist. Zum Beispiel, wenn ein Hengst aus Gesundheitsgründen nicht mehr zur Zucht eingesetzt werden kann. Für einen Eingriff spricht auch der Fall, dass er nicht artgerecht gehalten werden kann oder er auf einmal mit zunehmendem Alter ein sehr aggressives Verhalten an den Tag legt. Dann überwiegen die Vorteile der OP eindeutig - vorausgesetzt natürlich, die Gesundheit stimmt. Bei einem körperlich angeschlagenen Tier birgt der Eingriff zusätzliche Risiken.

Pferd im Winter

Kastration beim Pferd im Winter oder im Sommer?

Viele Pferdebesitzer lassen ihren Hengst lieber im Winter legen. Der Grund dafür ist einfach, aber verständlich: Dann gibt es weniger Insekten wie Mücken oder Fliegen. Diese legen ihre Eier nämlich gerne in Wunden beim Pferd ab, was eine Infektion verursachen und die Wundheilung verlangsamen kann. Auch die Kühle kann der Wunde guttun, da sie hilft, die Schwellung zu mildern. Abgesehen davon, ist eine Kastration mit guter anschließender Pflege jederzeit möglich.

Wie viel kostet eine Kastration beim Hengst?

Die Kosten für das Legen des Hengstes variieren natürlich. So hängt es davon ab, ob die Operation im Stehen oder Liegen stattfindet und ob sie bei Dir am Stall oder in der Tierklinik durchgeführt wird. Zusätzlich spielt die Gebührenordnung für Tierärzte eine Rolle. Das Regelwerk gibt eine Preisspanne vor, innerhalb derer sich der Tierarzt bei der Abrechnung bewegen darf.

Frau Kathrin Rasch von der Pferdeklinik Duisburg: „Aufgrund der vielen Variablen liegt die Preisspanne bei einem Klinikaufenthalt ungefähr zwischen 350 € und 1.500 €. Weniger Kosten fallen an, wenn die Kastration stehend im heimischen Stall vorgenommen wird.“

Als Pferdeexperte rät die vs vergleichen-und-sparen GmbH:

Kommt es später zu einer Komplikation (z. B. Entzündung), dann wird es in der Regel richtig teuer. Daher bist Du immer gut beraten, wenn Du Dein Pferd für einen kurzen Aufenthalt in der Pferdeklinik unterbringst. Diese Investition sichert die Gesundheit des Pferdes bestens ab und ist es definitiv auch wert.

Mehr zur Gebührenordnung bei Pferden: Gebührenordnung Pferd

Die Operation: So läuft die Kastration beim Hengst ab

Bei Pferden stehen verschiedenen Operationsverfahren zur Auswahl. So kann Dein Pferd im Stehen oder Liegen operiert werden. Am Stall oder in der Klinik. Bedeckt oder unbedeckt. Doch egal, wofür Du Dich entscheidest: Am Ende ist Dein Hengst ein Wallach, dem Hoden und Nebenhoden entfernt wurden. Was die einzelnen OPs bedeuten und welche Vor- und Nachteile sie haben, geben wir hier kurz wieder.


Unbedeckte oder bedeckte Kastration?

Die eigentlichen Hoden sind von verschiedenen Hodenhüllen umgeben, dem Hodensack und dem Scheidenhautfortsatz. Bei der unbedeckten Kastration werden diese vollständig durchschnitten. Die Hoden fallen heraus. Der Tierarzt kann nun eine Zange oberhalb der Hoden ansetzen, die Blutgefäße abschnüren und die Hoden selbst entfernen. Das war es im Wesentlichen auch schon. Die Wunde bleibt in der Regel offen und wird nicht vernäht. Durch die Durchtrennung des Scheidenhautfortsatzes entsteht jedoch ein direkter Zugang zur Bauchhöhle. Zu den häufigsten Komplikationen zählen neben Blutungen daher auch Darmvorfälle, da der Darm durch die Öffnung austreten kann.

Die bedeckte Kastration durchtrennt den Scheidenhautfortsatz nicht, sondern nur den Hodensack. Vor der Öffnung des Hodensacks wird der Scheidenhautfortsatz mit dem Samenstrang abgebunden und bleibt verschlossen.


Kastration im Stehen oder im Liegen?

Bei der unbedeckten Methode kann das Pferd auch im Stehen kastriert werden. Dann erhält es keine Vollnarkose, sondern nur ein Beruhigungsmittel und wird zudem örtlich betäubt. Der Wegfall der vollständigen Narkotisierung ist natürlich vorteilhaft. Viele Pferdebesitzer sehen auch den geldlichen Vorteil, da dieser Eingriff günstiger ist. Dafür bringt die unbedeckte OP im Stehen andere Nachteile mit sich. So hat der Tierarzt nicht so eine freie Sicht auf den OP-Bereich wie bei einem Eingriff im Liegen. Zudem kann der Hengst sich unerwartet hinlegen, sich plötzlich bewegen oder sogar austreten. Hinzu kommen die Risiken der unbedeckten Kastration.


Kastration am Stall oder in der Klinik?

In einigen Fällen entscheiden sich Tierarzt und Pferdebesitzer dafür, die Operation liegend auf der Weide durchzuführen. Während dies früher gang und gäbe war, wird heute jedoch das sterile Umfeld in der Tierklinik bevorzugt. Die Infektionsgefahr ist zum einen geringer, zum anderen kann bei Komplikationen besser reagiert werden.

Die Haut wird bei einer Kastration meist nicht vollständig vernäht. Der Tierarzt lässt die Wunde offen, damit das Wundwasser und mögliche Bakterien ausgeschwemmt werden können. Nach einem Eingriff in der Tierklinik ist das Vernähen jedoch möglich.


Wann darf der Wallach zu Stuten?

Nach der Kastration ist Dein Pferd immer noch zeugungsfähig. In der Regel dauert es eine Woche, bis keine beweglichen Spermien mehr vorhanden sind. Dann nimmt die Fruchtbarkeit rapide ab. Geh jedoch lieber auf Nummer sicher und warte bis zu 6 Wochen. Dein Tierarzt wird Dir dazu genaueres sagen können. Ist die Wunde gut verheilt, kannst Du jedoch damit beginnen, Dein Pferd zu anderen Wallachen zu stellen.

Wann das hengstartige Verhalten nachlässt, ist sehr unterschiedlich und hängt vom Alter und Wesen des Pferdes ab. Eine Faustregel unter Züchtern lautet: Lebensalter der Kastration x 2 = Anzahl der Monate, bis der Wallach das Verhalten ablegt. Manche Pferdebesitzer spüren den Unterschied jedoch sofort, andere stellen es auch nach vielen Monaten noch fest.

Welche Risiken bringt die Kastration mit sich?

Eine Operation ist nie ohne Risiken. Auch wenn die Kastration bei Hengsten zu den Routineeingriffen zählt, können natürlich Komplikationen eintreten. Sollte dies bei Deinem Pferd der Fall sein, rufe sofort Deinen Tierarzt an. Zu den Komplikationen nach einer Kastration beim Hengst zählen:

  • Es treten Blutungen auf. Gerade wenn helles Blut austritt, solltest Du aufmerksam werden. Denn dabei handelt es sich um neues Blut. Informiere sofort Deinen Tierarzt.
  • Der Darm tritt aus der Wunde (Darmvorfall). Hier hilft nur ein chirurgischer Eingriff.
  • Die Wunde ist entzündet. In der Regel fließt Wundwasser aus der Wunde. Verschließt sich diese jedoch frühzeitig, können sich in dem gestauten Sekret Bakterien ansiedeln. Dies äußert sich durch Mattheit und Fieber. Die Wunde muss dann erneut vom Tierarzt geöffnet werden. Das Pferd erhält zusätzlich Antibiotika.
  • Der Samenstrang ist entzündet. Eine solche Entzündung ist für Dein Pferd sehr schmerzhaft. Es wird fiebrig, der Hodensack und der Samenstrang sind verdickt und warm. Berührst Du den Samenstrang wird es wahrscheinlich ausschlagen. Dein Tierarzt wird die Wunde eventuell noch einmal öffnen und Entzündungshemmer sowie Antibiotika verordnen.

Nach der Kastration - so pflegst Du Dein Pferd

Der Hengst wurde zum Wallach und die Wirkung der Narkose ist bereits vorbei - wie geht es weiter? Egal, für welche OP-Methode zur Kastration Du Dich bei Deinem Pferd entschieden hast. Kurz nach der OP wird Dein Pferd erst einmal verwundert sein. Irgendetwas ist doch anders? Dein großer, sensibler Freund merkt, dass sich etwas getan hat, wird es aber noch nicht ganz einordnen können. Die Wunde ziept wahrscheinlich bereits jetzt, die Schwellung wächst und fühlt sich warm an. Daher ist es wichtig, dass Du ihm nun gut zuredest, ihn beruhigst und für ihn da bist.


Pflege der Wunde

Bis die Wunde weitestgehend verheilt ist, solltest Du vermehrt auf Dein Pferd achten. Sieht alles normal aus? Da Du natürlich nicht rund um die Uhr auf Deinen großen Freund aufpassen kannst, bitte doch andere Einsteller oder den Pferdestallbetreiber darum, auch mal ein Auge auf ihn zu haben. Wahrscheinlich passiert nichts, aber so hast Du zumindest ein besseres Gefühl.

Nach der Operation wird der Wundbereich voraussichtlich anschwellen. Die Schwellung kann dabei von kaum vorhanden bis zu handballgroß reichen. Das ist in einem gewissen Maße normal, da sich viel Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. Behalte die Schwellung trotzdem im Blick. Vielen Pferden verschafft es Linderung, wenn Du die Schwellung kühlst, zum Beispiel mit kaltem Wasser, das Du leicht darüber laufen lässt.


Leichte Bewegung gegen die Schwellung

Auch Bewegung beim Pferd hilft, dass die Schwellung nachlässt. Führe Dein Pferd anfangs im Schritt herum und übertreibe es noch nicht. Wundere Dich nicht, wenn Du Wundsekrete siehst. Bei einer offenen Wunde, also wenn diese nicht vernäht wurde, tritt noch mehrere Tage (in Einzelfällen noch länger), Flüssigkeit aus. Das ist auch gut so, da Verunreinigungen dadurch ausgeschwemmt werden. Insgesamt kann es durchaus mehrere Wochen dauern, bis die Wunde komplett verheilt ist.

Mache Dir Gedanken, aber nicht zu viele Sorgen. In den ersten Tagen nach der Kastration wird Dein Tierarzt noch einmal vorbeikommen und die Wunde begutachten. Zögere nicht, ihm Fragen zu stellen, wenn Du das Gefühl hast, es ist noch Klärungsbedarf. Er wird Dir auch mitteilen, wann Dein Pferd wieder geritten werden darf.

Noch mehr Tipps zur Nachsorge nach einer OP: Pferd nach OP.

Die Pferde-OP-Versicherung - wenn der Notfall eintritt

Durch die Kastration führt Dein Pferd ein ruhiges und entspanntes Leben. Ein medizinischer Notfall kann natürlich trotzdem jederzeit eintreten. Sei es eine Kolik, eine Schnittverletzung oder eine Griffelbeinfraktur. Mit einer Pferde-OP-Versicherung bist Du gegen die finanziellen Folgen der teuren Operationen optimal geschützt. Und das bereits ab 15,70 €/mtl. im Monat. Vergleich jetzt die Tarife der Pferde-OP-Versicherung.

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