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Gastroskopie beim Pferd

Tierärztin untersucht den Magen beim Pferd

Eine Gastroskopie beim Pferd ist für die meisten Tierärzte eine Routineuntersuchung. Der Grund: Viele Pferde leiden unter Magenproblemen, zeigen jedoch nur selten eindeutige Symptome. Eine genaue Diagnose liefert daher häufig nur eine Gastroskopie. Wir verraten Dir, wann eine Magenspiegelung beim Pferd notwendig ist, wie teuer die Untersuchung ist und wie Du Dich vor den Kosten schützen kannst.

Was ist eine Gastroskopie?

Die Gastroskopie ist eine bildgebende Untersuchung, bei der Dein Tierarzt mit einem Endoskop einen Blick in den Pferdemagen wirft. Geläufiger ist das Verfahren unter dem umgangssprachlichen Begriff: Magenspiegelung.

So läuft die Gastroskopie beim Pferd ab

Die Magenspiegelung wird unter einer leichten Standnarkose durchgeführt, so dass Dein Pferd davon nichts spürt. Dabei wird Deinem Pferd ein ca. 3 m langes, schmales und biegsames Endoskop durch den Nasengang bis in den Magen und den vorderen Dünndarmabschnitt geschoben. Meist wird der leere Magen leicht aufgeblasen, damit Falten verschwinden. Der Tierarzt sieht so über eine kleine Kamera die Schleimhaut der Speiseröhre, des Magens sowie des Zwölffingerdarms auf einem Bildschirm und kann ihren Zustand beurteilen. Der Eingriff dauert in der Regel ca. 30 Minuten.

Unser Tipp: Leider übernimmt die Pferde-OP-Versicherung die Kosten für eine Gastroskopie nicht, da es sich um eine Untersuchung und nicht um eine Operation handelt. Schützen kannst Du Dich vor diesen Kosten jedoch mit der Pferdekrankenversicherung. In unserem Online-Tarifrechner findest Du alle Angebote. Das Beste dabei: Mit nur einem Klick kannst Du zwischen Krankenvollschutz und Operationsschutz wechseln.


Wann wird eine Magenspiegelung beim Pferd durchgeführt?

Tierärzte empfehlen eine Gastroskopie häufig, wenn ein Pferd unter folgenden Beschwerden oder Verhaltensstörungen leidet:

Das Pferd wird vor der Magenspiegelung untersucht
  • wiederkehrende Koliken
  • stumpfes Fell
  • Gurtzwang
  • Unrittigkeit
  • Zähneknirschen
  • vermehrtes Gähnen und Aufstoßen
  • schlechter Allgemein- oder Entwicklungszustand
  • schlechtes Fressverhalten
  • Kotwasser
  • Durchfall (bei Fohlen)
  • Rückenlage (bei Fohlen)

Welche Krankheiten können mit der Gastroskopie diagnostiziert werden?

Durch die Gastroskopie kann Dein Tierarzt feststellen, ob Dein Pferd unter einem Magengeschwür leidet. Anhand der Bilder klassifiziert er das Ausmaß der Erkrankung und kann im Anschluss den bestmöglichen Therapieplan für Dein Pferd erstellen.

Neben Magengeschwüren können durch eine Magenspiegelung auch Erkrankungen wie Tumore, Magenentleerungsstörungen und chronische Entzündungen des Dünndarms nachgewiesen werden. Pferde leiden häufig an Magenproblemen, da sie kontinuierlich Magensäure produzieren. Diese reizt und zerstört die Magenschleimhaut, wenn deren Schutzschichten durch verschiedene Faktoren geschwächt sind.

Icon Glühbirne

Ursachen für Magengeschwüre bei Pferden

Etwa 60 % der Turnier-, Renn- und Zuchtpferde sowie etwa 50 % der Freizeitpferde leiden unter Magengeschwüren. Als Hauptursachen dafür gelten Fehler bei der Fütterung, übermäßiges Training, Stress und Haltungsfehler sowie Krankheiten. Mehr Infos dazu findest Du auf der Seite Magengeschwür beim Pferd.

Vorbereitung auf die Magenspiegelung beim Pferd

Futterpartikel dürfen die Sicht des Tierarztes bei der Gastroskopie nicht stören. Der Magen Deines Pferdes muss also leer sein. Vor der Magenspiegelung solltest Du daher Folgendes beachten:

  • Dein Pferd darf 12 bis 18 Stunden vor der Gastroskopie nichts fressen. Das heißt, Dein Pferd muss die Nacht vor der Untersuchung in einer blanken Box oder mit einem Maulkorb verbringen.
  • Etwa 2 Stunden vor der Magenspiegelung sollte es auch nichts mehr trinken.

Unser Tipp: Viele Tierärzte können eine Gastroskopie auch im Stall durchführen. Das ist jedoch nur zu empfehlen, wenn Du die oben genannten Punkte gewährleisten kannst. Ist das nicht der Fall, solltest Du Dein Pferd eine Nacht vor der Untersuchung in eine Tierklinik bringen.


Kosten einer Gastroskopie beim Pferd: Wie teuer ist eine Magenspiegelung?

Benötigt Dein Pferd eine Magenspiegelung, kommen hohe Kosten auf Dich zu. So teuer könnte die Untersuchung für Dich werden:

BehandlungGOT Nr.1-facher Satz2-facher Satz3-facher Satz4-facher Satz
Allgemeine Untersuchung mit Beratung Pferd436,63 €73,26 €109,89 €146,52 €
Injektion: intravenös, intratracheal, subkonjunktival21213,69 €27,38 €41,07 €54,76 €
Gastroskopie beim Pferd457116,05 €232,10 €348,15 €464,20 €
Gesamt166,37 €332,74 €499,11 €665,48 €
GOT = Gebührenordnung der Tierärzte, Stand 2022, alle Angaben ohne Gewähr, inkl. 19% MwSt.
Bitte beachte: Beim Notdiensteinsatz kommt noch eine Gebühr in Höhe von 59,50 € obendrauf.

Die angegebenen Kosten richten sich nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Hinzukommen noch die Kosten für Medikamente und Verbrauchsmaterialien.

Pferdebesitzer berichten von ihren Gastroskopie-Erfahrungen

Susanne K. ist froh, dass sie sich für die Magenspiegelung entschieden hat: „Meine Abby hatte in regelmäßigen Abständen milde Koliken. Daher habe ich vor einigen Monaten bei ihr eine Gastroskopie machen lassen. Einen Tag vorher habe ich sie in die Klinik gebracht. Dort stand sie dann über 24 Stunden auf Spänen in einer Box und musste für die bevorstehende Untersuchung hungern. Am nächsten Nachmittag wurde sie sediert und die Gastro wurde durchgeführt. Ich war dabei, hielt das Köpfchen und konnte alles live mit ansehen. Das Ergebnis: Magengeschwüre vom 2. Grades Sie musste über 21 Tage medikamentös behandelt werden. Seitdem hatte Abby keine Kolik mehr. Sie wirkt generell zufriedener und bewegt sich nun deutlich lockerer. Die Untersuchung und anschließende Behandlung hat mich zwar über 2.000 € gekostet, aber das war es mir wert. Für solche Dinge lege ich eh immer etwas Geld zurück. Außerdem muss ich zumindest die OP-Kosten für Abby nicht selbst tragen, sollte sie in Zukunft einmal eine brauchen. Denn für solche Fälle habe ich extra eine OP-Versicherung abgeschlossen.“

Ihre Stallnachbarin Melanie S. erzählt: „Ich hatte vor einigen Jahren ein neugeborenes Fohlen, das ziemlich groß und mager war. Es entwickelte sich nur sehr schlecht und hatte auch immer wieder Durchfall. Mittels Gastroskopie wurden Geschwüre entdeckt. Die Medikamente schlugen zum Glück gut an und nach einigen Wochen hatte es endlich an Gewicht zugelegt. Und der Durchfall war auch kein Thema mehr.“

Risiken der Magenspiegelung beim Pferd

Eine Gastroskopie beim Pferd gilt als risikoarm. Da Dein Pferd nur leicht sediert wird, ist das Narkoserisiko sehr gering. Und auch eine Verletzung der Speiseröhre oder des Magens durch das Endoskop ist eher selten. Eine Gastroskopie ist schmerzfrei für Dein Pferd.


Nach der Gastroskopie: Darauf solltest Du achten

Dein Pferd wird für die Magenspiegelung zwar nur leicht sediert, trotzdem solltest Du nach der Untersuchung ein paar Dinge beachten. Dein Pferd braucht etwa 1 bis 2 Stunden, bis es wieder ganz wach ist und etwa 6 Stunden, bis die Nachwirkungen der Standnarkose abgeklungen sind und es vorsichtig wieder angefüttert werden kann. Gönne Deinem großen Freund aber weiterhin Ruhe und gib ihm Zeit, das Verfahren im wahrsten Sinne des Wortes zu verdauen. Dein Pferd könnte im Anschluss an den Eingriff noch ein paar Stunden müde sein. Verhält es sich im Anschluss an die Gastroskopie jedoch besonders auffällig und hast Du den Eindruck, etwas stimmt nicht mit ihm, solltest Du Deinen Tierarzt informieren.


Gastroskopie-Befund: So werden Magenprobleme beim Pferd behandelt

Wurde bei Deinem Pferd mit Hilfe der Gastroskopie ein Magengeschwür diagnostiziert, gibt es zwei verschiedene Therapieansätze:

  • Dein Tierarzt verschreibt Deinem Pferd ein Ergänzungsfuttermittel, das die Schutzschicht der Magenschleimhaut stärkt.
  • Dein Tierarzt verordnet ein Medikament, das die Ausschüttung der Magensäure reduziert.

Info: Nach etwa 3 bis 4 Wochen prüft Dein Veterinär möglicherweise mit einer erneuten Magenspiegelung den Heilungsfortschritt.


So hilfst Du Deinem Pferd bei Magenproblemen

Beide Therapieansätze haben meist nur Erfolg, wenn Du die Ursachen für die Magengeschwüre bei Deinem Pferd findest und beseitigst. Achte daher auf Folgendes:

Ausreichend Raufutter füttern
Füttere Dein Pferd regelmäßig mit Raufutter. Verzichte größtenteils auf Hafer, Gerste, Mais und andere leicht verdauliche Kohlenhydrate.

Viel Bewegung
Sorge dafür, dass sich Dein Pferd ausreichend bewegt und möglichst viel Zeit auf dem Paddock oder der Weide verbringt.

Stress vermeiden
Steckt sozialer Stress, etwa Probleme in der Herde, hinter den Magenproblemen, solltest Du über einen Stallwechsel nachdenken.

Ausnahmesituationen vorbeugen
Stehen Deinem Pferd besonders stressige Tage bevor, z. B. ein Turnier oder eine Fahrt im Hänger, kannst Du in Absprache mit Deinem Tierarzt einen Magenschutz verwenden.

Kein übermäßiges Training
Überfordere Dein Pferd beim Training nicht. Gib Deinem großen Freund Zeit und passe die Lektionen seinem Ausbildungsstand an.


Pferde-OP-Versicherung oder Pferdekrankenversicherung: vergleichen lohnt sich

Tierärztliche Behandlungen beim Pferd, egal ob Kolik-OP oder Gastroskopie, sind meist ziemlich teuer. Mit der richtigen Versicherung kannst Du Dich vor diesen Kosten schützen. Vergleiche bei uns alle Tarifoptionen und wähle die für Dich beste Absicherung.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu einer Gastroskopie bei Pferden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Behandlung und Medikation Ihres Pferdes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Ihren Tierarzt ersetzen.

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