Am 20.10.2022 schrieb StephanieLiebe Ilona,
danke für Deinen Kommentar.
Eine Ausbildung zur Tier-Osteopathin ist, wie von Dir vermutet, eine gute Möglichkeit, um Pferden und anderen Vierbeinern, die an Traumata und deren Folgen leiden, zu helfen. Die besonders sanfte, ganzheitlich orientierte Therapie hat sich bereits vielfach bewährt. Sie hilft, Blockaden, Muskelverspannungen und andere Beschwerden zu. Mithilfe von sanftem Händedruck kannst Du so dem Vierbeiner eine starke Erleichterung zu verschaffen.
Für die Ausbildung zur Pferdeosteopathin ist allerdings in den meisten Fällen ein erfolgreich absolviertes Studium der Human- oder Veterinärmedizin oder ein Examen als Humanphysiotherapeut Voraussetzung. Interessenten ohne eine entsprechende medizinische Qualifikation steht alternativ aber auch die Möglichkeit zur Verfügung, eine Ausbildung zum Tier- beziehungsweise – wie wahrscheinlich in Deinem Fall zum Pferde-Physiotherapeuten – zu absolvieren.
Verschiedene Bildungsinstitute bieten dazu Möglichkeiten und weitere Informationen an.
Wir hoffen, die Ängste Deines Wallaches legen sich schon bald wieder. Euch beiden alles Gute
Stephanie vom VS.-vergleichen-und-sparen.de-Team
Am 15.12.2021 schrieb Nina KremplHallo,
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auch mein Wallach leidet vermutlich unter einen Schmerztrauma.
Leider kenne ich auch die Ursache. Das ganze ist mittlerweile vier Jahre her.
Mein Bub hatte ein Zahnproblem, dass leider ein dreiviertel Jahr unendeckt geblieben ist. Erst der dritte Tierarzt hat dies festgestellt.
Das ganze zog sich also ein dreiviertel Jahr und zeigte sich nur als ein bisschen ungehorsam beim reiten.Hier meinten viele das das alles normal ist ein 6 jähriger der etwas Kraft bekommt will seine Grenzen testen. Irgendwann wollte er auch nicht mehr Bergauf oder Bergab gehen.
Es war mein reinens Bauchgefühl, dass mir immer wieder sagte es passt was nicht und ich deshalb immer wieder neue Tierärzte zu Rat zog.
Das Ende (eigentlich noch lange nicht das Ende) war:
Mein Wallach hatte einen linken oberen Backen Zahn unter Eiter. Der schon die Nasennebenhöhle eröffnet hatte und bereits dabei war den Trigeminusnerv zu zerfressen. Also auch eine eitrige Nasennebenhöhlenentzündung. Eigentlich war die komplette linke Gesichtshälfte unter Eiter. Der Tierarzt wollte mir gar nicht glauben, dass mich dieses Pferd noch aufsteigen ließ b.z.w frisst.
Es folgte eine sehr langwierige Behandlung. Er bekam ein Implantat eingesetzt und jeden zweiten Tag eine Nasenspülung. Die ganze Behandlung nahm in mit. Er wurde teilnahmslos, stumpf und abwesend. Auch hierfür hab ich ihm sofort etwas geben lassen. Leider hat er durch das ganze auch noch Neurodermitis entwickelt und sein Hals und Ohren verloren das Fell.
Nach einem halben Jahr war die Behandlung erfolgreich abgeschlossen. Ich konnte es kaum erwarten mit dem Aufbautraining zu beginnen. Doch Pustekuchen. Dieses Pferd war nicht mehr reitbar und ich dachte auch er würde es nicht mehr werden. Er vertraute mir kein bisschen mehr.
Hier begann eine sehr schwere Zeit in der man lernt viel Geduld und Ausdauer zu haben.
Das erste Jahr nach der OP bin ich Ihn nach diesem Versuch gar nicht mehr geritten. Wir sollten nur Spaß haben und mussten uns beide neu kennen lernen. Im zweiten Jahr als ich das Gefühl hatte, das Vertrauen ist da versuchte ich es wieder.
Siehe da es klappte. Mittlerweile ist mein Wallach wieder reitbar. Allerdings ist er kein ``normales`` Reitpferd mehr. Ich musste ihn auch beim reiten neu kennen lernen und ihm zuhören. Er zeigte mir, wie ich ihn zu reiten habe. =) und das klappt.
Auch hier gibt es gute Phasen in denen es scheint wie immer zu sein. Dann kommen aber auch immer wieder die schlechten Phasen in der er sich verhält wie vor der OP. Leider konnte ich noch nicht herausfinden mit was die schlechten Phasen zusammen hängen. An solchen Tagen steig ich einfach ab und geh mit ihm spazieren.
Ich weiß nur nicht ob er das jemals wieder sein lassen wird und irgendwann versteht, dass diese Schmerzen nicht mehr kommen?
Das ist also meine Geschichte.
Viele Grüße NinaAm 15.12.2021 schrieb Julia SiegfriedHallo Nina,
danke, dass Du Deine Erfahrungen mit uns teilst. Zum Glück hast Du damals auf Dein Bauchgefühl gehört und Deinen Wallach gründlich untersuchen lassen. Wer weiß, was die eitrige Entzündung noch für bleibende Schäden angerichtet hätte. Leider scheinen sich die Schmerzen und die Tortur der anschließenden Behandlung tief bei ihm eingebrannt zu haben.
Hast Du schon einmal etwas von einem Schmerzgedächtnis gehört? Auch das kann hier der Fall sein. Dein Pferd fühlt dann Schmerzen, obwohl keine mehr da sind. Die Nerven melden dann dem Hirn falsche Signale. Es ist wirklich schwierig, hiergegen anzukommen. Hast Du schon einmal mit Deinem Tierarzt darüber gesprochen? Eventuell macht hier die Gabe geringer Schmerzmittel Sinn. Das kann aber nur der Veterinär entscheiden.
Das Schlimme ist, dass unsere Pferde still leiden. Es ist also schon super, dass Du die Zeichen bei Deinem großen Freund richtig deutest und ihn direkt aus der für ihn unangenehmen Situation ziehst. Ihr seid ein tolles Team und ich drücke fest die Daumen, dass es stetig noch ein wenig besser wird.
Dir und Deinem Wallach alles Gute!
Julia vom VS.-vergleichen-und-sparen.de-Team
Am 18.10.2021 schrieb SilviaHallo, ich habe eine enorme Herausforderung mit meinem Pferd. Als ich es gekauft habe, hat man mir das verschwiegen.
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Das Problem war ursprünglich folgendes: das Pferd brannte plötzlich kopflos (aus unbekannten Gründen) durch - war/ist richtig gefährlich, weil es rennt nur noch los.
Ich hatte dann den Tierarzt und der stellte fest, dass er richtig, richtig starke Rückenschmerzen hatte. Er wurde therapiert und nach 6 Monaten stellte der TA fest, dass der Rücken mittlerweilen zu 80% ok war.
Am Boden gearbeitet ist das Pferd vertrauensvoll und gehorsam. Doch sobald ich in den Sattel steigen will, verspannt er sich komplett. Habe heute versucht aufzusteigen und noch bevor ich das rechte Bein im Bügel hatte ist er mir davongerannt - und ich bin natürlich (schmerzhaft) runtergefallen.
Ich habe das Gefühl, dass das Pferd den Reiter in Verbindung bringt mit seinen damaligen Rückenschmerzen und versucht - mittels Flucht - diese zu vermeiden.
Meine Frage: Was muss ich tun, welche Übungen soll ich machen, dass er wieder vertraut, dass das, was auf seinen Rücken kommt, nicht wehtut.
Bin froh um jeden Tipp, den ihr mir geben könnt.Am 19.10.2021 schrieb Julia SiegfriedHallo Silvia,
oh je, Dein armes Pferd. Gut, dass Du einen Tierarzt zu Rate gezogen hast. Es ist natürlich verständlich, dass Dein Pferd nun Angst davor hat, wenn jemand seinen Rücken besteigen möchte. Du solltest Dein Pferd daher ganz langsam daran gewöhnen. Am Anfang könntest Du es vielleicht mit einem Hocker oder einer ähnlichen Aufstiegshilfe versuchen. Stell Dich darauf und hol Dein Pferd zu Dir heran. Lobe es und mach weiter erst einmal nichts. Diesen Schritt wiederholst Du am nächsten Tag und am darauffolgenden. Mach dies solange, bis Du merkst, dass es ruhig zu Dir kommt und keine Angst vor der Aufstiegshilfe hat. Nun kannst Du beginnen, Deinen Arm auf seinen Rücken zu legen. Wird dieser akzeptiert, folgt ein bisschen mehr Gewicht. Zum Beispiel, indem Du Deinen Oberkörper über das Pferd legst oder eine Art Dummy benutzt. Dein Pferd kann sich nun daran gewöhnen, dass etwas an seinem Rücken passiert, das nicht schmerzt.
Aufsteigen solltest Du aber erst, wenn Du Dir sicher bist, dass Dein Pferd soweit ist. Denn ansonsten kann ein Abwurf leider schnell passieren. Steige zudem mit einer Aufstiegshilfe auf. So zerrst Du nicht zu sehr am Sattel.
Helfen kann auch, wenn Du ein anderes, erfahrenes Pferd reitest und Dein Pferd als Handpferd neben Dir herläuft. So gewöhnt es sich an die Situation, dass Du auf Augenhöhe bist. Das andere Pferd verleiht ihm zudem Sicherheit.
Bist Du Dir zu unsicher oder hast das Gefühl, Dein Pferd kann die Angst nicht ablegen, solltest Du einen Pferdepsychologen bzw. -trainer zu Hilfe ziehen.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Dein Pferd bald seine Angst verliert und Ihr ein tolles Team werdet.
Alles Gute
Julia vom VS.-vergleichen-und-sparen.de-Team