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Alles über die chronisch-obstruktive Bronchitis (COB) bei Pferden

Portrait eies hustenden Pferdes auf der Weide

Hat Dein Pferd einfach nur einen hartnäckigen Husten? Oder leidet es möglicherweise an einer chronisch-obstruktiven Bronchitis, kurz COB? Erfahre, worum genau es sich bei dieser Erkrankung handelt und wie sie sich bemerkbar macht. In unserem Beitrag schildern wir Dir außerdem, welche Ursachen hinter COB stecken und wie sie behandelt beziehungsweise noch besser vermieden werden kann.

Definition: Was ist COB bei Pferden?

Erhält ein Pferd die Diagnose COB, leidet es an dauerhaft (= chronisch) verengten (= obstruktiven) Bronchien. Die Beschwerden können sich zunächst durch Luftnot, Husten und andere Probleme mit dem Atmungsapparat des Pferdes bemerkbar machen. Im späteren Verlauf stellen sich oft auch eine allgemeine Schwäche und sinkende Belastbarkeit ein, weshalb die COB manchmal auch als „Dämpfigkeit“ bezeichnet wird. Doch was löst die Krankheit überhaupt aus?

Ursachen von COB bei Pferden

Um zu ergründen, was hinter COB bei Deinem Pferd steckt, solltest Du zunächst mal einen genauen Blick auf seinen Atmungsapparat werfen. Dieser verfügt von Natur aus über eine Art Selbstreinigungsmechanismus. Dein Pferd kann Reizstoffe wie Viren, Bakterien, Pollen, Staub oder Pilzsporen, die es über die Luft einatmet, einfach herausfiltern und gewissermaßen „abhusten“. Voraussetzung für diese Leistungsfähigkeit sind jedoch starke köpereigene Abwehrkräfte Deines Pferdes.

Ist sein Immunsystem hingegen geschwächt, beispielsweise durch die ständige Einwirkung schleimhautreizender Partikel beziehungsweise durch eine unbehandelte akute virale oder bakterielle Infektion, kann dies fatale Folgen haben. Die zunächst nur oberflächliche Entzündung der Schleimhäute kann in tiefere Bereiche der Lunge wandern, sich dort festsetzen und zu einem dauerhaften ernsten Lungenleiden führen.

Grundsätzlich sind die Auslöser der Atemprobleme Deines Pferdes in seiner Umgebung zu suchen. Sie lauern unbemerkt im Stall, in der Box, auf dem Paddock oder auf der Weide. Eine große Gefahr geht dabei insbesondere vom Heu aus: Oft befinden sich darin Staubpartikel und Schimmelpilzsporen, die sich in den Bronchien des Pferdes absetzen. Bei nasskalter Witterung im Herbst und Winter kommt dann manchmal noch ein viraler Atemwegsinfekt, meist ausgelöst durch Herpes- oder Influenzaviren, hinzu. Bleibt die Entzündung unbehandelt oder Du bewegst Dein bereits geschwächtes Pferd unbewusst übermäßig, überfordert dies sein Immunsystem. Damit steigt zugleich die Gefahr, dass es an einer COB (auch COPD genannt – nach der bei Menschen bekannten ähnlichen Erkrankung Chronic Obstructive Pulmonary Disease) erkrankt. Woran Du das schwere Lungenleiden erkennen kannst, schildern wir Dir im Folgenden.


Symptome von COB bei Pferden

Die Unterscheidung einer akuten von einer chronischen Bronchitis, also der COB, ist bei Pferden oft nicht ganz einfach. Fast immer sind die Atemwege betroffen, die Beschwerden können jedoch schleichend auftreten. Zudem gibt es auch Fälle, in denen spür- und sichtbare Symptome zunächst nicht erkennbar sind. Zu den möglichen Anzeichen gehören:

  • Husten, besonders nach körperlicher Anstrengung
  • Schleimauswurf
  • Atemgeräusche, z. B. pfeifendes oder rasselndes Atmen, Keuchen, auffälliges Ausatmen
  • sichtbare Anstrengung beim Atmen – die Sehnen zeichnen sich durch die angespannte Muskulatur an den Flanken deutlich ab
  • Nasenausfluss – während dieser bei einer akuten viralen Atemwegsinfektion meist wässrig ist, erscheint er bei COB eher gelblich und trüb
  • geblähte Nüstern
  • bläulich verfärbte Schleimhäute
  • verringerte Leistungsfähigkeit
  • Erschöpfung
  • Gewichtsverlust
Icon Glühbirne

Ruhig durchatmen dank einer Pferdekrankenversicherung

Fallen Dir bei Deinem Pferd eins oder mehrere dieser Symptome auf, zögere bitte nicht, einen Tierarzt hinzuzuziehen. Eine schnelle Diagnose ist einfach sehr wichtig. Je eher er mit einer gezielten Behandlung beginnen kann, umso besser sind die Erfolgsaussichten. Damit Dir in diesem Fall hohe Tierarztrechnungen nicht den Atem rauben, kannst Du mit einer Pferdekrankenversicherung vorsorgen.

Wie kann der Tierarzt eine COB bei Pferden feststellen?

Bei Verdacht auf COB bei Deinem Pferd wird Dich der Tierarzt wahrscheinlich zunächst zu den genauen Haltungs- und Fütterungsbedingungen befragen. Danach steht eine sorgfältige körperliche Untersuchung auf dem Programm. Hierbei wird der Tierarzt zum einen den Allgemeinzustand Deines Pferdes und zum anderen im Speziellen seine Lunge überprüfen.

Der Tierarzt hört und klopft die Lunge Deines Pferdes sowohl im Ruhezustand als auch unter Belastung ab. Möglichweise macht er zudem auch Röntgenaufnahmen von der Lunge. Noch genauere Ergebnisse kann eine endoskopische Lungen-Untersuchung liefern. Hierbei handelt es sich einen minimal-invasiven Eingriff, bei dem der Tierarzt Deinem Pferd über einen winzigen Schnitt eine schlanke Kamera (das sogenannte Endoskop) in die Lunge einführt. So kann er diese aus nächster Nähe untersuchen und bei Bedarf direkt auch Gewebsproben und Sekret entnehmen.

Zu einer sicheren Diagnose gehört außerdem meist eine Blutuntersuchung. Eine Blutgasanalyse kann Aufschluss darüber geben, wie gut der Sauerstoffaustausch in der Lunge funktioniert. Hat sich der Verdacht bestätigt, dass Dein Pferd an einer COB leidet, ist das wahrscheinlich zunächst eine niederschmetternde Nachricht für Dich. Lass aber bitte nicht den Kopf hängen. Auch wenn sich eine COB in den meisten Fällen nicht vollständig heilen lässt, gibt es doch gute Behandlungsmöglichkeiten, um die Leiden Deines Pferdes zu lindern und seine Lebensqualität zu erhöhen.


COB beim Pferd behandeln

Um die Beschwerden wie quälenden Husten und erschwerte Atmung zu mildern, gibt es wirksame Medikamente – zum Beispiel zum Entkrampfen und zum Lösen festsitzenden Schleims.

Für optimale Behandlungserfolge ist aber auch Deine Mithilfe als Pferdehalter gefragt. Eine der wichtigsten Maßnahmen bei COB ist es nämlich, die Haltungs- und Fütterungsbedingungen Deines Pferdes zu verbessern. Somit kannst Du gewissermaßen das Übel an der Wurzel packen. Im Detail heißt das:

  • regelmäßig ausmisten
  • auf Heu und Streu verzichten
  • Verlagerung vom Innenstall auf eine Außenbox
  • eventuell eine Futterumstellung, Verzicht auf im Verdacht stehende Allergene im Futter
  • wird Heu gefüttert, sollte dieses vorher eingeweicht werden

Lass Dich am besten zu all diesen Aspekten von Deinem Tierarzt beraten. Er kann Dir darüber hinaus auch Tipps geben, wie Du einer COB im Idealfall vorbeugen kannst. Allgemeine Empfehlungen dazu haben wir im Folgenden für Dich zusammengefasst.

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Lässt sich eine COB bei Pferden vermeiden?

Von Anfang an auf eine artgerechte, gesunde Haltung und Fütterung Deines Pferdes zu achten, ist das A und O, um jeglichen Atemwegsproblemen vorzubeugen. Halte Dich dabei an folgende Empfehlungen:

  • Lass Dein Pferd so oft es geht an die frische Luft – das ganze Jahr über.
  • Bewege es regelmäßig, überlaste es aber nicht, sondern achte auch auf notwendige Erholungspausen.
  • Idealerweise hältst Du Dein Pferd angeschlossen an Artgenossen in einer harmonischen Gruppe.
  • Vermeide Stress bei Deinem Vierbeiner.
  • Schaffe Rückzugsmöglichkeiten für Dein Pferd, an denen es zur Ruhe kommen und entspannen kann.
  • Gib acht auf eine geringe Staub- und Schadgaskonzentrationen im Stall.
  • Sorge für eine gute Heuqualität.
  • Halte den Stall regelmäßig sauber und die Einstreu möglichst staubarm und frei von Schimmelpilzen.
  • Füttere Dein Pferd ausgewogen und hochwertig, sodass es mit allen benötigten Nährstoffen versorgt ist.

All diese Maßnahmen dienen dazu, das Immunsystem Deines Pferdes gesund zu er erhalten und zu stärken. So kannst Du es dabei unterstützen, Atemwegsinfekten generell besser abzuwehren. Gleichzeitig sinkt automatisch das Risiko, dass Dein Pferd als Folge irgendwann an einer COB erkrankt.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zu COB bei Pferden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Pferdes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen. Bereits bei einem ersten Verdacht auf eine COB bei Deinem Pferd empfehlen wir Dir, dringend einen Tierarzt zu kontaktieren.

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