Blutvergiftung beim Pferd

Eine Blutvergiftung - auch als „Sepsis“ bekannt - ist eine körperliche Reaktion auf eine Infektion, die bei Pferden und anderen Tieren ausgelöst wird, wenn Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze ins Blut gelangen. Eine Blutvergiftung ist lebensgefährlich und führt oft zu schweren Entzündungsreaktionen, die Organschäden und Organversagen bei betroffenen Pferden verursachen. Aus diesem Grund ist es entscheidend, die Symptome einer Sepsis bei Deinem Pferd rechtzeitig zu erkennen und zu wissen, wie man sie behandeln oder besser noch ihr vorbeugen kann. All das erfährst Du in diesem Artikel
Sepsis beim Pferd: Symptome
Anders als im Volksmund oft behauptet, erkennt man eine Blutvergiftung nicht durch farblich auffällige Striche, die zum Herzen führen - diese weisen eher auf eine entzündete Lymphbahn hin - sondern an verschiedenen und manchmal leider unspezifischen Symptomen. Zu den häufigsten Merkmalen einer Blutvergiftung gehören:
- erhöhte Körpertemperatur (Fieber) oder unter Umständen Untertemperatur
- beschleunigte Herzfrequenz und Atemnot
- Abnahme des Allgemeinzustands, Lethargie und Appetitlosigkeit
- schnelle oder schwache Pulsrate
- auffällige Schleimhäute (z. B. Blässe oder Gelbfärbung)
- Anzeichen von Schmerzen oder Unruhe
- eventuell Schwellungen oder Entzündungen an Infektionsstellen
- Depression
- Dehydrierung
- Durchfall
- Lungenentzündung
- septische Arthritis
Solltest Du eines oder mehrere dieser Symptome bei Deinem Pferd feststellen, solltest Du schleunigst einen Tierarzt rufen. Zwar weisen sie nicht immer zweifelsfrei auf eine Sepsis hin, aber selbst, wenn sich eine andere Krankheit hinter diesen Anzeichen verbergen sollte, ist es besser, diese vom Tierarzt behandeln zu lassen.
Mögliche Auslöser einer Blutvergiftung beim Pferd
Für eine Blutvergiftung bei Pferden gibt es eine Vielzahl möglicher Auslöser. Oft ist eine Sepsis dabei die Folge einer anderen Erkrankung. Zu den häufigsten Ursachen einer Blutvergiftung beim Pferd zählen zum Beispiel:
- Abszess beim Pferd (vor allem bei zu später oder falscher Behandlung)
- infizierte oder entzündete Wunden
- bakterielle oder virale Infektionen, z. B. Gebärmutterinfektionen oder entzündliche Darmerkrankungen
- Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen
- entzündliche Darmerkrankungen oder Gebärmutterinfektionen
- Eindringen von Fremdkörpern, z. B. Nageltritt beim Pferd
- Zahnprobleme beim Pferd, etwa bei entzündeten Wurzeln
- Hufrehe beim Pferd
Diagnose
In einem ersten Schritt wird Dein Tierarzt Dich nach den Symptomen, den Haltungsumständen und ggf. der Krankheitsgeschichte Deines Pferdes fragen. Dies nennt man auch „Anamnese“. Danach wird er das Tier untersuchen und dessen Vitalparameter (z. B. Blutdruck, Puls oder Herzfrequenz) überprüfen. Das gibt ihm erste Hinweise für eine Diagnose.
Mit einer Blutuntersuchung kann er dann feststellen, ob es sogenannte Entzündungsmarker oder andere Zeichen von Infektionen im Blut gibt, die möglicherweise auf eine Blutvergiftung bei Deinem Pferd hindeuten Auch Krankheitserreger können auf diese Weise entdeckt werden. Zu guter Letzt kann er auch Ultraschall oder ein anderes bildgebendes Verfahren verwenden, um Entzündungen und Veränderungen an Organen auszumachen.
Behandlung der Sepsis beim Pferd
Hat Dein Tierarzt eine Sepsis bei Deinem Pferd diagnostiziert, wird es ernst. Da es sich hierbei um einen akuten Notfall handelt, wird er das Tier wahrscheinlich an eine Tierklinik überweisen, wo es rund um die Uhr überwacht und intensiv versorgt werden kann. Neben unterstützenden Maßnahmen wie künstlicher Ernährung und einer Flüssigkeitstherapie, die Dein Pferd kräftigen und seine Nährstoffversorgung sicherstellen sollen, werden Breitspektrum-Antibiotika verabreicht. Diese dienen dazu, mögliche Infektionen zu bekämpfen und bakterielle Erreger abzutöten.
Falls die Blutvergiftung von einem Abszess oder einer eitrigen Wunde kommt, wird der Tierarzt auch eine Drainage legen, um die infektiösen Flüssigkeiten abzuleiten. Damit diese aufwendige und intensive Behandlung Dich neben der Sorge um Dein Pferd nicht auch noch finanziell belastet, empfehlen wir Dir, rechtzeitig eine Pferdekrankenversicherung abzuschließen. So bist Du für jeden Fall gewappnet und kannst Deinem Pferd immer helfen, ohne hohe Tierarztkosten zu zahlen.

Prognose
Wie gut die Aussichten auf eine Heilung sind, hängt stark davon ab, wie früh die Blutvergiftung bei Deinem Pferd erkannt und behandelt wird. Eine frühe und angemessene Behandlung erhöht die Überlebenschancen stark. Kommt es jedoch bei einer länger bestehenden Blutvergiftung zu Organversagen, schweren Organschäden oder anderen Komplikationen, sind die Aussichten eher schlecht. Selbst, wenn das Pferd die Behandlung überlebt, sind dann schwere Langzeitfolgen und eine verkürzte Lebenserwartung möglich. Umso wichtiger ist es, dass Du bereits beim ersten Verdacht den Tierarzt kontaktierst.
Prävention
Die beste Vorbeugung gegen eine Sepsis bei Deinem Pferd sind regelmäßige Tierarztbesuche und das Vornehmen der notwendigen Impfungen. So können Symptome früh erkannt und Infektionen, die eine Blutvergiftung begünstigen, besser vermieden werden. Wichtig ist aber auch, dass Du den Stall immer gut sauber hältst und Verletzungsgefahren beseitigt. Kommt es doch einmal zu einem Unfall, sollte die Wunde sofort sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden, damit eine Blutvergiftung gar nicht erst entstehen kann.
Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zur Blutvergiftung beim Pferd liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Pferdes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen.