Hunderatgeber: Gefahren im Alltag

Im Haushalt
In den eigenen vier Wänden gibt es Gefahren für Deinen Vierbeiner, denen es vorzubeugen gilt. Ob giftige Substanzen in Pflanzen oder Reinigungsmitteln sowie nicht gesicherte Gefahrenherde wie Balkone oder Treppen. Wir haben Dir die wichtigsten Gefahren im Alltag mit Hund zusammengefasst.
Medikamente
jeglicher Art wie Schmerzmittel (z. B. Paracetamol), entzündungshemmende Mittel wie Ibuprofen oder auch Antiallergika können Deinen Hund vergiften. Die Folgen können sein: Erbrechen, starker Durchfall bis hin zu Nierenversagen und dem Tod.
Reinigungsmittel
wie Waschmittel sollten nicht unbeaufsichtigt stehen gelassen werden. Bitte Geschirrreiniger-Tabs „hundesicher“ aufbewahren. Wenn Du WC-Reiniger benutzt, den Toilettendeckel immer zuklappen, damit der Vierbeiner die gefährliche Substanz nicht aufleckt.
Zierpflanzen
Zimmerfarn, Weihnachtsstern, Schnittblumen wie Tulpen und Narzissen - all diese Pflanzen sind giftig für Hunde. Entweder Du verzichtest ganz auf sie oder Du stellst sie in unerreichbare Nähe für Deinen Hund.
Kabel
Du hast einen Welpen oder ein neuer Hund ist frisch bei Dir eingezogen und hat noch nicht gelernt, dass Kabel tabu sind? Dann sollten Kabel jeglicher Art gut gesichert sein.
Balkon
Dein Hund ist mittelgroß bis groß? Vielleicht gefällt es ihm dann, sich auf die Hinterbeine zu stellen, um über das Balkongeländer zu sehen? Wie schnell kann da ein Sturz passieren, wenn der Vierbeiner beispielsweise in Übermut versucht, über das Geländer zu kommen. Netze oder ein stabiles Gitter können eine Lösung sein.
Abstellkammern, Kellerräume, Garage, Schuppen
In diesen Räumen werden meist für Hunde gefährliche Gegenstände aufbewahrt. Werkzeuge, an denen Dein Hund sich verletzen kann, oder für Hunde giftige Flüssigkeiten (Putzmittel, Pestizide, Frostschutzmittel etc.). Achte darauf, dass Dein Vierbeiner hier keinen Zugang bekommt.
Kleine Alltagsgegenstände
die Deinem Hund gefährlich werden können wie Filzstifte (beinhalten für Tiere giftige Stoffe), Zigaretten oder auch Heftzwecken: Achte darauf, dass alles, was klein und leicht verschluckbar oder giftig ist, für Deinen Hund unerreichbar aufbewahrt wird.
Plastiktüten, Müllsäcke
Es ist schon oft zu tödlichen Erstickungs-Unfällen durch Plastiktüten gekommen. Du solltest keine Tüten - egal wie groß oder klein sie sind - herumliegen lassen.
Halsband
Es ist schon vorgekommen, dass ein Hund mit seinem Halsband irgendwo in der Wohnung hängengeblieben ist und sich dadurch stranguliert hat. Um dem vorzubeugen, nimm das Halsband in den eigenen vier Wänden vorsorglich ab.
Dünger etc. im eigenen Garten
Lasse Deinen Hund nicht ohne Aufsicht in den Garten, wenn Du beispielsweise den Rasen frisch gedüngt oder einen Unkrautvernichter verwendet hast. Lies Dir die Packungsbeilage des jeweiligen von Dir verwendeten Mittels genau durch. Dort ist vermerkt, wie lange der Rasen z. B. nicht von Menschen und Tieren betreten werden sollte. Halte Dich unbedingt daran.

Beim Gassigehen
Beim täglichen Gassigehen gilt es auf einige Gefahren zu achten. Neben giftigen Pflanzen am Wegesrand solltest Du immer die Augen offen halten, wenn Dein Hund etwas für ihn Interessantes beschnuppert. Am besten ist es, Deinem Hund von klein auf beizubringen, draußen nicht alles vermeintlich Fressbare aufzunehmen.
Zigarettenkippen
Gerade Welpen sind extrem neugierig und werden das eine oder andere eigentlich Ungenießbare versuchen. Verschluckte Zigarettenkippen können in großer Menge zu einer Nikotinvergiftung führen.
Pferdeäpfel
Ist das Pferd gerade frisch entwurmt, könnten sich Reste der Wurmkur im Kot befinden. Diese können bei Deinem Hund u. a. zu Nierenschäden führen.
Kadaver von Kleintieren
Der Magen-Darm-Trakt Deines Hundes kann darauf sehr empfindlich reagieren, da er diese Kost nicht gewohnt ist. Lass Deinen Vierbeiner auf keinen Fall tote Wasservögel wie Enten fressen: Sie können Bakterien enthalten, die zu Vergiftungen führen können.
Giftköder
Leider gibt es auf dieser Welt Menschen, die Hunde hassen und beispielsweise in Leberwurst versteckte Giftköder auslegen. Hier gilt es, sehr aufmerksam zu sein. Manche Hundeschulen bieten ein spezielles Antigiftködertraining an.
Frostschutzmittel
Gassi gehen im Winter birgt eine besondere Gefahr – Frostschutzmittel getarnt im Schnee. Beim Befüllen des Autos mit eben diesem kann etwas in den Schnee gelangen und dann von Vierbeinern aufgeleckt werden. Im Fall einer Vergiftung durch Frostschutzmittel solltest Du direkt zum Tierarzt gehen.
Bei sommerlichen Temperaturen
Hitzschlag im Auto
Eine Sache, die oft unterschätzt wird: „Nur mal eben kurz“ in den Supermarkt zu gehen und Deinen Hund derweil im Auto zu lassen, kann für ihn zu einer tödlichen Falle werden. Bereits ab 20° Celsius Außentemperatur kann sich bei Sonneneinstrahlung das Auto schnell in einen Backofen verwandeln. Bereits nach 20 Minuten können im Sommer rund 40° bis 50° Celsius im Fahrzeuginneren entstehen. Diese Temperatur ist schon für uns Menschen unerträglich hoch, einen Hund jedoch kann das umbringen. Auch das geöffnete Schiebedach oder Fenster bringen hier keine Abkühlung. Parkst Du den Wagen im Schatten, so kann es trotzdem sein, dass die Sonne innerhalb kürzester Zeit ihre Position verändert hat und den Wagen auf unerträgliche Temperaturen erhitzt.
Wir Menschen können am ganzen Körper schwitzen, Hunde können das nicht. Die wenigen Schweißdrüsen des Hundes reichen bei weitem nicht aus, solche Temperaturen auszugleichen. Auch das Hecheln bringt in solch extremen Fällen nicht die nötige Abkühlung. Die Folgen können ein Hitzschlag (ab 40° Celsius Körpertemperatur) oder ein Schock sein und sogar tödlich enden, da die Blutversorgung der Organe bei großer Hitze gestört wird.
Am besten lässt Du Deinen Hund direkt zu Hause, wenn Du Besorgungen machen musst, bei denen Du ihn im Auto lassen müsstest.
Achtung, heißer Asphalt!
An heißen Sommertagen solltest Du ein besonderes Augenmerk auf die Pfoten Deines Hundes legen. Durch aufgeheizten Asphalt oder anderen Bodenbelag können sie Verbrennungen erleiden.
Was sich total logisch anhört, wird leider dennoch häufig unterschätzt: Hundepfoten sind empfindlich! Ist uns der Asphalt mit nackten Füßen zu heiß, gilt das auch für den Vierbeiner. Tut die Pfote weh, ist es meist schon zu spät und Deine Fellnase hat bereits eine Brandblase oder schlimmere Verbrennungen an den Pfötchen erlitten.
Wenn die 30-Grad-Marke erreicht ist, ist es ratsam, Spaziergänge in der Mittagszeit zu vermeiden. Falls Du dennoch mit Deinem Hund vor die Tür musst, dehne die Spaziergänge in der Mittagsonne nicht länger aus als nötig.
Um Verbrennungen an den Hundepfoten zu vermeiden, beachte bitte Folgendes:
- Spaziergänge solltest Du auf den frühen Morgen oder auf den Abend legen.
- Teste mit Deinem Handrücken die Wärme des Asphalts. Das geht so: Lege den Handrücken fünf Sekunden auf den Asphalt, wenn es dann brennt - Du zurückschreckst - ist der Asphalt auch für die Pfoten Deines Vierbeiners zu heiß.
- Vermeide lange Strecken über heißem Asphalt. Suche für den Spaziergang am besten Strecken aus mit Gras-, Sand,- oder Waldflächen, damit die Hundepfoten geschont werden.
- Halte andernfalls Ausschau nach geeigneten Plätzen im Schatten, die auf dem Weg liegen und eine kurze Erholung für die Pfoten ermöglichen.
- Verzichte auf Fahrradtouren: Auch wenn der Hund schnell läuft, sind Verbrennungen möglich!
- Übe Kommandos bitte nicht auf aufgeheizter Straße, sondern trainiere besser auf dem Grünstreifen.