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Blutohr beim Hund

Tierärztin behandelt das Blutohr bei dem Hund

Ein Blutohr, auch als „Othämatom“ oder „Hämatom des Ohrs“ bezeichnet, ist eine oft durch Entzündungen hervorgerufene Blutansammlung im Bereich zwischen Ohrmuschel, Knorpel und der Haut des Ohrs. Diese tritt nicht ausschließlich, aber recht häufig bei Hunden auf, vor allem bei Vertretern bestimmter, langohriger Rassen. Die Blutansammlung kann zu Schwellungen, Berührungsempfindlichkeit und Verformungen des Gehörgangs führen, wobei letztere ohne oder bei zu später Behandlung dauerhaft bestehen bleiben können. Auch deshalb ist es besser, einen Tierarzt hinzuziehen, wenn Du ein Blutohr bei Deinem Hund vermutest.

Symptome für ein Blutohr beim Hund

Das charakteristischste Symptom eines Blutohrs ist eine weiche, mit Flüssigkeit gefüllte Beule. Sie ist zumindest in späteren Stadien für gewöhnlich gut erkennbar und kann mit Daumen und Zeigefinger „zusammengedrückt“ werden. Nicht immer jedoch ist ein sich bildendes Blutohr für Laien so einfach zu identifizieren. Deshalb solltest Du auch auf andere Symptome achten. Hierzu gehören:

  • Blutergüsse auf der Ohrmuschel
  • Rotfärbung des Ohrs (vor allem bei hellhäutigen Hunden)
  • Schwellung des Ohrs
  • häufiges Kratzen oder Kratzspuren am Ohr
  • häufiges Kopfschütteln
  • schräge Kopfhaltung
  • Narbenbildung und Verformung der Ohrmuschel

Blutohr: Mögliche Ursachen

Es gibt verschiedene Auslöser für die Entstehung eines Blutohrs bei Hunden. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Verletzungen, z.B. durch Bisse, Schläge oder Quetschungen
  • Knicken des Ohrs
  • häufiges Ohrenkratzen, aufgrund von Juckreiz und / oder Schmerzen infolge einer bakteriellen oder allergischen Ohrenentzündung
  • evtl. Einfluss von Autoimmunerkrankungen (wird diskutiert, ist aber noch nicht eindeutig belegt)
  • Blutgerinnungsstörungen

Welche Hunderassen sind anfällig für ein Blutohr?

Auch, wenn es ist nicht auszuschließen ist, dass auch Hunde anderer Rassen ein Blutohr entwickeln, sind Hunderassen mit großen, hängenden und schweren Ohren in besonderem Maße gefährdet. Zu den anfälligsten Tieren gehören zum Beispiel:

Irish Setter sitzt auf der Wieder und kratzt sich am Ohr
  • Basset Hound
  • Beagle
  • Bloodhound
  • Cocker Spaniel
  • Dackel
  • Englischer Springer Spaniel
  • Irish Setter

Falls Du einen Hund einer dieser Rassen oder einer anderen Rasse mit großen Schlappohren in Deiner Obhut hast, solltest Du die Ohren Deines Hundes also besser regelmäßig untersuchen.

Diagnose

Um zu prüfen, ob Dein Hund tatsächlich unter einem Blutohr leidet, nimmt der Tierarzt zunächst eine äußerliche Untersuchung vor, bei der er die Schwellung in Augenschein nimmt und abtastet. Auch nach Ohrmilben oder anderen Parasiten hält er dabei Ausschau. Zusätzlich wird er Dich auch zum Verhalten und den Symptomen Deines Tieres befragen. In einem nächsten Schritt kann er über eine Punktion des Ohrs eine Probe der Gewebsflüssigkeit entnehmen und diese im Labor untersuchen lassen. So können etwa Infektionen ermittelt oder Blutgerinnungsstörungen festgestellt werden. Wenn der Tierarzt ein Blutohr diagnostiziert, ist es besser, schon im Voraus eine Hundekrankenversicherung oder zumindest eine Hunde-OP-Versicherung abgeschlossen zu haben, die die Kosten übernimmt. Andernfalls kann es leicht teuer werden. Wir haben die besten Tarife für Dich gegenübergestellt.


Blutohr beim Hund behandeln: Operation oder konservative Therapie?

Wie ein Blutohr von Deinem Tierarzt behandelt wird, hängt davon ab, ob es durch eine Infektion entstanden ist oder nicht. Ist ersteres der Fall, wird zunächst diese Infektion mit Antibiotika oder anderen Mitteln bekämpft, um die eigentliche Ursache zu beseitigen und einen Rückfall zu verhindern. Auch gegen die Entzündung wird mittels entzündungshemmender Medikamente vorgegangen. Darüber hinaus geht es darum, die Beschwerden zu lindern und das Ohr möglichst wieder in seinen Ursprungszustand zurückzuversetzen.

Dies geschieht häufig mit einer chirurgischen Drainage, bei der das Blut aus dem Ohr abgesaugt wird. Nach dieser Operation werden Deinem Hund eine Wundkompression sowie ein Halskragen angelegt. Letzterer soll verhindern, dass sich das Tier an der Wunde kratzt oder den Kopf schüttelt. Während der Heilungsphase braucht Dein Hund Ruhe und die Verbände müssen regelmäßig gewechselt sowie die Wunde kontrolliert werden. Manchmal muss das Blut auch ein zweites Mal abgesaugt werden, falls es sich erneut in der Beule gesammelt hat.

Eine konservative Behandlung – also ein Verzicht auf einen chirurgischen Eingriff – ist bei einem nicht so stark ausgeprägten Blutohr ebenfalls möglich. Dabei wird Dein Tierarzt Deinen Hund fixieren und die Flüssigkeit dann über eine Punktion mit einer Nadel ablassen. Einige Praxen verwenden stattdessen auch Blutegel, um das Blut abzusaugen. Jedoch besteht bei diesen Verfahren jeweils ein höheres Risiko für eine Rückkehr der Symptome und eine erneute Blutansammlung im Gewebe. Insbesondere, wenn der Körper es nicht allein schafft, den Riss in den Blutgefäßen ganz oder weitgehend zu schließen. In diesem Fall muss dann erneut punktiert oder aber operiert werden.


Prognose

Für gewöhnlich ist die Prognose bei einem behandelten Blutohr gut. Es kann jedoch selbst bei einer Operation zu Rückfällen kommen oder dazu, dass trotz der Behandlung Narben und Verformungen am Ohr zurückbleiben. In jedem Fall ist es empfehlenswert, mit Deinem Hund eine regelmäßige Nachkontrolle beim Tierarzt durchführen zu lassen.

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VS. Info:

Die Blutohr-OP gehört zu den zehn häufigsten Operationen beim Hund. Mehr dazu und zu weiteren, oft durchgeführten Eingriffen und deren Kosten liest Du im folgenden Artikel: Häufigste Operationen

Blutohr-Prävention: Wie Du am besten vorbeugst

Das A und O einer erfolgreichen Blutohr-Vorbeugung ist eine gute, regelmäßig durchgeführte Ohrenhygiene bei Deinem Hund. Am besten verwendest Du dafür ein angefeuchtetes Tuch. Achte jedoch gut darauf, dass Du das Ohr nach dem Säubern gründlich abtrocknest. Dasselbe gilt auch nach dem Baden oder Plantschen, denn Feuchtigkeit fördert Entzündungen. Während der Reinigung solltest Du nach Rötungen und anderen Veränderungen am Ohr und speziell an den Gehörgängen Ausschau halten und sie frühzeitig Deinem Tierarzt mitteilen. Auf die Nutzung von Wattestäbchen solltest Du lieber verzichten, auch, weil diese ein hohes Verletzungsrisiko bergen.

Neben der Ohrenpflege empfiehlt es sich – zumindest so weit das möglich ist – darauf achtzugeben, dass sich Dein Hund nicht verletzt oder sich zu häufig am Ohr kratzt. Für Hunde mit langen Ohren kann auch ein entsprechender Kopfschutz in bestimmten Situationen sinnvoll sein.

Hinweis: Mit unserem Beitrag möchten wir allgemeine Informationen und erste Hinweise zum Blutohr bei Hunden liefern. Er soll nicht der eigenmächtigen Diagnose, Behandlung und Medikation Deines Hundes dienen und keinesfalls die fachkundige Untersuchung und Therapie durch Deinen Tierarzt ersetzen.

Häufige Fragen zum Blutohr bei Hunden

Was kostet eine Blutohr-OP beim Hund?

Die Kosten für die Operation eines Blutohrs belaufen sich für gewöhnlich auf circa 420 €. Der Eingriff kann in bestimmten Fällen aber auch noch teurer werden. Um diesen und anderen Kosten vorzubeugen, empfiehlt sich der Abschluss einer Hunde-OP-Versicherung , die in solchen Fällen die Kosten übernimmt.

Kann man ein Othämatom beim Hund auch konservativ behandeln?

Ja, das ist grundsätzlich möglich. Ist das Blutohr noch in einem frühen Stadium, kann das Ohr vom Tierarzt auch in einer ambulanten Behandlung punktiert und so das Blut bzw. die Gewebsflüssigkeit abgelassen werden, ohne den Hund im klassischen Sinne operiert werden muss. Manche eher auf natürliche Behandlungsmethoden ausgerichtete Praxen verwenden hierfür Blutegel. Jedoch besteht bei einer konservativen Therapie das Risiko eines rezidivierenden Verlaufs, also der Rückkehr des Blutohrs. In diesem Fall ist dann eine Operation unumgänglich.

Wie oft sollte man ein Blutohr punktieren?

Manchmal kann es bei einer konservativen Therapie nötig sein, das Blutohr mehrmals zu punktieren, damit kein weiteres Blut mehr nachfließt. Wie oft das genau passieren muss und wann eine Operation die bessere Alternative ist, kann aber am besten Dein Tierarzt beurteilen.

Darf man ein Blutohr beim Hund selbst aufstechen oder mit Hausmitteln behandeln?

Ein Blutohr darf auf keinen Fall selbst aufgestochen werden. Das Risiko von weiteren Schäden, Blutungen und gefährlichen Infektionen ist viel zu hoch. Auch die Behandlung mit Hausmitteln oder Homöopathie ist nicht effektiv und auf keinen Fall empfehlenswert. Sobald Du den Verdacht hegst, dass Dein Hund an einem Blutohr leidet, solltest Du unbedingt zum Tierarzt gehen.

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