Die häufigsten Krankheiten beim Hund
Von Ohrenschmerzen über Allergien bis zu Zwingerhusten: Hundekrankheiten gibt es viele. Einige sind relativ harmlos und Dein Vierbeiner erholt sich bei entsprechender Pflege meist von allein. Andere Krankheiten hingegen solltest Du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bei welchen Symptomen Du Deinen Tierarzt hinzuziehen solltest, verraten wir Dir in unserem Überblick der 10 häufigsten Hundekrankheiten.
Symptome: Woran erkenne ich, dass mein Hund krank ist?
Dein Vierbeiner kann leider nicht mit Dir reden und Dir sagen, dass er sich nicht wohlfühlt. An seiner Körpersprache und seinem Verhalten kannst Du jedoch erkennen, wenn mit ihm etwas nicht in Ordnung ist. Vielleicht ist Dir ja schon einmal das ein oder andere Symptom an Deinem vierbeinigen Freund aufgefallen:
- Dein Hund hustet und niest viel.
- Er schläft mehr als üblich, verkriecht sich, ist weniger agil und verweigert längere Spaziergänge.
- Dein Vierbeiner hat keinen Appetit und frisst deutlich weniger als sonst.
- Er hat starken Mundgeruch.
- Dein Hund leidet an Erbrechen oder Durchfall.
- Er kratzt oder beleckt sich an bestimmten Körperstellen häufiger als üblich und lässt sich dort auch ungern anfassen.
- Dein Vierbeiner rutscht immer wieder mit dem Po über den Fußboden.
- Sein Fell fühlt sich strohig an, ist verfärbt und schuppig.
- Dein Liebling hat Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen. Wenn er läuft, bewegt er sich langsam, wirkt steif und lahmt.
- Dein Hund ist viel anhänglicher als üblich und lässt Dich kaum noch aus den Augen.
VS.-Tipp: Ändert sich das Verhalten Deines Vierbeiners merklich, solltest Du besser auf Nummer sicher gehen und ihn auf jeden Fall von Deinem Tierarzt untersuchen lassen. Die Kosten dafür übernimmt in der Regel Deine Hundekrankenversicherung.
Die 10 häufigsten Hundekrankheiten im Überblick
1. Ektoparasiten
Flöhe, Milben und Zecken sind Ektoparasiten. Sie ernähren sich von Hautsubstanzen oder nehmen Blut und Gewebeflüssigkeit auf. Milben verstecken sich nicht nur in den Ohren Deines Vierbeiners, sondern auch in verdeckten Körperstellen und den Pfoten-Zwischenräumen. In einer feuchtwarmen Umgebung fühlen sie sich nämlich am wohlsten. Typische Anzeichen für Milben bzw. Flöhe beim Hund sind:
- starker Juckreiz
- gerötete Hautpartien
- Hautentzündungen
- Blutarmut (Anämie) - bei extremem Flohbefall
Gegen Milben und Flöhe hilft meist eine Behandlung mit Anti-Floh-Shampoo, Puder oder Anti-Floh-Tropfen. Damit die Behandlung jedoch dauerhaften Erfolg hat, solltest Du auch die unmittelbare Umgebung sowie die Hundebetten, Spielzeuge & Co. reinigen.
Zecken befallen Deinen Hund meist in den Monaten von März bis Oktober. Sie saugen sich mit Blut voll und fallen von allein wieder ab. Da durch einen Zeckenbiss jedoch verschiedenste Krankheiten übertragen werden können, solltest Du das Fell Deines Vierbeiners nach jedem Spaziergang untersuchen. Am besten lässt Du Dir von Deinem Tierarzt einmal zeigen, wie Du die fiesen Winzlinge mit einer speziellen Zange entfernst. Die Wunde solltest Du anschließend desinfizieren. Typische Symptome eines Zeckenbefalls sind:
- Appetitlosigkeit
- Erschöpfung
- Gewichtsverlust
- Lahmheit
- Fieber
- blutiger Urin
2. Endoparasiten
Würmer und Giardien beim Hund sind Endoparasiten. Neben dem bekannten Bandwurm gibt es zahlreiche weitere Arten wie Spul-, Haken und Peitschenwürmer. Einen Wurmbefall bei Deinem Hund erkennst Du in der Regel an folgenden Anzeichen:
- Der Po Deines Vierbeiners juckt. Deshalb rutscht er mit seinem Hinterteil häufig über den Boden.
- Der Bauch Deines Hundes ist aufgebläht und schmerzempfindlich.
- Deine Fellnase leidet unter blutigem Durchfall.
- Im Kot Deines Hundes kannst Du die Glieder der Würmer erkennen.
Leidet Dein Vierbeiner unter Würmern, hilft nur eine Wurmkur. Diese bekommst Du von Deinem Tierarzt.
3. Allergien
Immer mehr Hunde leiden an Allergien. Sie sind meist schwer zu identifizieren und kaum zu heilen. Deshalb werden Allergien als Hundekrankheiten unterschätzt. Es gibt zwei Allergieformen:
1. Kontaktallergien. Sie entstehen dort, wo die Haut in direkten Kontakt mit den Allergenen gekommen ist.
2. Indirekte Allergien. Sie werden durch die Aufnahme einer allergenen Substanz hervorgerufen.
In beiden Fällen leidet Dein Hund unter starkem Juckreiz. Verletzt er sich beim Kratzen, bietet er Bakterien den perfekten Nährboden. Behandelt werden Allergien beim Hund momentan mit
- Antihistaminen
- Kortikoiden
- Breitbandantibiotika
- einer speziellen Futterdiät, um das Immunsystem zu unterstützen
4. Ohrenentzündungen
Vierbeiner leiden relativ häufig unter einer Ohrenentzündung. Hervorgerufen wird sie durch Bakterien, Pilze oder Parasiten. Hunde mit großen und hängenden Ohren sind besonders anfällig. Gehört Deine Fellnase dazu? Dann solltest Du unbedingt auf folgende Symptome achten:
- Dein Vierbeiner kratzt sich auffällig oft am Ohr.
- Er schüttelt vermehrt den Kopf.
- Seine Ohren glühen förmlich.
- Sie riechen unangenehm.
- Im Inneren des Ohres ist eine dunkelbraune Masse zu erkennen.
Um Deinem Hund Schmerzen zu ersparen und einer chronischen Ohrenentzündung vorzubeugen, solltest Du mit ihm umgehend zum Tierarzt. Er verschreibt Deinem Vierbeiner Antibiotika und ein spezielles Mittel, mit dem Du die Ohren Deiner Fellnase reinigen musst.
5. Hüftgelenksdysplasie
Bei der Hüftdysplasie beim Hund handelt es sich um eine Gelenkerkrankung an der Hüfte, die zu schmerzhaften Entzündungen führt. Die Krankheit ist zwar vererbbar, häufig sind aber auch falsche Ernährung und Bewegungsmangel die Auslöser. In besonders schweren Fällen hilft meist nur noch eine Operation. Typische Symptome für eine Hüftgelenksdysplasie sind
- ein instabiler Gang
- Schmerzen beim Aufstehen und Hinlegen
- knirschende und knackende Gelenke
6. Zwingerhusten
Diese ansteckende Infektion der oberen Atemwege wird durch Bakterien oder Viren übertragen. Leidet Dein Hund unter der Krankheit erkennst Du dies an folgenden Symptomen:
- Dein Vierbeiner hustet häufig, beinahe schon krampfartig. Den Husten kannst Du bei Deinem Hund durch einen leichten Druck auf die Luftröhre auslösen.
- Dein Hund hat Fieber.
- Die Nase Deiner Fellnase läuft und seine Augen tränen vermehrt.
Deinem Hund geht es ähnlich? Dann solltest Du unbedingt mit ihm zum Tierarzt, bevor der Husten chronisch wird. Neben den vom Veterinär verschriebenen Medikamenten musst Du die nächste Zeit darauf achten, dass Du beim Führen an der Leine keinen Druck auf die Luftröhre ausübst.
7. Tumore
Tumorerkrankungen sind bei Hunden leider keine Seltenheit. Einer von vier Vierbeinern leidet in seinem Leben unter einem Tumor. Das Gute: Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, sterben die wenigsten Fellnasen daran. Denn viele der Tumore sind operabel. Erste Anzeichen für eine Tumorerkrankung bei Deinem Hund könnten sein:
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Schwellungen
- mangelnde Ausdauer
8. Grauer Star
Beim Grauen Star handelt es sich um eine Trübung der Linse, die das Sehvermögen stört. Die anderen Sinne funktionieren meist einwandfrei, weshalb die Krankheit häufig erst sehr spät entdeckt wird. Dabei ist sie eigentlich ziemlich gut zu erkennen: Im Anfangsstadium verfärbt sich die Linse des Hundes nämlich bläulich-weiß. Fallen Dir in den Augen Deines Vierbeiners also irgendwelche farblichen Veränderungen auf, sollten bei Dir die Alarmglocken klingen. Hellhörig solltest Du auch bei folgenden Anzeichen werden:
- Dein Vierbeiner hat plötzlich Orientierungsschwierigkeiten.
- Im Dunkeln sieht er plötzlich schlechter und stößt häufiger irgendwo an.
- Er spielt weniger und hat keine Lust sich zu bewegen.
Hast Du den Verdacht, dass Dein Hund unter dieser Erkrankung leidet, ist ein Tierarztbesuch dringend nötig. Je nach Stadium und Ursache wird der Graue Star bei Hunden entweder mit Medikamenten oder operativ behandelt.
9. Diabetes mellitus
Kaum zu glauben, diese Erkrankung kommt bei Hunden häufiger vor als Du denkst. Fällt Dir Folgendes an Deinem Vierbeiner auf, solltest Du daher sofort handeln:
- Er produziert große Mengen Urin.
- Deine Fellnase trinkt sehr viel.
- Sie nimmt nicht zu, obwohl sie sehr viel frisst.
Heilbar ist Diabetes beim Hund zwar nicht, doch wenn Du Deinem Hund Insulin spritzt, kann er ein ganz normales Leben führen. Die Dosis legt Dein Tierarzt fest.
10. Dackellähme
Als Dackellähme beim Hund wird ein starker Bandscheibenvorfall bezeichnet, der Lähmungserscheinungen hervorruft. Da die Krankheit schwerwiegende Folgen wie eine dauerhafte Querschnittslähmung haben kann, solltest Du bei den folgenden Anzeichen umgehend einen Tierarzt aufsuchen:
- Dein Hund bewegt sich steif.
- Das Aufstehen fällt ihm sehr schwer.
- Sein Rücken ist sehr schmerzempfindlich.
- Dein Vierbeiner springt nicht mehr und weigert sich, Treppen zu laufen.
- Er humpelt und hat Gleichgewichtsprobleme.
In schwerwiegenden Fällen hilft nur ein operativer Eingriff. Eine konservative Therapie, bestehend aus Medikamenten und Physiotherapie, ist nur bei geringen Schweregraden eine Option.
Fazit zu den 10 häufigsten Hundekrankheiten
Unsere Liste zeigt, Vierbeiner sind vor Krankheiten leider nicht gefeit. Je nach Alter und Rasse können auch zahlreiche andere Erkrankungen auftreten. Als Hundebesitzer solltest Du daher auf mögliche Symptome bei Deiner Fellnase achten. Denn nur dann kannst Du im Ernstfall rechtzeitig reagieren und ihr helfen. Im Zweifel solltest Du lieber einmal mehr zum Tierarzt gehen. Wie Dein dortiger Besuch zum Erfolg für Deinen Vierbeiner wird, kannst Du in unserem Tierarztratgeber nachlesen.
Wir wünschen Dir und Deinem Vierbeiner gute Gesundheit und ein langes Hundeleben.