Reiteryoga: der neue Trendsport

Wer Yoga praktiziert, wird beweglicher, fitter und entspannter. Wie Pferd und Reiter davon profitieren können, verraten wir Dir hier. Außerdem haben wir ein paar einfache Yogaübungen zum Ausprobieren. Ommm …
Yoga – Lebensphilosophie und Trendsport
Bestimmt hast Du schon von Yoga gehört. Aber ist Dir auch Reiteryoga beziehungsweise Pferdeyoga ein Begriff? Gerade in jüngster Zeit entdecken immer mehr Reiter, welches enorme Potenzial Yoga ihnen und ihren Tieren bietet. Was aber bedeutet Yoga eigentlich genau?
Der Ausdruck steht für eine traditionsreiche indische Lehre und Philosophie, in der es vor allem darum geht, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Um diese harmonische Einheit zu erreichen, verfolgt Yoga unterschiedliche Ansätze – von Meditation über einen asketischen Lebensstil bis hin zu speziellen körperlichen Übungen.
Dank Yoga sicher und entspannt im Sattel
Auch beim Reiten spielt die Harmonie von Körper und Geist eine zentrale Rolle. Nur mit einem freien Kopf und einem reinen Herzen sitzt es sich gut, sicher und entspannt im Sattel. Ein beweglicher, gut ausbalancierter Körper ist ein zusätzlicher Pluspunkt. Deshalb ist Yoga eine ideale Ergänzung zum Reitsport. Und geeignet ist es eigentlich für jeden – ungeachtet von Alter, Größe oder Gewicht.
Pferd und Reiter als Einheit

Du atmest tief und ruhig ein und aus – Dein Pferd schnaubt ganz entspannt! Genau so funktioniert Reiteryoga: Die grundlegenden Prinzipien und Techniken der indischen Lehre, etwa das bewusste Atmen und ein ausgeprägtes Körpergefühl, fördern die Beziehung zwischen Reiter und Pferd.
Schließlich bilden Mensch und Pferd beim Reiten ein festes Team oder anders gesagt: eine Einheit. Beide sollten möglichst perfekt miteinander harmonieren. Ist die Balance hingegen gestört, sind Probleme quasi vorprogrammiert. Doch durch Reiteryoga kannst Du diesen gezielt gegensteuern!
Störungen und Spannungen in der Beziehung zwischen Pferd und Reiter gehen meist zunächst vom Menschen aus. Kommt der Reiter zum Beispiel gestresst und erschöpft von der Arbeit zur Reitstunde, übertragen sich dessen Unruhe und die fehlende Power schnell auf sein Pferd.
Kein Wunder! Pferde sind einfach überaus sensible Tiere. Mit ihren feinen Antennen spüren sie selbst kleinste Unsicherheiten sowie körperliche und seelische Probleme des Menschen. Sie reagieren darauf und wirken fast wie ein Spiegel des Reiters. Sitzt dieser nicht sicher im Sattel, folgt darauf auch meist ein ängstliches Pferd. Bei einem nervösen, fahrigen Reiter ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Pferd den Kopf hin und her wirft, unruhig läuft und „tänzelt“.
Auf ähnliche Weise reflektieren Pferde auch muskuläre Verspannungen oder Schwächen ihres Reiters. Hat dieser zum Beispiel Schmerzen im rechten Arm und führt die Zügel deshalb nicht fest genug oder umgekehrt zu ruckartig, kann es gut sein, dass sein Pferd die linke Hand bevorzugt. Ist der Schenkeldruck des Reiters vielleicht zu schwach oder zu heftig? Auch das bekommt der tierische Partner sofort mit und zeigt eine entsprechende unerwünschte Reaktion.
Stellst Du bei Deinem Pferd ungewöhnliche Nervosität oder auch körperliche Veränderungen fest, können die Ursachen auch über die normale „Mensch-Pferd-Beziehung“ hinausgehen. Wende Dich im Zweifel auf jeden Fall zeitnah an den Tierarzt oder einen Physiotherapeuten, der sich mit der Behandlung von Pferden auskennt. Eine Pferdekrankenversicherung schützt Dich hierbei vor hohen Tierarztkosten.
Kraft und Harmonie dank Reiteryoga
Wie kannst Du nun aber genau durch Yoga die Beziehung zu Deinem Pferd stärken und das Reiterlebnis zu einem besseren machen? Dafür ist zunächst wichtig zu schauen, welche Schwierigkeiten es unter Umständen in Eurem Reiter-Pferd-Team gibt. Danach kannst Du gezielt überlegen, wie diese Hürden mithilfe von Reiteryoga aus der Welt geräumt werden könnten.
Fest steht: Das Leben stellt eine Menge Anforderungen an Dich. Da gibt es zum Beispiel vielfältige, oft knifflige Aufgaben im Beruf, private Termine, jede Menge Zeitdruck und manchmal auch Sorgen … Das alles hinterlässt Spuren – sowohl körperlich als auch seelisch. Und Dein feinfühliges Pferd ist diesen Spannungen und negativen Emotionen unweigerlich ausgesetzt. Du solltest also versuchen, Deinem Tier möglichst „unbelastet“, also mit einem entspannten Köpergefühl und ohne bedrückende Gefühle, zu begegnen.
Yoga liefert dafür einen Schlüssel. Es kräftigt Deinen Körper, macht Deine Muskeln, Sehnen und Gelenke flexibler und steigert Deine Vitalität. Außerdem stärkt es auch Deinen Geist und macht Deine Seele widerstandfähiger. Das hilft Dir, den Belastungen des Lebens gelassener entgegenzutreten. Und je ausgeglichener Du bist, umso wahrscheinlicher, dass es auch Dein Pferd ist.
Was hindert Dich noch daran, es einfach mal selbst mit Yoga zu probieren? Für alle, die noch nicht vollends überzeugt sind, hier noch unsere Top Five, warum Yoga für Reiter einfach der perfekte Zusatzsport ist.

Auf Nimmerwiedersehen, Tierarztkosten!
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5 Gründe für Reiteryoga
Yoga verbessert Deinen aufrechten Sitz
Beim aufrechten Sitz ist eine gute Körperspannung gefragt. Yoga bietet dafür ideale Voraussetzungen. Wenn Du regelmäßig Deine Übungen absolvierst, trainierst Du nämlich Deinen gesamten Körper. Du kräftigst zum Beispiel die Muskeln im oberen und unteren Rücken, die gerade für den aufrechten Sitz wichtig sind. Entspannte Schultern? Auch dafür sind Yogaübungen ideal!
Yoga öffnet Deinen Brustkorb
Bewusst ein- und ausatmen: Die Atmung ist ein zentraler Bestandteil des Yoga. Und auch für Reiter ist aktiv Luft holen und wieder ausstoßen ganz wichtig.
Eine freie und tiefe Atmung hilft Dir dabei, Deine Muskeln mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Außerdem ist ein geöffneter Brustkorb wiederum für den aufrechten Sitz von Bedeutung. Verschiedene Atem- und Dehnübungen beim Yoga können Dir dabei helfen.
Yoga macht Deinen gesamten Körper beweglicher
Was beim Reiten ebenfalls eine große Rolle spielt, ist die Kommunikation ohne Worte. Anstelle von verbalen „Befehlen“ reagiert Dein Pferd nämlich viel stärker auf Deine körperlichen Signale. Umso wichtiger, dass Du Dein Körpergefühl verfeinerst.
Indem Du regelmäßig Yogaübungen machst, kräftigst Du Deine Beine und Gelenke wie etwa Deine Hüfte und machst sie flexibler. Die bessere Beweglichkeit bewirkt wiederum positive Effekte beim Reiten. Probier’s einfach mal aus, und lass Dich überraschen, was sich verändert!
Yoga schenkt Dir eine bessere Körperbalance
Hast Du vielleicht auch einen „bessere“ Körperseite – eine Seite, bei der Dir Bewegungen und Kraftanstrengungen leichter fallen als mit der anderen? Yoga hilft Dir, die fehlende Balance zwischen linker und rechter Körperhälfte auszugleichen und beide Seiten gleichermaßen anzusteuern.
Yoga lehrt Dich, Dich zu fokussieren
Je länger und intensiver Du Deinen Körper und Deine Atmung durch Yoga trainierst, umso besser kannst Du mit der Zeit Deinen Fokus auf eine ganz bestimmte Sache oder Situation lenken. Denn Yoga fördert auch die Konzentration. Erfahrene „Jogis“ sind dazu in der Lage, störende Einflüsse wie z. B. Geräusche, Gespräche Anwesender und überhaupt alles um sie herum auszublenden.
Das ist fürs Reiten sehr wertvoll. Ein geschulter Fokus ermöglicht es Dir, noch gezielter Signale an Dein Pferd zu senden. Zudem hilft es Dir dabei, die Bewegungen und auch die Emotionen Deines Pferdes intensiver zu erleben, zu spüren und richtig zu deuten.
3 Yogaübungen für Reiter
Hast Du jetzt Lust bekommen, Yoga auch mal in der Praxis kennenzulernen? Wir stellen Dir drei Übungen vor, die Du zuhause einfach mal ausprobieren kannst.
Was Du dafür brauchst? Gar nicht viel! Schnapp Dir einfach eine bequeme Unterlage, zum Beispiel eine Yogamatte, und begib Dich an einen Ort, an dem Du dich wohl fühlst und gut entspannen kannst. Dann kann’s auch schon losgehen mit der ersten Yogaübung, beziehungsweise der Asana, wie die Übungseinheiten beim Yoga genannt werden.
1. Die Vorwärtsbeuge – Paschimottanasana
Setze Dich bequem auf Deine Yogamatte und strecke die Beine aus. Beuge nun Deinen Oberkörper langsam so weit es geht nach vorne. Halte Deinen Rücken und Deine Halswirbelsäule dabei gerade. Atme nun bewusst tief ein und aus. Versuche, bei jedem Ausatmen den Oberkörper noch ein wenig weiter nach vorn zu beugen und somit tiefer in die Dehnung Deiner Körperrückseite zu gelangen.
Die Paschimottanasana kann Verspannungen im Rücken lösen, die Schultern lockern und die Beine beweglicher machen. Alles sehr wichtig beim Reiten. Also, ab auf die (Yoga)Matte!
2. Der Drache
Beginne diese Übung mit einem großen Ausfallschritt. So führst Du ihn aus: Bringe Dein rechtes Bein nach vorne (achte darauf, dass Dein Knie nicht über Deine Fußspitze hinausragt) und strecke das linke Bein weit nach hinten. Halte dabei Deinen Oberkörper aufrecht links neben dem rechten Knie. Während des Ausfallschrittes stützt Du Dich mit beiden Händen auf der Matte ab, Deinen Rücken hältst Du gerade, der Blick ist nach unten gerichtet. Wechsle nun die Position der Beine und wiederhole die Übung einige Male auf beiden Seiten.
Unser Fazit? Eine super Übung, um den Hüftbeuger zu dehnen. Gerade beim Reiten sollte dieser Muskel möglichst locker sein!
3. Die tiefe Hocke – Malasana
Begib Dich, wie der Name der Übung bereits besagt, in die tiefe Hocke. Halte Deine Unterarme vor der Brust und bringe beide Handflächen fest – wie in Gebetshaltung – aneinander. Presse Deine Ellbogen gegen die Innenseiten Deiner Oberschenkel, um sie somit zu dehnen.
Durch diese Übung trainierst Du Deinen Gleichgewichtssinn und den unteren Rücken. Obendrein stärkst Du Deine Oberschenkel und dehnst sowie mobilisierst Deine Hüfte. Von der Kräftigung und besseren Beweglichkeit Deines Unterkörpers wirst Du beim Reiten ganz bestimmt profitieren!
Yoga für Pferde?
Du hast jetzt eine Menge erfahren, wie Du durch Reiteryoga nicht nur selbst profitieren, sondern auch die Beziehung zu Deinem Pferd stärken kannst. Wie sieht es aber eigentlich umgekehrt mit Yoga für Deinen Vierbeiner aus?
Tatsächlich gibt es auch Yogaübungen für Pferde. Genau wie bei uns Menschen geht es dabei unter anderem darum, den Körper des Tieres zu kräftigen sowie Muskeln, Gelenke und Co. geschmeidiger zu machen. Und auch die Pferde-„Psyche“ kann durch Yoga stabilisiert werden.
Da hier aber einige Erfahrung gefragt ist, möchten wir Dir keine speziellen Übungen empfehlen. Sprich aber doch gerne einmal einen Pferde-Physiotherapeuten oder den Tierarzt auf dieses Thema an!
Hast Du bereits selbst Reiteryoga ausprobiert? Wie bist Du darauf gekommen? Wie reagiert Dein Pferd darauf? Schildere uns Deine Erfahrungen, und hinterlasse uns unten gerne einen Kommentar!
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