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Wie hältst Du Deinen Pferdesenior fit und munter?

Alte Pferde auf der Weide

Wenn Pferde älter als 20 Jahre alt werden, ist das immer ein Grund zur Freude, auch wenn der große Partner nicht mehr so recht traben, rennen oder toben möchte. Das geht uns ja auch nicht anders, wenn wir in die Jahre kommen. Dennoch: Aufs Altenteil braucht das Pferd deshalb noch lange nicht geschoben werden.

Es hängt natürlich auch davon ab, zu welcher Rasse das Pferd gehört. Warmblutpferde haben eine Lebenserwartung von 20 bis 25 Jahren, wobei Kaltblüter durchaus mal 30 Jahre oder älter werden können.

Ab wann sind Pferde eigentlich alt?

Anders als bei uns Mensch lässt sich diese Fragen nicht konkret beantworten. Das eine Pferd hat bereits mit 15 Jahren seine Zipperlein, während das andere Pferd mit 30 Jahren noch putzmunter auf der Weide herumtobt. Was aber ziemlich klar ist: Im Alter von etwa 13 bis 16 Jahren stehen Pferde auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit. Danach nimmt die Leistungsfähigkeit stückweise ab.

Beim Alterungsprozess spielt die Rasse des Pferdes eine wichtige Rolle. Ein etwa 25 Jahre altes Warmblut können wir bereits als Senior bezeichnen, dem nun die letzten Jahre bevorstehen. Dagegen ist ein Shetland-Pony in diesem Alter eher als Vorruheständler zu bezeichnen, hier stecken noch locker zehn weitere Lebensjahre drin. Faktisch verläuft in der Tierwelt bei größeren Tieren der Alterungsprozess schneller als bei kleinen Tieren innerhalb einer Rasse.

Was verändert sich im Alter bei Pferden?

Ähnlich wie bei uns Menschen sind bei Pferden im Alter die ersten weißen Haare zu sehen. Diese treten zuerst im Fell des Gesichtes auf. Das Deckhaar wird länger, die Struktur der Haare verändert sich und wird unter Umständen lockiger. Ältere Pferde benötigen eine längere Aufwärmphase, bis sie wieder geschmeidig laufen und geritten werden können. Viele von den Senioren bekommen auch mal eine Decke übergelegt, um die Muskulatur schneller zu erwärmen. Hinzu kommt im Alter die Abnahme der weißen Blutkörperchen. Dadurch sind Pferde anfälliger für Infektionen.

Generell kommt es bei älteren Pferden auch zur Abnahme von Muskeln und Muskelfasern. Diese benötigt das Pferd zum Schutze von Gelenken, Sehnen und Elementen im Bewegungsapparat. Im Alter treten auch Tierarztbesuche regelmäßiger auf. Da diese teilweise mit hohen Kosten einhergehen, insbesondere bei chronischen Erkrankungen, ist es durchaus sinnvoll, in den Jahren vor der Rente über das Thema Pferdekrankenversicherung nachzudenken. Damit können die im Alter auftretenden Tierarztkosten aufgefangen werden.

 

Woran erkennst Du Folgen der Alterung bei Deinem Pferd?

Wenn wir mal unsere Lebenserwartung mit der eines Pferdes vergleichen, dann müssen wir feststellen, dass unser geliebter Partner natürlich schneller altert. Ein 20 Jahre altes Pferd entspricht in Menschenjahren etwa einem Vorruheständler mit 60 Jahren. Der ist zuweilen auch nicht mehr so ganz schnell mit seinen Bewegungen und passt seinen Alltag dem Alter entsprechend an. Das sollten wir auch bei unserem Pferd machen: Es auf das Altern einstellen, nicht überfordern und angepasst beschäftigen. Zeichen der Alterung sind unter anderem:

  • Weniger Appetit, langsameres Fressen
  • Die ersten grauen Haare im Bereich der Ohren, der Augen, der Stirn und des Maules
  • Langsame Bewegungen und teilweise Lahmheit durch Arthritis
  • Der Rücken hängt durch, die Haut wirkt schlaffer
  • Das Gesicht wirkt eingefallen, die Unterlippe hängt leicht herunter
Pferd blickt neugierig aus seiner Box

Tschüss, Tierarztkosten!

Pferdekrankenversicherungen im Vergleich.

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Ermögliche Deinem Pferdesenior ein normales Leben

Ähnlich wie wir Menschen möchte ein älteres Pferd nicht auf das Altenteil abgeschoben werden und nur noch mit anderen älteren Pferden zusammenstehen. Das wäre so was wie für uns ein Altersheim im Freien. Daher brauchen Pferde im Alter den Kontakt zu anderen Pferden unterschiedlichsten Alters innerhalb einer Herde oder besser: auf einer Weide. Hier hat selbst das alte Pferd noch Aufgaben und wird körperlich und geistig von Artgenossen gefordert. Beispielsweise älteren Stuten erfüllen eine Funktion der Tante oder der Oma und wirken so ganz nebenbei an der Erziehung von jungen Pferden mit. Männliche Pferde unterstützen beispielsweise die nachfolgenden Herdenführer und verstrahlen immer noch die Autorität der jüngeren Jahre.

Was ist bei der Fütterung älterer Pferde zu beachten?

Werden Pferde älter, sinkt damit aufgrund der abnehmenden Bewegung auch der Energiebedarf. Gleichzeitig werden aber mehr hochwertige Vitalstoffe benötigt wie zum Beispiel essentielle Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe oder auch Spurenelemente. Magnesium ist eine gute Ergänzung zur Nahrung, damit die Herzfunktion intakt bleibt. Es gilt im Alter vor allem die Gesundheit der Zähne im Auge zu behalten. Waren früher Zahnprobleme ein lebensverkürzender Faktor, weil die Nahrung nicht mehr aufgenommen wurde, gibt es heute Alternativen zum Raufutter wie Heu. Daher sind regelmäßige Kontrollen durch den Tierarzt notwendig, um Zahnproblemen vorzubeugen. Sind die Zähne nicht mehr intakt, so können aufgeweichte Heucobs als langfristiger Heuersatz dienen.

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Wie bleibt ein Pferdesenior aktiv?

Es liegt natürlich an Dir, wie viel Bewegung Dein Pferd im Alter noch bekommt. Wichtig dabei ist, dass Du die Tagesverfassung berücksichtigst. Es gibt nun einmal gute und auch schlechte Tage. Einerseits können gemeinsame Spaziergänge oder Weidegänge ausreichend sein, andererseits darf das Pferd an guten Tagen auch mal ausgeritten werden oder Du trainierst einfach verschiedene Übungen: Damit kann das Pferd so eine Art Gymnastik machen. Dazu gehören zum Beispiel Seitengänge, Übergänge, halbe Pirouetten, Kleeblätter im Schritt oder andere Bewegungsformen.

Ticken Pferde im Alter anders?

Ab einem Alter von etwa zehn Jahren ist die Persönlichkeit des Pferdes vollständig entwickelt. Der Charakter bleibt über die danach folgenden Jahre gleich. Dennoch werden manche Pferde im Alter ruhiger oder, im Gegenteil, manchmal auch schreckhafter. Das hängt in vielen Fällen einfach mit der Lebenserfahrung zusammen. Ältere Pferde haben in ihrem Leben schon einiges gesehen und erlebt, das trägt dazu bei, dass sie im Alter die Ruhe bewahren. War ein Pferd jedoch von klein auf mehr oder weniger ein Angsthase, dann lässt sich das im Alter auch nicht mehr ändern. Das Pferd bleibt schreckhaft.

Spielt die körperliche Einschränkung eine Rolle für das Verhalten des Pferdes?

Jahrelang der unangefochtene Chef in der Herde und nun wird das Pferd in der Hierarchie langsam nach unten durchgereicht: Pferde spüren ihre körperliche Einschränkung und merken, dass sie nicht mehr so leistungsfähig und vor allem durchsetzungsfähig sind. Das führt wiederum zu Unsicherheit und auch manchmal zu Ängsten. Konfrontationen mit anderen Artgenossen werden gescheut und schon geht es in der Rangfolge einen weiteren Schritt nach hinten. Im Übrigen kann es bei Pferden auch zu einer vermeintlichen Alterssturheit kommen, wie sie uns Menschen auch schon mal nachgesagt wird. Das liegt einfach daran, dass das Pferd sich körperlich wie auch mental nicht mehr so schnell auf eine neue Situation einstellen kann. Das hat zur Folge, dass Pferdesenioren sich einfach aus stressigen Momenten heraushalten. Das ist in diesem Fall keine Sturheit, sondern ein Selbstschutz, um Stress zu vermeiden.

Was benötigt Dein Pferdesenior im Winter?

Pferdesenior im Winter

An kalten Tagen ist ein bisschen Wärme eine prima Sache. Gut, Pferde sind Steppentiere und an Kälte gewöhnt, aber unser Senior freut sich, wenn er nicht permanent in der Kälte verbleibt. Gibt es am Stall ein Pferdesolarium, dann lass ihn an den kalten Tagen dort etwas verweilen. Achte dabei auf die Nutzungszeiten, die der Hersteller empfiehlt.

Alternativ kannst Du bei der Fellpflege Deinem Pferd gerne mal eine Wärmflasche auf die Kruppe legen. Achte aber dabei darauf, dass die Wassertemperatur nicht zu hoch ist, sonst kann es zu einer Verletzung kommen. Ebenso sind kleine Massagen am Morgen ganz hilfreich, um die Gelenke und die Muskulatur aufzuwärmen. Nutz dabei die Gelegenheit und achte auf Veränderungen, die unter Umständen auch ein Anzeichen für eine aufkommende Erkrankung sein können.