Mensch-Tier-Friedhof „Unser Hafen“

Für all diejenigen, die auch nach dem Tod an der Seite ihres geliebten Tieres die Ewigkeit verbringen möchten, gibt es nun endlich die Lösung!
Eine Innovation in Sachen letzte Ruhestätte lässt Tierfreunde deutschlandweit aufhorchen. Im Juni 2015 wurden die ersten Mensch-Tier Friedhöfe in Braubach und Essen eröffnet.
Mensch-Tier-Friedhof „Unser Hafen“ in Essen Frintrop
Die Deutsche Friedhofsgesellschaft gab im Juni 2015 bekannt, dass zu dem Mensch-Tier-Friedhof in Braubach bei Koblenz nun auch in Essen, genauer gesagt im Stadtteil Frintrop, ein solcher Friedhof genehmigt wurde. Abgesegnet wurde dies durch die Gesundheitsministerin NRWs, Barbara Steffens. Diese hat, nach Prüfung des Bestattungsgesetzes des Bundeslandes, grünes Licht für den Mensch-Tier-Friedhof gegeben.
Ein altes Konzept neu im Aufwärtstrend?
Die Wahl gemeinsamer Urnengräber von Mensch und Tier bietet bei dieser in Deutschland völlig unüblichen Art der Beisetzung Tierliebhabern eine Chance, sich mit ihrem geliebten Haustier gemeinsam eine Grabstätte zu teilen. Schließlich hat das Tier seinen Menschen ja auch jahrelang treu und beständig begleitet. Da möchte man doch auch die Gewissheit haben, dass dies auch für alle Ewigkeit so bleibt.
Nachdem in den letzten Jahren immer mehr Anfragen an die Deutsche Friedhofsgesellschaft wegen einer Möglichkeit zur gemeinsamen Beerdigung von Mensch und Tier auf einem Friedhof gestellt wurden, entschloss man sich letztendlich zu diesem Schritt. Die einzige Voraussetzung ist hier jedoch, dass ausschließlich Urnenbegräbnisse stattfinden können. Bis zu maximal sechs Urnen dürfen in eine Grabstätte, zwei davon dürfen für die Tierhalter sein.
Mensch-Tier-Friedhof schon im Altertum
Bereits seit tausenden von Jahren lassen sich Menschen mit ihren Tieren beerdigen. Archäologische Funde belegen, dass bereits in der frühesten Menschheitsgeschichte derartige Bestattungen stattgefunden haben, egal ob Pferd, Katze oder Hund.
Auch in der jüngeren Vergangenheit wurde diese Beerdigungspraxis angewandt. Friedrich der Große zum Beispiel, seines Zeichens absoluter Hundenarr, hat sich nach seinem Ableben neben seinen geliebten und treuen Vierbeinern beerdigen lassen. Diese Tradition findet sich wie ein roter Faden in allen Abschnitten der Menschheitsgeschichte, da klingt es nur logisch, wenn sie auch heute noch fortgeführt wird.
Die Diskussion um das Thema
Natürlich gibt es Stimmen, die sich gegen diese Art von gemeinsamer Bestattung aussprechen. Jedoch äußert sich die Mehrheit zu diesem Thema positiv und befürwortet das Konzept Mensch-Tier-Friedhof. Das liegt wohl auch nicht zuletzt an der sich im Allgemeinen ändernden Beerdigungsmentalität: Generell wird die Zahl der Urnenbegräbnisse immer größer, traditionelle Erdbestattungen im Sarg werden immer seltener.
Auch finden immer mehr anonyme Bestattungen ihren Weg auf deutsche Friedhöfe. Ein Umdenken geht durch die Köpfe der Menschen. Auch beim Thema Bestattungen wird Stück für Stück immer ein bisschen mehr auf die Wünsche der Menschen eingegangen.
Nun ist es ja schon so, dass auf Bestattungsgesetze Acht gegeben wird und ausschließlich Urnen beigesetzt werden. Auf dem Mensch-Tier-Friedhof ist es halt nur erlaubt, sein Haustier mit als Grabbeigabe zu bestatten. Schließlich darf man die Asche seines Tieres laut Deutschem Gesetz ja auch theoretisch um den Hals tragen, denn es besteht keine Bestattungspflicht für die Asche von Tieren.
