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Hund hört nicht: Fünf Tipps zum sicheren Rückruf des Hundes

Besitzerin ruft ihren Hund durch ein Megafon

Du kennst das bestimmt: Beim Spaziergang triffst Du auf viele andere Hundebesitzer, die versuchen, ihre Fellnase zu sich zu rufen. Doch der Hund hört nicht. Das wirkt nicht nur mitunter peinlich und albern, sondern kann auch ernsthaft gefährlich werden. Dabei kann jeder den sicheren Rückruf trainieren. Wir zeigen Dir dafür fünf gute Tipps.

Wenn der Hund nicht hört, kann gezieltes Rückruftraining helfen

Es ist eines der wichtigsten Kommandos für den Vierbeiner: der Rückruf. Wenn er nicht klappt, kann es schnell gefährlich werden. Die gute Nachricht: Auch schon länger bestehende „Hörprobleme“ lassen sich mit Konsequenz, Geduld und positiver Verstärkung beheben. Und mit einem klaren Signal sind viele Konfrontationen und brenzlige Situationen passé.

Tipp: Egal wie gut der Rückruf klappt, im Alltag mit Hunden kann es schnell zu dem einen oder anderen kleineren und auch größeren Malheur kommen – genauso unvorhersehbar wie der „Fehltritt“ selbst können auch die finanziellen Folgen sein. Eine Hundehaftpflicht ist deshalb für jeden Hundehalter unverzichtbar. Für eine geringe jährliche Gebühr schützt sie 365 Tage im Jahr zuverlässig vor teuren finanziellen Schäden, die Deine Fellnase unbeabsichtigt anrichten kann.

Fünf Tipps zum Problem: „Hund hört nicht auf Frauchen oder Herrchen“

Damit der Hund auf seine Halterin oder seinen Halter hört, heißt es beim Rückruftraining ein paar Stolperfallen zu umgehen. Wir zeigen Dir fünf Tipps, mit denen Du den sicheren Rückruf Deines felligen Freundes trainieren und dabei fiese Fehler vermeiden kannst.

Tipp 1: Das richtige Signal für den sicheren Rückruf

ein Mann trainiert seinen Hund mit einer Hundepfeife

Wenn der Hund nicht hört, kann dies an einem unklaren Signal liegen: Tatsächlich muss der Vierbeiner das Kommando unmissverständlich und direkt mit der Aktion „zurück zum Halter kommen“ verbinden können, damit der Rückruf funktioniert.

Viele Halterinnen und Halter nutzen in der Erziehung zum Beispiel den Ausruf „Hier“ oder „Komm“ als Zeichen. Als akustisches Signal ist dies aber unter Umständen nicht eindeutig genug. Häufig wird „Komm“ beispielsweise auch in anderen Situationen gebraucht – sei es spielerisch („Ja, komm doch mal hierher“), auffordernd („Jetzt komm schon!“) oder direkt in Verknüpfung mit einem anderen Kommando („Komm, jetzt Sitz!“).

Deutlich mehr Erfolg verspricht die Wahl eines bislang in der Hundeerziehung noch nicht verwendeten Wortes, das zudem für Mensch und Hund mit etwas Gutem verbunden wird. „Engelchen“, „Hurra“ oder „Schatzieeeee“ kämen zum Beispiel dafür in Frage.

Alternativ sind Hundepfeifen beliebte – und bewährte! – Signalgeber. Den immer gleichen Pfiff kann Dein treuer Freund eindeutig mit einer Aktion verknüpfen. Hast Du die Pfeife schon vorher in der Hundeerziehung genutzt, verwende sie jetzt anders – beispielsweise in Form von zwei kurzen aufeinanderfolgenden Pfiffen, statt des gewohnten langen Einzeltons.

Tipp 2: Positive Körpersprache und ein motivierender Tonfall fördern das Rückruftraining

eine Frau triniert den Rückruf mit ihrem Hund und geht dazu einladend in die Hocke

Auch die Körpersprache und die Stimme des Halters sind entscheidende Faktoren für den Erfolg des Rückrufs. Sie helfen dem Hund, das Signal zu deuten.

Sich beim Rückruf riesengroß und breitbeinig hinstellen und womöglich noch wild mit den Armen winken, kann abschreckend auf den Hund wirken. Auch macht der Ton sprichwörtlich die Musik. Ein harter, vielleicht noch wütender Ruf klingt bestimmt für kaum eine Fellnase verlockend, sondern eher wie eine Drohung.

Versuche stattdessen eine freundliche, zugewandte Körperhaltung einzunehmen, wenn Du Deinen Hund zu Dir zurückrufst. Nicht nur auf kleine Welpen, sondern auch auf viele ausgewachsene Hunde wirkt es zum Beispiel besonders einladend, wenn Du Dich beim Rückruf hinhockst.

Zudem sollte Deine Stimme fröhlich, lustig oder aufmunternd – in jedem Fall motivierend – klingen. So kannst Du leichter die – positive – Aufmerksamkeit Deines Vierbeiners auf Dich lenken.

Tipp 3: Erst mal zu Hause den Rückruf üben

Bevor’s nach draußen auf die Hundewiese oder eine andere Freilauffläche geht, solltest Du den Rückruf einige Zeit zuhause mit Deinem Hund trainieren. Hier kann Dein Liebling sich das neue Signal – ob Wort oder Pfiff – und den damit verbundenen Tonfall wie auch die Körperhaltung in gewohnter, sicherer Umgebung einprägen.

Lass Dir dabei Zeit und versuche stets, Ruhe zu bewahren. Ungeduld ist beim Rückruftraining ganz fehl am Platze. Erwarte bitte nicht, dass nach ein paar Mal Üben das Kommando perfekt sitzt, sondern plane besser etwas mehr Trainingseinheiten dafür ein!

Rückschläge können immer mal passieren. So ist es möglich, dass Dein Hund einen Tag super auf Dein Signal gehört hat und am anderen Tag scheinbar taub dafür ist. Lass Dich davon nicht entmutigen und versuche vor allem, Deine Enttäuschung vor Deiner sensiblen Fellnase zu verbergen, die Dir eigentlich doch nur gefallen und Dich stolz machen möchte.

Gehe behutsam vor und steigere das Training langsam Schritt für Schritt. Beginne zum Beispiel in einem einzelnen Raum, erweitere allmählich die Distanz innerhalb der Wohnung und übe dann draußen in bekannter, sicherer Umgebung – zum Beispiel im Garten.

Erst wenn Ihr viele Male den Rückruf erfolgreich erprobt habt und keine Ausrutscher mehr drohen, könnt Ihr den Test auch draußen beim Freilauf wagen!

Ein brauner Labrador Welpe der liegt

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Tipp 4: Richtig belohnen, wenn der Hund hört

Je besser die Belohnung, desto schneller ist Dein Hund bei Dir. Liebt er eine bestimmte Wurst oder findet er vielleicht ein Stück herzhaften Käse unwiderstehlich? Egal, welches die kulinarischen Favoriten Deines Vierbeiners sind – die liebsten Leckerchen sind ein ideales Hilfsmittel für einen erfolgreichen Rückruf.

Verbunden mit lautem Jubeln, in das Du anstimmst, wenn Dein felliger Gefährte auf Zuruf an Deine Seite zurückkehrt, verstärken die als Belohnung eingesetzten Leckerbissen das positive Erlebnis bei Deinem Hund. Deine zum Ausdruck gebrachte Freude und der Genuss der Lieblings-Happen erzeugt in ihm ein Glücksgefühl, das er nach einigen Wiederholungen mit dem Rückruf verbinden und ihn deshalb gerne immer wieder befolgen wird, um erneut diese „Happy Vibes“ zu erleben!

Hund erhält eine Belohnung für den erfolgreichen Rückruf

Setz, neben Deiner zum Ausdruck gebrachten Begeisterung, das Leckerchen als Belohnung für jeden erfolgreichen Rückruf ein. Ganz wichtig dabei: Verwende die Belohnungs-Leckerlis sparsam. Am besten gibst Du sie Deinem Hund ausschließlich nach jedem erfolgreichen Rückruf, aber bitte niemals, wenn er diesen ignoriert hat. Der seltene Genuss macht es besonders reizvoll für Deinen Liebling, zu Dir zu kommen.

Damit er das Zurückkommen eindeutig mit der Belohnung verbindet, ist zudem das richtige Timing erforderlich. Du solltest also die Belohnung schon in der Hand haben, wenn Dein Hund sich in Bewegung setzt. Hältst Du ihn dann beim Fressen am Halsband fest und leinst ihn an, verknüpft er sogar dies mit einer positiven Erfahrung.

Tipp 5: Den Rückruf üben – je öfter, desto besser

Übung macht den Meister – oder besser gesagt einen Hund, der auf Dich hört. Deshalb ist es so wichtig, den Rückruf immer wieder zu üben. Nur so kann sich die Fellnase die Bedeutung des Signals einprägen und vergisst sie nicht.

Durch die gemeinsamen Trainingseinheiten fällt es auch Dir immer leichter, „richtig zu rufen“ – also nicht ungeduldig oder gar drohend, sondern für Deinen Hund auf verlockende Weise.

Die Reihenfolge beim Rückruf sollte immer gleich sein:

  1. Rufen (oder Pfiff)
  2. wenn der Hund zurückkommt, freudig jubeln und
  3. ein Leckerli spendieren.

Vermeide unnötige beziehungsweise aussichtlose Rückrufe Deines Hundes. Ist er gerade losgesaust, um eine spannende Fährte aufzunehmen, schaltet sein Gehör zunächst mal auf Durchzug. Lass deshalb ein paar Sekunden verstreichen, bevor Du den Rückruf startest – genauso, wie Du es vorher schon etliche Male erfolgreich mit Deinem Vierbeiner erprobt hast.

Mal früher, mal später: Wenn Du immer konsequent bleibst und unsere Tipps befolgst, funktioniert der Rückruf Deines Partners auf vier Pfoten ganz bestimmt bald reibungslos!

Icon Glühbirne

Zusatztipp: Trainieren mit der Schleppleine

Ein gutes Hilfsmittel zum Üben des Rückrufs im Freien ist eine Schleppleine. Dabei handelt es sich um eine lange, flexible und recht schwere Leine, die Du nicht immer halten musst, sondern zwischendurch los- beziehungsweise schleppen lassen kannst. Sie ermöglicht es Dir, den Freiraum Deines Hundes auszudehnen, diesen im Notfall aber auch wieder einzugrenzen beziehungsweise zu stoppen. Wenn der Hund partout nicht hört, kannst Du einfach auf die Leine treten.

Und so funktioniert das Trainieren des Rückrufs mit der Schleppleine: Ist Dein Hund von etwas so stark abgelenkt, dass er nicht auf Deinen Rückruf reagiert, lenke ihn mit der Leine zu Dir zurück. Locke dabei gleichzeitig mit der Belohnung.

Irgendwann kannst Du auf die Schleppleine verzichten – nämlich dann, wenn Dein Hund verstanden und gelernt hat, dass der Rückruf für ihn etwas Positives ist. Dafür ist es wichtig, dass Du Deinem Schützling jedes Mal Deine Freude darüber zeigst, wenn er auf das bekannte Signal hin zu Dir angesaust kommt. Vergiss nicht, ihn dafür gebührend zu loben und spendiere ihm obendrein auch noch einen kleinen Gaumenschmaus in Form des Lieblingsleckerlis. So lernt Dein Hund schnell, dass es sich doch allemal lohnt, zu Frauchen oder Herrchen zurückzulaufen, sobald das Signal ertönt!

Wenn der Hund aus gutem Grund nicht hört: Ausnahmen für Ungehorsam

Pubertät: Hunde in den Flegeljahren

Auch das kann passieren: dass ein Hund, der bereits längere Zeit verlässlich auf den Rückruf reagierte, scheinbar plötzlich auf beiden Ohren taub dafür ist. Was steckt dahinter, wenn sich der vorher brave, ausgeglichene Vierbeiner mit einem Mal so stur und „bockig“ zeigt?

Eine mögliche Ursache für die radikale Veränderung und den ungewohnten „Ungehorsam“ Deiner zuvor braven Fellnase kann die Pubertät sein, in der Dein Hund steckt. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass unsere heranwachsenden vierbeinigen Freunde eine ganz ähnliche „Flegelphase“ durchleben wie Menschenkinder auf dem Weg ins Erwachsenendasein.

Wenn die Hormone Achterbahn fahren, ist dies für jeden Hundeteen eine aufregende und turbulente Zeit. Mal geht’s steil nach oben, dann in wildem Sturz nach unten, das andere Geschlecht wird schlagartig interessant und das Hundeherz schlägt Purzelbäume. Angesicht all dieser Veränderungen und der intensiven Empfindungen, fällt das Hören, das doch schon so gut geklappt hatte, unerwartet schwer.

Ganz klar, die Pubertät ist eine anstrengende Phase – nicht nur für Dein „Pubertier“, sondern auch für Dich als Frauchen oder Herrchen. Wohlgemerkt handelt es sich dabei aber um eine Phase, denn die tierische Pubertät geht glücklicherweise auch wieder vorüber – und mit ihr aller Regel nach auch der „Ungehorsam“ Deines von Hormonschüben geplagten Hundes!

Die meisten Hunde hören zwischen dem fünften und achten Lebensmonat aufgrund der beginnenden Pubertät schlechter als zuvor. Mit ungefähr acht Monaten ist der negative Höhepunkt erreicht – danach geht es dann aber auch wieder in die andere Richtung und der Gehorsam steigert sich erneut. Je nach Größe des Hundes und auch abhängig vom individuellen Fall können jedoch Beginn und Dauer der Pubertät bei den einzelnen Fellnasen variieren.

Befolge in der Pubertät bitte unbedingt folgende Regeln, wenn Dein Hund nicht hört:

  • nicht bestrafen
  • geduldig bleiben
  • vorausschauend handeln
  • in Gefahrensituationen wieder mehr die Leine benutzen
  • Loben nicht vergessen, wenn der Hund etwas gut gemacht und direkt auf Dich gehört hat.

Das gilt auch für andere besondere Gründe, aus denen Dein Hund möglicherweise plötzlich nicht mehr auf Zuruf hört, etwa:

  • aus Altersgründen (vielleicht hört Dein Hund im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr so gut)
  • aus krankheitsbedingten Gründen.

Vermutest Du, dass eine Krankheit mit Schmerzen hinter der Verweigerung Deines Hundes steckt, solltest Du Deinen Verdacht unbedingt vom Tierarzt abklären lassen.

Situationen, in denen Dein Hund auf Dich hören muss

Es gibt viele Situationen, in denen der Hund auf Dich hören muss. Sei es, um andere Vierbeiner und ihre Besitzer nicht zu stören, Radfahrern auszuweichen oder ihn vor anderen ungestümen Artgenossen zu schützen.

Wichtig ist zudem auch, immer die Kontrolle zu haben, damit kein Schaden entsteht. Dafür ist ein sicherer Rückruf unverzichtbar. Klar, dass das nicht schon nach dem ersten Rückruftraining klappt und Dein Hund nicht sofort auf Dich hört. Deine Fellnase ist schließlich keine Maschine oder ein Computer, der sich auf die Schnelle programmieren lässt.

Hunde sind und bleiben empathische Lebewesen. Und wenn die Gefühle mal mit ihnen durchgehen, wenn die Spur des Hasen oder – dies kann unkastrierte Rüden treffen– der Duft einer angebeteten Artgenossin doch zu verlockend war und es durch einen misslungenen Rückruf zu einem Unfall kommt? Dann ist es gut, wenn Du vorher eine Hundehaftpflicht abgeschlossen hast, die Schäden, die der Hund anderen zugefügt hat, bezahlt.

Hunderatgeber

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Hunderatgeber
Junger Hund sitzt auf der Wiese

Hat Dir dieser Artikel weitergeholfen? Vielleicht magst Du uns berichten, wie der Rückruf bei Deinem Hund funktioniert und welche Erfahrungen Du beim Üben gemacht hast? Wir sind gespannt auf Deine Schilderungen und freuen uns, wenn Du uns einen Kommentar hinterlässt!

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