Canicross – So klappt der Einstieg in den Zughundesport

Hast Du schon von der Trendsportart Canicross gehört? Bei dieser Disziplin läuft Dein Hund vorweg und zieht Dich an einer flexiblen Leine hinter sich her. Ambitionierte Hobbysportler können so im Nu neue Bestzeiten aufstellen. Natürlich erst, nachdem Du den Einstieg in den Zughundesport gemeistert hast. Wir verraten Dir daher, was genau Canicross ist und geben Trainingstipps für Anfänger.
Was ist Canicross?
Beim Canicross läuft Dein Hund voran und zieht Dich mit. Dabei sitzt Du jedoch nicht wie beim Skijöring auf einem Schlitten, sondern wirst selbst körperlich gefordert. Du bist mit Deinem Vierbeiner nämlich über ein spezielles Geschirr und eine flexible Leine verbunden. Das heißt: Läuft er, läufst auch Du und profitierst dabei von seiner Zugkraft.
Deine Fellnase kann also so richtig Gas geben und das, obwohl sie die ganze Zeit von Dir kontrolliert wird. Denn Du gibst durch Kommandos wie rechts, links und geradeaus vor, wo es lang geht.
Eignet sich mein Hund überhaupt zum Canicross?
Hunde können das Drei- bis Fünffache ihres Körpergewichts ziehen. Grundsätzlich ist also jeder ausgewachsene Vierbeiner für diesen Sport geeignet. Selbst kleinere Hunde! Sie sind oft sogar die besseren Läufer. Mit ihnen beschränkt sich die Canicross-Distanz allerdings auf 3 bis 5 Kilometer. Hat Deine Fellnase jedoch gesundheitliche Probleme oder ist altersbedingt nicht mehr so fit, ist der Zughundesport leider nichts für ihn.
Gut zu wissen:
Canicross ist ein Teamsport. Es ist daher wichtig, dass Du und Dein Hund über eine sehr gute Kondition, Koordination und ein schnelles Reaktionsvermögen verfügen. Denn je eingespielter Ihr beide seid, desto besser klappt es mit dem Zughundesport.
Welche Canicross Ausrüstung benötige ich?
Bevor Du mit dem Canicross Training beginnst, benötigst Du
- gute Laufschuhe,
- einen Bauchgurt oder eine Jöringhose,
- ein spezielles Zuggeschirr
- und eine Jogging- bzw. Zugleine mit integriertem Rückdämpfer.

Bauchgurt oder Jöringhose?
Mit beiden Varianten kannst Du völlig natürlich laufen. Hast Du jedoch Rückenprobleme, ist eine so genannte Jöringhose die bessere Wahl. Denn anders als beim Bauchgurt verteilt sie die Zuglast des Hundes über Gesäß und Becken. Rücken und Wirbelsäule werden also entlastet.
Die verschiedenen Zuggeschirr-Varianten und ihre Besonderheiten
Bei der Zugarbeit wirken enorme Kräfte auf Deinen Hund ein. Herkömmliche Hundegeschirre schränken Deinen Vierbeiner nicht nur in der Bewegung ein, sie halten diesen Kräften auch meist nicht lang Stand. Ein Zuggeschirr ist für diese Sportart daher unerlässlich.
X-Back-Geschirr
Das X-Back-Geschirr erkennst Du an dem x-förmigen Verlauf der Gurtbänder. Diese stabilisieren den Rücken Deines Hundes und sorgen für eine optimale Verteilung der Belastung. Für Canicross Anfänger mit dem Körperbau eines Schlittenhundes ist dieses Geschirr daher eine gute Wahl. Allerdings solltest Du das Zuggeschirr nur kaufen, wenn es Deinem Vierbeiner auch wirklich passt. Eine Möglichkeit die Größe zu verstellen gibt es nämlich nicht.
H-Back-Geschirr
Das H-Back-Geschirr erfüllt dieselben Funktionen, wie das X-Back-Geschirr. Der Vorteil: Es kann in einem gewissen Rahmen an den Hundekörper angepasst werden und eignet sich daher auch für Vierbeiner, die nicht dem typischen Schlittenhund entsprechen.
Das Faster-Geschirr
Das Faster-Geschirr hält Deinem Hund den Rücken frei. Der V-Ausschnitt, die breite Halsung und der breite Steg sorgen nämlich dafür, dass die Zugkraft großflächig auf die Brust verteilt wird. Für Canicross Anfänger mit einer schwachen Rückenmuskulatur ist dieses Geschirr allerdings nicht geeignet. Immerhin muss Dein Hund die fehlende Stabilisierung durch Muskeln ausgleichen können.
Das Safety-Geschirr
Das Safety-Geschirr endet bereits in der Mitte des Rückens. Wie beim Faster-Geschirr wird die Zugkraft gleichmäßig auf die Brust verteilt. Dank der angebrachten Klickverschlüsse kannst Du Deinem Hund das Geschirr schnell an- und ablegen. Auch dieses Geschirr ist allerdings eher für trainierte Zughunde mit einer starken Rückenmuskulatur geeignet.
Wie lang sollte die Canicross Leine sein?
Damit die Leine während des Trainings nicht über den Boden schleift oder zu gestrafft ist, sollte die Zugleine nicht länger als 1,50 Meter bis 2 Meter sein. So hast Du genug Spielraum, um die Geschwindigkeit Deines Hundes auszugleichen.
Tipps für den Canicross Einstieg
Als Anfänger lernst Du Canicross am besten in einer erfahrenen Gruppe oder in einem Canicross-Kurs. Der Grund: Dein Hund kann sich das richtige Verhalten bei den anderen Vierbeinern abschauen. Trainierst Du nämlich alleine, musst Du Deinem Hund erst einmal begreiflich machen, dass er Dich ziehen soll. Das kann mitunter eine Geduldsprobe sein. Und das, obwohl Fellnasen normalerweise doch so gerne an der Leine ziehen. Doch genau hier liegt das Problem, plötzlich soll Dein Hund etwas machen, für das er sonst immer getadelt wird. Es dauert daher etwas, bis er die normalen Gassirunden vom Canicross-Training unterscheiden kann und begreift, dass er in diesem Fall an der Leine ziehen darf.
Möchtest Du trotz dieser möglichen Startschwierigkeiten nicht in der Gruppe trainieren, solltest Du anfangs zumindest eine weitere Person mitnehmen. Diese kann dann vorauslaufen und Deinen Hund zu sich rufen. Dein Vierbeiner eilt dann vermutlich direkt zu ihr und zieht Dich automatisch mit. Unterwegs solltest Du ihn dann für das Ziehen loben. Wichtig: Übe das Ziehen zunächst im gemächlichen Tempo, beim Walken oder leichtem Joggen.